Winkel zwischen Fingern und Tasten

  • Ersteller des Themas Eva Sponne
  • Erstellungsdatum

Eine vorbildliche Handhaltung sieht so aus:
aaa.jpg
 
das ist schon eher etwas für Virtuosen:
aac.jpg
 
Und das können nur wenige. Wilh. Busch schreibt dazu: PIANO KLINGT AUF DIESE WEISE BESONDERS INNIG ZART UND LEISE ....
aad.jpg
 

Wieder mal - gar nix OT: jeden moin seh ich Leutz in der Bahn, die
die Bild-Zeitung nich lesen können, ohne die Lippen mitzubewegen -
gestern hab ich aus Versehn n Mädel beobachtet, die während des
SMSens vor purer Anstrengung und Konzentration wiene neurotische
Kreuzotter die Zunge nicht stillhalten konnte -
und so isses halt auch mit den meisten sogenannten "Haltungen" am Klavier.

Herzliche Grüße!

stephan
 
Danke allen Schreibern, für die Einwände, und Ergänzungen, zu meinen Posts...! Das beste wird sein, ich mache einen eigenen Faden dazu auf, und beantworte dann alles, mal sehen. Antworten werde ich auf jeden Fall, es dauert bloß noch.

Schönen Gruß,
Dreiklang
 
Vorhin geguckt, und weil man die Handhaltung zwar nicht immer, aber dann sehr deutlich und meist ohne Raum für Äpfel sieht, möcht ich den Faden noch um dieses ergänzen:

‪Beethoven op53 Waldstein, Claudio Arrau‬‏ - YouTube

(besonders schön zu sehen übrigens von 6:11 bis 7:20, aber auch ganz am Anfang)

Viele Grüße,
Nuri
 
OT: generelle Übemethodik

Ich bin nicht so überzeugt davon, dass die Finger selber die richtigen Positionen schon finden werden, denn ich hab gemerkt, dass ich mir auch definitiv falsche, da verkrampfte Haltungen mühelos angewöhnen kann und dann mühsam abtrainieren muss.

Ich weiß leider nicht, ob Du Anfänger bist, oder nicht, aber...
vielleicht ist es notwendig, Anfängern gewisse "Starthilfen" zu geben. Zum Beispiel, eben immer anstreben, unverkrampft zu üben. Des öfteren kam der Anfängertip: die Tasten eben nicht kräftig bis zum Boden durchdrücken und gedrückt halten (wie einen Lichtschalter z.B.), sondern eher anstupsen... das reicht für den Ton auch schon (das Pedal, fein abgestuft/dosiert/variabel eingesetzt, kann das Ergebnis dann klanglich garnieren und verfeinern - ich bin ein ausgesprochener Pedalfreund...).

Übrigens Eva, wenn die Posts gestalterisch noch nicht so hinhauen (z.B. Zitate), dann kannst Du unten ins Testforum gehen, und mit allen Knöpfen und Dingen wo man draufklicken kann, mal so richtig rumspielen - man kann eigene Posts auch löschen usf, es läßt sich viel tun mit dieser Foren-Software. Einfach ausprobieren...;)


die Bachkantate ist sehr schön finde ich,

Das dumme am Gehirn ist, dass nicht immer automatisch erkannt wird, welche Bewegungen richtig und welche falsch sind. Gerät man in einen falschen Bewegungsablauf hinein und erkennt nicht, dass dieser nicht zum Ziel führt, so versucht das Gehirn diesen trotzdem zu optimieren, stößt aber irgendwann an die Grenze des machbaren. Der falsche Bewegungsablauf setzt sich fest und ist nur schwer wegzubringen.

Lieber Troubadix, -

nein...! :p. Wenn Du, z.B. mit meiner Metronommethode, konsequent übst, fehlerfrei bleibst, längere Zeit an einer Geschwindigkeit bleibst die Du musikalisch und fehlerfrei noch bewältigst, und die Übungsgeschwindigkeit langsam ab und zu steigerst, dann überleben falsche Bewegungsabläufe einfach nicht diesen Übungsprozeß. Und das "an-die-Grenze-stoßen" findet nicht wie ein "mit-Vollgas-an-die-Wand-knallen" statt, sondern die Finger - mit ihrer noch suboptimalen Technik - erfahren einen seichten Widerstand. Und gehen diesem durch andere Bewegungen im Klaviaturraum, andere Positionierung zueinander, andere leichte Grund-Vorspannungen beim Spielen, aus dem Weg.... die suboptimale Technik wird ganz sachte "demontiert" und nach und nach durch eine "optimale" ersetzt - welche für jede Hand individuell ist, und sich offensichtlich sogar mit fortschreitendem pianistischen Können verändern kann.
Sehnenscheidenentzündungen haben bei einem solchen, grundsätzlich eher entspanntem, Üben, überaus wenig Chancen.

