wie viel bezahlt ihr für den Klavierunterricht?

Also ist zwar nun schon etwas her, aber ich verewige mich nun auch einmal hier:

Ich zahle 11 Monate im Jahr 131 € im Monat für 45 min die Woche.
Im 12. Monat findet kein Unterricht statt - ich muss diesen jedoch auch nicht bezahlen. Stunden die warum auch immer ausfallen werden grundsätzlich nachgeholt (heißt auch bei Krankheit meinerseits, Klausurphasen, Schneechaos etc). Mehr ginge aber auch einfach nicht. Ich arbeite momentan eigentlich nur für mein Rep und meinen Klavierunterricht.

Um das ganze zu vervollständigen: ich bin damit absolut glücklich und an sich sind diese 45 min die Woche für mich nicht mit Geld aufzuwiegen ^^
 
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Ich bin ja immer wieder überrascht, wenn ich von 45- oder gar nur 30-minütigem Unterricht lese. Wie um Gottes willen kommt ihr mit sowas aus? Ich finde schon die 60 Minuten, die ich habe, meist viel zu kurz um sich intensiv mit dem gesamten aktuellen Stoff zu beschäftigen...:confused:

@Mephisto
Ich denke, es ist kaum möglich, die Qualität eines KL alleinig anhand der genutzten Instrumente und des Preises festzumachen. Aber m.E. ist es auf die Zeistunde hochgerechnet doch ein ordentliches Honorar.

Ein niedriger Preis ist nach meinen Erfahrungen nur sehr selten ein langfristig sinnvolles Investment und damit zuweilen sogar im Gegenteil alles andere als preiswert...

Grüße
Musicus
 
Es ist auch eine Frage der Effizienz. Man kann in 45 Minuten sehr viel schaffen, wenn man die Zeit gut nutzt. Und man sollte den Fokus darauf legen, einem Schüler möglichst viel in der Hinsicht mitzugeben, dass er selbstständig gut weiterarbeiten kann. Und es hängt natürlich immer von der Situation ab. Im Moment hab ich wöchentlich statt 60 Minuten 150 Minuten Unterricht, da ich in der Wettbewerbsvorbereitung bin zum Beispiel.

Alles Liebe
 
entsteht nicht immer durch Unwillen am langen Unterricht, sondern auch durch finanzielle Aspekte.
Auch ich werde, vorerst, nur alle zwei Wochen Unterricht nehmen können.

Das ist nachvollziehbar. Wenn es die finanzielle Situation nicht zulässt, wäre es doch auch eine legitime Alternative vielleicht einen KL-Studenten zu suchen? Nach meiner Erfahrung sind junge, unerfahrene Lehrkräfte nicht per se schlechter. Im Gegenteil ist hier doch noch eine besonders großer Ehrgeiz und Elan vorhanden, bei dem unter bestimmten Voraussetzungen durchaus beide Seiten ihren Nutzen ziehen können...

Es ist auch eine Frage der Effizienz. Man kann in 45 Minuten sehr viel schaffen, wenn man die Zeit gut nutzt. Und man sollte den Fokus darauf legen, einem Schüler möglichst viel in der Hinsicht mitzugeben, dass er selbstständig gut weiterarbeiten kann. Und es hängt natürlich immer von der Situation ab. Im Moment hab ich wöchentlich statt 60 Minuten 150 Minuten Unterricht, da ich in der Wettbewerbsvorbereitung bin zum Beispiel.
Alles Liebe

Ich glaube, du bist ja auch schon den Fortgeschrittenen zuzurechnen. Möglicherweise benötigen Klavieranfänger einfach etwas mehr Zeit und intensivere Begleitung. Ich für meinen Teil empfinde zumindest eine Stunde schon arg knapp...
by the way halte ich von Effizienzhascherei in der Kunst relativ wenig, damit prügel ich mich schon genügend auf der Arbeit rum....;)

Grüße
Musicus
 
Für mich wäre "irgendein" KL-Student nicht in Frage gekommen. Einfach weil ich den für mich auch menschlich passenden Lehrer gesucht habe. Da waren die Kosten erstmal zweitrangig. Dementsprechend würde ich z.B. meine Klavierlehrerin für nichts auf der Welt freiwillig wieder hergeben.
 
Mhm, habe diese ganze Diskussion hier aufmerksam verfolgt...

