1. Hilfe für "erkälteten" Flügel

  • Ersteller des Themas Bechsteinfreund
  • Erstellungsdatum

Ihr Lieben,

Eure Anteilnahme tut gut, danke dafür...
Ich freue mich über alle aufmunternden Kommentare, bin aber auch dankbar für offene und ehrliche Worte. In der Tat stelle ich ja bereits unter massiven Befeuchtungsmassnahmen des Raumes eine klangliche Verbesserung fest. Jedenfalls heute morgen. Ich fahre jetzt schnell nach Hause und werde sofort mit dem geliehenen Profi-Hygrometer unserer Klimatechniker nachmessen und mir wahrscheinlich einen Venta kaufen, wenn sich die extreme Trockenheit bestätigt. Meine Frau hat heute weiter schön feuchte Handtücher auf die Heizung gelegt. Ich werde ja gleich hören und sehen, wie es meinem geliebten Flügel geht. Übrigens wurde er in der überwiegenden Zeit in unserem Besitz immer top gepflegt und vom Fachhändler gewartet. Nicht, dass der Eindruck entsteht, er sei immer nur vernachlässigt worden. Erst als meine Eltern auswanderten und halbjährlich den Wohnort wechselten, stand er im Winter alleine und eben leider in eine nicht beheizten Raum. Es war jedoch wohl nicht ganz klar, das es dort im Winter so kalt wird, denn im Sommer ist es eher extrem heiss....Trotzdem war des Instrument, wenn ich es im Sommer spielte klanglich und mechanisch hervorragend und musste 7 jahre lang!!! nicht gestimmt werden bei perfekter Stimmhaltung. Es wurde in dieser Zeit auch nicht so viel gespielt. Will sagen, dass ihm der Standort nicht so geschadet haben kann. es sei denn, es sind nun Folgeschäden...

Egal...ich muss jetzt schnell nach Hause, messen, spielen und optisch kontrollieren, wie der aktuelle Stand ist.
Ich werde berichten...

Danke an Alle

An sesam: Was machst du im Krankenhaus, wenn ich das fragen darf...?

Gruss
Bechsteinfreund
 
Du hast viel bessere Bedingungen, wenn Du nur ganz wenig heizt - egal welches Heizsystem.

Erst als meine Eltern auswanderten und halbjährlich den Wohnort wechselten, stand er im Winter alleine und eben leider in eine nicht beheizten Raum. Es war jedoch wohl nicht ganz klar, das es dort im Winter so kalt wird, denn im Sommer ist es eher extrem heiss....Trotzdem war des Instrument, wenn ich es im Sommer spielte klanglich und mechanisch hervorragend und musste 7 jahre lang!!! nicht gestimmt werden bei perfekter Stimmhaltung. Es wurde in dieser Zeit auch nicht so viel gespielt. Will sagen, dass ihm der Standort nicht so geschadet haben kann. es sei denn, es sind nun Folgeschäden...

Hallo Bechsteinfreund,

Ich glaube Du hast etwas missverstanden. Der Flügel hatte es O P T I M A L , und er hat sich wie Du sagst 7 Jahre nicht verstimmt etc, weil er es so gut hatte. Er hatte es nicht nur im Winter optimal, sondern auch im Sommer, weil das Zimmer eher heiß wurde. Das heißt nämlich gleichzeitig, er hat auch nicht unter zuviel Feuchtigkeit gelitten. Schlimm sind warme Zimmer im Winter und kalte Zimmer im Sommer 8)

Also keine Folgeschäden, sondern JETZT frisch entstandene Schäden, weil er diese optimalen Bedingungen nicht mehr vorfand.

