Wie religiös seid ihr?

Wie religiös bist du?


  • Umfrageteilnehmer
    63
Ich hatte als Student mal Besuch von zweien, die ins Haus wollten, um sich mit mir über die Bibel zu unterhalten... ich hab denen mal die Polizei auf den Hals gehetzt! Sollen mich alle in Ruhe lassen....
 
Als ich noch Studentin war, standen auch mal 2 von den Mormonen aus Amiland vor meiner Tür, und ich hab mich tatsächlich ne Weile mit denen unterhalten, weil ich den einen ganz süß fand. :-D :dizzy:
 
Aha, also den Egozentrismus und das entschuldbare testosterongesteuerte Verhalten des jungen Mannes lasse ich als Erklärung gelten.

:lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Einmal standen sie auch bei meinen Eltern vor der Tür, die Putzhilfe war da... Ja ob sie mit ihr über Religion sprechen dürften... Sie schaut mit ihren Goldfischaugen und meint wieso? Sie sei doch schon katholisch :teufel:
 
Ich hatte als Student mal Besuch von zweien, die ins Haus wollten, um sich mit mir über die Bibel zu unterhalten... ich hab denen mal die Polizei auf den Hals gehetzt! Sollen mich alle in Ruhe lassen....

Hmmmm, lässt sich doch wesentlich smarter lösen, ohne die Exekutive von der Arbeit abzuhalten! :konfus:

Das meine ich auch und belege es gerne mit zwei Beispielen aus der Praxis.

Im einen Falle bekam einer "meiner" Chorvorsitzenden in der Vorweihnachtszeit unverhofften Besuch von zwei Zeuginnen Jehovas, die sich mit ihm "mal über Gott unterhalten" wollten. Er schaute dabei gerade aus dem Schacht seines unter Wasser stehenden Kellers nach oben, um den von seinen Familienmitgliedern angereichten soundsovielten vollen Wassereimer auszuleeren. Es genügte der dezente Hinweis, dass in der Garage noch zwei Paar gelbe Gummistiefel und diverse Gerätschaften zum Wasserschöpfen und Aufwischen des Gebrauchs harren - und schon war der unliebsame Besuch verschwunden, ohne auf das Angebot des Hausherrn einzugehen, nach erfolgreicher gemeinsamer Trockenlegung des Kellerbodens ein ausgiebiges und tiefgründiges Gespräch über Gott zu führen.

Im anderen Falle lieferte mir meine Tätigkeit als Beerdigungs-Organist ein sehr aussagekräftiges Argument für die Beendigung irgendwelcher Diskussionen über christliche Glaubensrichtungen. Eines Tages hatte ich mal eine ursprünglich katholische Polin, die zu den Zeugen Jehovas gewechselt war, unter die Erde zu orgeln. Das Bestattungsinstitut führte die Trauerfeier in seiner hauseigenen Trauerhalle durch, in der es auch eine Orgel gab. Die Veranstaltung begann mit über zwanzig Minuten Verspätung, so dass ich das zur Eröffnung gewünschte Ave Maria von Bach/Gounod in symphonische Größenordnungen auszudehnen hatte. Die nachfolgenden Liedwünsche entstammten dem Gesangbuch "Singt Lieder für Jehova" - zum krönenden Abschluss folgte das "Königreichslied". Die Wortbeiträge waren ausschließlich in polnischer Sprache gehalten - aber mir genügten bereits die zuvor ausfindig gemachten Liedtexte zur Information darüber, dass das da "nicht meine Welt" ist. Wenn jetzt ein Haustür-Gespräch "über Gott" drohen sollte, wird vermutlich der diskrete Hinweis auf die Tatsache genügen, schon mal "jemanden von Ihnen" unter die Erde georgelt zu haben - gefolgt von der rhetorischen Frage, ob eine Fortsetzung dieses Vorgangs gewünscht wird. Auch Jehovas göttlicher Beistand macht die Wachttürmer vermutlich nicht unsterblich, wenn zwei Fäuste für ein Halleluja drohen:
...dann ist es wieder mal High Noon,
dann kannst Du nur noch beten tun...


LG von Rheinkultur
 
Im einen Falle bekam einer "meiner" Chorvorsitzenden in der Vorweihnachtszeit unverhofften Besuch von zwei Zeuginnen Jehovas, die sich mit ihm "mal über Gott unterhalten" wollten.
dergleichen hab ich auch schon mehrmals erlebt...
...seltsam, diese Leute flüchten flugs, sowie ich mitteile, dass ich Wotan und Freya nebst Menschenopfern präferiere :lol::lol::lol:
 
Manchmal haben sie aber auch erstaunlich viel Stehvermögen. Mit mir wollten sie mal reden, als ich gerade Holz hackte. Die Axt schien sie nicht zu stören :D

Mit den Mormonen hingegen habe ich schon hochinteressante Gespräche geführt, aber hier aufm Dorf kommen sie dann doch nicht vorbei.
 
Ich habe mit den Zeugen nette Erfahrungen gemacht. Auf die obligatorische Eingangsfrage hin antworte ich routinemäßig: Ich bin Atheist, aber wenn Sie unter diesen Umständen ihre Zeit vergeuden möchten - gern!

Ich habe Respekt vor denen. Sie waren eine der extrem wenigen Glaubensgemeinschaften, die konsequent eher ins KZ gegangen sind und dort ermordet wurden, als bei der Hitlerei mitzumachen.