Mich hat es anfangs nämlich ziemlich aus den Socken gehauen, als ich vor etwa zwei Jahren wieder angefangen habe Klavier zu spielen, denn ich wollte natürlich auch wieder Unterricht nehmen. Die Preise für eine dreiviertel Stunde erschienen mir mit 30-40 EUR unverhältnismäßig hoch und als Student ohne großes Einkommen oder wohlhabende Eltern kann man sich professionellen Unterricht nur schwer leisten: 546 EUR Studiengebühren pro Semester, 310 EUR Miete mtl., Monatsticket der Verkehrsbetriebe 40 EUR, Diverse Ausgaben wie GEZ, Krankenkassenbeitrag, Riester-Rente, Arbeitsunfähigkeitsversicherung (ja, das brauchen die jungen Leute heutzutage, wenn sie im Alter nicht dumm dastehen wollen!) Bücher bzw. Lehrmaterialien (teuer!), Essen, Kleidung und vielleicht will man ja auch mal ins Kino.

Dazu habe ich keine teueren Hobbys oder Markenklamotten, ich rauche und saufe nicht, zum letzten Mal im Urlaub war ich 2004.

Insofern fand ich diese Diskussion hier sehr interessant und aufschlussreich, denn als Nichtwissender hat man natürlich keinen Überblick über die ganzen Kosten und den Zeitaufwand, den ein(e) KL für die anständige Ausübung seiner/ihrer Arbeit aufwenden muss. Der Preis ist also sicherlich gerechtfertigt.

Dennoch: Sicher sind einige KL der Ansicht, dass sie zu schlecht bezahlt werden, aber mal ehrlich - wer ist das nicht? Sicher haben gute KL eine langjährige Ausbildung (Studium) hinter sich und bilden sich ständig weiter, aber auch das trifft auf sehr viele andere Berufe zu, in denen man teilweise noch weniger verdient - siehe mein späteres Arbeitsfeld, die Sprachtherapie.
Grundsätzlich finde ich, dass 30-40 EUR für 45-60 Min. kein übermäßiger, aber eben auch kein schlechtbezahlter Stundensatz ist, vor allem, wenn man bei sich Zuhause arbeiten kann.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich immer mal wieder bei einer alten Bekannten Unterricht nehmen kann, die absolut fähig ist und mir einen "Freundschaftspreis" macht. Da komme ich im Gegensatz zum Normalfall anscheinend wirklich günstig weg...
 
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Professioneller Klavierunterricht

Liebe Diskutanten,

Auch ich habe diese Diskussion aufmerksam verfolgt und möchte hiermit auch einmal einige grundlegende Erfahrungen und Beobachtungen zur Diskussion beitragen.

Zunächst fällt mir auf, daß eine rein quantitative Sichtweise zur Beurteilung ob ein Instrumentalunterricht erfolgreich und somit sein Geld Wert ist, meines Erachtens nicht zielführend ist.

Es sind unglaublich uninformierte und wenig reflektierte Beiträge zu beobachten, in denen einzelne Personen ihrem Unmut Luft machen, warum der betreffende Lehrer zB vom Schüler versäumte Unterrichtsstunden nicht nachholt, ob in der Ferienzeit (bezahlter) Unterricht stattfindet oder nicht, ob jährlich 35,36,38 oder 40 Unterrichtseinheiten statt finden... !

Aus Lehrersicht ist der Sachverhalt sehr einfach: wenn der Schüler fleißig ist, den Klavierstunden Interesse und Wertschätzung entgegenbringt, die Klavierstunden von sich aus regelmäßig wahrnimmt, an Vorspielen und Schülerkonzerten teilnimmt, dann wird der Betreffende Schüler bei einem guten oder sehr guten Pädagogen Fortschritte machen, sein Klavierspiel wird sich verbessern und irgendwann ein wertvoller und von Außen geschätzter Teil seiner Persönlichkeit werden, auch wenn der betreffende Schüler im Einzelfall einmal krankheitsbedingt eine Klavierstunde nicht nutzen kann oder sein Lehrer im Einzelfall ein mal pro Halbjahr krankgeschrieben ist und der Unterricht ausfällt.

Die Gegenfrage ist hier: wie oft lassen Schüler, Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene ihre Klavierstunden ungenutzt aufgrund von Absagen aus weniger wichtigen Gründen oder schlicht und einfach, weil sie sich ungenügend vorbereitet (geübt!) haben?

Mir geht es so, und dieses Gleichnis erzählte ich einmal meinen Klaviprofessor, als wir uns irgendwann nach meinem Studium in der Frankfurter Musikhochschule trafen: "Wenn
von 12 Schülern täglich manchmal 9 kommen, die sich kaum oder gar nicht vorbereitet haben, fühle ich mich wie ein Frisör, wenn ein Kunde mit Glatze zur Tür hereinkommt, dabei möchte ich doch in der betreffenden Klavierstunde so gerne mit dem jeweiligen Schüler arbeiten..."

