Zufriedenheit: Kreativitätssteigernd oder -hemmend?

Es gibt eine Menge Dinge, die lassen sich mit verbürgerlicht-sedativ-relativistischen Kuschelwuschelseelenmassage-Salonreden allermöglicher Leute der "heilen Welt" nicht als bloße Ansicht inhuman verharmlosen oder gar verhöhnend abtun: wirkliches existentielles Elend, dessen Befunde und Bilder ich als zur Genüge bekannt voraussetze, ist Tatsache und keine Ansichtssache. :bye:
 
Zuletzt bearbeitet:
@thomas 1966: das Gegenteil von Zufriedenheit ist nicht automatisch Unzufriedenheit.
Außerdem kann ich nur von mir selbst ausgehen, Beobachtungen anderer nützen nichts.
 
Gerade so, könnte man auch den Blumen verzeihen nicht größer als Bäume zu werden. Die ganze Welt funktioniert doch nur weil nichts und niemand der Perfektion entspricht,
Blumen werden doch höher als einige Baumarten. Chinesische Wildrosen (Kletterrosen) sollen durchaus bis zu 30 Meter erreichen. Auch müssen es sehr unzufriedene Menschen gewesen sein, denen die heimischen, wunderschön blühenden Wildrosen (Hundsrosen, Hagebutten) mit einer Wuchshöhe von 2 bis 3 Metern zu hoch waren und die Farbenpracht nicht abwechslungsreich genug. Da bin ich wohl einer der wenigen zufriedenen Menschen, bei dem die noch im Vorgarten wachsen.

Alle anderen versuchen die Welt oder wenigstens ihre beschränkte Umwelt weitaus mehr nach ihren Vorstellungen von Perfektion zu gestalten. Unzufriedenheit gegenüber dem Ist-Zustand ist dabei sicherlich eine mögliche Triebfeder.
 
Es gibt eine Menge Dinge, die lassen sich mit verbürgerlicht-sedativ-relativistischen Kuschelwuschelseelenmassage-Salonreden allermöglicher Leute der "heilen Welt" nicht als bloße Ansicht inhuman verharmlosen oder gar verhöhnend abtun: wirkliches existentielles Elend, dessen Befunde und Bilder ich als zur Genüge bekannt voraussetze, ist Tatsache und keine Ansichtssache. :bye:

Aha, bringt also nicht.

Dann kann ich dich nur bitten, dich inhaltlich zum Thema passend, einzubringen.
 
Es gibt eine Menge Dinge, die lassen sich mit verbürgerlicht-sedativ-relativistischen Kuschelwuschelseelenmassage-Salonreden allermöglicher Leute der "heilen Welt" nicht als bloße Ansicht inhuman verharmlosen oder gar verhöhnend abtun: wirkliches existentielles Elend, dessen Befunde und Bilder ich als zur Genüge bekannt voraussetze, ist Tatsache und keine Ansichtssache. :bye:

"Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!" ???:denken::schweigen::konfus:
 
Ich glaub, man kann auch innerlich zufrieden sein, wenn außen alles Scheiße ist. Und umgedreht.
Damit ist eine philosophische Ebene erreicht. Deine Meinung entspricht ungefähr Hegels Satz, das (innere) Bewusstsein bestimme das (äußere) Sein.

Marx drehte ja diesen Satz um und sagte „Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“ An diesem Denken orientiert ist offenbar das, was @maxe hier schreibt.
 

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!"
Ja, völlig richtig.

Ich frage mich jeden Tag, was geht an kleinen oder größeren Schritten besser zu machen (mit der jeweiligen Tagesform) als gestern.

Die Grundfreude über das Erlebte und Erfahrene , die Möglichkeiten des jeweiligen Heute und v.a. die vorlaufende Schönheit des Glaubens geben mir eine Grundruhe als Grundkraft, also (m)einen Inneren Frieden aus dem heraus Kreativität wachsen kann.

Kreativität braucht den schützenden Schatten eines inneren Gleichgewichts vor den unablässig anprallenden Reizen und Ansprüchen der personellen und materiellen Umwelt. Innerer Frieden.

Dieses innere Gleichgewicht ist als dynamisches zu beschreiben mit durchaus unterschiedlichen Gleichgewichtslagen.

Der Gegensatz wäre wohl ein statisches nahezu unverrückbares Gleichgewicht, wo keine Entwicklung mehr möglich ist, dort wäre es ZU friedlich, "Zu-(viel)-Frieden".

So etwa verstanden, wird eine dynamische (Zu)Friednis die Voraussetzung von schöpfendem Schaffen sein. :-)
 
Sich mit einem Wortgenerator anzulegen, bringt doch nix.

Ich habe es zumindest versucht.

@maxe: Paul Watzlawick liebe ich nicht nur wegen seiner seiner Botschaften, sondern auch, weil er diese sachlich und doch humorvoll, nicht plakativ, kurz und prägnant herüberbringt.

