wie viel bezahlt ihr für den Klavierunterricht?

Ach woher. Die Hälfte der Tasten ist doch eh schon schwarz. :)
 
Tja, da Klavierunterricht für das Klavierspielen nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, sind solche Stundenlöhne wohl auch weiterhin Utopie im KL-Gewerbe ;)

Wäre die Prüfung vor dem Klavierlehrer (-Prüfungsausschuss) Voraussetzung für den Betrieb eines Klaviers, würde der Klavierlehrer wahrscheinlich noch viel mehr kosten ...

Man könnte es aber auch so sagen: wofür der Kaminkehrer einmal im Jahr 17 Minuten für 72,90 Euro braucht, benötigt der Klavierlehrer viele Jahre für ein Zigfaches des Preises. Sauber ist vielleicht sogar danach beides - das Klavierspiel wie der Kamin :D

Aber das Angebot des Kaminkehrers ist auf Dauer dann doch billiger :p Und immerhin: Klaviere spielt man, man verbrennt sie im Normalfalle nicht :lol:
 
Der entscheidende Irrtum, dem sehr viele unterliegen, ist, dass man glaubt, die bestimmenden Größen für die Höhe einer Bezahlung seien a) Qualifikation und/oder b) Menge bzw. Anstrengendheit der Arbeit.

Es ist durchaus im Interesse der Tonangebenden in einer Gesellschaft, dass dieser Glaube bestehen bleibt.

Die Wahrheit ist: Entscheidend ist, dass ich - entweder gesamtgesellschaftlich oder in einem bestimmten Bereich - Alphatier bin, d.h., nicht als Weisungsempfänger oder untertäniger Dienstleister tätig bin, sondern selber weisungsbefugt bin bzw. der "Unverzichtbare" bin, zu dem andere "bitte, bitte" sagen.

Letztlich also eine ganz archaische Hackordnungs-Geschichte.

Schornsteinfeger sein ist schlau, denn es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Schornsteinfeger regelmäßig kommt, also immer Bedarf da. Klavierlehrer werden ist nicht schlau - entweder hat man eine subalterne Musikschulstelle, oder man bettelt auf dem freien Markt um Schüler. Da dieser Markt sehr begrenzt ist, hat man nur dann eine Chance, gut zu verdienen, wenn man zu den ganz wenigen KL gehört, die überregionalen Ruhm genießen und zu denen jeder will. Da hinzukommen, ist aber nichts, worauf man hinarbeiten könnte; das ist einem entweded gegeben (Charakter / Talent / richtiges Umfeld und Beziehungen) oder nicht.

LG,
Hasenbein
 
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Schlau ist, den Meister zu machen. Und selbst dann ist es mehr als unwahrscheinlich, dass man an den begehrten Job kommt, der da heißt: Bezirksschornsteinfegermeister. Genau diese haben das Sagen, keinen über sich, nicht mal eine Behörde. Was die sagen, hat Gesetz (als Dachdecker habe ich oft genug mit denen zu kämpfen).
Ein Kumpel von mir ist Meister und arbeitet auch nur für einen Hungerlohn. Er rechnet frühestens in 20 Jahren damit, Bezirksschornsteinfegermeister werden zu können, wenn überhaupt. Gut möglich, dass das in anderen Regionen anders gestrickt ist.

Und Hasi hat ganz Recht: Es ist eine Sache der Rangordnung. Diese ist jedoch nicht vorgegeben sondern jeder fügt sich in diese ein. Wenn ein KL für 20 Euro die Stunde arbeitet, ist das seine Entscheidung und seine Meinung über sich selbst, nicht mehr wert zu sein. Ich habe für mich entschieden, mich nach meinem Wert bezahlen zu lassen. Dass mir da ne Menge an Aufträge flöten gehen, ist mir Wurscht. Ich habe trotzdem genug zu tun. Natürlich habe ich in Dürrezeiten auch mal für weniger gearbeitet, aber dann muss man eben sehen, dass man seinen Wert wieder angemessen steigert.
 
Hallo :)

Wir bezahlen für eine Unterrichtsstunde für unseren Sohn (60 min) 50 €; in den Ferien oder bei anders bedingtem Ausfall der Stunde fallen keine Kosten an. Wenn unmittelbar, bevor ein Wettbewerb oder Konzert gespielt wird, noch einmal Klavierunterricht stattfindet, konnte ich noch nie bezahlen ;)
Für unsere Tochter, die hier vor Ort unterrichtet wird, sind es 120 € im Monat für 45 min., wobei da dann eben in den Schulferien regulär Pause wäre, aber wenn die Lehrerin da ist, unterrichtet sie häufig trotzdem :Klavier:

Insgesamt sind es auf alle Fälle angemessene Preise, wenn ich mir überlege, wie viel man zum Beispiel auch für die Stunde eines Auszubildenden bei Handwerkern zum Teil berappen muss.