Daraufhin lachte mein Professor:" Da bleibt eben nur Glatze Polieren!"

Ob ein Schüler einen Intsrumentalunterricht also gewinnbringend für sich nutzen kann, ist also am wenigsten wichtig, ob zB vom Schüler abgesagte Stunden nachgeholt werden.
Im Gegenteil: holt man diese nach sinkt die Wertschätzung und der Respekt und der Schüler wird das in vielen Fällen dann öfters tun (so sind nun einmal die Menschen, es mag im Einzelfall Abweichungen geben...), und er wird weniger Gewinn (Fortschritt, Motivation) für sich herausbekommen.

Eben so verhält sich das oft, wenn zB die Großeltern den Klavierunterricht für ihr Enkelkind zahlen: nach meiner Beobachtung lassen in diesen Fällen die Eltern des Kindes deutlich öfter die Klavierstunden aus weniger wichtigen Gründen ausfallen, als wenn sie den Unterricht selbst bezahlen würden.

Nun zum Thema "Schulferien": hier geben die städtischen und kommunalen Musikschulen den Ton an, es wird eine Garantie von 36 Jahreswochenstunden mindestens zu Grunde gelegt, diese sollte nicht unterschritten werden, wird sie in der Regel auch nicht!
Möchte nun ein privater Anbieter seine Monatshonorare definieren kommt er um den Vergleich mit den städtischen Musikschulen nicht herum: Er kann zum Beispiel nicht zum selben Preis 43,45 oder 47 Jahreswochenstunden anbieten. Sein Monatsbeitrag müsste dementsprechend steigen!

Nicht verstehen kann ich den weit verbreiteten Irrtum der Schüler, in der Ferienzeit werde Unterricht bezahlt, der nicht stattfindet. In jedem vernünftigen Vertrag steht, das mit den zwölf gleichen Monatsbeiträgen lediglich die 36 garantierten Jahreswochenstunden bezahlt werden. Somit kann sich auch jeder leicht den Preis für eine einzelne Unterrichtseinheit ausrechnen.

In den 36 garantierten Jahreswochenstunden sind idR auch schon vorsorglich 2 krankheitsbedingte Ausfälle der Lehrkraft eingepreist.

Grundsätzlich bleibt für die Eltern zu beobachten ob ein Instrumentalunterricht erfolgreich ist, ob das Kind Fortschritte macht, das Kind motiviert und gerne zum Instrumentalunterricht geht, ob das Kind regelmäßig übt, insgesamt lässt sich das sehr gut an den jährlich mehrmals stattfindenden Schülervorspielen ablesen.

Grundsätzlich ist auch zu beachten, dass die städtischen Musikschulen subventioniert werden und darüber hinaus von der Mehrwertsteuer befreit sind. Private Anbieter sind dies in der Regel nicht. Daher lässt sich hier die Spreu vom Weizen trennen: Anbieter die einen qualifizierten Unterricht anbieten, können sich in der Regel von der Mehrwertsteuer befreien lassen, während Anbieter die kein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können bzw. deren Unterricht weniger qualifiziert ist die Mehrwertsteuer auf ihre Unterrichtspreise aufrechnen müssen.

Insgesamt gilt auch: je professioneller und hauptberuflicher ein Pädagoge seinen Unterricht bestreitet, umso höher ist der Druck für ihn gut zu sein! Je mehr wird es jedoch auch für ihn notwendig sein, seinen Unterricht durch Regeln
und Verträge zu strukturieren.

D.h. ein hauptberuflicher Instrumental Pädagoge hat eigentlich immer den Druck gut zu sein und sich zu verbessern was natürlich auch seinen Schülern zugute kommt.

Ein nebenberuflicher hingegen wird anbieten, zu seinen Schülern nachhause zu kommen,
wird höchstwahrscheinlich etwas unqualifiziertes über die Ferien Regelung faseln, und so versuchen seine Hauptberuflichen Kollegen auszustechen, aber ob ein solcher Anbieter, um den Begriff "Lehrer" zu vermeiden, in der Lage sein wird bei einem Kind ein gutes und profundes Instrumentalspiel von der Pike auf aufzubauen, und zwar so, dass nicht irgendwann die spieltechnschen Hürden so hoch sind, dass ein Schüler in der Literatur nicht mehr Fortschreiten kann und eben dann total frustriert ist, bleibt zweifelhaft, und somit auch, ob das von den Eltern somit angelegte Geld gut investiert ist.

