Zu kurze finger?

  • Ersteller des Themas HotBird93
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na, pianoman, da können wir uns passgenau die Hände reichen:p. Aber wie Petrucciani wohl zeigt: Size DOESN't matter...:mrgreen:
 
Hallo,

Ich finde du hast keinen Grund dich so anzustellen. Meine Finger sind auch nicht größer und ich kann trotzdem gut damit spielen. Nur bei gleichzeitig mit 14 und 15 gebunden gespielten Nonenparalelen hört es dann bei mir auf.

Und bei manchen STücken muss man sich was einfallen lassen und eine Note einfach auslassen. (Komponisten die Stücke schreiben die nur von großen Händen gespielt werden können sollen sich da mal nicht im Grabe umdrehen.)
Vieles aber kann man durch Dehnungsübungen verbessern. Das ist also meistens eine Frage der Technik. Die Sextenetüde die wirklich haarig ist, wenn man kleine Hände hat habe ich gut spielen können. Ich empfehle wie immer die Hirzel-Langenhaan Übungen!

lg
clara clementi
 
Guten Abend zusammen,
Ich habe mich immer gewundert wieso die ganzen komplizierten Stücke
bei weltberühmten Konzertpianisten so leicht aussehen. Vor allem wenn
es darum geht sowas zu spielen:
qqq.jpg

Die machen das so als ob das einfach eine Oktave wär, und ich muss meine Hände wie noch was verdrehen damit ich da grad so irgendwie die Tasten treffe.
Heute in der Schule ist mir aber aufgefallen (beim direkten vergleich mit Nicht-Pianisiten) dass meine Kameraden / Kameradinen viel längere finger haben wie ich. Ich habe schon bevor ich mit Klavierspielen angefangne hab davon gehört dass Leute mit längeren fingern dafür geeignet wären, deswegen regt mich das jetzt doppelt so sehr auf (ganz abgesehen davon dass ich meine finger nur kaum nach oben krümmen kann). Dass ich es nicht sauber spielen kann schieb ich jetzt nicht auf meine finger :D aber dennoch merk ich immer, dass mir was fehlt. Ich gehe mal davon aus dass man sich siene finger nicht verlängern lassen kann richtig?
Aber wie ists eigentlich bei euch? Regt ihr euch nicht über sowas auf oder habt ihr einfach alle lange finger? Bei mir sind sie so:
Daumen 60mm
Zeigefinger 72mm
Mittelfinger 77mm
Rinfinger 72mm
Außenseiter 65mm
Wachsen die Finger noch mit dem alter? wenn nicht dann ists schlecht :(

Entscheidend beim Greifen dieser Figur ist doch außer der Länge vom 1. und 5. Finger vor allem auch die Breite der Handfläche.
Mein 5. Finger z.B. ist, gemessen von der innen Seite, nur 6 cm lang, aber ich greife alle kleinen Dezimen. Von den Großen leider nur Weiß/Weiß und Schwarz/Schwarz.:(
 
@HotBird93: Dein Notenbeispiel ist doch mit Arpeggios zu spielen. Das sollte doch einigermaßen möglich sein, da im ersten Akkord nicht f und a gleichzeitig runterdrücken kann, so kann die Hand etwas mitwandern.
 
@nadine: ich bin auch was besseres ;)

ich kann euch alle nochmal ein wenig beruhigen: habe gerade nochmal von der handinnenfläche genaustens gemessen und bin auf ca. 10cm fürn mittelfinger gekommen. also gar nicht sooo lang :D

bei handspagat bringe ichs auf 25cm ..


Haha, ich hab auch grad mal nachgemessen und habe auch eine Luftspannweite von 25 cm -

und greife die dezime d fis sauber, aber auch die Undezime d g

Aber wie schon chiarina treffend sagte ist das nicht von Belang. Jeder der sauber eine Oktave greifen kann ist in der Lage alles zu spielen, prinzipiell wenn der Kopf die richtigen Befehle erteilt.

Finger werden einfach überbewertet.
 
