Wunderkinder um welchen Preis

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Blaue Elise

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23. Okt. 2010
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Hallo,
das Thema hatten wir zwar schon mal aber ich finde es trotzdem sehr interessant. Besonders nach dem Buch von Amy Chua als Verfechterin des absoluten Drills - als Kampf gegen die Mittelmäßigkeit.

Hier ist ein Interview mit dem Musikpsychologen Holzinger, der sich zu diesen Erziehungsmethoden äußert.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1379673/
 
Ich habe dies auch schon mal auf " negative Kritig ernst gemeint " # 34 erwaehnt
 
Wäre vielleicht Mal interessant einen Thread über das Tigermutter Buch von Amy Chia aufzumachen! Aber bitte nur mit Leuten, die das Buch auch gelesen haben!
Bis zum Ende!!
 
Ich halte schlichtweg garnichts von Drill bei Kindern. Damit züchtet man nur emotionslose Maschinen heran. Kinder müssen sich in der Entwicklung entfalten und ihre Stärken und Schwächen spielerisch entdecken.

LG
Henry
 
Ist zwar grundsätzlich richtig, aber Kinder brauchen auch an den richtigen Stellen einen Zwang, an etwas dranzubleiben. Das kann etwas sein, was einfach sein muss (Schule), das kann aber auch etwas sein, wofür sie sich entschieden haben (Instrumentalunterricht).

Weder "Drill" noch ein Das-Kind-seinen-momentanen-Launen-und-Lüsten-Überlassen sind gut. Wie so oft fährt man mit der Mitte am besten - dazu muss man einfühlsam abwägen, wann mehr Lockerlassen und wann mehr Zwang gut ist.

Dazu sind aber heute immer weniger Leute in der Lage; der Lebensstil ist zunehmend ein "manisch-depressiver", der zwischen übermäßiger Geschäftigkeit und Stresserei auf der einen Seite und völligem Zusammenklappen auf der anderen Seite hin- und herpendelt. Wo soll da noch die Zeit und innere Fokussiertheit herkommen, in jener Weise auf sein Kind einzugehen?
 
Weder "Drill" noch ein Das-Kind-seinen-momentanen-Launen-und-Lüsten-Überlassen sind gut. Wie so oft fährt man mit der Mitte am besten - dazu muss man einfühlsam abwägen, wann mehr Lockerlassen und wann mehr Zwang gut ist.

Absolut richtig! Kinder müssen sich auch an Regeln und Disziplin gewöhnen - des fängt schon mit den ihnen verhaßten Wort "Nein" an. Die Bezeichnung "Zwang" halte ich allerdings für negativ belastet - man denke an den Begriff "Zwangsmaßnahmen" welche für die Betroffenenn als recht unangenehm empfunden wird. Ich denke mal "kontinuierliche Förderung" würde es besser beschreiben :rauchen:

LG
Henry
 
Die Bezeichnung "Zwang" halte ich allerdings für negativ belastet - man denke an den Begriff "Zwangsmaßnahmen" welche für die Betroffenenn als recht unangenehm empfunden wird.

Da es zum Schicksal aller Lebewesen gehört, Zwängen ausgesetzt zu sein, halte ich ein Erlernen des Umgangs damit für essenziell. :zunge:

"Drill" stammt aus der Militärsprache und bezeichnet etwas grundlegend Anderes. ;-)
 
...sind heutzutage nicht alle Kleinen längst hochbegabte Wunderkinder?... man kann Klischees wiederkäuen (XY spielt Geige wie ein Gott, ist aber ein Sozialkrüppel weil Kindheit kaputt vom Übungs"drill" usw) der Nutzen ist aber ungewiß.
 
