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Du darfst nur nicht erwarten, dass sich der Erfolg von 3 Stunden üben am selben Tag einstellt. Das nächste Mal nimmst Du frühestens am nächsten oder übernächsten Tag auf, wenn mindestens eine Mütze Schlaf dazwischen liegt.
Und am Tag des Klavierunterrichts solche Prozeduren durchzuführen, bringen in der Regel auch gar nichts, Du spürst den Effekt erst in der nächsten Woche.
Zuviele Probleme würde ich nicht darin sehen.
Auch bei konzentriertem Üben wird bei zunehmender Wiederholzahl des gleichen Musters der Übegewinn pro aufgewendeter Arbeitszeit immer geringer. Schließlich flacht die ansteigende Lernkurve ganz ab und man befindet sich auf einem so genannten "Übeplateau", auf dem kein weiterer Lerngewinn stattfindet.
Das ist eine große Chance! Bloß jetzt das Stück nicht liegenlassen!
Spiel es nochmal durch und merke dir ganz genau, an welchen Stellen die Fehler entstehen und wie sie geartet sind, und dann übst du diese Stellen nochmal gesondert, einzeln, langsam, Abschnittweise, bis du genau weißt, woher der Fehler kommt - und behebst ihn.
Durch die gelungene Automatisierung der Bewegungsabläufe scheinen also jetzt, da die Motorik selbst kaum mehr bewusste Aufmerksamkeit beansprucht, sozusagen Aufmerksamkeitsressourcen frei zu werden, die sich "plötzlich" der Musik, dem Klang, dem differenzierten Hören zuwenden können. Und dieses "neue Hören" wirft einen aus der Bahn, denn natürlich folgen aus dem Höreindruck auch Veränderungen der Spielweise, die letztlich aber nicht kompatibel mit den zig-malig wiederholten Bewegungserfahrungen sind. Den motorischen Steuer- und Kontrollzentren kommt das komisch vor und es beginnt zu holpern....
Eine andere wichtige Ursache kann häufig sein, daß man das Stück mit der Erwartung spielt, jetzt müsse es fehlerfrei klappen!
Genau diese Erwartung und das daraus resultierende "Neben-sich-Stehen" und scharfe kritische Selbstbeobachten läßt dann durch eine allgemeine körperlich-geistige Verkrampfung Fehler entstehen!
ein Scherz nach VP-Art.
http://de.wikipedia.org/wiki/-itis
passt auch so schön, weil wir über zu viel üben sprachen.
Sowas kann auch zu einer Tendovaginitis führen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tendovaginitis
Dein nick ist der springende Punkt.
LG
violapiano
die das nicht böse meint, aber einfach breit grinsen musste.:p
Solche Situationen kenne ich und vermeide sie, indem ich direkt vor der Klavierstunde nicht mehr als sonst auch übe. ... Für mich ist es furchtbar wenn ich direkt vor der Stunde noch Stellen habe die plötzlich nicht mehr gehen.
Liebe Debbie digitalis,
Du hattest endlich mal 3 Stunden Zeit, Dich mit Deinen Stücken auseinanderzusetzen. Ich kenne dieses Gefühl nur zugut. Fast ist man wie im Rausch, diese Zeit für sein wichtigstes Interessen nutzen zu können. Innerlich schleicht sich aber schon ein Druck ein....
Gerhard Mantel, der Retter in der Not in "Einfach üben", Seite 50, Rezept 32: "Massierte Wiederholen einer fehlerhaften Version vermeiden! Dies prägt nicht nur die Fehler, sondern auch die Ängste unauslöschlich ein." Auch bei konzentriertem Üben wird bei zunehmender Wiederholzahl des gleichen Musters der Übegewinn pro aufgewendeter Arbeitszeit immer geringer. Schließlich flacht die ansteigende Lernkurve ganz ab und man befindet sich auf einem so genannten "Übeplateau", auf dem kein weiterer Lerngewinn stattfindet...
kulimanauke
Hallo, Debbie,
das Problem ist gar keins!
Du darfst nur nicht erwarten, dass sich der Erfolg von 3 Stunden üben am selben Tag einstellt. Das nächste Mal nimmst Du frühestens am nächsten oder übernächsten Tag auf, wenn mindestens eine Mütze Schlaf dazwischen liegt.
Klavirus
Das ist eine große Chance! Bloß jetzt das Stück nicht liegenlassen!...
Wenn man nicht gewohnt ist, so lange an einem Stück zu arbeiten, kann man natürlich erstmal super weiterkommen, doch irgendwann ist der "Speicher voll". Ich persönlich habe nur ein bestimmtes Kontingent an Kraft und Konzentration pro Stück und und allgemeiner Übezeig am Tag, und wenn das ausgeschöpft ist, hat es nur noch wenig Sinn, weiterzuarbeiten. Ich bin dann unkonzentriert und der Erfolg stellt sich viel langsamer und geringer ein..,..Wenn es aber soweit ist, kann es natürlich passieren, dass sich ungewohnte Fehler einschleichen. Wenn man eine Stunde lang ein Bild anstarrt, entdeckt man auch plötzlich irgendwelche komischen Sachen darauf...