Deine Beiträge in diesem Faden lese ich aus Respekt vor den Teilnehmern, die Antworten geben, auf eine Frage , die ich in den Raum gestellt habe.

Deine meisten Beiträge in anderen Threads lese ich ich nicht, weil ich mich angeschrien und angeklagt fühle und deine Texte in meinen Augen eine gehörige Portion Selbstverherrlichung beinhalten.
Da sind wir wieder bei Prof. Watzlawick: er legt seine Weisheiten auf angenehme Weise ruhig, gelassen, mit einer wohldosierten Prise Humor dar, ohne seine Kritik am Verhalten der Menschen plakativ und vorwurfsvoll oder anklagend herüberzubringen.

Da musst du dich nicht wundern, wenn dir heftiger Gegenwind entgegenbläst.

Dass Klavirus deine Beiträge Gelaber nennt finde ich nicht so schlimm, wie das Gelaber selbst.
 
Das auf das Sein hin erschlossene Seiende hat dieses allzuoft nur in den Tiefen des Unterbewußtseins blendend vergraben ;-)

Man richtet sich ein,

das Bier steht kalt,
die steife Schaumkrone des frischen Bohnenkaffee mit einem stilisierten Herz aus Kakaopulver geziert,

Rosen ranken um deine reife Ruhe...
 
weil ich mich angeschrien und angeklagt fühle
Das ist nicht meine Absicht und es tut mir sehr leid, wenn Du meine Worte so empfindest.

Ich versuche Zustände zu beschreiben, deren Betroffenheitspotential leider in den Dingen selbst liegt. Problematisches oder gar Schreckliches wird meist nicht durch glättendes Umdeuten aufgelöst.
Widersprüche sind auch Möglickeitsvoraussetzungen von Entwicklungen.
 
Ich glaub, man kann auch innerlich zufrieden sein, wenn außen alles Scheiße ist. Und umgedreht.
Dann gibt es noch diese Leute, die alles für Scheiße halten, auch wenn es das nicht ist, nur weil sie sich selbst noch keinen größeren Aufgaben stellten oder Probleme als Herausforderungen betrachteten. Die halte ich zuweilen für schwer erträglich. So als Beispiel, "Klavier spielen lernen, bist du da nicht zu alt zu, hast du nichts Wichtigeres zu tun?"
 
Zufriedenheit ist für mich eine innere Grundhaltung, die aus Freude, Dankbarkeit und Humor entsteht. Sie ist eng verwandt mit einer gewissen Gelassenheit. Hat aber nichts zu tun mit Untätigkeit und Trägheit. Gerät meine innere Zufriedenheit ins Wanken, muss ich in meinem Leben grundlegend etwas verändern (z.B. meinen Arbeitsplatz wechseln). Diese Art Zufriedenheit ist für mich eine notwendige Grundlage der Kreativität.

Es gibt für mich aber auch noch eine andere Zufriedenheit. Wenn ich z.B. ein Klavierstück gelernt habe und es mir so gelungen ist, wie ich es mir vorstelle, dann bin ich Zufrieden. Ich bin dann motiviert das Gelungene an anderen Klavierstücken auszuprobieren. Ich werde also kreativ.

Wenn mir beim Klavierspielen etwas nicht gelingt werde ich unzufrieden (nicht als Grundhaltung gemeint). Ich übe dann härter. Da diese Übungen aber eher technischer Natur sind, nimmt meine Kreativität ab.
 
Das glaube ich DIR nicht! Natürlich tust Du das. Wie jeder offene Mensch, der Tag für Tag danach strebt, dazuzulernen und seine Kenntnisse und Erkenntnisse zu verbessern. Beweis?
Klar, die Lernfähigkeit bleibt bestehen bis zum Schluss, vorausgesetzt wir sind lernwillig.
Du machst Dich nur nicht verrückt dabei!
Ich fühle mich kreativer und leistungsstärker, (beruflich und im Privatleben) wenn ich zufrieden bin und das bin fast immer.
Und:
Wichtig ist auch, sich zu verzeihen, dass man nie in allem ganz perfekt sein kann.
Genau! Denn dann ist ...
Zufriedenheit ist für mich die kleine Schwester von Glücklichsein
und...
Zufriedenheit bedeutet für mich innerliche Ausgeglichenheit.
auf dem Weg zum ...

Wie kommt man dahin? zum Beispiel so:
Ich gehöre zu den Menschen, die sich über kleine Dinge freuen können und dafür dankbar sind. Das macht mich zu einem zufriedenen Menschen.
und nicht so:
Es übersteigt mein Fassungsvermögen, wie man so jemanden ziehen lassen kann, nur um ein paar Euro mehr auf dem Konto zu haben.

Zufriedenheit ist mein persönliches allerhöchstes Lebensziel. Ich meine damit eine Lebenseinstellung.
Man merkt´s - an Deinen Erfolgen und an Deinem geduldigen Umgang mit den Mißerfolgen (der Schüler): "ich bin gut, wie ich bin! Aber ich kann besser werden! Ich MUSS nicht, aber es ist doch ok, es zu versuchen! Und ich werde besser!"
Mit eben dieser gesunden, selbstbewußten Unzufriedenheit:
ob sie ihre Erstklassigkeit gerade durch die Unzufriedenheit erworben hat und wie das zu erklären ist.

