Wie seid ihr auf eure Nicks gekommen?

@Kaltstoff , ich wander mal in den Originalfaden.
Ich komme mit dank @Klavirus. :-)

Ich hatte mich an Musik meiner Kindheit erinnert, das u.a. viel NDW damals, z.B. "Kaltes, klares Wasser"; durch das Bienenthema in meiner Klasse (Avatar) hatte ich eine kleine Collage aus bläulich-transparenten Bienenflügeln hergestellt, die sahen so feinstofflich, zart, kühl aus> Kaltstoff.
(Jetzt bin ich bissel unglücklich darüber, weil ich mit meinem Nick so eine gewisse menschliche Kälte assoziiere.
Würde ich gerne nochmal ändern ev.)
 
Mein Vorname war schon von jemandem anderen okkupiert. Also habe ich einfach den Namen eines obskuren spätantiken Autors, den ich damals in der Mache hatte, ins Deutsche übersetzt, weil ich fand, dass er ein kleines bisserl komisch klingt. Inzwischen hab ich schon längst einen anderen Kameraden in der "Reissn", aber ich mag einfach nicht "Wohltönender Westwind" heißen...
 
@Ambros_Langleb bedeutet dieses "große Leben" üblicherweise langlebig, oder hat das eigentlich andere Konnotation, Leistungen, Ruhm etc.?
 
Viele assoziieren ja meinen Nick mit einem weiblichen Wesen, dabei lässt sich durch ein paar Klicks feststellen, dass das nicht der Fall ist. Benannt habe ich mich nach einem Komponisten, der allerdings nicht besonders bekannt ist. Dem hier.
Warum gerade er? Ein paar Klavierwerke hat er auch geschrieben, aber die sind nicht gerade seine besten Werke und noch viel unbekannter als er selbst. Damit hat es also nichts zu tun.
Die ersten bewussten Jahre meines Lebens, bis kurz vor Abschluss der Grundschule, habe ich in der Oberpfalz verbracht. Popmusik, Schlager und dergleichen, was mich musikalisch so umgab, konnte mich schon damals nicht begeistern, weshalb ich mich am ehesten für die lokalen Blaskapellen interessierte. Kurz nach dem Wegzug entdeckte ich dann die klassische Musik und von da an vergass ich von einem Tag auf den anderen alle andere Musik. Doch beim Hören bestimmter Musik kommen die alten Erinnerungen wieder hoch. Es gibt ein paar solche Momente auch bei anderen Komponisten wie Smetana oder Dvořák, aber nirgendwo so intensiv wie bei Kalivoda. Die (östliche) Oberpfalz ist ja sehr nach Böhmen orientiert, wohl teilweise mehr als nach Bayern, was auch bei der Musik der Fall sein wird. Irgendwie habe ich da wohl etwas aufgesogen, auch wenn ich gar nicht so genau sagen kann, was es eigentlich ist. Und so steigen beim Hören von Kalivodas Musik die Momente meiner frühen Kindheit aus dem Nebel der Erinnerungen...
 
Ich hätte beinahe den Namen "Nussknacker" genommen. Trotz gelegentlicher Opernbesuche habe ich mich über 40 Jahre nicht wirklich für klassische Musik interessiert, bis Tschaikovskys Ballett diese harte Nuss doch noch geknackt hat :001:. Die nächsten Monate habe ich viel Zeit damit verbracht, klassische Klaviermusik und Orchestermusik zu finden, die mir gefällt und en Einstieg leicht macht. Seitdem höre ich unter anderem die Musik von Grieg sehr gerne, seine lyrischen Stücke, die Holberg-Suite und natürlich die Peer Gynt Suiten.
Und nachdem ich auch Spaziergänge bei Sonnenaufgang sehr mag, war der Name dann schnell gefunden.:003:
 

Mein Nickname (sprich: Drome-us) habe ich gewählt, als ich meine erste private E-Mail Adresse festlegte. Web-basierte Foren gab es damals überhaupt nicht, wer konnte, nutzte Usenet Newsgroups. Ach so, Dromeus (griech.) bedeutet Läufer. Laufen war damals meine Leidenschaft, in einer Form, die manche als extrem bezeichnen würden. Dromeus bedeutet für mich die Erinnerung an eine Zeit mit phantastischen physischen und psychischen Erlebnissen, und die Begegnung mit wunderbaren Menschen, die diese Leidenschaft teilten. Nochmal ach so: Ich habe die griechische Form verwendet, weil das historische Griechenland für das Laufen eine besondere Bedeutung hat. Man denke an Marathon sowie den Spartathlon.
 