Und hiermit zum letzten Punkt: Ein für den Schüler möglichst bequemer Unterricht muss nicht unbedingt der Beste sein! Ich persönlich habe in den Anfangstagen meines Unterrichts oft die Erfahrung gemacht dass die Klavierstunden bei den Schülern zu hause: nicht in einer konzentrierten Atmosphäre stattfinden: in manchen Fällen musste das Kind erst vom Nachbars Kind herüber geholt werden, oft fanden sich auf dem Tisch neben dem Klavier Gebäck und Getränke, gutgemeint, aber so etwas hat in einer konzentrierten Unterrichtsstunde nichts zu suchen. So manches Mal versuchten die Kinder in den eigenen vier wänden gegenüber dem Klavierlehrer als Chef aufzutreten. dies alles änderte sich nachhaltig als ich einen eigenen Unterrichtsraum bezog: Meine Schüler wissen, Sie müssen erstmal zu mir kommen und mir dann etwas Vorspielen, dann können Unterricht machen, Übrigens ein zentraler Faktor wenn es ums lernen geht. Das Gehirn funktioniert und lernt, wenn es sich erstmal selbst anstrengt, und nicht wenn ihm alles leicht gemacht wird!
 
Also ich bzw. wir bezahlen für ganze 60min 200€( monatlich) , meine Klavierlehrerin wohnt eine Straße weiter und ich gehe meistens Abends dort hin . Meistens überziehen wir aber noch und ich bin dann meistens viel länger bei ihr(meistens so 90-100minuten müssen aber NICHT noch drauf zahlen) ..Wir haben fast jdn Monat Konzerte die sie uns organisiert und vermittelt und es klappt echt super .

lg flora
 
@florabauer, hast du im monat "nur" 60 min Klavierunterricht und die kosten 200 € oder hast du pro woche 60 min klavierunterricht und zahlst dann für einen monat 200 €?

@ thema, ich bezahl für 45 min. 25 € (Klavierlehrer kommt zu mir). Hab pro Woche 1 klavierstunde und bin mit dem Preis zufrieden
 
Für eine Lektion (eigentlich 60 Min., tatsächlich meistens 80-90 Min.) bezahle ich CHF 80, also umgerechnet 65 Euro. Das kann ich mir aber auch nur alle 2 Wochen leisten und wie's finanziell nächstes Jahr aussieht, weiss ich noch nicht... :(

Meine KL vereinbart mit mir jeweils die nächste Lektion und ich bezahle jedesmal bar. Absagen gibt es von beiden Seiten sehr selten.

In der städtischen Musikschule würde ich als Erwachsene mehr bezahlen!

Von einem Pianisten/Organisten weiss ich, dass CHF 120 hier eher dem üblichen Preis für eine Lektion privaten Klavierunterrichts entspricht...

Lg, Nessie
 
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Für eine Lektion (eigentlich 60 Min., tatsächlich meistens 80-90 Min.) bezahle ich CHF 80, also umgerechnet 65 Euro.

Der Witz ist eben der, daß man es nicht umrechnen kann - worin genau
die Freiheit eines guten Lehrers besteht:

Eine Lektion kann 20 Minuten dauern, und halt auch mal 20 Stunden.
Das ist abhängig davon, wieviel der Schüler mitbringt - an Leistung
und an Leistungsbereitschaft. Die Zeit freihalten muß sich ein
guter Lehrer in jedem Fall.

Mit Herzlichem Gruß

stephan
 

120,- (EURO) volle Stunde(60min) und 4x im Monat und das natürlich privat.
 
115.- Euro pro Monat für wöchentlich 45 Minuten bei der örtlichen Musikschule (Verein), wobei 10 Euro davon Mitgliedsbeitrag ist. Wäre ich Jugendlicher, wären es 105.-.
 
95.-/Monat wöchentlich 45 min, Ferienzeit kein Unterricht. Kleine, private, internationale (vor Allem argentinisch) Musikschule.
 
38 Euro für 60 Minuten bei Kauf einer "Zehnerkarte" (10 Stunden im Voraus bezahlt). Termine nach Bedarf.
Einzelstunden komplett ohne Verpflichtung kosten mehr, Vertrag mit wöchentlichem festen Termin weniger.

Es handelt sich um eine Konzertpianistin/Instrumentalpädagogin. Unterricht privat bei ihr zu Hause am Flügel.
 
Mein Fazit: Klavierlehrer, falls sie denn qualifizierten Unterricht erteilen und eine entsprechende Ausbildung haben, sind meistens deutlich unterbezahlt !!

