wie viel bezahlt ihr für den Klavierunterricht?

...Lasst nie einen Schlüsseldienst kommen wenn ihr euch ausgesperrt habt. Da kann man gleich die Tür selbst aufbrechen...
Genau, meine Tür war nicht abgeschlossen, nur zugeschnappt. Der Schlüsseldienst zückte mit wissender Miene ("so macht man das") eine Scheckkarte und versagte dann, weil der Spalt an der Tür nicht groß genug war. Dann holte er die Bohrmaschine raus, bohrte am Schloss rum, rutschte ab bis aus die Holztür, bohrte weiter bis die Tür aufging. Teuer war es auch. Da hätte ich mir auch eine Bohrmaschine vom Nachbar holen können.
 
Man kann auch ne Fensterscheibe einschlagen :P Oder dem besten Freund nen Zweitschlüssel geben.
 
Zitate von Musix:
Zu "selber schuld": Wir haben uns sehr wohl vorher über die Kosten informiert.
Ja und? Übersteigt die Rechnung das Angebot? Dann gibht´s doch keine Probleme. Zur Entlastung zurück und fertig.
Zu "so ein Quatsch" und "Peanuts": Hier muß ich leider Arroganz und Überheblichkeit bescheinigen. Es geht hier um ca. EUR 55.- für eine Wegstrecke von 3KM!
Hallo? Geht´s noch? Du kannst doch nicht einfach meinen Satz sinnentfremden! Ich habe klar deutlich gemacht, dass das für die Innung Peanuts sind. Natürlich sind 55 Euro für 3 km Wucher. Die laufe ich für umsonst zu Fuß, wenn sich der Rest lohnt.
Zu "ich wäre stinksauer, wenn ein Kunde hintenrum..": Aber wenn in diesem Forum KLavierlehrer von anderen, die sie nicht kennen, regelrecht demontiert werden, dann ist das schon in Ordnung?!?
Es ging ja nicht um die Qualität der Schreinerleistung sondern um den Preis. Wegen eines zu hohen Preises ist hier noch kein KL niedergemacht worden.
Zu "unter EUR 150.- gehe ich gar nicht aus dem Haus." : Das mache ich demnächst auch so, wenn ich zu meinen Schülern zu Hausbesuchen fahre.Ich werde auch argumentieren, dass sie mir meine (Anfahrts) -zeit stehlen. Dann werden wir sehen, wieviele Schüler ich danach noch haben werde.
Und wieder drehst Du es wie Du willst. Was soll das? Da musste schon mein "oder ich mach´s gleich umsonst" schon noch mit dranhängen! Du musst einfach auchverstehen, was mich eine Fahrt in Berlin, eine Begutachtung, Rücksprache mit dem Kunden, Bebilderung des Schadens, Rechnungslegung...an Zeit kostet. Da geht es am Ende nicht mehr um die 3 Stunden, die ich auf irgend einem Dach herumrepariere sondern darum, dass am Ende auch was hängen bleibt. Also kostet das entsprechend. Dafür bin ich für meine Kundschaft min. 20 Std. im Monat völlig umsonst unterwegs, schaue mir Objekte an, schreibe Emails, telefoniere, berate....Alles "umsonst". *gelöscht von Mod*
Ihr Handwerker scheint auf einem sehr hohen Ross zu sitzen....
Die guten ja, und zwar zu Recht. Denn wir wissen was wir können und was wir wert sind. Wenn das bei Dir auch so ist, kannste ebenso stolz drauf sein. Und die Kunden, die sich Dachpappe beim Baumarkt kaufen und zugehöriges Werkzeug mieten...was glaubste, bei wem die im nächsten Winter anrufen? ;) Die meisten von denen zahlen doppelt. Derzeit sieht es übrigens so aus, als seien die schlechten Zeiten für Handwerker (die hatten wir nämlich) erst mal vorbei.
Übrigens arbeiten Handwerker in der Regel nach Meter- und nicht nach Stundenpreisen. Jede Zigarettenpause kostet uns also Geld (in der Regel den Chef), und nicht den Kunden.

