Stück (Bach) für Laienwettbewerb gesucht

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St. Francois de Paola

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20. Apr. 2015
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So, mein lokaler Kantor hat mich auf die Idee gebracht, an einem Wettbewerb für Nebenamtsorganisten teilzunehmen, der im August stattfindet. Blöderweise weiß ich noch nicht, was genau die Literaturanforderungen sind. Ich gehe aber jetzt einfach mal davon aus, dass niemand etwas gegen einen Bach als "Hauptstück" hat. Je nach Anforderung soll der durch einen Sweelinck (Fantasia chromatica), Mendelssohn (Andante mit Variationen D-Dur) oder falls nötig durch irgendetwas Choralgebundenes (vielleicht Brahms oder so) ergänzt werden. Als Oorgel steht mir ein "dickes Ding" mit über 60 Registern, vier Manualen und 32'-Zunge + akkustischem 32' zur Verfügung. Ich möchte ein Stück aufwärmen, das ich schon gespielt habe. Meine Favoritenliste sieht momentan so aus mit folgender Argumentation aus:

1. Passacaglia und Fuge c-Moll BWV 582:

+ für mich technisch das einfachste der vier Stücke, ich würde mich glaube ich am sichersten fühlen
+ bis es technisch schwerer wird, dauert es und dann ist man "richtig drin" und eventuell nicht mehr nervös
+ vermutlich auch beim Publikum sehr beliebt
- laaaang
- Ich möchte nicht 14 Minuten das Plenum durchballern, sondern einen Crescendo machen. Puristen, die es für historisch falsch halten, nehmen mir das aber vielleicht übel, wenn ich nicht 14 Minuten maximalen Plenumskrach mache. Wenn ich das aber doch mache, nimmt der ein oder andere mir das vielleicht auch übel.
Habe leider keine Aufnahme von mir, die ich veröffentlichen darf.

2. Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542:
+ ist am kürzesten her, dass ich es geübt habe
+ Fantasie ist nicht zu schwer
- meiner Meinung nach der technisch schwerste Kandidat, ich finde, die Fuge hat es richtig in sich
- der ein oder andere könnte zu viel oder zu wenig Agogik in der Fantasie beklagen, ich habe mich für wenig Agogik entschieden, als ich es gespielt habe:



3. Präludium und Fuge a-Moll BWV 543:
+ am wenigsten Diskussionspotential bezüglich Registrierungen und Agogik glaube ich
- Angst vorm Pedalsolo am Ende, insgesamt für mich wohl der zweitschwerste der drei Kandidaten

Habe eine Aufnahme bei der ich das erste Pedalsolo im Präludium ganz fürchterlich in den Sand setze und der man insgesamt anmerkt, dass ich zu der Zeit zu viel Karl Richter gehört habe. Ich würde heute diese Umregistriererei lassen und besser artikulieren - ist aber auch, außer man rechnet BWV565 mit das erste große Bachwerk, das ich gespielt habe:


4. Präludium und Fuge G-Dur BWV 541:
+ Nicht zu lang
- Ich weiß irgendwie nicht, was ich da am Anfang machen soll in Sachen Agogik und Artikulation. Das wirkt immer etwas unbeholfen
- Für mich vom Schwierigkeitsgrad zwischen BWV543 und BWV582, hat aber wahrscheinlich von den vier Stücken am wenigsten "Status"

Eine Aufnahme von mir, bei der ich ziemlich nervös war, existiert:


Bin über Meinungen und Ratschläge gespannt.
 
Wie viel Zeit hast Du denn? Wenn da noch andere Sachen dazu sollen, macht G-Dur doch keine so schlechte Figur.
 

Wenn ich das wüsste...
Noch gibt es keine Ausschreibung, ich weiß nur, wann es stattfindet und bin überrascht, was für eine dicke Orgel mir in Düren zur Verfügung stehen wird. Und falls ich gewinnen sollte, gibt es eine weitere Runde in Köln.
Ich weiß auch noch gar nicht, ob ich mehrere Epochen spielen muss und ob es zwei oder drei sind, ob etwas Choralgebundenes dabei sein muss.
Ich hoffe, da zeitig was zu erfahren. Das G-Dur könnte man beispielsweise, wenn zwei Epochen gefordert sind, mit der Fantasia chromatica (die sollte doch als Renaissance durchgehen?) verbinden.
 