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...und Schafweide wollte ich mich doch nicht nennen:-D

Schade, Schafe sind ganz wundervolle Tiere. :herz:
Es gibt unglaubliche viele verschiedene außergewöhnliche Rassen mit ganz wunderbarer, vielseitiger Wolle. Wenn man schon einmal ein Wollvlies direkt nach der Schur verarbeitet hat, d.h. selbst gewaschen, nach dem Trocknen dann gekämmt oder kardiert, anschließend versponnen und verstrickt hat lernt diese Tiere und ihr Produkt sehr zu schätzen. :-)

Morgenstimmung ist natürlich auch schön. ;-)
 
Ja, das mit dem Nick war eine schwierige Geburt, zu welchem Wort, zu welchem Namen kann ich eine Beziehung aufbauen? Ich tauchte in mir liebe Erinnerungen ein, mit einem Anflug von Nostalgie fiel mir "Klafünf" ein, so hatte zu meinen Kindeszeiten mein Vater sein Klavier manchmal genannt. Idee jedoch verworfen, da ich wollte, dass - abgesehen von der meinem Alter nicht angemessenen Albernheit ;-)- ueber den Artikel mein weibliches Geschlecht erkennbar sein sollte.

Und dann kam's: Ich dachte an die "Accademia Nazionale di Santa Cecilia", deren Orchester und Chor mich vor ein einigen Jahren zur klassichen Musik und spaeter zum Klavier gebracht haben. (Kleiner geschichtlicher Ausflug: Die Akademie wurde vor beinahe 500 Jahren vom Kirchenstaat - der sich 1870 auf die Vatikanstadt reduziert hat - gegruendet. Die Heilige Cäcilia, Schutzpatronin der Kirchenmusik, kam wohl nicht zufaellig in ihren Namen.)

Das "Heilige" sagt mir nichts, stoert mich aber auch nicht, aber "Cecilia", das ist der Name! Die italienische Form verwarf ich sofort (so heisst eine unangenehme Arbeitskollegin), die "Cäcilia" war schon vergeben, also dann eben ... liebe Gruesse von
Cecilie
 
@Ambros_Langleb bedeutet dieses "große Leben" üblicherweise langlebig, oder hat das eigentlich andere Konnotation, Leistungen, Ruhm etc.?

Also, was das griech. Ursprungswort betrifft: ja, einer der einen makrós bíos hatte, hat lang und gut gelebt, und der Name drückt das als Wunsch der Eltern aus (wie in Beate, Gottlieb usw.). Aber im Falle des Macrobius, der um 380 in Nordafrika geboren ist, wo man es mit dem Griechischen nicht mehr so hat, ist unklar, ob den Eltern die Etymologie bewußt war (genausowenig wie Eltern heute sich bewußt machen, dass sie ihre Tochter Claudia gerade auf "Lahma..." getauft haben). Wie der zweite Name zeigt (sein vollständiger Name ist: Ambrosius Theodosius Macrobius), ist die Benennung des Sprößlings eher als Ergebenheitsadresse an das Kaiserhaus konzipiert (jener Theodosius "der große" ist den Juristen in Ländern mit lateinischer Rechtstradition noch heute als Namensgeber der größten Gesetzessammlung vor dem Codex Justinianus bekannt).

Aber der im Namen liegende Wunsch ist letztlich doch in Erfüllung gegangen, weil Macrobius (um 450 in Ravenna gestorben) einer der fünf ranghöchsten Staatsbeamten des römischen Reichs wurde - und nebenzu in den 430er Jahren für seinen Sohn eine Art Einführung in das sog. Quadrivium, die vier klass. "mathematischen" Fächer (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie) geschrieben hat, die wegen ihrer untechnischen Schreibweise bis zum 15. Jh. als Handbuch verwendet wurde. Und auch für meinen bescheidenen Hausmannsverstand war er grad der richtige, weil mir der schulmeisterliche Tiefsinn von Leuten wie Ptolemaios über die Hutschnur geht ;)
 
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Danke, @Ambros_Langleb , für die Erläuterung. Das ist interessant, ich war davon ausgegangen, einer der drei Namen wäre ein erworbener Beiname (Agnomen, richtig?), und da hatte ich am ehesten auf den Macrobius getippt.
Und Claudias Schicksal war mir ebenfalls nicht bewußt. Um sie verschlossen zu bezeichnen, in welcher Hinsicht auch immer, müßte man die Gute also offenbar Clausia nennen? Dann doch lieber Klausine, wenn das nicht schon besetzt wäre.
 
Datenvegetarier sollte ausdrücken, daß ich den Konsum unnötiger Informationen mit mentalen Verdauungsproblemen assoziiere, eine Idee, mit der auch eine gewisse Hoffnung auf Selbstdisziplin verknüpft war. Ging nicht auf, wie man sieht, habe ich mich schließlich doch angemeldet.
Das war mir dann später aber zu geistreich und ich ließ mich auf meinen Vornamen umnennen. Felix bedeutet soviel wie aufrichtig, wortgewandt, schön, klug und dergleichen.
 

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