Jeder der sauber eine Oktave greifen kann ist in der Lage alles zu spielen, prinzipiell wenn der Kopf die richtigen Befehle erteilt.

Finger werden einfach überbewertet.

das sollte man sich ausdrucken und übers Klavier nageln!!!

Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, die Länge meiner einzelnen Finger zu messen - - mir genügt die Tatsache, dass ich Dezimenakkorde gerade noch greifen kann, auch ein nur selten vorkommender Quatschakkord wie es-ges-b-es-ges ist mir möglich, notfalls auch Akkorde mit Undezimenspanne (z.B. im andante der Tannhäuser-Ouvertüre arpeggiere ich links nicht). Irgendwelche weitgriffigen Akkorde kommen ja ganz gerne in Begleitungen vor: insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich links etwas weiter als rechts greifen kann - ist aber nur ein Gefühl, messen werd ich´s nicht.

Wer relativ rasche verminderte 5-Ton-Akkorde (c-dis-fis-a-c) und Nonenakkorde (g-h-d-f-a) chromatisch hoch und runter spielen kann, kann so ziemlich alles greifen.

Große Hände habe ich nicht, Dehnübungen habe ich nie gemacht - aber viel geübt: das "formt" die Hand mit der Zeit.

Gruß, Rolf
 
Also, ich habe große Finger :)
Von daher kann ich dies greifen,
Hier mal meine Fingergrößen:
1. Finger: 7 cm
2. Finger: 8,5 cm
3. Finger: 10 cm
4. Finger: 9 cm
5. Finger: 7,5 cm

Alle angaben sind von der Krötenhaut :D gemessen, bis zur Fingerspitze.
 
Ich erinnere mich gerade an mein Studium zurück: Das Einzige was ich meiner Professorin voraus hatte, war meine Spannweite. Sie plagte sich mit Dezimen, ich hab sie locker gegriffen - gemerkt hat man aber in beiden Fällen nicht wirklich was.

Spannweite ist nicht alles!

Klavierix
 
Fingerlängen und Spannweiten sind wirklich unwichtig, wenn man nicht extrem große oder kleine Hände hat. Entscheidend ist, welche Intervalle man so greifen kann, daß es beim Spielen funktioniert. Vor 1-1/2 Jahren erschienen mir Dezimen unmöglich, im Moment kämpfe ich mit einer Undezime, die im Spielfluß erreichbar scheint, es aber zur Zeit nicht ist. Entscheidende Faktoren sind die Bewegung, mit der man zur Spreizung kommt und die Gewöhnung der Hand an die Dehnung. Mit gutem Unterricht und regelmäßigem Spielen kommt das von alleine.

Wie schon erwähnt wurde, können die zu großen Intervalle auch anders gespielt werden, und viele machen das so, weil sie die eben nicht greifen können - auch Profis. Und genau, wie Leute mit kleinen Händen mit diesen Intervallen zu kämpfen haben, müssen das Leute mit größeren Händen bei sehr eng geführten Stellen machen. Es heißt sogar, Horowitz (Riesenpranken) soll Oktaven einfach nur deswegen so gut beherrscht haben, weil sie im unangenehm klein vorkamen und er sie endlos üben mußte.
 
Hallo zusammen,
hallo HotBird,

als eine, die ebenfalls mit eher kürzeren Fingern gesegnet ist, kann ich dich auch beruhigen: Mit der passenden Technik und dem passenden Bewegungsbewusstsein geht so einiges!

Erstens, wie schonmal einer vorher geschrieben hat (weiß grade nicht mehr wer es war und bin zu faul zum Nachschauen... :rolleyes:), hängt auch viel von der Größe des Handtellers ab.
Außerdem, und vor allem (!!), musst du dir einfach mehr Gedanken über technische Fragen stellen - wobei ich unter "Technik" jetzt nicht irgendwelches stumpfsinnige Geläufigkeitsüben oder was auch immer verstehe, sondern vielmehr die Kunst, deine eigenen Möglichkeiten mit deinen eigenen Gegebenheiten (Hände, Körper etc.) am besten auszunutzen. Das heißt konkret, dass man eben (teilweise dann eben viel eher als jemand mit längeren Fingern) schauen muss, wie man seine Bewegungen natürlich und ökonomisch macht und einsetzt, um eine Stelle/einen Akkord greifen zu können.