So, ich bin wohl an ein paar mehr Informationen über diverse Kanäle gekommen und es kristallisiert sicher heraus, dass aktuell wohl BWV 543 vorne liegt.
 
Ich sehe da tatsächlich wenig Unterschied. Wenn ich bewerten sollte, wäre die Qualität wichtiger als das Stück. Alles tolle Musik, also...so what?
 
OK da ich mittlerweile mehr weiß, sieht es so aus, als spiele ich:

1.)
- Cabezón Tiento del primero tono
- Wer nur den lieben Gott lässt walten aus dem Orgelbüchlein
- PF BWV 543 (oder 541)

oder

2.)
- Brahms Choralvorspiel aus Op. 122 (wahrscheinlich Herziebster Jesu)
- PF BWV 543 (oder 541)

Ob das jemand übel nehmen könnte, wenn man ein Manualiterstück dabei hat? Eigentlich sollte ich ja bei BWV 543 (oder 541) genug Möglichkeiten haben, um zu zeigen, was ich mit dem Pedal drauf habe oder eben nicht.
 
Wenn die Orgel gleichschwebend gestimmt ist, ist Cabezón vielleicht nicht die beste Wahl?
 
Und Messiaen ist auch nichts?
 


Ich sag ja nicht, dass ich das nicht mag oder gar für minderwertig halte. Ich mag z.B. auch Reger gerne, wenn auch nicht so sehr die Choralvorspiele.
Messiaens Orgelwerk schätze ich, liebe es aber nicht so wirklich, vor allem aber habe ich davon aber einfach nicht so viel Ahnung. Und soweit ich das beurteilen kann, sind die auch oft nicht ganz ohne. Bei Bach oder auch Buxtehude oder so bin ich tiefer in der Materie und sicherer, dass ich die Musik weitgehend richtig verstehe.
Dazu kommt, dass ich ja nicht weiß, wie viel Zeit ich mit der Orgel verbringen darf.

Eine mögliche Option wäre vielleicht auch Großer Bach + Orgelbüchlein + etwas einfaches Romantisches, z.B. etwas aus Franck L'Organiste.

Aber das wird dann vielleicht auch wieder so interpretiert, dass ich möglicherweise keine Lust auf Romantik habe.
 
Aber das wird dann vielleicht auch wieder so interpretiert, dass ich möglicherweise keine Lust auf Romantik habe.
Wäre das denn schlimm? Also, es muss doch nicht jede*r jede Epoche mögen oder gern spielen oder Lust drauf haben. Wenn der Wettbewerb nicht eindeutig vorsieht, aus welchen Epochen Stücke gespielt werden sollen, würde ich mir darüber keinen Kopp machen. Wobei ich es nicht wirklich beurteilen kann, weil ich noch nie an einem Wettbewerb teilgenommen habe. Auch JuMu ging stets an mir vorüber.
 
Vorgeschrieben sind halt zwei Epochen. Da stellt sich die Frage, inwiefern löst es Kritik aus, wenn da ein extremes Ungleichgewicht herrscht.
 
Hm. So hab ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hätte persönlich kein Problem damit, Bach und z.B. ein modernes Stück zu kombinieren.
 
Hm. So hab ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hätte persönlich kein Problem damit, Bach und z.B. ein modernes Stück zu kombinieren.
Wäre ich grundsätzlich offen, wenn ich denn weiß, dass ich das richtig verstehe.

Wenn wer eine Idee hat für ein Stück, dass 2-4 Minuten dauert, am besten leichter ist, als BWV 543, aber möglichst auch schwerer als l'organiste von Franck und von guter Qualität ist, vielleicht gibt es da ja etwas. Dann könnte ich BWV 543, BWV 642 und das moderne Stück spielen.
Bei Messiaen hätte ich jedenfalls nicht das Gefühl, zu wissen, was da zu tun ist. Ähnlich wäre es auch bei Vierne, da gäbe es sonst bestimmt auch etwas kurzes Interessantes.
 


Ein bisschen albern aber nett! Klingt auf einer größeren Orgel recht eindrücklich!
 
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