Wie spiele ich mich eigentlich warm?

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Shadow

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Huhu,

könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben, wie man sich am Anfang bissl warm spielen kann? Aktuell mache ich hauptsächlich Krabbelübungen, d.h. ich spiel die normalen Akkorde quer über die Klaviatur mit beiden Händen und mache eine Art Betonungsübung (also der erste Finger spielt lange Töne, die folgenden 3 Finger kurze und der letzte wieder nen langen Ton).

Was ich tun könnte, wäre, Oktaven zu spielen. Ich weiß noch aus den Grundschultagen, wie das funktioniert - allerdings haben wir das im derzeitigen Unterricht noch nicht durchgenommen.

Da ich jetzt zwei Wochen nicht gespielt habe und langsam wieder reinkommen mag, merke ich nämlich, dass meine linke Hand bissl verspannt ist (hatte in den letzten zwei Wochen aber auch jeden Tag so 25-30 Kg Päckchen gehoben). Ich werde jetzt nachher beim Üben wieder mehr auf die Haltung achten :)
 
Oktaven würde ich nicht zum Warmspielen nehmen (es sei denn, Du hast von Natur aus sehr große Hände).
Irgendetwas, was den Händen entgegenkommt. Deine Akkorde könntest Du zum Beispiel arpeggieren und dabei langsam das Tempo steigern.
 
Warm spielen? Wenn die Finger kalt sind, halte sie eine Weile unter heiß Wasser.

Wennst hingegen wieder reinkommen willst, spiel erst mal die Sachen die Du am besten kannst - nur sind 2 Wochen keine Zeit, da ist man in der Regel schnell wieder drinn - ich hab mal n halbes Jahr ned gespielt, ging auch problemlos.

Viele Grüße

Styx
 
Warmspielen mit ollen Kamellen, die einem Spaß machen und flott von der Hand gehen!

Oder ausnützen, dass die Hand noch nicht so geschmeidig ist, und was kniffeliges vornehmen, wo sowieso erstmal Durchblick und Kennenlernen angesagt sind, oder noch in gebremster Geschwindigkeit gespielt wird. Denn die Konzentration ist dann ja gerade am höchsten, und außerdem hat man als erstes das erledigt, was bedingt durch das zu erarbeitende Können eher mehr Herausforderung auch an den inneren Schweinehund ist - statt es vor sich her zu schieben und womöglich dann zu wenig >Zeit/Konzentration aufbringen zu können.
 
Es ist übrigens mitunter garned mal so verkehrt Pausen einzulegen, man merkt oftmalen dann, daß seine vorherigen Interpretationen durchaus verbesserungswürdig sein könnten...

Viele Grüße

Styx
 
Ein paar Gedanken zum Aufwärmen:
  • Wenn die Hände kalt sind (Hilfe, der Winter steht vor der Tür!), hilft zum Aufwärmen (Durchbluten) der Hände kein warmes Wasser,sondern nur Bewegung, Bewegung, Bewegung ...
  • Das "Aufwärmen" am Klavier ist in erster Linie (wenn man nicht gerade durchgefroren ans Klavier geht) eine mentale Angelegenheit. D.h. man sollte einsteigen mit Arbeiten, die ein hohes Maß an Klangkontrolle und Sensibilität für Bewegungsabläufe benötigen. Ein langsamer Mozart-Satz, Bach-Fugen (WTK, Inventionen, Sinfonien), Album für die Jugend (Schumann & Tschaikowsky) u.ä. bieten sich an.
  • Konzentriertes Vomblattspielen.
  • Für die noch nicht so Arrivierten: Warum nicht mal wieder in der Klavierschule Richtung Anfang blättern? (Das ist nichts Ehrenrühriges!)
  • Wenn es denn unbedingt Fingerübungen sein müssen, eher die von Feuchtwanger als Hanon, Czerny und Konsorten.
 