Man braucht dann vor allem eines: Schlaf... Am nächsten Tag kann man dann altes auffrischen und vertiefen und darauf aufbauen.
Das würde ich dir raten - Fehler genau untersuchen, verbessern, schlafen, nochmal verbessern ;)
Hallo Debbie!
Das von dir beschriebene Phänomen kenn` ich und hab`s zuerst auch nicht verstanden....
wenn ein Stück "technisch" sitzt, wenn die Bewegungsabläufe automatisiert sind, was durch Wiederholung gesichert wird, dann fängt ja die eigentliche Arbeit an der Musik erst an (ohne dass diese vorher ganz ausgeschlossen wäre). Durch die gelungene Automatisierung der Bewegungsabläufe scheinen also jetzt, da die Motorik selbst kaum mehr bewusste Aufmerksamkeit beansprucht, sozusagen Aufmerksamkeitsressourcen frei zu werden, die sich "plötzlich" der Musik, dem Klang, dem differenzierten Hören zuwenden können. Und dieses "neue Hören" wirft einen aus der Bahn, denn natürlich folgen aus dem Höreindruck auch Veränderungen der Spielweise, die letztlich aber nicht kompatibel mit den zig-malig wiederholten Bewegungserfahrungen sind.
Was kann Abhilfe verschaffen? Meiner Meinung nach ein zu jedem Zeitpunkt sehr bewusstes Üben, also Töne nicht nur nach Bewegungssequenzen lernen, was in massierten Wiederholungen Ausdruck findet, sondern immer auch die Flexibilität der klanglichen Gestaltung mitüben, eine konkrete Vorstellung haben, was wie klingen soll, also vor allem das gleichzeitige Nach- und Voraushören üben. ..
LG, Sesam
D.h. man sollte jeden Aufnahme-Take ohne jegliche Erwartung oder Hoffnung, das solle jetzt "der" Take werden, spielen!
Auch wenn man schon viele Takes gemacht hat!
In Deinem Fall hast Du wahrscheinlich gedacht: So, verdammt, jetzt habe ich schon so viele Aufnahmeversuche gemacht, beim nächsten Take muß es jetzt aber klappen - ich möchte auch nochmal was anderes machen heute. Richtig? Und genau deswegen wurde der letzte Take so schlecht, nicht deswegen, weil Du "über-übt" hast oder so.
Jeden Take so spielen, als wäre es das allererste Mal. Und gute Dinge aus anderen Takes nicht "nochmal genauso" machen wollen.
Hasenbein
Hallo Debbie digitalis,
Ich persönlich glaube, dass der einzige Fehler, den du begangen hast, der war, dass du, nachdem du akribisch und wunderbar alle Stellen etc. geübt hast, noch einmal alles durchgespielt und auch noch aufgenommen hast!
Durch das Herausgreifen einzelner Stellen hast du - vorbildlich - die Zahl der zu verarbeitenden Informationen verkleinert - du konntest dich auf bestimmte, von dir ausgewählte Elemente konzentrieren. Dabei hast du vermutlich deine Klangvorstellung und die damit verbundenen Bewegungsabläufe verbessert. Diese Dinge sind dann aber noch keineswegs automatisiert, sondern noch ganz neu und frisch! Wenn du nun anschließend das ganze Stück durchspielst und das auch noch im Tempo, zwingst du dich, diese gerade mit gewisser Mühe an einzelnen Stellen neu gewonnenen Erkenntnisse sofort abzurufen! Wie soll das gehen?! Das braucht seine Zeit! Nur weil du eine Stelle nach einiger Zeit guten Übens und nahezu ausschließlicher Konzentration auf diese Stelle spielen kannst, heißt das nicht, dass diese Stelle wenig später auch im Kontext klappt, wo du auf so viele andere Dinge achten musst und viel weniger Konzentration und Zeit auf
diese Stelle verwenden kannst! Und dann gibt es ja auch noch viele solcher Stellen! Und auch noch alle hintereinander! Kein Wunder, dass dann alles durcheinanderkommt! Im Kontext, auch noch im Tempo gespielt, kann die Realisierung von Klang und motorischen Abläufen meist erst nach einer gewissen Automatisierung klappen....
Übrigens finde ich es grundsätzlich oft kontraproduktiv, ein Stück im Tempo durchzuspielen, nachdem man erst mal akribisch bestimmte Stellen geübt hat ( vorher ist immer gut). Meist hat man doch Klänge und Bewegungsmuster verändert (grob gesagt). Im Kontext werden dann diese Stellen meist wieder mit den alten, verkehrten Mustern gespielt und dann hat man das vorher so gut Geübte wieder ver-übt. Lieber die Nacht drüber schlafen und darauf vertrauen, dass die Zeit es schon bringen wird.