Falls sie dann auch noch ins Haus kommen (müssen) und dafür weitere Zeit und u.U. Fahrtkosten in Kauf nehmen müssen, kommt nicht selten ein Hilfsarbeiterstundenlohn dabei heraus. Das ist beschämend ! ICH würde mich als Schüler dabei nicht wohlfühlen.
 
Auweh, das nimmt ja hier gar kein Ende - für alle die nicht genug von dem Thema kriegen können, hier noch mal 64 Beiträge zu dem Thema, und hier noch 111 Beiträge und da wären auch noch ein paar - die sind zwar schon etwas älter, aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der die Preisentwicklung seit 2006 analysieren möchte. :D:D:D:D
 
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Klavierlehrer, falls sie denn qualifizierten Unterricht erteilen und eine entsprechende Ausbildung haben, sind meistens deutlich unterbezahlt !!
Das liegt auf der Hand. Aber es sind doch die KL, die den Preis machen? Handwerker sind ja auch deutlich unterbezahlt, es sei denn, sie machen bei dem Dumping nicht mit.
Genau das habe ich vor Jahren für mich beschlossen und lebe sehr gut damit. Überzeugen kann ich durch Qualität, und letztendlich regelt diese auch den Markt.
Für einen besseren KL zahle ich gerne das Doppelte. Aber hier in meiner Nähe finde ich nicht mal einen teureren (was natürlich nicht mit besser gleichzusetzen ist).

Das ist beschämend ! ICH würde mich als Schüler dabei nicht wohlfühlen.
Das finde ich nun wieder völlig unsinnig. Wenn ein guter Lehrer zu wenig Schüler hat und meint, über den Preis in den Markt gehen zu müssen, ist es sein eigenes Geschäftsmodell (was ja auch erfolgreich sein kann) und nicht das des Schülers.
Gesellschaftlich gesehen hat es immerhin den Vorteil, dass auch nicht so gut betuchte Familien ihren Kindern einen guten Klavierunterricht ermöglichen können, was vor gar nicht so langer Zeit nicht selbstverständlich war.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gesellschaftlich gesehen hat es immerhin den Vorteil, dass auch nicht so gut betuchte Familien ihren Kindern einen guten Klavierunterricht ermöglichen können, was vor gar nicht so langer Zeit nicht selbstverständlich war.

Die Verantwortung, dass jeder zu seinem Recht auf Bildung kommt, liegt aber bei Bund und Ländern, die durch Subventionen den sozialen Ausgleich schaffen müssen, und ist gewiss nicht Angelegenheit der Klavierlehrer.

Mir scheint aber, dass Staat und Länder in deutschen Landen nicht nur ihre Verpflichtungen vernachlässigen, sondern sich selbst an der wirtschaftlichen Ausbeutung der Instrumentalmusiklehrer beteiligen.

In Österreich bekommt ein Musikschullehrer das gleiche Gehalt wie ein Lehrer der Primar- bzw. Sekundarstufe (in der Schweiz ist das, soweit ich informiert bin, ebenso) - der Großteil dieser Kosten werden von Bund und Ländern getragen, der Schüler bzw. seine Eltern leisten einen sehr niedrigen Beitrag, der bei sozialer Bedürftigkeit nochmal reduziert werden kann. Allerdings gibt es auch Übertrittsprüfungen, werden die nicht geschafft, muss der Schüler die Musikschule verlassen.

Die Situation könnte auch bei uns besser sein - Wien hat viel zu wenig Musikschulen, Niederösterreich hat den Zugang Erwachsener massivst eingeschränkt etc. Die Situation in DE erscheint mir auf diesem Sektor aber katastrophal, überwiegend fachfremder Musikunterricht in der Primarstufe und ein Musikschulwesen, das auf Ausbeutung beruht - da kann die musikalische Bildung nur den Bach hinuntergehen.

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Situation in DE erscheint mir auf diesem Sektor aber katastrophal, überwiegend fachfremder Musikunterricht in der Primarstufe und ein Musikschulwesen, das auf Ausbeutung beruht - da kann die musikalische Bildung nur den Bach hinuntergehen.

LG, PP

ja, liebe PianoPuppy,

leider ist Deutschlandland ein Bildungs-Entwicklungsland, in dem Bildungschancen unverändert von der sozialen Situation der Schüler abhängen.
Die musikalische Ausbildung, die überwiegend im Bereich der Elite stattfindet, und Situation der freien Lehrer im präkären Druck des freien Marktes, sind leider nur die Spitze der Misere.

Lieber Gruß, NewOldie
 

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