Was Dir aber sehr gut passieren kann, ist: daß Du eines der folgenden Dinge, oder alle zusammen ;), feststellen mußt:

a) ich bin längst nicht so gut wie ich gedacht oder mir vorgemacht habe
b) es wird vermutlich viel länger dauern als geplant, dieses oder jenes in der Griff zu bekommen
und eine der für mich persönlich interessantesten Erkenntnisse:
c) das was Du da tun oder lernen willst, ist vermutlich viel schwerer, als Du selbst denkst und glaubst

Die gute alte nagende Ungeduld, das zu schnelle Üben (mit Fehlern), die Unsicherheit im Stück beim Spielen (wenn es Glücksache ist, daß ein Stück vollständig gelingt), und die unselige Verkrampfung beim Üben und Spielen - all dies sind gute "Freunde", und schlechte Ratgeber, und sie lauern Dir ständig auf...

Ihre Todfeinde sind: sauberes, richtiges Üben, im richtigen Tempo (und ich sag jetzt nicht nochmal, welches das nun ist!), und Konzentration (hatte rolf genannt, und sollte nicht unerwähnt bleiben).

Ab und an mißachte ich diese Regeln auch, und experimentiere - ob das gut oder schlecht ist, ob es letztlich dazu gehört oder nicht, weiß ich selbst nicht. Aber diese Regeln sind die Autobahn, die Schnellstraße, für ökologisch Orientierte: der ICE. Und ich hab es nunmal satt, klavierfortschrittsmäßig mit dem Bummelzug zu fahren...

Beim Hochsprung kann ich eine niedrige Latte mit einem perfekten, immer und immer wieder geübten Schersprung überqueren - trotzdem wird der Springer, der einen Flop beherrscht, immer eine höhere Latte überwinden können...

Hallo Manha,
der Vergleich hinkt m.M.n. ein bischen, denn wir haben m.E. beim Klavierspielen keine derartig elementaren Variationsmöglichkeiten - es sei denn wir spielen mit den Handflächen nach oben ;) ... ansonsten gilt das für Troubadix erklärte, -

ff.
 
ff.

Öhm ... du meinst, ich sollte dem Klavier Freude machen ... hm.. eigentlich dachte ich mir das umgekehrt ..(grübel..)

Nett gesagt, Eva...! :p

Dreiklang, deine Ausführungen zum langsamen Spielen fand ich jetzt sehr spannend, da einleuchtend. Woher hast du diese Methode oder bist du selbst drauf gekommen? Ich werde sie auf jeden Fall probieren!

Langsam und mit dem Focus auf "fehlerfrei" und "musikalisch", zu üben, ist die einhellige Meinung aller Experten hier im Forum. Daß nur das richtig ist, und funktioniert, hab ich selbst erlebt. Warum es so gut funktioniert, kann man sich mit etwas Phantasie nicht allzu schwer (neurologisch/lernprozeßmäßig) erklären.

Das Metronom (ein digitales, sehr fein und in einem sehr weiten Bereich einstellbar, Lautstärke regelbar, Glocke integriert) zur Unterstützung hinzuzunehmen, da bin ich selbst durch Experimentieren draufgekommen, und das hat sich für mich persönlich beim konsequenten Üben schwieriger Stellen ausgezeichnet bewährt - ist aber nicht die vertretene Meinung unserer Experten hier. Diese verwenden das M. mehr od. weniger nur zur Geschwindigkeitskontrolle. Ich muß auch davon abraten, ein ganzes Stück komplett mit Metronom zu üben, - oder es generell immer ticken zu lassen. Denn das Gefühl für rhythmisch-klangliche Gestaltung und Kontrolle der Spielgeschwindigkeit verkümmert sonst. Bei einzelnen hakeligen Stellen, wo es erstmal um das rein motorische Lernen und den langsamen Aufbau von Geschwindigkeit geht, ist es aber für mich optimal. Nur: auch solche Stellen bitte musikalisch üben, also einen musikalischen Ausdruck verleihen (sofern das Können es schon zuläßt). Nach Möglichkeit NICHT rein "mechanisch" üben!

Ich möchte das mal einer mathematischen Analogie beschreiben (...)