Ich benutze täglich diesen Ball:

http://www.amazon.de/Thera-band-Han...qid=1439738906&sr=8-1&keywords=Theraband+ball

Wenn ich meine Hände nicht gerade anderweitig brauche, z.B beim Lesen, Gespräche , Fernsehen u.s.w. Drücke ich leicht auf ihm rum, kneten wäre übertrieben. Ich habe den roten Ball und benutze ihn in nicht, um meine Finger - oder Handkraft zu steigern, sondern zur Durchblutung meiner eher kalten und arthrotischen Finger, manchmal auch vor dem Klavierspielen.

Er ist weich , fordert keine besondere Kraft und fühlt sich sehr gut an.

Viel und ständig bewegen, statt schonen führt dazu, dass wir klavierspielen können bis ins hohe Lebensalter.

Ansonsten beginne ich mit 1 oder 2 Stücken, die ich aus dem Effeff beherrsche und die ich sehr mag, bevor ich mich mit neuen oder älteren Herausforderungen beschäftige. Zum Abschluss mache ich es auch so.
 
... zum Einspielen (also als Vorbereitung für schwerere Übungsstücke) bieten sich doch gerade Tonleiter/Akkorde/harmonische Intervalle in chromatischen Durchgängen an.

Wer das täglich macht und den ganzen Quintenzirkel durchrotiert, kennt nach einiger Zeit alle Tonleitern samt Tastenbild aus dem FF.

Wer dabei noch mit Hirn (welche Tonart, welches Intervall) und Gehört übt ("ah, so hört sich das an"), kommt in Sachen Theorie und Gehörbildung auch noch einen schönen Schritt nach vorne.
 
Wer sich immer warm spielen muss, bevor er mit den Stücken anfängt, verlernt das Kaltspielen!:coolguy:
 

Also muss das nicht prinzipiell gemacht werden?
 
Alles, was "muss", ist mit Vorsicht zu genießen...

Einfach langsam anfangen, nach ein paar Minuten wird man schon warm, was mit der Temperatur wenig zu tun hat.
Kalt spielt man auch nicht im Winter, sondern bezeichnet die Fähigkeit, ohne Vorbereitung einfach an irgendeinem dahergelaufenen Klavier ein Stück spielen zu können (ohne vorher erst ne Viertelstunde Hanon hämmern zu müssen).
 
Leider nein. Ansonsten: sofort präsent zu sein (musikalisch und technisch, gedanklich) ist natürlich auch "kalt" wichtig :-)
Genau, und deswegen halte ich es für gut, das Kaltspielen täglich zu "trainieren", indem man als erstes eben ein Repertoirestück spielt und keine Warmspielübungen, die kann man sich dann sparen.
 
Meine Meinung dazu: Warmspielen oder Einspielen ist richtig und wichtig. Letztendlich ist Klavierspielen zum großen Teil eine motorische Herausforderung, ähnlich wie im Sport, und kein Sportler käme auf die Idee, trainieren zu wollen, "kalt" Leistung zu bringen. Auch Profimusiker spielen sich vor Auftritten ein und auch jeder Amateur wird schon die Erfahrung gesammelt haben, dass nach 15 min Spielen die Finger geschmeidiger werden, einfach aus physiologischen Gründen.

Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Repertoirstücke, die nicht an die persönlichen Grenzen gehen, sind sicherlich geeignet, ich nutze auch gern beidhändige Tonleitern oder einfachere Etüden.
 
Klar, flutscht es nach einer Zeit des Spielens besser. Es käme mir allerdings zeitverschwenderisch vor, den Anfang der Session nur um des Warmspielens Willen mit Fingerübungen zu vergeuden.
Wenn die Konzentration nach ner halben Stunde oder so nachlässt, fängt man erst mit den Stücken an, derentwillen man doch eigentlich Klavier spielt????
Zum Aufwärmen reicht heißes Wasser oder die Hühnersuppe! ;-)

Klavirus
 
Eine Hühnersuppe zu kochen dauert aber länger als ein paar langsame Tonleitern zu spielen. Außerdem verbrennt man sich an Tonleitern nicht die Fotzn.
 

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