Wundermittel langsames und LEISES Üben?

Am Anfang hatte ich geschrieben:
Gleich vorweg: Um sich an der Diskussion zu beteiligen, muss man das Buch nicht gelesen haben.
Ich wollte nämlich nicht den Verdacht erwecken, ich würde etwa Werbung für das Buch machen wollen. Dennoch der Hinweis: Wer sich selbst ein Bild machen will, kann das Buch vielleicht auch irgendwo ausleihen und muss sich dann nicht länger aus zweiter Hand darüber informieren. Das Buch ist auch wirklich nicht dick, es hat nur 110 Seiten.
Dass man durch einen übertreibenden Threadtitel soviel Aufmerksamkeit bekommt, hatte ich nicht erwartet...

Was die Rezensionen Aljechins betrifft, so fand und finde ich es interessant, was ein professioneller Pianist zu dem Buch sagt. Und die Qualität der Rezensionen war auch sehr gut! Aljechin, auch ich bin weiterhin an deiner Meinung und deinen Gedanken interessiert!
 
Wer sich selbst ein Bild machen will, kann das Buch vielleicht auch irgendwo ausleihen und muss sich dann nicht länger aus zweiter Hand darüber informieren.
bevor ich leihe oder kaufe, interessiert mich eine Frage, die ich schon vor längerem gestellt habe:
@Zoel
du findest das in dem zitierten Beitrag - mich interessiert die Antwort.
 
Na, wo ist denn eigentlich unser pppetc geblieben?

Sperri Sperri Grummel Grummel? :D
 
Bei uns kriegen die die üblichen 39.-- E, ohne Fahrtkosten wohlgemerkt. Dennoch gibt es genug Leute, die dafür arbeiten. Warum tun Lehrbeauftragte sowas? Viele, weil sie sonst überhaupt nichts hätten. Andere, und das sind die besten, aus alter Anhänglichkeit an ihr Institut, an dem sie studiert haben. Und dann gibt es noch die, deren Triebfeder der schiere Geltungstrieb ist. "Lehrbeauftragte an der Uni ..." auf die Visitenkarte schreiben zu können, bzw., bei Lehrern, in den Jahresbericht der Schule, das lassen sie sich gern was kosten ...

Also, ich hatte als Kind und Jugendlicher auch Privatunterricht bekommen bei einer Dozentin, die in Weimar an der Franz-Liszt-Hochschule Lehrbeauftragte war für Klavier. Wurde sogar in den Räumen in der Hochschule unterrichtet, und die waren zu DDR-Zeiten bestens ausgestattet: 2 gut gewartete Flügel in jedem Unterrichtsraum, mit Leder gepolsterte Doppeltüren zwecks Schallschutz usw.
Offenbar gestattete man damals den Dozenten, in der Freizeit noch ein bisschen privat dazuzuverdienen.

Liebe chiarina,
sagst du mir bitte dezidiert, wen du mit "wir" meinst!

Aljechin
Bin zwar nicht angesprochen, jedoch genauso an weiteren Kapitel-Rezensionen interessiert!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"langsam und leise" für schnelle oder aufwändige Sachen ist zunächst eine Beschreibung von Klang und Tempo einer Übeweise, hierbei zumeist aber eine, welche in doppelter Hinsicht nichts mit dem Klang und Tempo des geübten Stücks zu tun hat (z.B.den Außenteilen der Baba Yaga wird man nicht gerecht, denn diese grimme Hexe ist keine nuschelnde Omi)...
wenn man obendrein nicht weiß, wie dieses Üben sinnvoll zu geschehen hat und wann es überhaupt angebracht ist, dann nützt es nichts!
1. muss man die dynamische Palette schon drauf haben (!), damit ein schnelles forte nicht zur nutzlosen Anstrengung wird - tja, wie ärgerlich, denn das bedeutet, dass man das geübte eigentlich schon können muss (und sei es nur abschnittweise) ansonsten lernt man hierbei NICHT, wie elastisch-locker forte gespielt wird
2. ist 1. vorhanden, dann muss klar sein, dass langsam nur die Abfolge der Töne, KEINESFALLS die Beweungen meint! übt man leise und langsam die Baba Yaga, dann gefälligst mit 100% sicheren blitzschnellen Bewegungen, sodass locker und ohne Zweifel (treffsicher) jeder Griff lange genug berührt wird, bevor er angeschlagen wird - das erhöht die erforderliche Treffsicherheit und hilft beim automatisieren der Abläufe (klar muss, wer das übt, virtuose Techniken schon drauf haben, denn die Baba Yaga ist technisch sehr anspruchsvoll)

steht das in diesem Buch? (um Hasenbeins Lieblingswendung zu zitieren) wenn nicht, dann kann man es kicken. peng. aus. :D:D