Und ich hoffe insgeheim, daß sich sowohl mein Metronomüben, als auch die Übetechnik, auf Stücke und Abschnitte jedweder Schwierigkeit anwenden lassen wird, und alle diese so in den Griff zu bekommen sind (allenfalls begrenzt durch Faktoren wie die ominöse "Begabung" oder der Zeitaufwand. Damit gäbe es letztlich keine "schwierigen" Klavierstellen mehr....)
Und der mathematische Beweis kann vermutlich durch so etwas wie vollständige Induktion geführt werden ;)

warum dem Gehirn anstatt sich selbst? ...wenn man etwas können will, dann sollte man die Lernaufgaben nicht an andere deligieren (...)

rolf, ich werde die Vokabel "Gehirn" von nun ab endgültig verbannen - sie ist wirklich nicht notwendig im pianistischen Bereich. Man kann sich immer auch anders ausdrücken.

Die Musik, das Instrument, der Körper - um bloß mal die offensichtlichen zu nennen. Jede dieser "Komponenten" allein ist unfaßbar komplex - und nun soll aus einer Komplexion dieser Komplexionen etwas insgesamt Einfaches entstehen .... Wenn man sich das zunächst mal grundsätzlich klar gemacht hat, wird man sich doch hoffentlich hüten, irgendwelche anscheinend einfachen Ratschläge zu erteilen - denn die machens in der Regel lediglich unnötig komplizierter.

Schön gesagt. Kennst Du das Sprichwort:"Ratschläge sind auch Schläge?"
Einfache und generell zu befolgende Ratschläge, hätte ich nur in Form dieser Übemethode...
Und was Handhaltungen angeht, so ergeben sich viele individuell verschiedene... auch wenn viele gute Pianisten anscheinend mit diesen "flachen Fingern" spielen (vermutlich ein fortgeschrittener Optimierungsgrad, den ich längst nicht annähernd erreicht habe).

Schöne Grüße, Dreiklang
 
@Dreiklang: Ja, ich bin Anfängerin (ich dachte, das wären hier alle ..?) Habe ein knappes Jahr mit Lehrerin gelernt und lerne seit ein paar Monaten alleine weiter, da mir der Unterricht nicht gefiel.
Danke noch für deinen Tipp mit dem Testforum, ich werds ausprobieren.
 

@Dreiklang: Ja, ich bin Anfängerin (ich dachte, das wären hier alle ..?) .

Hallo Eva,

nicht so wirklich.. wir haben hier klasse spielende "Amateure", Klavierlehrer, Jazzpianisten, auch ein Musikprofessor tummelt sich hier, und sie alle geben wertvolle Tipps. Und Konzertpianisten... die Crème de la Crème.

Wir haben Spätanfänger hier (die sich z.B. einen Jugendtraum erfüllen), Mittelanfäger, Frühanfänger ;);)

Übrigens: herzlich willkommen im Forum...!
Ich sehe gerade, alle haben Dir zwar geantwortet, aber in ihrem Eifer vergessen, Dich willkommen zu heißen...! :):)

Schönen Gruß, Dreiklang
 
(...)

Beim Hochsprung kann ich eine niedrige Latte mit einem perfekten, immer und immer wieder geübten Schersprung überqueren - trotzdem wird der Springer, der einen Flop beherrscht, immer eine höhere Latte überwinden können...

Viele Grüße,
Manha

Hallo Manha,
der Vergleich hinkt m.M.n. ein bischen, denn wir haben m.E. beim Klavierspielen keine derartig elementaren Variationsmöglichkeiten - es sei denn wir spielen mit den Handflächen nach oben ;) ... ansonsten gilt das für Troubadix erklärte, -

ff.

Hallo Dreiklang,

wow da hast du dir ja eine Menge Gedanken gemacht :)

Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, das deine Methode für dich der optimale Weg ist.
Du spielst ja schon sehr lange und hast deine Art und Weise, dir die Dinge beizubringen, sicherlich wohl durchdacht und für dich immer weiter verbessert.

Trotzdem - du hast es dir wahrscheinlich schon gedacht :) - stimme ich deiner Schlussfolgerung, das deine Methode für jeden, der sie anwendet, automatisch zu einer guten Technik führt, weiterhin nicht zu.

Warum?
Weil ich selber das beste Beispiel dafür bin, das es bei Spieler(innen) mit geringer Erfahrung nicht funktioniert.

