wie viel bezahlt ihr für den Klavierunterricht?

Mein Lehrer nimmt 45 Euro pro individuell vereinbarte Stunde (60 Min.). Ich finde den Preis angemessen und man findet nicht so leicht einen Lehrer/eine Lehrerin, wenn der Schwerpunkt Jazz sein soll.

Was die Frage angeht, ob man es sich leisten kann: ich kenne Haushalte mit Geldsorgen, wo aber im Kinderzimmer XBox und Flatscreen nicht fehlen. Wenn der Unterricht eine hohe Priorität hat, findet sich oft Einsparpotential im Bereich Unterhaltungselektronik, KFZ, Energiekosten und Urlaubsreisen.
 
Was die Frage angeht, ob man es sich leisten kann: ich kenne Haushalte mit Geldsorgen, wo aber im Kinderzimmer XBox und Flatscreen nicht fehlen. Wenn der Unterricht eine hohe Priorität hat, findet sich oft Einsparpotential im Bereich Unterhaltungselektronik, KFZ, Energiekosten und Urlaubsreisen.

Ja, das stimmt. Aber der Unterricht hat eben oft nicht für jeden in der Familie eine (gleich) hohe Priorität - in der Praxis funktioniert das nicht (sonst wäre die aktuelle Situation ja eine andere).

Übrigens ist es gar nicht so leicht, Unterhaltungselektronik gegen Klavierunterricht gegenzurechnen: Klavierunterricht (preiswert, besser: zu billig, mit 12 x 50€ im Monat angenommen) 600€ pro Jahr. Dafür gibts locker einen Flatscreen fürs Kinderzimmer, dazu einen DVD-Player mit 1-2 DVDs monatlich, und obendrauf noch die (auf 3 Jahre zu verteilende) Anschaffung eines Laptops. Soll der Klavierunterricht jatzt 75€/Monat kosten, müßte man auf die Hälfte der Elektronik verzichten.

Energiekosten: Schraub mal alle Glühbirnen raus und tu Sparlampen rein, selbst wenn Du die Anschaffungskosten für den giftigen Sparschwachsinn vergisst, bleiben Dir im Jahr vielleicht einige 10€ an Energiekostenreduktion.

Nee, das geht alles nicht: Die Leistung mit den höchsten Kosten ist nunmal die persönliche Dienstleistung, und als Arbeitnehmer bzw. Selbständige wollen wir das ja auch gerne alle so. Und Klavierunterricht ist nunmal eine persönliche und nicht auf mehrere Kunden kostenmäßig aufteilbare Dienstleistung, und bleibt damit: teuer - nicht teuer im Vergleich zur gebotenen Leistung, aber teuer im Vergleich zu in Massenproduktion hergestellten Konsumgütern.

Gruß
Rubtao
 
Eine Automechanikerstunde (Lehrzeit 3 Jahre, Geselle mit mit knapp 20) kostet? Braucht man gar nicht die Teuerste nehmen, die gut und gerne 120 Euro die Stunde nimmt. Einfach die freie Werkstatt hinter der Tankstelle genügt schon. Wenn nun ein studierter, ausgebildeter Pädagoge mit jahrelanger Hochschulausbildung weniger erhält, als mein Friseur um die Ecke stimmt etwas nicht im Getriebe.

Billiger gehts zwar immer, aber einige meinen dann doch, dass das Billigste die Normalität sein müsse. Deshalb ist so ein Faden unfair, weil er gar nicht repräsentativ sein kann. Wer gibt schon gerne Preis, dass er im Vergleich zu irgend jemand anderen "zuviel" bezahlt? Er wird sich vielleicht die Seite hier ausdrucken und zu seinem Lehrer watscheln um Rabat zu bekommen - so sieht es aus.