So, nun ist das von beiden Seiten beleuchtet. Was ist denn nu mit dem Schreiner? Haste ihn mal angerufen? Denn das war ein sehr ernst und wohlwollend gemeinter Tipp. Sollte doch kein Problem sein, die Rechnung zu kürzen, vor Allem dann, wenn vorher ein anderer Preis veranschlagt war? Wie hat der Schreiner reagiert?

Zitat von Hasi:
Jupp, Steuerberater und Anwälte ist für mich die gleiche Branche. Mit meinem habe ich Glück, den kenne ich aus Kindheitstagen und von mir nimmt der ne monatliche Pauschale, egal, wie der Umsatz ist.

Gubu: Natürlich gibt es auch "preiswerte" Anwälte, genau so wie Schlüsseldienste. Deswegen habe ich die 250 Euro auch mit "beispielsweise" verziert.
Nun finde mal in Berlin einen Anwalt, der sich auf Baurecht spezialisiert hat (wo übrigens keine Rechtsschutzversicherung der Welt greift). Da wird´s schwierig, die generellen Preise steigen (Mindestpauschale, Beratungshonorar...) und der Streitwert ist meist ziemlich hoch. Und so ein Anwalt nimmt dann eben auch Beratungskosten, der lässt sich jede einzelne Minute bezahlen, da überlegt man schon, ob man überhaupt guten Tag sagt....kostet ja alles Zeit. :D

@ Peter: Ich habe Deinen Beitrag bearbeitet. Bitte halte Dich an die Forenregeln. Gruß Mod
 
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Meinen Senf geb ich auch noch dazu:

a) Peter hat recht: Aufträge unter 100,-/150,- macht man besser umsonst.
b) Leider sind 80% der Handwerker Nullen. Wie jammert mein Architekt so gerne: "Früher war bei jedem Trupp einer dabei, der denken konnte." ;-) Ein guter und ehrlicher Handwerker sollte ordentliches Geld verlangen können. Gleiches gilt für KL!
c) Ich finde es persönlich für beide Parteien sch.., wenn man nun schon bei Pillepalle-Arbeiten Angebote einholen muss.
d) @ Musix: Wenn Du an einem Arbeitstag gerade mal 100,- umsetzt, so ist das sehr schade. Aber Peter kann dafür nix. Und die Handwerker auch nicht.
e) Steuerberater haben - wie viele freie Berufe - ein Faktorensystem. Je nach sozialer Einstellung des StB und/oder Verhandlungsgeschick kann der StB mit Faktor 1 oder Faktor 12 rechnen
f) Anwälte: M.W. ist es da ähnlich, oder? Und: Mir hat ein Kanzleiboss mal erklärt, dass die Erstberatung grundsätzlich nichts kosten dürfe. Ob das (noch) stimmt? Aber auch da ist es wie mit den Handwerkern. Ich hatte schon vermeintlich preiswerte Anwälte, die sich am Schluss als teuer erwiesen und umgekehrt auch die vielgeschmähten Porsche/Jaguar/S-Klasse-Piloten im feinsten Zwirn, deren Honorarnote (lächerlich) gering ausfiel.

Generell möchte ich mal darauf hinweisen, dass es nicht nur die vielzitierten Lohnnebenkosten sind, die den Preis nach oben treiben. Das wird von Auftraggebern in festen Anstellungsverhältnissen leider oft gar nicht gesehen (woher sollten Sie es auch wissen?):

Das Jahr hat 52 Wochen a 4, 75 Arbeitstagen (nicht vom Selbständigen mehr erwarten, als man selber leistet!!!). Macht 247 Tage abzügl rund 15 Feiertage, abzügl. 30 Urlaubstage, abzügl. 7 Krankheitstage >>> bleiben 195 Arbeitstage.
Nun muss aber ein Selbständiger einiges an unbezahlter Arbeit leisten, die er nicht verrechnen kann. Das sind z.B. bei mir pro Woche:
0,5 Tage Wartung Equipment
0,5 Tage Fortbildung
0,5 Tage Rechnungstellung / Buchhaltung
0,25 Tage Diverse kostenlose Leistungen für FA, Krankenkassen, etc.