Ich habe mich vor einiger Zeit mit Schumanns "erstem Verlust" beschäftigt.
Gegen Ende gibt es eine Akkordabfolge für die rechte Hand, mit der ich nicht gut zurecht kam.
Ich habe sie in Zeitlupe angefangen, sehr langsam weitergemacht mit üben, selbstverständlich dabei mitgezählt, dieses mit Metronom auch überprüft, die Finger waren entspannt und ich habe das Tempo langsam gesteigert.
- also alles so gemacht, was du "forderst".

Nach einiger Zeit habe ich das Stück aber beiseite gelegt, weil ich mit der Akkordfolge trotzdem nicht glücklich war.

Mittlerweile weiß ich warum ich mit meinem Ergebnis nicht glücklich war.
Ich hatte, aus Angst die Tasten nicht zu treffen, in der Luft schon "vorgegriffen" und die Hand dann nur noch abgesenkt.
Dies ergab kleine Spannungen in der Hand - die ich aber nicht wirklich als Spannung realisiert habe, für mich war meine Hand entspannt.

Jetzt, wo ich gelernt habe, nicht mehr vorzugreifen, hat die Akkordfolge innerhalb kurzer Zeit wunderbar geklappt.

Von diesem Erlebnis aus glaube ich auch sehrwohl, das es beim Klavierspiel elementare Variationsmöglichkeiten gibt.

Die Technik zum Beispiel mit dem Vorgreifen in der Luft entspricht in meinem Beispiel dem Schersprung.

Wenn ich diese Technik lange genug übe werde ich sicherlich viele einfache bis mittelschwere Stücke damit in dem richtigen Tempo musikalisch spielen können.

Die Stücke aber, bei denen die Latte sehr hoch liegt, werde ich damit nicht meistern können.

Ich denke das du in den vielen Jahren, die du schon spielst, so viel Bewegungserfahrungen gemacht hast, das deine Methode bei dir selber (und wahrscheinlich bei anderen mit ensprechender Erfahrung) prima funktioniert.

Anfänger bzw. Spieler(innen) mit sehr geringer Spielerfahrung/Bewegungserfahrung sollten sich meiner Meinung nach aber nicht unbedingt darauf verlassen.

Herzliche Grüße,
Manha

@ Eva

auch von mir ein herzlich willkommen :)

Ist es für dich in Ordnung das wir hier in deinem thread so tief diskutieren?

Viele Grüße und fühl dich wohl hier,
Manha
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Eine Handhaltung, die ich keinem Anfänger empfehlen würde.

Ich sehe in diesem Video keinerlei Handhaltung.

Ich sehe Finger, Hände, Arme, einen Körper, die sich je nach Situation ganz unterschiedlich bewegen und ganz unterschiedliche "Winkel" durchlaufen.

Dieser Begriff "Handhaltung" (oder generell "Körperhaltung") gehört verboten und auf den Index der Pädagogik.

LG,
Hasenbein
 
Hallo Dreiklang,
wow da hast du dir ja eine Menge Gedanken gemacht :)

Danke für die Blumen... :p - am Nachdenken scheitert es jedenfalls nicht, bei mir, und ich hoffe, es sind auch ab und an ein paar gute Gedanken dabei.

Eines stimmt natürlich schon - wenn man das Anfängerstadium einmal hinter sich gelassen hat, prinzipiell weiß, wie man Töne anschlagen soll, und vielleicht auch schon mit dem Pedal etwas umzugehen gelernt hat, dann beginnt der große, lange (aber nichtsdestotrotz: schöne und spannende) Weg des Klavierspiel-Lernens vielleicht erst...

aber: ich für meinen Teil kann mir tatsächlich schwer vorstellen (Lehrer haben es da einfacher), welche Schwierigkeiten es im Anfängerbereich noch geben mag.

Ich hatte, aus Angst die Tasten nicht zu treffen, in der Luft schon "vorgegriffen" und die Hand dann nur noch abgesenkt.

wenn eine solche Angst da war, hast Du - nach meiner Theorie - irgendwann einen zu großen Geschwindigkeitssprung mittendrin gemacht. Denn durch "plateau-mäßiges", lange auf einer Stufe bleibendes und sich langsam und schrittchenweise in der Geschwindigkeit steigerndes Üben, dadurch verlierst Du ja gerade alle Ängste. Denn wie kann man Angst haben, wenn die Stelle, die man gerade übt, einem bei dieser Geschwindigkeit schon langweilig wird, und die Gedanken schon abzuschweifen beginnen?