Da es zum Schicksal aller Lebewesen gehört, Zwängen ausgesetzt zu sein, halte ich ein Erlernen des Umgangs damit für essenziell. :zunge:

"Drill" stammt aus der Militärsprache und bezeichnet etwas grundlegend Anderes. ;-)

Zwang basiert nicht immer auf Freiwillgkeit ich für meinen Teil hab mich mein Lebtag lang erfolgreich gegen Zwang zur Wehr gesetzt - gab dann zwar in der Kindheit mitunter Schläge, aber wurscht; Keile vergeht, Hintern besteht :rauchen:

Drill war bei der NVA besonders beliebt, sarkastischerweise wurden Soldaten der NVA auch als "Kessler Drillinge" bezeichnet.

LG
Henry
 

Selbstverständlich. Zitat einer Grundschullehrerin: "Sie sind alle hochbegabt, wenn nicht, hatten sie Sauerstoffmangel bei der Geburt."

Und das ist dann für Kinder wie diesen Maximilian ein großes Problem, weil die in ihren Bedürfnissen nicht mehr richtig wahr genommen werden. Im Grunde wollen alle Kinder lernen. Und die die dann wirklich besonders schnell lernen und deswegen immer mehr fordern, werden gebremst, damit die Eltern nicht dem Verdacht ausgesetzt werden Helikopter Eltern zu sein, oder weil irgendwelche Psychologen behaupten, dass sei nicht Kindgerecht. Ich habe das bei einer Bekannten mitbekommen, was die für Ärger hat, weil ihre Tochter zwei Klassen übersprungen hat. Da ist dann immer die Unterstellung es ginge um den Ehrgeiz der Eltern, dabei geht es darum die Not des Kindes zu lindern, die durch Unterforderung entsteht.
 
Und die die dann wirklich besonders schnell lernen und deswegen immer mehr fordern, werden gebremst, damit die Eltern nicht dem Verdacht ausgesetzt werden Helikopter Eltern zu sein, oder weil irgendwelche Psychologen behaupten, dass sei nicht Kindgerecht. Ich habe das bei einer Bekannten mitbekommen, was die für Ärger hat, weil ihre Tochter zwei Klassen übersprungen hat. Da ist dann immer die Unterstellung es ginge um den Ehrgeiz der Eltern, dabei geht es darum die Not des Kindes zu lindern, die durch Unterforderung entsteht.

Richtig - wirklich hochbegabte Kinder stoßen wirklich öfters auf blankes Unverständnis.
Das liegt zum einen wohl daran, dass jahrzehntelang die Förderung der Schwachen im Fokus der Pädagogik stand, zum anderen könnte ja vielleicht auch ein wenig Neid bei den anderen Eltern eine Rolle spielen ….
Aber das tut sich seit etwa 20 Jahren doch einiges.
Die Alternative zum mehrfachen Überspringen einer Klasse kann auch sein: mehr "Futter", sprich andere, zusätzliche Angebote, Kinder-Uni und was es heute alles so gibt. Ich erinnere mich an einen Jungen, der dadurch zum passablen Klavierspieler wurde. ;-)
 
Selbstverständlich. Zitat einer Grundschullehrerin: "Sie sind alle hochbegabt, wenn nicht, hatten sie Sauerstoffmangel bei der Geburt."
Diese Lehrerin hatte offenbar nicht nur bei der Geburt, sondern auch danach noch öfter Sauerstoffmangel...

Facepalm.

Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass wir hierzulande ein weiteres großes Problem haben: Gerald Hüther.

Die abstrusen, weltfremden Behauptungen dieses selbsternannten "Hirnforschers" werden leider von allzu vielen Leuten geglaubt und haben schon viel Schaden angerichtet.
 
Wer ist Herr Hüther?
 
@Sven Danke! Ojeh!
 
Ich hatte die Lehrerin etwas anders verstanden. Aber darüber kann uns @Klafina sicher aufklären.

Okay, ich dachte, das sei klar.
Es war ein Stoßseufzer einer Grundschullehrerin, die vermutlich Tag für Tag mit kreativen Erklärungen von Eltern geplagt ist, die ihr Gründe dafür präsentieren, warum ihr Kind sich daneben benimmt, zu spät kommt, die Sachen nicht dabei etc … Das hat sie dann ironisch in diese Formel gepackt.
 

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