Ich habe mich dabei selbst ertappt, als ich kürzlich eine neue Windschutzscheibe brauchte (Steinschlag) . Ich wollte mal im Vorfeld wissen was mich das kosten wird. Im Internet fand ich einen, der hätte die Scheibe für 306 Euro getauscht. Wahrscheinlich nicht Original usw. aber passend und mit allem drum und dran. Dazu hätte ich aber 600 km fahren müssen. Nun mein Mechaniker verrechnete mir 600 Euro. Er zeigte mir die Vorgaben des Herstellers (3,5 Std. Arbeit) und was die einzelnen Positionen kosten. Scheibe 220,- + Klebematerialien, Entsorgungskosten usw. und die eigenen Regiekosten + Steuern. Da ich mein Fahrzeug immer gut gewartet kriege hab ich ihn beauftragt. Er ist übrigens hier in meiner Gegend noch einer der günstigen Anbieter - und auch eine freie Werkstatt.

Wie bitte soll sich ein KL das leisten können, wenn er schon für eine einzige Tankfüllung 4 Stunden Unterrichten muss? :floet:

Wenn heute jemand qualitativ hochwertigen Unterricht haben will, kriegt er in manchen Gegenden gar keinen entsprechenden Lehrer, weil alles nur billig billig ist. Des Herrn Bürgermeisters Töchter spielen mit kopierten Noten. Auf Nachfrage, warum die vielen Käseblätter hinterm Klavier liegen höre ich "Ja der Lehrer gibt die seinen Schülern so mit" .Da gab es kein einziges gebundenes Notenheft mehr. Als ob gedruckte Noten Luxusgüter und wären. Vermutlich sind sie das für den Lehrer, bei solch Dumpingpreisen...

LG
Michael
 
Eine Automechanikerstunde (Lehrzeit 3 Jahre, Geselle mit mit knapp 20) kostet? Braucht man gar nicht die Teuerste nehmen, die gut und gerne 120 Euro die Stunde nimmt. Einfach die freie Werkstatt hinter der Tankstelle genügt schon. Wenn nun ein studierter, ausgebildeter Pädagoge mit jahrelanger Hochschulausbildung weniger erhält, als mein Friseur um die Ecke stimmt etwas nicht im Getriebe.
LG
Michael

Stimmt genau - da stimmt was nicht ! Aber

- warum ist das so, warum können der Mechaniker und andere tatsächlich mehr nehmen ?
- was ist die Lösung für das Problem ?

Ich fürchte, wie schon oben gesagt, es gibt da keine befriedigende Lösung. Falls jemand auf ein "allgemeines Umdenken" setzt, soll er sich bitte die Berichte über Klimakonferenzen oder vergleichbare Probleme anschauen - ein allgemeines Umdenken gibt es nicht bzw. nur dann wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und für jeden sichtbar schon eine Weile darin liegt. Was wäre für die Musik das "in den Brunnen gefallene Kind" ? Wenn es kein vernünftiges Angebot für Klavierunterricht mehr gäbe ? Wen (prozentual auf Wohnbevölkerung) würde das interessieren ?

Gibt es eigentlich eine berufsständische Vertretung für Klavierpädogogen, und wenn ja, warum ist die eigentlich so zahnlos ?

Gruß
Rubato
 
Eine Automechanikerstunde (Lehrzeit 3 Jahre, Geselle mit mit knapp 20) kostet? ...

Wie bitte soll sich ein KL das leisten können, wenn er schon für eine einzige Tankfüllung 4 Stunden Unterrichten muss? :floet:

Genau so sieht es aus. Aber wenn man weiter denkt, erkennt man noch etwas. Der Mechaniker der drei Jahre gelernt hat und in einer solchen Werkstätte arbeitet, muß für eine Stunde Klavierunterricht immerhin drei bis vier Stunden arbeiten.

Gruß cm
 
- warum ist das so, warum können der Mechaniker und andere tatsächlich mehr nehmen ?
Vorab: Der Vergleich hinkt gewaltig. Ein Geselle, der 3 Jahre gelernt hat, nimmt/oder bekommt keine, sagen wir mal, 90-120 Euro die Stunde. Das bekommt erst mal die Werkstatt. Ich denke, 100.000€ Einmal-Kosten pro Arbeitsplatz zzgl. Fixkosten sind real. Das lässt die 120 Euro doch erheblich weniger erscheinen.
Jetzt aber zur Frage:
Die Hersteller schreiben den Vertragswerkstätten die Preise vor. Jede einzelne Reparatur ist gelistet. So kostet das Wechseln eines Außenspiegels inkl. Material für einen normalen VW-Transporter durchaus seine 200 Euro. Die Preise der Vertragswerkstätten sind geschützt. Freie Werkstätten profitieren davon und können zu fairen Preisen arbeiten.
Für Ärzte, Anwälte, Steuerberater usw. gibt es ähnliche Regelungen. Der große Nach- oder Vorteil: Sie können nicht nur so viel, sie müssen so viel nehmen, dürfen aber auch nicht mehr als gelistet nehmen. Eine nicht ausgelastete Vertragswerkstatt kann nicht einfach mal so den Preis nach unten anpassen, eine überbelastete darf nicht mehr nehmen. Auch der Einkauf der Ersatzteile, Schmiermittel, Hilfsmittel, Ausrüstung ist streng geregelt.