Viele Grüße von

MamaEarwig (ich bin zu faul, mir noch einen eigenen Account anzulegen ;))
 
Hallo

Ich zahle für 50 Minuten Unterricht 65.- SFr (Momentaner Kurs ist 1,2508 SFr für einen Euro) also ~51 €.

Ist ein Privatlehrer der seinen Lebensunterhalt nur mit Instrumentalunterricht verdient. :eek:

Besucht wird er einmal die Woche, wobei ich natürlich nur die Stunden bezahle die ich auch besuche. Was mir gefällt ist, dass er äusserst flexibel ist.
Habe ich mal keine Zeit (Prüfungsvorbereitungen, Sport, Familiäres) hat er vollstes Verständnis und wir einigen uns eben auf einen neuen Termin.
Ausserdem mag ich ihn :D

Ich würde sogar mehr bezahlen falls er das fordern würde. An den Musikschulen würde ich für die selbe Unterrichtsmenge 80 - 90.- SFr bezahlen.

Gruess

Redo
 
An den Musikschulen würde ich für die selbe Unterrichtsmenge 80 - 90.- SFr bezahlen.

Musikunterricht ist in der Schweiz jedenfalls teurer als in Deutschland (anderes auch)... die Löhne sind ja auch höher.

Ich habe jedenfalls noch kein Angebot für Erwachsene unter CHF 60.- (ca. 48 €) gesehen (Stadt Zürich/Umgebung)
Für eine Lektion (60-80 Min.) bezahle ich privat CHF 80.- (ca. 64 €), ein durchaus üblicher Stundenpreis wäre sogar bis CHF 120.- (ca. 96 €) (laut Info von einem Lehrer am Konservatorium)
Die städtische Musikschule verlangt bei Erwachsenen für 50 Min. pro Semester CHF 1830.- (ca. 1464 €), was einem Lektionspreis von CHF 91.50 (ca. 73 €) entspricht.

Lg, Nessie
 
Die Hackordnung/Verpflichtung zum Schornsteinfegen würde ich nur als einen Teil der Problematik sehen. Ein weiterer Teil ist das Problem, dass auf dem Freizeitsektor allgemein viel für die hauptsächliche Technik, aber wenig für Peripherie und Unterricht ausgegeben wird. Bevor der typische Hobbyist Geld für einen Kursus oder eben einen Lehrer ausgibt, wird lieber noch die Technik aufgerüstet.

Ein nicht unerheblicher Teil ist auch, dass eigentlich nur die Berufslehrer diese Probleme haben, die von ihrem Unterricht leben wollen. Für die meisten Schüler dürfte es auch ein langjähriger Klavierspieler im Nebenerwerb tun, solange der Lehrer sich ein bisschen Gedanken zur Musikpädagogik macht. Abends um am Wochenende ein paar Stunden geben - passt. Dann macht es auch nichts aus, dass kein familientaugliches Einkommen im Monat dabei herum kommt.

Hauptberuflich als Dienstleister in einem Freizeitsektor unterwegs zu sein - auha. Da klagen so ziemlich alle über miese Einkommen.
 
Also ich bezahl für 60 Minuten 50 CHF (40 €). Meistens machen wir aber länger - wird halt auch viel dabei gequatscht. Nachbelastungen gibt es aber trotzdem keine. Meine Lehrerin ist aber jetzt Hauptberuflich Hausfrau wohnt auf dem Land und freut sich über die Abwechslung. Daher der für schweizer Verhältnisse günstige Preis.

Für meine beiden Kinder werde ich ab August je Kind 500 CHF (403 €)/Semester für 30 Minuten pro Woche auf der Musikschule zahlen müssen.
Klavierunterricht in den kantonalen Musikschulen für Erwachsene ist ziemlich happig und würde mich für 45 Minuten Unterricht 1800 CHF pro Semester kosten.
Den Vogel schiesst dabei der Kanton Glarus ab, der für 40 Minuten Unterricht/Woche 1820 CHF pro Semester wollte.

Gruss
40er
 
Aus aktuellem Anlaß (mein Schornsteinfeger war gerade da):

Anfahrt: 4min
Arbeitszeit: 17min
Gesamtzeitaufwand: 21min
Spezialwerkzeuge etc.: keine
Ausbildung: Schornsteinfeger (kein Studium o.ä.)