("lange auf einer Stufe" heißt in dem Fall vielleicht: 3 oder 5 Minuten, bevor es gar zu langweilig wird; und weil das elektronische M. Geschwindigkeit so fein vorgeben und präzise halten kann, ist es in meinen Augen halt ideal dafür. Die Geschwindigkeit ist beim richtigen, fehlerfreien Üben nun mal das primäre Element - das zweite ist die Musikalität). Dein Problem wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit "aus Deinen Händen herausgesogen" worden - denn Du hättest einfach "gelernt", welche Tasten die Finger in welcher Reihenfolge anzuschlagen haben. Das wäre Dir irgendwann in Fleisch und Blut übergegangen, wie man so sagt... ;)

Dennoch möchte ich diese Methode jetzt Anfängern nicht unbedingt empfehlen und ans Herz legen - und schon gar nicht, wenn der oder die KL etwas anderes sagt und andere Strategien verfolgt. Das Tickgerät wird halt schon sehr kontrovers gesehen, habe ich so den Eindruck. Vielleicht zurecht - wer bin ich schon, daß ich eine Methode dermaßen hochhebe? Ich kann Dir sagen, warum: weil ich ihr unrecht tun würde, wenn ich es nicht täte... Aber entscheiden soll jeder für sich selbst - das ist immer ein wesentliches Motto, für mich gewesen.

Außerdem: als Anfänger hat man ganz einfach noch SO viel elementares zu lernen (vom Notenlesen bis zum "integrierten" Atmen...), daß man sich nun nicht gleich und sofort und aufs schnellste die schwierigen Stellen seiner Stücke aneignen "wollen sollte" (oder vielleicht doch...?)

Und laß' uns bei alldem noch kurz daran erinnern, warum wir denn das Klavierspielen machen: weil es uns Freude macht, uns Entspannung bringt, das richtige für uns ist, uns Spaß macht, weil es eben schön klingt, und so weiter...

nicht wahr..? ;-)

Schöne Grüße!
Dreiklang
 
wenn eine solche Angst da war, hast Du - nach meiner Theorie - irgendwann einen zu großen Geschwindigkeitssprung mittendrin gemacht. Denn durch "plateau-mäßiges", lange auf einer Stufe bleibendes und sich langsam und schrittchenweise in der Geschwindigkeit steigerndes Üben, dadurch verlierst Du ja gerade alle Ängste.

Nun, aber dafür muss man sich ja erst einmal bewußt werden, das diese unbewußten Ängste da sind und was für Fehler daraus resultieren.

Solange ich als Spielerin nicht erkenne, worin mein Fehler besteht - in diesem Fall in der falschen Technik, den Griff schon vorher vorzubereiten, resultierend aus unbewußten Ängsten - hilft es mir auch nicht, die Geschwindigkeit langsam und schrittweise zu steigern.
Ich steigere damit nur die Perfektion der falschen Technik.

Hier beisst sich halt der Fuchs in den Schwanz...

Herzliche Grüße,
Manha
 
Nun, aber dafür muss man sich ja erst einmal bewußt werden, das diese unbewußten Ängste da sind und was für Fehler daraus resultieren.

Solange ich als Spielerin nicht erkenne, worin mein Fehler besteht - in diesem Fall in der falschen Technik, den Griff schon vorher vorzubereiten, resultierend aus unbewußten Ängsten - hilft es mir auch nicht, die Geschwindigkeit langsam und schrittweise zu steigern.

Liebe Manha,

Ängste sind natürlich, psychologisch gesehen, schon eine höchst knifflige Sache (und das in jeder Hinsicht)... noch dazu unbewußte, und noch dazu bei einer sowieso sehr diffizilen Tätigkeit wie dem Klavierspielen... leider kann ich nicht wirklich etwas sinnvolles dazu sagen, weil ich es nur beschränkt nachvollziehen kann. Ängste beim Klavierspielen kenne ich auch, vielleicht in abgeschwächter Form: wenn ich früher ein Stück geübt habe, bin ich - oft aus Angst - gerade weil ich eine Stelle nicht beherrscht habe, extra in die Geschwindigkeit gegangen. Dadurch wurde allerdings überhaupt gar nichts irgendwie besser (übrigens jahrelang nicht...)