Bei KL greift genau das Gegenteil: Hier werden Musikschulen subventioniert und der freie KL muss gegen subventionierte Preise ankämpfen. Da ist dann Kreativität gefragt, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Aber mal ehrlich: Das weiß jeder Lehrer doch schon vor Studiumbeginn...hat er doch selber irgend wann einen preiswerten Lehrer gehabt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielleicht diskutieren wir auch unter falschen Annahmen. Ich habe gerade mal "Stundensätze Kfz-Werstatt" gegoogelt und z.B. folgenden Lionk gefunden Was kostet im Durchschnitt eine Arbeitsstunde? Danach liegen die Sätze zwischen 25€ im Osten und ca. 78€ im Westen, also nichts mit über 100€ etc. Der Kfz-Monteuer bekommt irgendwo um die 15€ pro Stunde, deutlich weniger als selbst schlecht bezahlte Klavierlehrer etc. (hier müßte aber unbedingt wieder die übliche Berechnung der höheren Kosten von Selbständigen folgen etc., kennen wir aber alles schon).

Die Aussage ist eine andere. In Deutschland (und das kann z.B. in Österreich anders sein) gab es in den letzten Jahren eine massive Abwärtsspirale bei Löhnen und Stundensätzen, insbesondere wenn man das noch real, also gegen die Inflation, betrachtet. Nicht umsonst wird über Mindestlohn etc. diskutiert. Die Klavierlehrer sind doppelt betroffen - ihre Stundensätze sind ohnehin nicht besonders hoch, und die Haushaltseinkommen der potentiellen Kunden (Familien) stagnieren, d.h. eine Erhöhung ist in vielen Fällen nicht durchzusetzen.

Insgesamt also ein Phänomen, was nicht nur die Klavierlehrer, sondern "uns alle" betrifft - wobei ich den Eindruck habe, daß bei Clavio eher diejenigen versammelt sind, die nicht allzu stark von den o.g. Entwicklungen betroffen sind. :cool:

Und die Flatscreens: Sind wohl eine Kompensationsmaßnahme, um den allgemeinen Verlust an Wohlstand oder Lebensqualität, den die "Flexibilisierung" für viele mit sich gebracht hat, zu vergessen. Schließlich ist Elektronik so ziemlich das einzige, was immer billiger wird und den Inflationsindex reduziert.

Gruß
Rubato
 
"Stundensätze Kfz-Werstatt"

Gruß
Rubato

Das sind, so wie ich es interpretiere, die Lohnkosten incl. Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung etc. .

Der Stundenverrechnungssatz beinhaltet noch weitere Posten wie: Bürokräfte, Gebäudekosten, Firmenwagen, Beiträge zur Berufsgenossenschaft etc.
Da kommen schnell mehr als 100 Euronen zusammen...

Ein/e selbständige/r KL/In hat vielleicht keine Sekretärin, aber sonstige z.B. betriebliche und andere Kosten, die richtigerweise auch mit eingerechnet werden müssen, ...