Bleiben von den 4,75 Tagen pro Woche gerade mal drei!!! (63%). Bezogen auf die 197 Tage bleiben somit rund 124 Arbeitstage, die man abrechnen kann (sofern man keine Überstunden oder Wochenendarbeit macht). Das heißt also, dass gerade mal 10 Tage im Monat zur Verfügung stehen, um das notwendige Geld zu verdienen. Bei einem Stundenlohn von beispielsweise 80,- Euro kommt man somit auf gerade mal 6.400,-. Davon gehen konstant (!!!) ab: Büromiete, Investitionsrücklagen, Energiekosten, generelle Betriebskosten. Bleiben vielleicht MAXIMAL 4.000,- Davon gehen nun weg: Jede Menge Versicherungen, Krankenkasse (für jedes Familienmitglied!!!), allerlei Steuern, Rentenabsicherung (kaum mehr möglich) u.v.m.

Diese Verhältnisse ändern sich natürlich, wenn man möglichst viele, möglichst günstige Arbeitskräfte beschäftigt oder aber den Broterwerb mit so geringem Aufwand betreibt, dass man nicht über Wartung, Fortbildung usw nachdenken braucht/will. Meine Rechnung bezieht sich auf den, der selbst und ständig arbeitet. Weil es nämlich mit der 4,75 Tage-Woche vorne und hinten nicht langt (was es aber bei vielen Arbeitnehmern tut). Also hört mal auf, auf die Selbständigen zu schimpfen - wir werden ohnehin (da ohne Lobby) von der Politik gemolken, wo immer es geht.
 
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(...)
*gelöscht von Mod*
(...)
@ Peter: Ich habe Deinen Beitrag bearbeitet. Bitte halte Dich an die Forenregeln. Gruß Mod
:D:D;)

@Mod
kannst du diesem vorlauten Peter auch noch verklickern, dass er vom Richter einen schiefen Blick erntet, wenn er sich statt von einem Anwalt von einem Steuerberater verteidigen lässt? :) ...von wegen selbe Branche...
 
a) Peter hat recht: Aufträge unter 100,-/150,- macht man besser umsonst.

Was'n das für ne Unsinns-Logik?

Entweder man entscheidet sich dafür, den Auftrag zu machen - dann ist es ja wohl jedem Grundschulkind klar, daß es besser ist, mit 100 Euro oder 20 Euro oder 5,95 Euro nach Hause zu gehen als ohne.

Oder man macht halt den Auftrag gar nicht.

Alles, was man macht, muss etwas kosten, sonst wird es nicht ausreichend wertgeschätzt. So ist das nun mal mit den Menschen. Man kann ja immer noch sagen: "OK, sagen wir 80 Euro, Superduper-Freundschaftspreis." Dann hat man den Werbeeffekt (man wird vom Kunden als der voll Nette, Kulante wahrgenommen), aber man hat etwas genommen für seine Arbeit, das ist entscheidend.

LG,
Hasenbein
 
Man kann ja immer noch sagen: "OK, sagen wir 80 Euro, Superduper-Freundschaftspreis." Dann hat man den Werbeeffekt (man wird vom Kunden als der voll Nette, Kulante wahrgenommen), aber man hat etwas genommen für seine Arbeit, das ist entscheidend.
auch wenn es noch so gut versteckt:
das Plagiat wird doch entdeckt!
:):):) die von dir beschrieben Praxis ähnelt verblüffend dem Verhalten Lübecker Kaufleute, wenn es um die Mitgift von deren Töchtern geht (vgl. Buddenbrooks) :D
 
Zitat von Fischi:
Peter hat recht: Aufträge unter 100,-/150,- macht man besser umsonst.
Halt stop, so habe ich das nicht geschrieben. Das bezog sich ausschließlich auf mein Geschäftsmodell. Anderer Handwerker leben nur von Klein- und Kleinstreparaturen und arbeiten 10 Termine ab Tag ab, die sie minutiös abrechnen, damit auch sehr erfolgreich sind und zufriedene Kundschaft haben.
Dieses "unter 150 Eur" ist ja auch nicht wirklich umsonst. Es ist Service, Werbung, Kundenhaltung und -gewinnung.... und am Ende zahlt es doch der Kunde.