Rechnung: 72,90€ (satte 141% mehr als im Jahr 2012 für die gleiche Leistung)
^
(wie hoch war gleich nochmal der 45min-Satz für langjährig studierte, ebenfalls selbständige Klavierlehrer, die "Spezialwerkzeug" für einige 10T€ einsetzen ?)

Eine gute Strategie wäre wohl, als Klavierlehrer statt irgendwelcher Meisterkurse etc. besser eine Schornsteinfegerausbildung anzuhängen. Dann morgens fröhlich und motiviert Klavierstunden geben, und abends noch einige Schornsteine für den Broterwerb kehren.

Gruß
Rubato

Gruß
Rubato

Den absoluten Vogel schoß heute ab:
Schreinerei W. aus R.
Der Griff unserer Spülmaschine war ab, die Frontplatte ließ sich nicht lösen, was zur Wiederbefestigung notwendig gewesen wäre.
Wir bestellten o.g. Unternehmen. Es kam ein Geselle und ein Lehrling. Während der Geselle in ca. 15 Min.die Sache behob, stand der Lehrling mehr oder weniger herum und schaute zu. Nun kam die Rechnung: (alle angegebenen Preise incl. Mwst) EUR 113.- !!! Die Gesellenstunde beläuft sich auf EUR 67.-, die des Lehrlings auf EUR 40.50!!! Es wurde weiterhin die Anfahrt von 3 Kilometer mit EUR 53.55.-, d.h. als volle Arbeitszeit berechnet, und das noch zuzgl. einer Anfahrtspauschale. Das heißt, wir sollen einen Lehrling mit EUR 40.50 bezahlen, der sich als Beifahrer herumkutschieren läßt und bei der Arbeit zusieht.
Diese EUR 113.- sind etwa so viel, wie ich heute an einem ganzen Unterrichtsnachmittag verdient habe.

Wir erwägen nun eine Beschwerde bei der Innung wegen Wucher , auch weil ein 2. "Arbeiter" weder angekündigt wurde noch notwendig war. Auch fand weder eine Reparatur statt, noch wurde Material gebraucht.
Mögen auch für diese Zunft irgendwann einmal schlechte Zeiten kommen!
 

Hättest dem Lehrling einen Besen in die Hand drücken sollen und sagen sollen: hier, tue wenigstens was in der Zeit, wo Du hier bist und bezahlt wirst!

Scherz beiseite, ich weiß hier nicht, ob die Abrechnung so üblich und richtig ist, aber ich würde mich auch ärgern.
 
Hallo ich hatte bis jetzt nur den Vergleich mit Gitarrenunterricht deshalb kam mir Klavier teuer vor. Ich zahle für 30 Min. ( meist 45 Min.)Einzelunterricht 20 Euro. Bei der Gitarre war es in der Gruppe für 90 Min 10 Euro.

Nach dem was ich hier lese, finde ich es mitlerweile ok.
 
OT Fortsetzung: Ihr habt noch nicht die Könige der Abzockerei genannt. Lasst nie einen Schlüsseldienst kommen wenn ihr euch ausgesperrt habt. Da kann man gleich die Tür selbst aufbrechen und ne neue einbauen lassen, das ist kein großer Preisunterschied:mad:
 
@ musix: Du hast dazu schon eine PM von mir, aber hier will ich auch noch mal.
Vorab: Selber schuld. Wer einfach so einen Handwerker beauftragt, ohne zu fragen, was das am Ende kostet...Hallo?
Falls das ein Innungsbetrieb ist, kannste Dir die Beschwerde schenken. Die Innung ist für ihre Betriebe da und so ein Quatsch wird ihr eh egal sein (wir reden über Peanuts). Ich z.B. gehe unter 150 € überhaut nicht aus dem Haus...oder mache es gleich umsonst. Ich schreibe keine Rechnung über irgend was dazwischen...lohnt sich gar nicht für mich.

Was Du aber unbedingt machen solltest: Rufe den Schreiner an und frage ihn, ob ihm mit der Rechnung ein Fehler unterlaufen ist, dass das so nicht stimmen kann weil es nur 15 Minuten Arbeit waren. Und wenn er sagt, dass da alles richtig ist, kannste höflich versuchen, nachzuverhandeln. Wenn überhaupt, wird das am erfolgreichsten sein.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man erst mal mit dem kommunizieren sollten, mit dem man auch Probleme hat und nicht gleich über Dritte und hinten rum. Wenn das ein Kunde bei mir machen würde, wäre ich stinksauer.