LG
Michael
 
Also, meine Frau hat stuendlich feuchte Handtücher auf die Heizung gelegt, als ich arbeiten war. Eben habe ich gemessen und das Profigeraet zeigt um die 40% an. Mein Hygrometer lügt da nicht weit weg. Am verschiedenen stellen gemessen sind maximal 5% Unterschied zwischen beiden Geraeten. Angenommen das gilt auch für niedrigere Werte, dann war es tatsächlich viel zu trocken. Nun wundere ich mich aber, dass all die nassen Handtücher die Luftfeuchte noch noch viel höher anheben, aber vielleicht saugt sich das Wasser ja erstmal in waemdr, Flügel und Möbel....
Ziel sollte ja wohl er fast 50% sein.
Der klang scheint sich zum Glück zu bessern, wie früher ist er jedoch noch nicht. Aber ist schon recht verstimmt.
Ich war jetzt im mediamarkt und gaben den einzigen und letzten vento gekauft. Ein lw44 plus. Ich hoffe, dass der mir ausreicht, jetzt endlich ein vernünftiges Klima zu schaffen und nicht all zuviel kaputt ist.hat jemand Erfahrungen mit diesem Teil?
Und noch etwas...
Meint ihr, ich sollte die Temperatur absenken. Eben waren es fast 23 grad im Zimmer. Leider ist es es extrem schwierig bei den sehr schwankenden Temperaturen außen in einem Altbau und recht träger Heizung eine einigermaßen konstante Temperatur zu sichern.

Liebe Gruesse
Bechsteinfreund
 
Je höher die Zimmertemperatur, desto mehr Wasser musst du in den Raum verdunsten. Den Zusammenhang hat dir doch der klaviermacher weiter oben aufgeschrieben! Meines Erachtens ist 23°C bei diesen niedrigen Außentemperaturen ohne weitere Maßnahmen viel zu hoch. Da geht ohne weitere Wasserzufuhr die Luftfeuchtigkeit deutlich unter die 30% Marke! Wenn du die Zimmertemperatur etwas reduzierst, dann wird es einfacher, die Luftfeuchtigkeit in den günstigen Bereich zu bekommen.

Zum Glück wird es ja in den nächsten Tagen etwas wärmer, dann entspannt sich die Lage wieder etwas.
 
Ich hab´ nach all´ den Beiträgen langsam den Eindruck, dem Flügel kann nur noch ein Pfarrer oder ein Sozialarbeiter helfen..........
Evtl. auch ein Wünschelrutengänger.
CW
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich hab´ nach all´ den Beiträgen langsam den Eindruck, dem Flügel kann nur noch ein Pfarrer oder ein Sozialarbeiter helfen..........
Evtl. auch ein Wünschelrutengänger.
CW

....klingt ja beruhigend...
Aber es gibt frohe Nachrichten!
Seit Stunden surrt der Venta, die Temperatur ist auf recht stabile 20 grad gesenkt und die rLF steigt langsam auf jetzt 40%. und auch uns Menschen behagt das neue Klima sehr...
Und tatsächlich kommt er wieder! Vielleicht bilde ich es mir ja nur ein, aber es scheint, als normalisiere sich der klang und Anschlag wieder. Er ist jedoch logischerweise schon sehr verstimmt. Der Riss hat nun einen Kumpel bekommen. Fürchte, neben einem Span ist noch ein Haarriss, den ich vorher nicht sah. Ich bete, dass sich das später nicht doch klanglich bemerkbar macht. Aber zumindest kann jetzt hoffentlich nicht noch mehr passieren.

Ein Flügel Baujahr 1933 muss doch Schlimmeres überlebt haben!
Könnte mir vorstellen, dass es damals zumindest zwischenzeitlich auch klimatisch völlig ungeeignete Standorte gab, auch mit starken Schwankungen. Und Ventas gab es bestimmt noch nicht...

Ich danke Euch allen sehr bisher für Eure Unterstuetzung!!
Werde berichten..
LG
Bechsteinfreund
 

Er meint das kann nicht sein... Es gibt ja auch Leute, die sagen sie haben ein tolles Instrument bei dem alles in Ordnung ist, und wenn man dann vor Ort erscheint erlebt man genau das Gegenteil.
OK - 100% konzertrein wirds nicht 7 Jahre die Stimmung halten, aber vermutlich so stabil, dass es Dich nicht weiters gestört hat.