Und, sei dir bewusst: Klavierspielen geht nicht nur ums Greifen, sondern auch (mindestens) zum selben Teil ums Loslassen und richtig Entspannen. Lange Zeit war ich frustriert früher, als ich gewisse weitgriffige Passagen nicht spielen konnte (damals hat mich die Op.10 Nr.12 von Chopin frustriert... Es ging einfach nicht...). Damals dachte ich, es läge an meinen kleinen Händen und habe die Etüde aufgegeben. Als es dann vor einem Jahr darum ging, welche Etüde ich anfangen möchte zu üben, meinte ich in Gedanken an früher, dass ich Sachen wie die Revolutionsetüde nicht spielen können werde wegen meiner kleinen Hände - da entgegnete mir meine Lehrerin frei raus, das wäre Quatsch, dann müsse ich eben besser schauen, wie ich sie greife und ich entspanne. Und: Sie hatte Recht.

Wenn man seiner Hand erstens natürliche Bewegungen beibringt und sie zweitens an den richtigen Stellen zu entspannen lehrt - dann klappt so einiges!

Klar gibt's Akkorde, die man einfach nicht greifen kann. Aber dann muss man, wie jemand vorher schon gesagt hat, eben geschickt weglassen...

Hock dich mal ans Klavier und spiel mal gar kein Stück, sondern spiel einfach mal locker "irgendwas", irgendwelche Töne, irgendwelche natürlichen Bewegungen. z.B. einfach ein paar aufsteigende Töne nacheinander, so wie gerade deine Hand liegt. Lass die Handgelenke locker (wichtig!) und führe deine Hand mal so übers Klavier. Genauso natürlich musst du auch jedes Stück werden lassen.

Aber zum Schluss noch eine Frage:
(ganz abgesehen davon dass ich meine finger nur kaum nach oben krümmen kann).
Das hat mich erstmal total verblüfft zu lesen. Nicht etwa, weil ich meine Finger nach oben krümmen könnte, sondern: Wozu sollte man das können müssen??? :confused:
Spielst du manchmal mit den Handrücken nach unten oder wie?? (war nur ein Scherz! :p)

liebe Grüße,
Partita
 
Entscheidende Faktoren sind die Bewegung, mit der man zur Spreizung kommt und die Gewöhnung der Hand an die Dehnung.

...gleichzeitig denselben Gedanken geschrieben :)

Es heißt sogar, Horowitz (Riesenpranken) soll Oktaven einfach nur deswegen so gut beherrscht haben, weil sie im unangenehm klein vorkamen und er sie endlos üben mußte.

Waaaas?! Oktaven unangenehm klein und daher endlos üben?! Hmpf...:shock:

liebe Grüße,
Partita
 

Da wir noch beim Messen sind:

Handspagat VP:
leider nur 21 cm, das reicht aber mit Quetschen für eine Dezime an den weißen Tasten.

By the way:
Es gibt tatsächlich Konzertpianistinnen, die nur eine Oktave greifen können.:idea:

Manche haben eben große Pranken und andere einen schönen Anschlag.:floet::klavier:

Es is doch auch legitim, zu arpeggieren, wenn man nicht den Akkord zusammen greifen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=ifKKlhYF53w&feature=related
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin unendlich dankbar, daß in diesem Faden endlich einmal eine Lanze für die kleinhändigen Klavierspieler gebrochen wird! Bisher habe ich immer nur gelesen, daß die Klavierliteratur für derart veranlagte Schüler schnell erschöpft sei. Das klang immer so resigniert, als ob es sich für solche Menschen nicht wirklich lohne, Klavier zu spielen.