Schlüsseldienst ist auch so ein Thema, so eine Notöffnung schwankt hier in Berlin zwischen 50 und 600 €. :D Aber Könige der Abzocke sind Anwälte. Da kostet ein Dreizeiler je nach Streitwert pauschal 250 € (das ist dann z.B. die Mindestpauschale von so´nem Typen, auch wenn es nur um 100 € Streitwert geht) oder mal schlappe 1500 €. Und die kann man auch gar nicht vorher fragen, was es kostet...dann hat man gleich eine Rechnung über telefonische Beratung im Kasten. :D
 
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Steuerberater ist oft auch Abzocke.

Die Bezahlung richtet sich nämlich nach dem Betrag, um den es in der Steuererklärung geht, nicht um den Arbeitsaufwand!

Eigentlich ne Sauerei, aber da redet irgendwie keiner von. Da hat sich ein (überdies eigentlich bei Licht betrachtet völlig überflüssiger!) Berufsstand raffiniert seine Pfründe gesichert.

LG,
Hasenbein
 
Aber Könige der Abzocke sind Anwälte. Da kostet ein Dreizeiler je nach Streitwert pauschal 250 € (das ist dann z.B. die Mindestpauschale von so´nem Typen, auch wenn es nur um 100 € Streitwert geht) oder mal schlappe 1500 €. Und die kann man auch gar nicht vorher fragen, was es kostet...dann hat man gleich eine Rechnung über telefonische Beratung im Kasten. :D

Lieber Peter, Du solltest Dir neue Anwälte suchen. Was Du schreibst, ist schlicht falsch. Für ein einfaches Schreiben bei einem Streitwert von 100 EUR erhalten Anwälte 10 (in Worten: zehn) EUR, zuzüglich MwSt. Dafür würdest Du wahrscheinlich nicht mal den Telefonhörer abnehmen...:D. Und das mit der telefonischen Beratung bei Nachfrage nach Kosten ist ebensolcher Quatsch. Viele Anwält, die sich mit "Feld-Wald-Und-Wiesen-Fällen" abgeben (müssen), sind "Aufstocker". Da reicht das Honorar kaum für die Büromiete. Prozesse unter 1000 EUR Streitwert führen, auf die Arbeitsstunden umgelegt, häufig zu Honoraren von (deutlich) unter 10 EUR pro Stunde. Und bei höhreren Streitwerten klettert das Honorar auch nur seeehr langsam .

Es grüßt
gubu
 
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@ musix: Du hast dazu schon eine PM von mir, aber hier will ich auch noch mal.
Vorab: Selber schuld. Wer einfach so einen Handwerker beauftragt, ohne zu fragen, was das am Ende kostet...Hallo?
Falls das ein Innungsbetrieb ist, kannste Dir die Beschwerde schenken. Die Innung ist für ihre Betriebe da und so ein Quatsch wird ihr eh egal sein (wir reden über Peanuts). Ich z.B. gehe unter 150 € überhaut nicht aus dem Haus...oder mache es gleich umsonst. Ich schreibe keine Rechnung über irgend was dazwischen...lohnt sich gar nicht für mich.

Was Du aber unbedingt machen solltest: Rufe den Schreiner an und frage ihn, ob ihm mit der Rechnung ein Fehler unterlaufen ist, dass das so nicht stimmen kann weil es nur 15 Minuten Arbeit waren. Und wenn er sagt, dass da alles richtig ist, kannste höflich versuchen, nachzuverhandeln. Wenn überhaupt, wird das am erfolgreichsten sein.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man erst mal mit dem kommunizieren sollten, mit dem man auch Probleme hat und nicht gleich über Dritte und hinten rum. Wenn das ein Kunde bei mir machen würde, wäre ich stinksauer.