Übrigens habe ich das schon erlebt, dass ein Instrument nach so langer Zeit kaum verstimmt war. Kommt aber äußerst selten vor. Und weil ich ganz ungläubig dachte, ein Kollege hätte es in der Zwischenzeit weiter betreut hab ich ganz unschuldig gefragt, wann haben sie es denn das letzte mal stimmen lassen? ...und zur Antwort: Das waren Sie :shock: nach 7 Jahren... alles schon passiert.

LG
Michael
 

Ich glaube, er meint, dass ein Flügel 7 Jahre nicht gestimmt werden muss, giebt's nicht,
gab's nie widerspricht allem, was man gelernt hat. Entsprechend klann man davon ausgehen,
dass jenand, der sowas behauptet keine Ahnung hat und man
seine Aussagen über Klang mit Vorsicht geniessen sollte.

Hab' ich das jetzt richtig übersetzt lieber 90JKB?
 
Darf ich mal was dazwischen fragen? Ich wundere mich immer über die Rufe nach geringerer Temperatur. Aber es ist doch so, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte...

Ich hab leider in meiner alten Bauernkate mit Reet auch immer das Problem im Sommer, dass ich Schimmel im Wozi bekomme, weil die warme Sommerluft soviel Wasser speichert. Im Winter ist hier alles furztrocken. Im Winter mach ich hier einmal Powerlüften und mein Hygrometer zeigt 35% an :(

Dafür hab ich im Sommer ein Klimagerät laufen, was die Feuchtigkeit reduziert - es wird kalt im Wozi. (und trocken) Leider sauteuer, verhindert aber Gebäudeschäden und ich hoffe Gesundheitsschäden auch.

Nach meinem Verständnis dürfte die Temperatur im Klavierzimmer also nicht niedriger sein, weil damit die Luftfeuchtigkeit sinkt.

Also mit anderen Worten: HÄ?

(ein guter Grund für mich übrigens ein DP zu kaufen. In zwei Jahren wird gebaut und dann gibt das perfekt temperierte Klavierzimmer ;) )
 
So hab ich's auch verstanden, aber keine Sorge.
Ich bin Amateur, aber aus einem musikerhaushalt. Und ganz wesentlich ist, dass ich diesen Flügel seit junger kindheit bis auf die 7 Jahre Pause ( da nur in den Sommerferien) täglich gespielt habe. Ich kenne ihn eben in und auswendig. Daher kann ich Klangveränderungen gut wahrnehmen.
Was das gehoer anbelangt, bin ich sicher nicht perfekt. Aber ich konnte eine CD begleiten und da hoert auch der geschulte nichtprofi, ob's einigermassen passt...Außerdem habe ich den Flügel ja immer nur bei gleichen Luftbedingungen gespielt. Weiß nicht, wie er davor oder danach klang. Dazu wurde er ja in der Zeit nur von mir gespielt, also eigentlich nicht beansprucht. Und was meinen laienhaften Eindruck vom gesamt-Zustand des Instrumentes anbelangt, so ist dies nicht meine verklaerte oder unwissende sicht auf meinen Flügel, sondern die Ansicht meines Klavierbauers. Der sah keine sinnvolle Verbesserungsmoeglichkeit außer optischen Verschönerungen. Der sah sich den fluegel genau an und fand keine echten maengel. Deshalb bin ich ja so in Panik geraten. Da übersteht das Instrument all die Jahrzehnte und dann übernehme ich die Verantwortung endlich und schon fällt er auseinander..

Eingentlich ist das ja nun wirklich kein Streitpunkt. Glaubt's oder glaubt's nicht. Hauptsache, er wird wieder. Das hoffe ich sehr!!

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Darf ich mal was dazwischen fragen? Ich wundere mich immer über die Rufe nach geringerer Temperatur. Aber es ist doch so, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte...

