Zu viel Gefühl und rubato

  • Ersteller des Themas Bertuccio
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Wie lange dauert es bis jemand jemanden zum Weinen bringt ? Bei mir laufen alle noch weg !!!:cry:
 
Menschen weinen z.B. aus unterschiedlichen Gründen, und auch bei unterschiedlicher Musik ;)
sicher gibt es auch Menschen, die in tiefster Seele ergriffen glücklich weinen, wenn Roberto Blanco seinen Klassiker "ein bischen Spaß muss sein" vorträgt - aber in diesem Fall sind Pianisten, die das Zeugs mit rubato und Dynamik und cantabile drauf haben müssen, selten bis nie beteiligt ;) (oder arbeiten mittlerweile R.B. und L.L. zusammen? dann nehm´ ich alles zurück):D

zu den willkürlichen Temposchwankungen: wie Lotosblume richtig angemerkt hat, ist so etwas kein Tempo rubato, denn letzteres ist nicht abhängig vom jeweiligen Gutdünken des Spielers, sondern von der Musik, die er spielt (das hätte man den Schumann-Beispielen entnehmen können)
 
in diesem Fall sind Pianisten, die das Zeugs mit rubato und Dynamik und cantabile drauf haben müssen, selten bis nie beteiligt ;)

Jepp. In einem Klavierabend werden auch keine "Judas-Priest" (britische Heavy-Metal-Band) Fans sitzen, sondern Leute, die Klaviermusik mögen.

Trotzdem ist das mit dem Weinen eine diffizile Sache. Bei mir klappt's mit der gleichen Musik auch nicht immer, zu jedem Zeitpunkt :cool:

Ich muß dazu a bissl' in der Stimmung sein - und es hilft auch, wenn man etwas schon länger nicht angehört hat.

zu den willkürlichen Temposchwankungen: wie Lotosblume richtig angemerkt hat, ist so etwas kein Tempo rubato, denn letzteres ist nicht abhängig vom jeweiligen Gutdünken des Spielers, sondern von der Musik, die er spielt

Vollkommen klar, rolf. (es sei auch gerne nochmal extra betont).

Für das "Spielen mit Gefühl" (und dessen mögliche Problematiken, siehe Beitrag #3) muß bereits eine gute, ausreichende, und vor allem von technischen Schwierigkeiten unabhängige Tempokontrolle beim Spieler vorliegen.
 
Also, auch wenn man eine Stelle toooootaaaaal schön findet, darf man nicht selbst in der Schönheit schweeeeelgen (und laaaaangsam werden). Das bedeutet nicht, dass man kühl und distanziert spielen soll. Sondern es geht darum, die Gefühle zu sublimieren.

Ich glaube, ich verstehe Dich - und ich denke auch ganz ähnlich. Wenn ich möglichst ergreifend spielen will, versetze ich mich durchaus in bestimmte Stimmungen, stelle mir innerlich Bilder vor, und so fort...

Aber man darf sich von diesen Dingen nicht selbst "davontragen" lassen. Man muß schon der "Herr im Haus" bleiben, wie eine Redensart so sagt ;)

Nicht wahr? Ich denke, genau das meintest Du wohl auch.
 

Laß' uns diesen Pianisten lieber aus dem Faden hier raushalten (es gibt dafür schon einen recht Langen).

(trotzdem eine Kurzantwort: vielleicht ist es mal wieder Zeit für eine Auto-Analogie: TÜV bestanden - ohne Mängel. In seinen ernsthaften Arbeiten finde ich keine nennenswerten Abstriche, egal welche Aspekte ich nun betrachte.)
 

wie man, ergriffen vom Trauermarsch, sich vorm Finale (presto) entleiben könnte ;)

Ich glaube, das nicht so ganz unbrisante Thema "Selbstentleibung" hatten wir auf clavio noch nicht. Ist vielleicht auch besser so - Fabian würde dem sicher einen Riegel vorschieben (die berühmten "Schlößchen", geneigte Leser kennen sie)

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;)

Musik und Klavier bieten des Gespächsstoffes wahrlich genug ;)
 
Zum Tempo halten:

Als Kontrolle hat es mir sehr geholfen einen kurzen Abschnitt zu spielen, z.B. das Thema einer Sonate. Dann einfach zu einer anderen Stelle springen und den Grundpuls der ersten Stelle beibehalten. Wenn man das Tempo beim Spielen immer hält, wird das nicht weiter schwer sein. Wenn man sonst immer ungewollt langsamer oder schneller wird, merkt man bei dieser Übung, dass die Tempodifferenz, die sich beim Durchspielen unauffällig einschleicht, ganz deutlich.

lg marcus
 
Ich glaube, das nicht so ganz unbrisante Thema "Selbstentleibung" hatten wir auf clavio noch nicht. Ist vielleicht auch besser so - Fabian würde dem sicher einen Riegel vorschieben (die berühmten "Schlößchen", geneigte Leser kennen sie)

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;)

Musik und Klavier bieten des Gespächsstoffes wahrlich genug ;)


Hast Du eigentlich die leiseste Ahnung, worums in dieser Sonate geht?
Vergisses - das war ne bloß rhethorische Frage.

Weder Du noch allerdings Fabian werden daran irgendwas ändern -
Luftschlösser hin oder her.
 

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