Unnötig zu erwähnen, daß ich kleine Hände habe? Links kann ich Oktaven gut greifen, mit der rechten Hand habe ich komischerweise 5mm weniger Spannweite und muß mich bei der Oktave den Tasten von vorn nähern. Woher dieser Unterschied kommt, ist mir nicht so ganz klar, zumal das so schon in meiner Jugend war und eine spätere Verletzung der Hand oder die viele Mausarbeit am Computer wahrscheinlich als Ursache ausscheiden. Vielleicht kommt es ja daher, daß man links einfach häufiger Oktaven spielt.

Mir ist natürlich klar, daß ich manche Stücke nie werde spielen können. Aber vorläufig gibt es dafür weit mehr Gründe als die Handgröße. Wo meine Grenzen liegen (Talent, Fleiß, Vorlieben, ... , Handgröße), das muß ich erst noch herausfinden. Ich nehme seit 4 Monaten wieder Klavierunterricht, das hilft mir wirklich, viele Problemstellen zu meistern.

LG Klavieroma
 
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, die Länge meiner einzelnen Finger zu messen
Ich auch nicht, aber dieser Thread hat mich dazu angeregt.

Ich finde meine Hände sehen nach den vielen Jahren des Klavierspiels genauso aus wie vorher. An der Physiognomie der Hand ändert das Spiel ja nichts.

Und trotzdem, ich hätte gern größere Hände, denn die Möglichkeiten erweitern sich dadurch auf jeden Fall. Und dabei denke ich vor allem an die Linke.



...auch ein nur selten vorkommender Quatschakkord wie es-ges-b-es-ges ist mir möglich,
... aber dann das obere eb und gb mit einem Daumen. Gibt es eigentlich auch einen Quatschsextakkord?
 

dafür gibt es keinen Grund: man braucht so einen Akkord nahezu nie, er klingt auch (da kompakt) nicht sonderlich gut.

Anders ist es mit z.B. es-b-es-ges (5-3-2-1): dergleichen kommt öfter vor. Je nach Tonart kann das sehr unangenehm liegen, z.B. g-d-g-b: den kann ich rechts mühelos fassen, links ist es anstrengend (der 2. muss zw. fis und gis). Für die linke Hand finde ich f-a-c-a (5-4-2-1) ganz ok (gibt´s im Trauermarsch von Chopin)

Obwohl "nur" eine None, aber b-c-(e)-(g)-c ist rechts kaum machbar, in Fis-Dur aber geht der problemlos (e-fis-ais-cis-fis).

...bei solchen Akkorden ist dem Transponieren natürlich eine Grenze gesetzt, es sei denn, man hat Riesenhände wie Richter, der eine Duodezime greifen konnte...

Gruß, Rolf
 
dafür gibt es keinen Grund: man braucht so einen Akkord nahezu nie, er klingt auch (da kompakt) nicht sonderlich gut.
Es gibt viele Akkorde, die man nahezu nie braucht. :D
Ich beneide Dich nicht darum diesen Akkord nicht spielen zu können, sondern um Deine Fingerspannweite, die, wie ich oben schon erwähnte, gerade in der Linken sehr von Vorteil sein kann, da Akkordstrukturen zwischen tiefster und zweittiefster Stimme sehr gut weite Intervalle vertragen. F c e a links in einem Akkord zu drücken und diese Akkordstruktur durch die Stufen weiter zu verfolgen zu können, ist zumindest im Jazz von großem Vorteil. Dezimen sind im tiefen Register vom harmonischen Gehalt her gesehen unglaublich wichtig und für ein Solopianospiel von großer Bedeutung. Natürlich kann man auch mit Terzen und Sexten den Boden für eine Solopianospiel bestreiten. Eindeutig eindrucksvoller klingen indes Dezimen.

Anders ist es mit z.B. es-b-es-ges (5-3-2-1): dergleichen kommt öfter vor.
Genau. Und meist wird dabei im Jazz die Oktave durch die Sept ersetzt. Das ist für mich schon sehr schwer zum Greifen und meist lass' ich dann auch die Quinte weg und breche den Akkord indem ich den Grundton für gewöhnlich auf die + vor dem Downbeat lege.
 

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