Schlüsseldienst ist auch so ein Thema, so eine Notöffnung schwankt hier in Berlin zwischen 50 und 600 €. :D Aber Könige der Abzocke sind Anwälte. Da kostet ein Dreizeiler je nach Streitwert pauschal 250 € (das ist dann z.B. die Mindestpauschale von so´nem Typen, auch wenn es nur um 100 € Streitwert geht) oder mal schlappe 1500 €. Und die kann man auch gar nicht vorher fragen, was es kostet...dann hat man gleich eine Rechnung über telefonische Beratung im Kasten. :D

Zu "selber schuld": Wir haben uns sehr wohl vorher über die Kosten informiert.
Zu "so ein Quatsch" und "Peanuts": Hier muß ich leider Arroganz und Überheblichkeit bescheinigen. Es geht hier um ca. EUR 55.- für eine Wegstrecke von 3KM!
Zu "ich wäre stinksauer, wenn ein Kunde hintenrum..": Aber wenn in diesem Forum KLavierlehrer von anderen, die sie nicht kennen, regelrecht demontiert werden, dann ist das schon in Ordnung?!?
Zu "unter EUR 150.- gehe ich gar nicht aus dem Haus." : Das mache ich demnächst auch so, wenn ich zu meinen Schülern zu Hausbesuchen fahre.Ich werde auch argumentieren, dass sie mir meine (Anfahrts) -zeit stehlen. Dann werden wir sehen, wieviele Schüler ich danach noch haben werde.

Allgemein: Ihr Handwerker scheint auf einem sehr hohen Ross zu sitzen. Schon mal aufgefallen, wie voll die Baumärkte überall sind? Das ist zum großen Teil deshalb, weil Kunden eure exorbitanten Stundensätze nicht mehr zahlen wollen bzw. KÖNNEN, bzw. was Vertreter Eurer Zunft als "Arbeitszeit" definieren: Autofahren, Handytelefonate Zigarettenrauchen usw. Ihr bastelt Euch Eure schlechten Zeiten, die ganz sicher auch für Euch noch kommen werden, selber.
Ansonsten möchte ich über dieses Thema nicht weiter diskutieren.

musix
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zu "selber schuld": Wir haben uns sehr wohl vorher über die Kosten informiert.
Zu "so ein Quatsch" und "Peanuts": Hier muß ich leider Arroganz und Überheblichkeit bescheinigen.
Eigentlich hättes Du ja an dieser Stelle bereits das Gespräch abbrechen können. Allerdings kannst Du Dich auch auf die Aussage berufen, der Rechnung schriftlich widersprechen und klar machen, daß für Dich 113€ eben keine Peanuts sind (bist ja ken Bänker ;-) ), Du kannst die Punkte, die Du für ungerechtfertigt hältst (Arbeitszeit für Lehrling, obwohl der nichts gemacht hat, evtl. doppelte Abrechnung der Anfahrt), streichen und anbieten, Dein Rechnugsergebnis zu bezahlen.

Dann wird dieser Handwerker zwar vermutlich nie wieder was für Dich tun, aber das dürfte ja dann eh auf Gegenseitigkeit beruhen.

Zu "unter EUR 150.- gehe ich gar nicht aus dem Haus." : Das mache ich demnächst auch so, wenn ich zu meinen Schülern zu Hausbesuchen fahre.Ich werde auch argumentieren, dass sie mir meine (Anfahrts) -zeit stehlen. Dann werden wir sehen, wieviele Schüler ich danach noch haben werde.

Diese Überlegung muss sich auch der Hantwerker stellen. Offensichtlich findet er genug Kunden, die ihm seine Preise zahlen. Die anderen verzichten wie Du in den Baumärkten festgestllt hat, dankend auf deren Dienstleistung und machen das, was sie können selbst. Rein ökonomisch rechnet sich die Beauftragung eines Handwerkers sowieso nur dann, wenn man:
a) das, was der machen soll garnicht oder sehr sehr viel schlechter kann
oder
b) dabei sehr sehr viel langsamer ist
oder
c) sehr sehr viel mehr verdient, als der Handwerker.

Wobei das "sehr sehr viel" aus den hohen Lohnnebenkosten resultiert. Der Geselle und der Lehrling haben sicherlich nicht die Hälfte des fakturiertem Stundensatz als Nettoeinkommen.

Allgemein: Ihr Handwerker scheint auf einem sehr hohen Ross zu sitzen. Schon mal aufgefallen, wie voll die Baumärkte überall sind? Das ist zum großen Teil deshalb, weil Kunden eure exorbitanten Stundensätze nicht mehr zahlen wollen bzw. KÖNNEN. Ihr bastelt Euch Eure schlechten Zeiten, die ganz sicher auch Euch noch kommen werden, selber.
Ich denke, solange es genügend Leute gibt, bei denen a), b) oder c) der Fall ist -und die Tendenz scheint mir da eher steigend- und solange die Anzahl der Leute, die lieber anderer Leute Küchen reparieren, als beispielsweise Klavier zu spielen, nicht exorbitant steigt, brauchst Du Dir um das Handwerk keine Sorgen zu machen.
 

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