Ich habs doch genau erklärt - warum ist es immer noch unverständlich?
Wenn warme Luft mehr Feuchte speichern kann als Kalte (was im übrigen stimmt) warum ist dann der prozentuale Grad niedriger, den das Messgerät anzeigt je größer die Wärme im Raum ist?
:cry:

Wenn ich einen Topf habe, der wenig Wasser aufnimmt und ich fülle ihn an, dann ist er sagen wir nach einem Liter Wasser voll. Er ist dann 100% gefüllt. Nun nehme ich einen größeren Topf und fülle das Wasser um. In diesem Topf passen 3 Liter Wasser (der Topf kann mehr Wasser aufnehmen) ZU wieviel Prozent ist der Topf gefüllt???


LG
Michael
 
...und dann übernehme ich die Verantwortung endlich und schon fällt er auseinander...

Das, lieber Bechsteinfreund, ist genau der Moment, mich mit dem einzuklinken, was mir mehr und mehr durch den Kopf geht, nachdem ich nun den ganzen Faden durchgebraust habe.
Klingt scheinbar sarkastisch, ist aber ermutigend und gelassenheitsfördernd gemeint: Mach dich nicht verrückt. Dein Flügel hat knapp acht Jahrzehnte durchgehalten, weitgehend klaglos, der schafft auch noch viel mehr. Risse im Reso? Nun ja, kein Grund die Klappe zu halten, aber auch keiner, sich in Sack und Asche zu hüllen. Dein Flügel findet seinen eigenen Weg, dein Freund zu werden. Und wenn er dabei womöglich irgendwo im Gebälk knirscht, dann ist das womöglich der Alarmknopf, den er gerade drückt - aber zugleich wird er dich quasi-verlegen angrienen und sagen, ööh, binhaltkeinezwanzichmehr...
Und dass du dich darum mit Herz kümmerst, dass es deinem Freund-Bechstein gut geht, da hat dieser längst bemerkt. Und wird es zu schätzen wissen.
(Egal ob er eine Seele hat oder nicht :))

Gruß
Martin
 
Ich verstehe die Erklärung nicht, sorry. Für mich ist der Raum Dein Topf und der bleibt ja immer gleich groß. Also rechne ich doch die Menge Wasser relativ zur Raumgröße. Wo ist denn jetzt der Denkfehler?

Und das Hygrometer zeigt ja den tatsächlichen % Satz an und nicht den relaitiv zur Kapazität möglichen % Satz.
 
off-topic, @Stewardess:
Im Sommer kann feuchte Warmluft ins Reet-Wohnzimmer kommen. Dort kühlt ie etwas ab. Und gibt einiges von ihrer Feuchtigkeit dabei ab, vorzugsweise an kühle schattige alte Wände. Und die können dann leicht schimmeln.
Im Winter kann trockene Kaltluft beim Lüften ins Zimmer kommen. Dort wird sie aufgeheizt. In diesem erwärmten Zustand kann sie noch viel mehr Feuchte aufnehmen. Und wenn sie die nicht kriegt (durch Luftbefeuchter o. ä.), dann holt sie sich Restfeuchte überall her. Z. B. aus Flügelresonanzböden, Stimmstöcken oder Hammerstielen...

Gruß
Martin
 
@Stewardess.... das Hygrometer zeigt den relativ zur Kapazität Prozentsatz an! Beispiel: Du hast einen Raum mit 1 cbm Volumen... darin ist es saukalt... nämlich 0 Grad... in der Luft sind ca. 2,3 g Wasser verteilt... was zeigt da Dein Hygrometer an? Richtig... 50% LF. Jetzt machst du die Heizung an und lässt aber die Fenster schön zu... irgendwann hast du 20 Grad in Deinem kleinen Raum, aber immer noch 2,3 g Wasser in der Luft... dann wirst du einen großen Schreck bekommen, wenn du auf das Hygrometer guckst... das zeigt dann nämlich nur noch 8% an ;)
Ist das Prinzip klar? Das ist auch der Grund, warum es dem Flügel bei den wechselnden Temperaturen eigentlich besser ging... im Winter sollten die Räume kalt sein und im Sommer warm, falls nicht mit Luftbefeuchtern nachgeholfen wird. Sonst wirds im Winter zu trocken und im Sommer viel zu feucht im Innenraum.
LG
Georg
 

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