zu 1. Ich denke, Rennschuh empfiehlt seine Übeweise nicht unbedingt Anfängern. Sein Buch richtet sich, wie er im Vorwort ganz am Anfang schreibt, "besonders an Menschen, die mit Leidenschaft ein Musikinstrument spielen, doch dabei das Gefühl haben, dass irgendetwas ihnen im Wege steht, die Musik so klingen zu lassen, wie sie es sich wünschen und vorstellen." D. h. eine gewisse Beherrschung der dynamischen Palette wird vermutlich vorausgesetzt. Außerdem muss man sagen, dass Rennschuh die langsame und leise Übeweise in erster Linie als Vorbereitung empfiehlt. Er schreibt, dass er neue Stücke zwei- bis dreimal (bei schwierigeren Stücke auch öfter) langsam und leise übt, bevor er sie dann im richtigen Tempo spielt (S. 41). Schließlich ist noch wichtig, dass Rennschuh das langsame und leise Üben v. a. Menschen nahelegt, die sich (wie er in seiner Jugend) falsch "konditioniert" haben durch zu kraftvolles Üben: Er vermutet, "dass bei einem ungestörten Lernprozess, der ein wichtiges Merkmal 'Hochbegabter' ist, nur sehr wenig ungünstige Muster eingeübt werden, die durch ausdauerndes langsames Üben wieder aufgelöst werden müssten." (S. 45)
zu 2. Selbstverständlich bezieht sich das Wort "langsam" bei Rennschuh auf die Abfolge der Töne und nicht auf die Bewegungen der Hände oder der Finger.
 
Dann erzähl doch mal: Was belastet Dich? Was hast Du auf dem Herzen? Kann ich helfen?
 

war das nicht auch damals schon eine Musikhochschule? Universität und MuHo sind nicht identisch, wie schon das sehr differierende Fächerangebot ausweist ;):)

Ja, das stimmt, war schon immer eine Musikhochschule, soweit ich weiß. Und es war auch so, dass viele Lehrer/Dozenten von der Musikhochschule verpflichtet wurden, auch in der Musikschule Belvedere zu unterrichten (das war und ist eine der wenigen Spezialschulen mit Musik als Hauptfach, für angehende Musiker gedacht: sehr zu empfehlen für jemand, der seinen Filius oder seine Filiale (richtig ausgedrückt? :D) auf eine Musikschule/Internat schicken will - auch in herrlicher Parkumgebung).
 
je eben - und mich hatte erstaunt, dass laut Nica Universitäten Lehraufträge für Klavier erteilen sollen... das würde ja das oft als prekär bezeichnete Jobangebot für Musiker erweitern und wäre insofern äusserst erfreulich :):)

Das ist schön, dass Du Grund zur Freude hast! Da ja Universitäten tatsächlich Klavier im Lehramt unterrichten, wie ich gestern schon geschrieben habe, gibt es tolle Jobs - vielleicht möchtest Du Dich ja auch bewerben?
 
je eben - und mich hatte erstaunt, dass laut Nica Universitäten Lehraufträge für Klavier erteilen sollen... das würde ja das oft als prekär bezeichnete Jobangebot für Musiker erweitern und wäre insofern äusserst erfreulich :):)

Das gibt es schon, lieber Rolf. Bei uns wird sogar ein Großteil des Instrumentalunterrichts für Musikpädagogen von Honorarkräften abgedeckt, und ich weiß, daß das anderwärts nicht anders ist. Erfreulich für die Betroffenen ist das angesichts der Bezahlung leider nicht.
 
Das gibt es schon, lieber Rolf. Bei uns wird sogar ein Großteil des Instrumentalunterrichts für Musikpädagogen von Honorarkräften abgedeckt, und ich weiß, daß das anderwärts nicht anders ist.
es gibt freilich auch zahlreiche Universitäten, deren Lehramtsstudenten für die praktischen Kurse an die nächste MuHo geschickt werden - die Regel ist es nicht, dass Universitäten Lehrbeauftragte für Klavierspiel, Gesang usw. unterhalten. Ein Beispiel von vielen: die Uni Frankfurt
Goethe-Universität — Eignungsprüfung
(nach unten scrollen)

lieber Friedrich, werden die Lehrbeauftragten für Klavier und deren Unterricht bei euch im Vorlesungsverzeichnis aufgeführt?
 
Das ist schön, dass Du Grund zur Freude hast! Da ja Universitäten tatsächlich Klavier im Lehramt unterrichten, wie ich gestern schon geschrieben habe, gibt es tolle Jobs - vielleicht möchtest Du Dich ja auch bewerben?
buhuhu... die Unis, die mir gefallen könnten, machen das aber nicht :D:D und wenn ich da so lese, was Friedrich
mitteilt, dann nehme ich lieber sehr weiten Abstand von diesen "tollen Jobs" :D:D
 

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