Grüße

Toni
 
Ich selbst verdiene als Krankenschwester €17,50 brutto die Stunde, ohne Schichtzulagen, die bei mir etwa 25 bis 35 Euronen im Monat ausmachen. Für den Klavierunterricht für zwei meiner Kinder und für mich zahle ich €32/Stunde. Allerdings haben die Kinder je nur eine halbe Stunde Unterricht. Trotzdem kommt da was zusammen. Da fallen die Noten und die Kosten für den Klavierstimmer ( der übrigens gerade hier ist), weniger ins Gewicht.
Nun gibt es aber noch mehr Kosten, die Kinder betreffend. Die Älteste geht reiten, das ist insgesamt teurer als der Klavierunterricht. Obwohl sie praktisch nie Einzeltraining hat.
Die Mittlere ging früher zum Ballett. Kostenpunkt €45/Monat, dazu Ballettkleidung fürs Training, Extrakleidung für Auftritte. Also ist das schon mal teurer als der KU; auch beim Ballett gab es nur Gruppentraining, die Musik kam dort aus der Konserve. Soll heißen, die Fixkosten hielten sich in Grenzen.
Es gibt bei uns im Familienprogramm dann noch Volleyball, Fußball, Chor, Pfadfinder, Zumba...
Fazit: eigentlich ist der KU nicht übermäßig teuer für Einzelunterricht. Auch wenn es ein großer Posten im Haushaltsbuch ist.
Leisten können wir uns das alles nur, weil mein Mann "Besserverdiener" ist. Ansonsten hätten wir aber auch nicht drei KInder.....
Gruß, flageolett
 
In Deutschland (und das kann z.B. in Österreich anders sein) gab es in den letzten Jahren eine massive Abwärtsspirale bei Löhnen und Stundensätzen...
Nur bedingt richtig. Relativ gesehen muss man für fast jeden Gegenstand (Butter, Fleisch, Brot, Benzin, Auto, Haushaltswaren, Urlaub, ...) heutzutage wesentlich weniger Arbeitszeit investieren als vor 20 Jahren. Geht man noch länger zurück, arbeitet man heute zum Teil ein Zentel dessen, was man in den 60ern arbeiten musste (immer Arbeitszeitminuten/Gegenstand gerechnet). Wir können uns heute insgesamt wesentlich mehr leisten als früher. Dass man das im Kopf völlig anders betrachtet, ist eine ganz andere Sache (auch ich habe das Gefühl, ständig wird immer alles teurer).
Man müsste mal den Durchschnittsverdienst/Minute vor 20 Jahren nehmen und den Durchschnittspreis einer Klavierstunde. Dann könnte man etwas Genaueres über diese ganz spezielle Preisentwicklung sagen.

Etwas, was wirklich teurer geworden ist, sind die Mieten.
 
Dass man das im Kopf völlig anders betrachtet, ist eine ganz andere Sache (auch ich habe das Gefühl, ständig wird immer alles teurer).

Eine Freundin von mir steht bei REWE seit 8 Jahren hinter der Fleischtheke und bekam bisher keine Lohnerhöhung. Auch im öffentlichen Dienst wird immer schlechter bezahlt. Von Einbildung kann keine Rede sein.
 

Das ist genau das was ich meinte: Einzelbeispiele führen einen in die Irre. Ich kenne auch Leute, die weniger verdienen als vor paar Jahren. Aber man muss schon das Durchschnitts-Nettoeinkommen nehmen.
 
Das ist genau das was ich meinte: Einzelbeispiele führen einen in die Irre. Ich kenne auch Leute, die weniger verdienen als vor paar Jahren. Aber man muss schon das Durchschnitts-Nettoeinkommen nehmen.

Für pauschale Aussagen muss man den Durchschnitt aller oder zumindest repräsentativer Gruppen (z. B. Familien mit Kindern) betrachten.

Es kann aber auch sinnvoll sein, in Einzelfällen analysieren - z. B. wenn ein einzelner Rat sucht -, ob Unterricht finanzierbar ist, ggf. mit entsprechenden Einsparungen, oder ob es sich die Familie/der Einzelne trotz höchster Priorität nicht leisten kann.
 
Nur bedingt richtig. Relativ gesehen muss man für fast jeden Gegenstand (Butter, Fleisch, Brot, Benzin, Auto, Haushaltswaren, Urlaub, ...) heutzutage wesentlich weniger Arbeitszeit investieren als vor 20 Jahren.
...
In einem Punkt hast Du recht: Einige meiner Bekannten haben tatsächlich vor 20 Jahren einige Arbeitsstunden für den Urlaub aufgewendet. Das fällt heute weg.
Bei den anderen Punkten sieht das aus meiner Sicht anders aus.