Die 3 Stunden waren auf keinen Fall umsonst!!! :)
chiarina
ja, die Zahl der zu bewältigenden Informationen ist dann beim Durchspielen viel zu groß - das Gehirn weiß gar nicht, worauf es zuerst hören bzw. achten soll. Ergebnis: Durcheinander.
hallo,
eines verstehe ich an dieser Erklärung nicht:
warum schreibst Du "das Gehirn weiß nicht, worauf es achten soll"? Diese Trennung des Ich-Bewußtseins (subjektives Erleben usw.) vom irgendwie abseits chemisch-mechanistisch arbeitenden Bio-Computer "Gehirn" will mir nicht einleuchten. Ich hätte einen Satz wie "dann verhaspelt man sich" oder "dann bringe ich es durcheinander" als natürlicher empfunden.
diese Trennung... hie Gehirn, da Person - - Fritzchen sagt doch auch nicht zu Lieschen "die Synapsen und Hormone in meinem Gehirn kobolzen gerade heftig, auch werden Endorphine ausgeschüttet" sondern er sagt, wenn er etwas Mut hat, "ich find dich ganz toll, Lieschen"
Gruß, Rolf
Hallo Rolf,
natürlich würde ich normalerweise eine Formulierung wie deine verwenden (habe ich, glaube ich, auch weiter oben so gemacht). In diesem Fall wollte ich es entpersonalisieren und sicher gehen, dass Debbie nicht denkt, sie persönlich wäre zu doof dazu, auf alles Mögliche zu achten.
Viele Grüße
chiarina
Hallo chiarina und auch rolf,
nätürlich ist es nachvollziehbar, dass ihr als Musik- und insbesondere Klavierprofis Fragen wie solche, die ich hier gestellt habe, nicht mehr wirklich nachvollziehen könnt - aber ich weise euch auch mal darauf hin, dass man als erwachsener Spätanfänger seine auf die musikalische Betätigung gerichteten Aktivitäten möglichst effizient und sinnvoll gestalten möchte. Wenn man dann bemerkt, dass das simultane Beachten diverser musikalischer Kriterien nicht so einfach von statten geht wie man sich es wünscht, dann sollte das eigentlich nicht zur Annahme führen, dass man eventuell (nach einer hier möglicherweise angenommenen Einschätzung) zu doof sei, mehrere Dinge simultan zu beachten. Als ausgebildete Simultandolmetscherin habe ich mit simultanem Hören, Verstehen und Sprechen gar kein Problem. KLavierspielen und dies insbesondere im Erwachsenenalter gelernt ist allerdings eine völlig andere Sache. Erläuterungen zur Entwicklung der Sinneswahrnehmung und -verarbeitung im Kindes- und Jugendalter etc. erspare ich mir jetzt hier!
So long
Debbie digitalis
Hallo chiarina und auch rolf,
nätürlich ist es nachvollziehbar, dass ihr als Musik- und insbesondere Klavierprofis Fragen wie solche, die ich hier gestellt habe, nicht mehr wirklich nachvollziehen könnt - aber ich weise euch auch mal darauf hin, dass man als erwachsener Spätanfänger seine auf die musikalische Betätigung gerichteten Aktivitäten möglichst effizient und sinnvoll gestalten möchte. Wenn man dann bemerkt, dass das simultane Beachten diverser musikalischer Kriterien nicht so einfach von statten geht wie man sich es wünscht, dann sollte das eigentlich nicht zur Annahme führen, dass man eventuell (nach einer hier möglicherweise angenommenen Einschätzung) zu doof sei, mehrere Dinge simultan zu beachten. Als ausgebildete Simultandolmetscherin habe ich mit simultanem Hören, Verstehen und Sprechen gar kein Problem. KLavierspielen und dies insbesondere im Erwachsenenalter gelernt ist allerdings eine völlig andere Sache. Erläuterungen zur Entwicklung der Sinneswahrnehmung und -verarbeitung im Kindes- und Jugendalter etc. erspare ich mir jetzt hier!
So long
Debbie digitalis
hallo Debbie digitalis,
weder die markierte Stelle noch anderes, was Du etwas vorwurfsvoll (sogar ergrimmt?) formulierst, trifft auf meinen Beitrag https://www.clavio.de/forum/150344-post26.html zu.
Ich bleibe dabei, dass ich Überlegungen, "was das Gehirn tut", für entpersonalisierend und damit für etwas unglücklich halte: letztlich ist es immer jemand, der ich sagt und fühlt und ist, der am Klavier sitzt und kein verkabelter Biocomputer - - - und genau in diesem Sinne hatte ich meine Frage und meine humorige Analogie an Chiarina gerichtet....
herzliche Grüße, Rolf