Hasi: Richtig, alles was man macht, kostet ja auch etwas. Manchmal aber nicht direkt den Kunden. Wenn ich Dein Dach begutachte, dabei schnell mal einen losen Ziegel wieder eindecke, die Rinne flicke, Dich berate, eine Kostenschätzung mache, ist ratzfatz mehr als ein Tag um. Dich würde das nichts kosten, nur mich. Trotzdem würdest Du, da bin ich mir sicher, meine Arbeit wertschätzen und Dich fast schon entschuldigen, dass Du einen anderen Dachdecker nimmst.

@ Mod: Kannste Rolf mal fragen, warum so viele Anwaltskanzleien auch gleichzeitig Steuerbüros sind? ;)
 
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a) 100,- Euro arbeiten und 0,- abrechnen macht 100,- Arbeitszeitverlust brutto/brutto (Nettoverlust kann aber teilweise nur 30,- sein, weil sich ja alle "Sauger" auch an den Verlusten "beteiligen")

b) 100,- Euro arbeiten, 100,- abrechnen macht zunächst auf der Geld/Zeit-Waage 0
Nun muss aber eine Rechnung geschrieben und gebucht werden. Dann gibt es gerade bei Kleinbeträgen oft ein Gejammere, das man am Telefon oder in persona klären muss. Dann wird ie Rechnung einvernehmlich (hurra!) auf 80,- gekürzt. Dann wird das Geld verbucht, die Buchhaltung berichtigt und, und, und...
Weßt Du, wo jetzt die Zeit/Geld-Waage steht? Deutlich über minus 100,- (denn dieser Vorgang wird ja zigfach erfasst!!!)

Man kann ja immer noch sagen: "OK, sagen wir 80 Euro, Superduper-Freundschaftspreis." Dann hat man den Werbeeffekt (man wird vom Kunden als der voll Nette, Kulante wahrgenommen), aber man hat etwas genommen für seine Arbeit, das ist entscheidend.
Da liegst Du grundfalsch. Die Menschen glauben dann nämlich, dass Du ein Schlitzohr bist und der reelle Preis vielleicht bei 40,- liegen müsste.
Richtig ist: "Meine Arbeit hat einen Wert. Und darunter gehe ich nicht. Weil ich aber gerne für Dich arbeiten möchte (und Du mir sympathisch bist) werde ich diese Arbeit verschenken. Das klärt die Position und bringt den AN in eine "Verpflichtung". Außerdem suggeriert es: Mir ist Geld scheissegal - aber ich arbeite nicht UNTER WERT!

Funzt natürlich nur dort, wo Dauerbeschäftigung oder zumindest eine minimale Regelmäßigkeit locken könnte.

Glaub mirs. Ich hab das zigfach ausprobiert. Schenken ist Gold, Knausern ist sch... Oder: Wer gibt, dem wird gegeben!
 
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@ Peter:
Halt stop, so habe ich das nicht geschrieben. Das bezog sich ausschließlich auf mein Geschäftsmodell. Anderer Handwerker leben nur von Klein- und Kleinstreparaturen und arbeiten 10 Termine ab Tag ab, die sie minutiös abrechnen, damit auch sehr erfolgreich sind und zufriedene Kundschaft haben.
Klaro - ich hab Dich auch so verstanden. Auch bei mir gilt: Die großen Jobs sichern die Firma, die kleinen bringen den Gewinn. Aber je nach Geschäftsmodell darf man dabei nicht unter eine gewisse Schwelle gehen. Oder sich aber dauerhaft in diesem Bereich etablieren - gerade da ist ordentlich Geld zu verdienen.
Umkehrfall: Ich kenne größere Unternehmen, die zahlen Ihren Kunden den Kauf von handelsüblichen Ersatzteilen bei Fremdfirmen, weil die eigene (für Großprojekte notwendige) Wasserkopfabwicklung selbst bei dreifachem VK noch den doppelten Verlust einfährt.
 
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Entweder man entscheidet sich dafür, den Auftrag zu machen - dann ist es ja wohl jedem Grundschulkind klar, daß es besser ist, mit 100 Euro oder 20 Euro oder 5,95 Euro nach Hause zu gehen als ohne.
Naja, es ist schon besser, heute ohne heim zu gehen, wenn man dafür die nächsten Monate mit xyz,00 heimkommt, als mit 5,95 heimzukommen. Man muß dabei nur aufpassen, sich nicht falschen Hoffnungen hingeben.
 

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