Das erste Missionierungsduo im hiesigen Bezirk strich die Waffen, da die beiden Damen intellektuell eher schwachbrüstig bestückt waren. Die kamen nicht mehr, nachdem während eines nutzlosen Gesprächs, in dem ich gern über Trinität, Augustinus & Co. gelästert hätte, die beiden mit hartnäckiger Penetranz aber dauern auf dem Propheten Daniel (?) herumritten, mein einer Hund heimlich den Handschuh einer der Damen geklaut und zerrissen hatte (ja, ich hatte darauf hingewiesen, dass sie ihre reich bepackten Taschen auf den Tisch stellen müssen). Mein Angebot, dies über die Haftpflicht zu ersetzen, lehnte sie ab und kam nie wieder.

Einige Jahre später schien wohl der Bezirk neu aufgeteilt worden zu sein. Ein junger adretter Mann klingelte. Diesen setzte ich von der Aussichtslosigkeit seines Unterfangens freundlich in Kenntnis, und wir haben trotzdem nett geplaudert. Er erschien dann wieder mit einem sehr gebildeten und angenehmen älteren Mann hier aus dem Ort, mit dem ich mich über Musik, Geschichte, historisch-kritische Methode u.ä. unterhalten habe.

Ich kann einfach nicht schroff gegenüber Menschen sein, die freundlich an mich herantreten und meinen Standpunkt respektieren...
 

Nun ja, was mich störte, war, dass sie, obwohl ich schon im ersten Satz sagte, dass ich Mitglied einer Gemeinde bin und das nicht zu ändern gedenke, trotzdem ein Gespräch anfangen wollten nach dem Motto, das sei ja schön, aber in "normalen" Gemeinden sei das mit dem starken, guten Glauben ja nicht so toll, und es gäbe da auch noch etwas anderes. So etwas finde ich mehr als unpassend und musste das Pärchen dann auch leider nachdrücklich zum Gehen auffordern.
 
Ich habe Respekt vor denen. Sie waren eine der extrem wenigen Glaubensgemeinschaften, die konsequent eher ins KZ gegangen sind und dort ermordet wurden, als bei der Hitlerei mitzumachen.
Allerdings auch der Erwähnung wert ist der Umstand, dass Aussteiger von massivem Druck der Verantwortlichen auf ihre Mitglieder berichten. Literatur zu diesem Thema findet sich in einer solchen Fülle im Netz, dass man hier ganze Seiten mit Links voll schreiben könnte. Demnach geht es also nicht nur um Glaubenskraft und gefestigte Positionen, wenn die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in eigener Sache werben.

Nicht nur dem vorliegenden Faden ist zu entnehmen, dass es hier viele Mitschreibende gibt, die sich von den christlichen Glaubensrichtungen selbst losgesagt haben und aus der Kirche ausgetreten sind. Vermutlich weiß kaum jemand von Repressalien und gesellschaftlicher Ächtung nach diesem Schritt zu berichten, während Aussteiger anderer Glaubensrichtungen anschließend um ihr Leben fürchten müssen.

LG von Rheinkultur
 
Wenn jetzt ein Haustür-Gespräch "über Gott" drohen sollte, wird vermutlich der diskrete Hinweis auf die Tatsache genügen, schon mal "jemanden von Ihnen" unter die Erde georgelt zu haben - gefolgt von der rhetorischen Frage, ob eine Fortsetzung dieses Vorgangs gewünscht wird.
Fast wäre es soeben dazu gekommen: Gerade hat jemand an der Haustür geklingelt, während ich mit dem Schreiben des vorherigen Beitrags beschäftigt war. Meine Lebensgefährtin sah diskret nach: "Zeugen Jehovas!"

Es waren wieder die beiden Damen, denen einer unserer Nachbarn (Busfahrer, bulliger Typ, derjenige, bei dem man immer so gut Spiele des FC Schalke 04 auf Großbildschirm bei lecker Pils vom Fass gucken kann) beim letzten Besuch unmissverständlich klar gemacht hat, sich hier gefälligst bloß nicht mehr blicken zu lassen.

Damit das klar ist: Ich habe nichts gegen die Zeugen Jehovas.
Also jedenfalls nichts, das wirkt.
Sonst würde ich es sofort anwenden.
:bomb::bomb::bomb::bomb:
LG von Rheinkultur
 
Mit mir wollten sie mal reden, als ich gerade Holz hackte. Die Axt schien sie nicht zu stören :D
.

Vielleicht waren Sie über die von Dir verwendete Axt amüsiert....

images
 
Interessantes Bild, das Du von mir hast... :lol:
 
Apropos Zeugen Jehovas: eine Begegnung mit einem Mitglied dieses Vereins ist mir in lebhafter Erinnerung: Der Herr an meiner Tür, der aggressiv- militant mich von seinen Glaubensinhalten überzeugen wollte und damit keinen Erfolg hatte, beendete nach einiger Zeit, ergriffen von Hitzewallungen, das Gespräch mit den Worten: " Sie sind verdammt !". Ich konnte darauf nur erwidern: " Man wird das ja mal sehen."
Soviel zum Thema religiöse Toleranz.
In anderer Form, d.h. freundschaftlich milde- besorgt um mein Seelenheil, erlebe ich dies bei amerikanischen
Bekannten.
 
Das wird ja immer schöner... erst die aufgeblasene Axt, dann der Vergleich mit Shining... hoffentlich träumst Du heute nicht schlecht. :schlafen:
 

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