Gruß cm
 
Eine Freundin von mir steht bei REWE seit 8 Jahren hinter der Fleischtheke und bekam bisher keine Lohnerhöhung. Auch im öffentlichen Dienst wird immer schlechter bezahlt. Von Einbildung kann keine Rede sein.

So geht es vielen.
Vermutlich haben die meisten in Perter's Umfeld ein sehr hohes Bildungsniveau und einen entsprechenden Posten oder zumindest Stellungen in gehobenen Positionen.

Gruß cm
 
In Österreich ist das verfügbare Haushaltseinkommen von 1995 bis 2011 um 17% gestiegen, wobei die sozialen Sachtransfers als Einkommensäquivalent gerechnet wurden. Zum Vergleich ist der Verbraucherpreisindex auf Basis des HVPI 2005 gerechnet um 27,73% gestiegen. Auf die Basis von 1995 umgerechnet ergibt das eine Steigerung von 32,36%.

Änderung 1995 bis 2011:
Einkommen + 17%
Preissteigerung + 32%

Wenn man die Rechnung mit einem Warenkorb anstellt, sieht es noch viel schlechter aus, da sich Dinge für den VPI positiv auswirken, die man nicht zum täglichen Leben braucht. Zusätzlich könnte man sich die Einkommensverteilung ansehen - da schneidet aber Österreich ganz gut ab, vom sozialen Standpunkt aus gesehen.

Gruß cm
 
Im Durchschnitt ist der Lebensstandard deutlich gestiegen in den letzten 10 Jahren. Die Ersparnisse haben sich von 2 auf 5 Billionen vermehrt. Allerdings ist de Verbesserung bei relativ wenigen enorm hoch und bei den meisten tendiert sie gegen null. Viele sind sogar sozial abgerutscht.
 
Im Durchschnitt ist der Lebensstandard deutlich gestiegen in den letzten 10 Jahren. Die Ersparnisse haben sich von 2 auf 5 Billionen vermehrt. Allerdings ist de Verbesserung bei relativ wenigen enorm hoch und bei den meisten tendiert sie gegen null. Viele sind sogar sozial abgerutscht.

Ganz genau. Deswegen führt es auch in die Irre von einem Durchschnittslohn auszugehen (egal ob Median oder arithmetisches Mittel). Überall nur noch befristete Verträge, Leiharbeit, Werksverträge, Dauerpraktika. Und das ist in allen Bereichen so, auch auf höherem Bildungsniveau. Ich selbst hatte von 2003 bis 2007 einen Uni-Job. Als ich angefangen habe, bekam ich BAT 2 A. Kurz darauf kam die Umstellung auf TVÖD, das war bei mir dann Entgeldgruppe 13. Ich hatte zumindest noch das Glück, dass ich aus Besitzstandswahrungsgründen eine Ausgleichszahlung bekam, die die Differenz zu 100 % ausglich. Die Kollegen, die nach mir angefangen haben, hatten das Glück leider nicht. Ich weiß nicht mehr genau, wie hoch die Differenz war, aber ich meine das war so im Bereich von 500 Euro. Das betrifft den kompletten akademischen Mittelbau und ist somit kein Einzelbeispiel.
 
Kombieinkommen für Klavierlehrer, hier: Schornsteinfeger

Aus aktuellem Anlaß (mein Schornsteinfeger war gerade da):

Anfahrt: 4min
Arbeitszeit: 17min
Gesamtzeitaufwand: 21min
Spezialwerkzeuge etc.: keine
Ausbildung: Schornsteinfeger (kein Studium o.ä.)

Rechnung: 72,90€ (satte 141% mehr als im Jahr 2012 für die gleiche Leistung)
^
(wie hoch war gleich nochmal der 45min-Satz für langjährig studierte, ebenfalls selbständige Klavierlehrer, die "Spezialwerkzeug" für einige 10T€ einsetzen ?)

Eine gute Strategie wäre wohl, als Klavierlehrer statt irgendwelcher Meisterkurse etc. besser eine Schornsteinfegerausbildung anzuhängen. Dann morgens fröhlich und motiviert Klavierstunden geben, und abends noch einige Schornsteine für den Broterwerb kehren.

Gruß
Rubato

Gruß
Rubato
 

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