Es gibt ein anderes psychologisches Moment, mit dem ich offenbar manchmal Schwierigkeiten habe (wen es interessiert), und das ist eigentlich: der Mut, gut zu spielen (nennen wir es mal so...). Habe ich gerade eben wieder bei der 1. Invention "entdeckt" und "an die Oberfläche gebracht": die Verzierungen in 64-tel hinzulegen, ist auf eine schwer beschreibbare Art und Weise "arrogant"... wer das hört, sagt sich vielleicht "wow!", andere, die das hören (Anfänger...?), werden vielleicht auf einen Schlag entmutigt...

beides will ich nicht, und vor allem auch nicht, daß mein Spiel "arrogant" klingt. Nur...
"Der liebe altbackene Herr Bach hat die Verzierungen nunmal reingemacht, und dafür kann ich nichts, und dementsprechend spiele ich sie halt" - auf diese Weise versuche ich mich gerade, diesem "Problem" psychologisch anzunähern - und das scheint ganz gut zu wirken :p:p:p

---

Halt, Moment: Bach ==> altbacken..???
Das stimmt ja gar nicht: Bach war ein toleranter, offener Mensch, welcher respektvoll mit Kollegen umging, und mit dem man offenbar auf sachlich-musikalischer Ebene gut diskutieren konnte. Und welcher sehr interessiert an der Arbeit bedeutender musikalischer Kollegen war, und achtungsvoll damit umging. Stimmt doch völlig uneingeschränkt so, oder? (für diese absolut nicht allgemein bekannte Erkenntnis brauchte ich mal wieder nicht mehr als 3 Minuten im besten Lexikon der Menschheitsgeschichte - selbstverständlich Wikipedia, keine Frage - online zu stöbern...)

---

"püschologische" Grüße,
Dreiklang
 
Es gibt ein anderes psychologisches Moment, mit dem ich offenbar manchmal Schwierigkeiten habe (wen es interessiert), und das ist eigentlich: der Mut, gut zu spielen (nennen wir es mal so...). Habe ich gerade eben wieder bei der 1. Invention "entdeckt" und "an die Oberfläche gebracht": die Verzierungen in 64-tel hinzulegen, ist auf eine schwer beschreibbare Art und Weise "arrogant"... wer das hört, sagt sich vielleicht "wow!", andere, die das hören (Anfänger...?), werden vielleicht auf einen Schlag entmutigt...

uiui, Dreiklang, du machst es dir selber aber ganz schön schwer :kuss:

Schau, du spielst ja nun schon ca. 25 Jahre, wenn ich das aus deiner Vorstellung richtig entnehme.

Für diese Zeit wäre es schon arg komisch, wenn du die Verzierungen nicht in 64-tel spielst/spielen könntest.
Arrogant ist das bestimmt nicht.
Erfreu dich doch einfach daran.

Und entmutigen wirst du in PPs thread, wenn du denn mal eine Einspielung postest, bestimmt keinen von uns Anfängern - wir erfreuen uns an deiner Einspielung und wissen dann, wo wir in 25 Jahren mal sind.

Also - weniger denken, mutiger sein - und ran ans Aufnahmegerät.
:keyboard:
 
Danke für die nette Begrüßung, Dreiklang und Manha! :-)
Keine Sorge, breitet euch ruhig aus in "meinem" Thread, für mich ist das alles hochinteressant. Am aufschlussreichsten fand ich allerdings die Videos: Ich muss sagen, ich war ein bisschen schockiert .. :shock: ...und mir wurde schlagartig klar, dass ich nie wieder die Frage nach dem richtigen Winkel stellen werde...

@Dreiklang: Was hast du gegen mechanische Metronome? Ich komme gut damit zurecht.
 
@Dreiklang: Was hast du gegen mechanische Metronome? Ich komme gut damit zurecht.

Hallo Eva, nichts im besonderen... nur, auch andere haben mal geschrieben, daß sie relativ ungenau sind. Vor allem, sind sie nicht vernünftig fein einstellbar. Naja, und aufziehen muß man sie halt auch, und die Lautstärke kann man nicht regeln. Der Geschwindigkeitsbereich ist begrenzt (ich hab schon einmal mit 300 bpm geübt, eben den Schlag auf jedes Achtel). Und das netteste an meinem Metronom ist die Glocke. Nicht vom Nutzen her, aber davon, daß es halt sehr nett klingt, und mir persönlich großen Spaß macht, wenn da ein Glöckchen ab und zu kommt...

Frage beantwortet...? :D

und mir wurde schlagartig klar, dass ich nie wieder die Frage nach dem richtigen Winkel stellen werde...

dann haben wir ja unsere Mission erfüllt :D (ich hoffe, Du verstehst Humor...!). Videos sagen oft mehr als tausend Worte... :D:D

Schönen Gruß, Dreiklang
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom