Wie seid ihr auf eure Nicks gekommen?

(a) ich war davon ausgegangen, einer der drei Namen wäre ein erworbener Beiname (Agnomen, richtig?), und da hatte ich am ehesten auf den Macrobius getippt.
(b) Und Claudias Schicksal war mir ebenfalls nicht bewußt. Um sie verschlossen zu bezeichnen, in welcher Hinsicht auch immer, müßte man die Gute also offenbar Clausia nennen? Dann doch lieber Klausine, wenn das nicht schon besetzt wäre.

(a) Du meinst sicher cognomen, den Namenszusatz, der in diesem dysfunktionalen archaischen Namenssystem ursprünglich die Identifikation des Namensträgers ermöglicht. Aber das gibt es im 4./5. Jh. schon lange nicht mehr; vier und mehr Namen sind da keine Seltenheit.

(b) Clausa*) oder Reclusa (was Eltern vermutlich ihre Tochter auch damals nicht regelmäßig wünschten ;))

*) Claud-ia ist eine Ableitung mit -ius / - ia - Suffix zum Adjektiv claudus "lahm", clausa ein Partizip zu claudo; deswegen das -i- im ersten, nicht aber im zweiten Fall auftaucht.
 
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Mein Nickname soll mich ständig daran erinnern, das vom-Blatt-Spielen zu üben, was leider meine größte Klavierschwäche ist :015:
 
Stimmt, glücklich auch noch, hatte ich vergessen :heilig:
Das hat dir der Teufel gesagt!

(a) Du meinst sicher cognomen, den Namenszusatz, der in diesem dysfunktionalen archaischen Namenssystem ursprünglich die Identifikation des Namensträgers ermöglicht. Aber das gibt es im 4./5. Jh. schon lange nicht mehr; vier und mehr Namen sind da keine Seltenheit.

(b) Clausa*) oder Reclusa (was Eltern vermutlich ihre Tochter auch damals nicht regelmäßig wünschten ;))

*) Claud-ia ist eine Ableitung mit -ius / - ia - Suffix zum Adjektiv claudus "lahm", clausa ein Partizip zu claudo; deswegen das -i- im ersten, nicht aber im zweiten Fall auftaucht.
Ich wußte nicht mehr, wie man das nennt und mußte nachschlagen. Bei Wikipedia stieß ich neben dem "cognomen" auf das "agnomen", das mir vorher unbekannt war, die gesuchte Bedeutung aber noch besser zu treffen schien. Das sind also Begriffe aus viel früheren Zeiten.

Der Clausa spendierte ich aus ästhetischen Gründen ein "i", um ihr in der modernen Zeit den Klaus und dessen Herkunft vom Leib zu halten, aber mit solchen Panschereien gerät man freilich auf ein heikles Pflaster.
Mir fällt die brown recluse ein, der man ebenfalls respektvoll begegnen sollte. Vom reclusive her war mir die einsiedlerische Bedeutung geläufig, aber anhand deines aufreiz(ß)enden Beispiels sehe ich jetzt, daß recludere eher Gegenteiliges meint und das re- eine Bedeutungsverschiebung durchgemacht zu haben scheint. Schon hübsch, das alles.

Genug! Ich würd gern noch weiter schwätze, will den Faden hier aber nicht länger belegen. Dank dir, Ambros.
 
Felix bedeutet soviel wie aufrichtig, wortgewandt, schön, klug und dergleichen.
wusste ich noch gar nicht, aber jetzt, wo Du es sagst....
Laut meinem Lateinwörterbuch (Langenscheidt): Nichts davon.
Statt dessen:

- eigentlich "säugend"
- (unklassisch) fruchtbar, ergiebig
- (passivisch) glücklich, gesegnet, erfolgreich
- (aktivisch) glückbringend, günstig, gnädig, labend
 
Felix bedeutet soviel wie aufrichtig, wortgewandt, schön, klug und dergleichen.

Laut meinem Lateinwörterbuch (Langenscheidt): Nichts davon.
Statt dessen:

- eigentlich "säugend"

Nein, vielmehr "saugend", substantiviert "Säugling". Das "säugende" Kausativum dazu ist femina (gemeinsame Wurzel fe- wie auch in fecundus "fruchtbar" und felare "saugen" mit seiner delikaten Nebenform fellare und der Substantivierung fellatio). Aus der Säuglingsperspektive ist der Übergang von saugend zu glücklich wohl einleuchtend. Und Feminismus ist, etymologisch betrachtet, also eine Art Still-Initiative.
 
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Hmm... das ist mir fast ein bissel zu hoch alles. Meine Nickauswahl war einfach nur pure Bequemlichkeit. Hätte mich vielleicht dann lieber "Der, dessen Großtante in München bei Wussows geputzt hat" nennen sollen, das sägte dann mehr aus über meine kulturelle Sozialisation und überhaupt... mit irgendwelchen allzu delikaten Dingen möchte ich keineswegs in Verbindung gebracht werden.
 
Hmm... das ist mir fast ein bissel zu hoch alles. Meine Nickauswahl war einfach nur pure Bequemlichkeit. Hätte mich vielleicht dann lieber "Der, dessen Großtante in München bei Wussows geputzt hat" nennen sollen, das sägte dann mehr aus über meine kulturelle Sozialisation und überhaupt... mit irgendwelchen allzu delikaten Dingen möchte ich keineswegs in Verbindung gebracht werden.
Sein nicht so prüde, es ist inzwischen ganz normal in der Öffentlichkeit zu stillen.
 

Ich habe mich umbenannt, wollte ich der Welt mitteilen. Aber ich bin immer noch derselbe, der zuweilen seine Dilettanz vielleicht etwas zu stolz vor sich herträgt, denn er ist jung, naiv und braucht manchmal die Erinnerung an die Schwerkraft. In dem Namen versteckt sich, was mir manchmal fehlt (wem nicht). Dann weiß ich, wo ich es suchen muss. Wahrscheinlich brauch ich das zu meinem ersten Vorspiel irgendwann, dann sag ich mir: "Ich H.-B. Muth, ich kann das", während ich zum Klavier laufe.

Mein alter Nick, tasteur, hatte den Nachteil, dass Leute manchmal den ersten Eintrag im Nickvervollständigungsmenü nehmen, das aber nicht ich bin. Das ist inhen nchit zu verbelün, da das Gehrin imemr nur den Anfnag und das Edne eines Wotres liest.
 
Neben der Klassik & dem Jazz finde ich auch elektronische Musik ziemlich toll. Und GeneralBass hört sich einfach so an wie irgendein dämlicher Stage-Name von einem DJ, der so ähnliche Music wie Scooter macht (ich höre zwar nicht wirklich Scooter, aber ich denke damit können die meisten Leute hier zumindest noch ansatzweise was anfangen...).

Und weil Generalbass in der klassischen Musik, die ich ebenso mag, eines der wichtigsten Elemente ist, dachte ich dass diese Symbiose mich perfekt beschreibt.
 
@Tarchen, ich habe mich schon öfter gefragt, ob Dein Clavio-Name eine Bedeutung hat. Verrätst Du uns, was hinter Deinem Nick steckt?
 
@Marlene die Bewandtnis habe ich auf deinen Treffen tatsächlich schon öfter erzählt, aber eben vorzugsweise beim ersten Kennenlernen, was ich mit dir ja gefühlt nie hatte :D
Tarchen beginnt mit der Silbe "Tar", was aus dem Tolkienschen Elbischen kommt und "Herr/Meister" bedeutet; meine Nicknamen aus der Jugend (Annatar, Motar z.B.) hatten immer diese Silbe und davor ein ebenfalls elbisches Wort, das ein Hobby o.Ä. beschreibt.
Mit der dann langsam einsetzenden Reife habe ich von dieser Bezeichnung Abstand genommen und sie mit dem -chen als Endung in den Diminuitiv versetzt ;)
 

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