Zufriedenheit als Ausdruck der Ausgeglichenheit bringt die Standfestigkeit, die einem hilft - wenn man sich Stück für Stück vorwagt, neugierig, wißbegierig, hoffnungsvoll - auch mal Rückschläge zu verkraften und einzuordnen - im Sinne von "achtmal fallen, neunmal aufstehen" - ohne sich jedesmal grundsätzlich in Frage zu stellen.

Das ist das tägliche Leben.


meinen Traum, richtig gut spielen zu können begraben muss.
Wer zur Hölle spielt hier schon richtig????

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Da gibt es Stresssituationen, wie Vorbereitung einer wichtigen Präsentation für einen Kunden, einem Gerichtstermin, einer Bewerbung/Vorstellung, einer wichtigen und entscheidenden Prüfung, einer existentiell wichtigen Unternehmung, Arbeit etc. etc. Hier ist Unzufriedenheit mit dem Status quo durchaus angebracht. Aber irgendwann MUSS ein Punkt erreicht sein, an dem man zu sich sagt: "So, jetzt habe ich alles getan, was ich konnte - jetzt werden wir sehen."

Es gibt ernste Situationen, die tiefe Unzufriedenheit (mit dem Schicksal) hervorrufen können, etwa ein böses Missgeschick, eine soziale Situation, ein Gesundheitsproblem, ein schlimmer Verlust uvm. Da gibt es Angst, Verzweiflung, Trauer. Hier gilt nur noch: "Tu alles, was möglich ist, steh' es irgendwie durch, überlebe! Irgendwie."

Das sind die Situationen, die hoffentlich nicht alltäglich sind und die Lebenszufriedenheit, Ausgeglichenheit und Standfestigkeit aufs Höchste und oft über die Grenzen hinaus in Anspruch nehmen.

Es gilt dann nur noch die Hoffnung, dass diese Grenzen spät erreicht werden.
 
Da diese Übungen aber eher technischer Natur sind, nimmt meine Kreativität ab.
Insgesamt nimmt sie doch wohl eher zu?
Vor einigen Tagen erwachte ich des Morgens aus einem Traum und dabei klingelte eine Melodie nebst Rhythmus passend zum Text aus einem Traum im Ohr. Diesmal versuchte ich die gar nicht erst mit "dim, dim, dim" zu notieren, weil diese Melodiefetzen bisher immer nach geschätzten 10 Minuten wieder verschwunden waren und ich mit dieser Art der Notierung anschließend nichts mehr anfangen konnte.
Wobei, es passiert ja sehr selten, dass etwas beim Erwachen im Ohr klingelt, was ich nicht in den Tagen zuvor oder vor langer Zeit oftmals hörte.
Notierte mir dieses Mal nur den Text, den ich im Traum einer Frau sagte, die nicht weit von mir an einem Lagerfeuer saß. Dazu dann einige Angaben zum Rhythmus. Wenn ich den nun lese und die Angaben dazu, bin mir sicher, mit etwas Feilen wäre es für einen Chorus gut. Der Rest fehlt noch.
Auch wenn der Rest noch fehlt, bin eigentlich zufrieden, soweit gekommen zu sein, denn vor einem Jahr oder länger, da hatte ich dieses Klingeln noch nicht oder nie bewusst darauf geachtet.
 
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Das glaube ich DIR nicht! Natürlich tust Du das. Wie jeder offene Mensch, der Tag für Tag danach strebt, dazuzulernen und seine Kenntnisse und Erkenntnisse zu verbessern. Beweis?
Du machst Dich nur nicht verrückt dabei!

Es kommt natürlich auf die Definition von perfekt an.

Perfektion sehe ich in der Natur. Da fällt mir als erstes eine Pusteblume ein oder ein Katzenwelpe, ein galoppierende Pferd.

Perfektion in Verbindung mit Menschen sehe ich bei einem Neugeborenen und Personen in Momentaufnahmen , z.B wenn sie einander innig umarmen. Spontan fällt mir noch das erste Lächeln meiner Tochter ein. Oder die Bilder von den Franzosen, die Angehörige der Opfer dieser furchtbaren Germanwingskarastrohe wortlos umarmen und Trost spenden. Auch das Foto auf dem Wolferl noch ganz klein ist und in meinen ausgestreckten Händen schläft, ein Abbild von Geborgenheit und Vertrauen. Ich hab‘s im Forum vor einiger Zeit hochgeladen.


Situationen, in denen es um Leid, Tod, Krankheit, Verlust geht machen mich unglücklich. Eine Grundzufriedenheit trage ich aber in mir. Ich glaub so konnte ich das Erlebte überhaupt überstehen.
 

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