Wunderkinder um welchen Preis

  • Ersteller des Themas Blaue Elise
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Ironie in Schriftform ist nicht immer für jeden zu erkennen.
Dafür gibt's die: :-);-):blöd:usw.
 

Oh ja, ich habe mich kräftig daneben benommen und war der König der Sonderaufagebn. War halt in der Grundschule ständig unterfordert. Das einzige, was mir Probleme bereitete, war die kack hässliche Schreibschrift, die ich unbedingt lernen musste, obwohl ich Druckschrift schon konnte.

Grüße
Häretiker
 
Ist zwar grundsätzlich richtig, aber Kinder brauchen auch an den richtigen Stellen einen Zwang, an etwas dranzubleiben. Das kann etwas sein, was einfach sein muss (Schule), das kann aber auch etwas sein, wofür sie sich entschieden haben (Instrumentalunterricht).

Weder "Drill" noch ein Das-Kind-seinen-momentanen-Launen-und-Lüsten-Überlassen sind gut. Wie so oft fährt man mit der Mitte am besten - dazu muss man einfühlsam abwägen, wann mehr Lockerlassen und wann mehr Zwang gut ist.

Dazu sind aber heute immer weniger Leute in der Lage; der Lebensstil ist zunehmend ein "manisch-depressiver", der zwischen übermäßiger Geschäftigkeit und Stresserei auf der einen Seite und völligem Zusammenklappen auf der anderen Seite hin- und herpendelt. Wo soll da noch die Zeit und innere Fokussiertheit herkommen, in jener Weise auf sein Kind einzugehen?
Wenn man von wirklichen "Wunderkindern" spricht, so benötigen die eben keinen Drill, die machen das alles völlig freiwillig, auch die stundenlange tägliche harte Arbeit. Da sie meistens auch noch hochintelligent sind, erreicht man mit Drill gar nichts, eher genau das Gegenteil - die Diskutieren jeden zu Tode.
Die Klientel die die Tigermutter mit ihrem Buch bediente, denkt, dass ihre Kinder Wunderkinder/Prodigys sind. Dabei ist das eigentlich nur hochdressierter talentloser Durchschnitt.
Ich könnte jetzt hier NPR Features mit... zu dem Thema verlinken, ich lass es aber - sei beruhigt ;)
Aber auch ein Joey Alexander, ein Jacob Collier etc. mussten wohl niemals zum Klavierspielen etc. gezwungen werden, eher gebremst und zum Teil sind die Anforderungen an die Familien sehr hoch. Meistens gibt es ja noch "normale"
Geschwister, man führt ne Ehe usw. und hat dann ein Kind, welches dieselbe Aufmerksamkeit/Unterstützung wie ein Kind mit Handicap benötigt.
Es ist übrigens auffällig, dass alle wirklichen Talente immer den Begriff Wunderkind/ Prodigy ablehnen, was aber in der Medienwelt ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Man könnte wahrscheinlich mit all den angeblichen Mozart-Wiedergeburten ne Stadt füllen :)
Die wirklichen "Wunderkinder" sind übrigens meistens völlig ausgeglichene,zufriedene und glückliche Erwachsene, wenn die Eltern auf einen gesunden Ausgleich geartet haben.
Auch hat die Diskussion immer etwas völlig verrücktes. Es regt sich keiner auf, wenn Kinder seit jüngster Kindheit auf Profisportler trainiert werden, aber bei talentierten Musikern ein Geschrei - "Die Armen" - beim Jungen in der Nachbarschaft der täglich zig Kilometer zum nächsten Bundesligaverein kutschiert wird, finden das alle toll ...
 
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