Wie nehme ich mein Klavierspiel auf?

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Zilia

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16. Mai 2011
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Hallo, liebe Foris,
ich habe eine etwas komische Frage. Nicht daß mich Größenwahn befallen hat, aber ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken IRGENWANN mal eine CD aufzunehmen. Nee, nicht zum Verkauf, in erster Linie für mich und dann natürlich würde ich gerne meiner Mama oder meiner Tante und ein paar sonstigen Leuten sie verschenken. Ich würde einfach gerne ein paar Stücke einspielen, die ich mag und mein Mann gerne hört. Aber wo??? Und wie??? Gibt es irgendein Tonstudio in Hessen, wo ein Klavier oder Flügel steht? Wie funktioniert das? Hat jemand von Euch bereits so was gemacht?
Ich danke allen für die Antworten und bin darauf schon gespannt.
Lg. Zilia
 
Hallo Zilia,
wenn Du ein ordentlich gestimmtes Klavier dein eigen nennst und der Raum, in dem es steht, einigermassen "vernünftig" klingt (nicht zuviel Hall)... dann besorg Dir ein Zoom H1 oder H2 und nimm es einfach damit auf. Wie so etwas dann fertig klingt, kannst Du Dir an vielen Beispielen hier im Forum anhören oder ich schick dir mal einen Link mit selbst aufgenommenen Sachen. Das ist die einfachste und trotzdem gute Methode, ein Klavier oder Flügel ordentlich aufzunehmen.
LG
Georg
 
О, danke, ich weiß zwar nicht, was ein Zoom H1 oder H2 ist (na ja, ich lebe noch etwas in der Steinzeit:), aber es klingt vielversprechend. Mein Klavier steht im Schlafzimmer, es hallt nicht im Raum und es ist ein gutes KLavier von der Firma Sauter, ich lasse es regelmäßig stimmen. Dein Link würde mich aber auch sehr interessieren, ich bin schon gespannt.
Lg. Zilia
 
Hallo Zilia,

Zoom H1/H2 sind kleine digitale Aufnahmegeräte mit eingebauten Mikrofonen (ca. 200 Euro). Nicht schlecht, erfüllen ihren Zweck aber mit professionellen Aufnahmen nicht zu vergleichen. Probier es einfach mal aus. Wenn es dir von der Qualität reicht ist das die einfachste Lösung.

Wenn es besser sein soll müsstet du ein klein bisschen mehr in 2 zusätzliche gute Kondensator-Mikrofone und Stative (z.B. Oktava MK-012; ca. 300 Euro oder bessere je nach Budget) und ein mobiles Aufnahmegerät an dem du diese anschließen kannst (z.B. Zoom H4; ca. 300 € oder Tascam DR-100 ca. 400€) investieren. Damit bleibst Du immer noch weit unter Tonstudiokosten hast aber deutlich bessere Qualität als mit dem H1/H2.
Also mit Kabel und Stativen ca. 700-900 € Gesamtkosten. Für das Abhören reicht ein halbwegs guter Kopfhörer. Muss nicht Highend sein aber auch keiner für 8 €.



Vorteile gegenüber Studio (egal welche obige Möglichkeit du wählst):
-Du kannst die Aufnahmen machen wann du willst und kannst dir im Gegensatz zum Studio richtig Zeit lassen.
-Du spielst auf deinem gewohnten Instrument.
-Zur Nachbearbeitung kannst Du die Aufnahmen immer noch in professionelle Hände geben. (Sound/Hall bearbeiten, Schneiden, Mastern, Trak-Marker setzen)
-nur einmal Investitionskosten bei langem Nutzen



Nachteile:
-Für gute Aufnahmen reicht es vielleicht nicht den oberen Deckel zu öffnen sondern man muss evtl. den Oberrahmen entfernen. D.h. Du hast kein Notenpult mehr und musst Dir da evtl. was basteln.
- Du musst dich selbst um das Instrument und den Technikkram kümmern. Das ist nicht schwer, aber nicht jeder hat darauf Lust.
- richtig professionelle Aufnahmen (guter Flügel/beste Mikrofone optimal platziert/optimierter Raum) klingen noch besser.

Gruß
Thilo
 
z.B. Ausprobieren!

.... ich weiß zwar nicht, was ein Zoom H1 oder H2 ist (na ja, ich lebe noch etwas in der Steinzeit:), aber es klingt vielversprechend .....
Lg. Zilia

Bonjour,

beim grossen Musikhaus mit dem "TH" am Anfang hat man 30 Tage Rückgaberecht! (beim grossen Mitanbieter [der mit "MU" anfängt] aus Köln genauso...).

Du könntest Dir ein oder zwei Geräte bestellen, und nach einer 3-wöchigen Testphase eins von beiden zurücksenden. Falls Du merkst "das ist ja gar nix für mich" natürlich auch beide.

Zoom H1: unter €100.- / H2n: unter €200.-

zoom h2n - Google-Suche

zoom h1 - Google-Suche


Cordialement

Sol
 
Hallo Zilia,

hier kannst du eine einfache unbearbeitete Zoom H2 Aufnahme hören: Rönisch Flügel Das Zoom H2 stand dabei auf einer Fensterbank in ca. 1m Entfernung von der geöffneten Flügelklappe.
Und hier noch eine "Laienaufnahme" von einem Klavier: Feurich Klavier Dabei stand das Zoom einfach auf einem Hocker neben dem Klavier.
Vielleicht hilft Dir das ja bei der Entscheidung. Für solche Aufnahmen reicht übrigens das Zoom H1 völlig aus. Solange man keine Surroundaufnahmen machen will oder dergleichen.
LG
Georg
 
hier kannst du eine einfache unbearbeitete Zoom H2 Aufnahme hören: Rönisch Flügel Das Zoom H2 stand dabei auf einer Fensterbank in ca. 1m Entfernung von der geöffneten Flügelklappe.
Und hier noch eine "Laienaufnahme" von einem Klavier: Feurich Klavier Dabei stand das Zoom einfach auf einem Hocker neben dem Klavier.

Wenn man die Zoom-Geräte richtig positioniert finde ich die Aufnahmequalität immer erstaunlich gut. Ich finde man hört deutlich den Unterschied zwischen beiden Aufnahmen. Beim Flügel ist die Position deutlich besser als bei der Klavieraufnahme.

Beispiel für eine Aufnahme zuhause mit 2 Oktava MK-012 Micros (nachbearbeitet): Klick!

Gruß
Thilo
 
Hallo Thilo,

die Qualität ist ja wirklich super!

Drei Fragen dazu:

Instrument?
Wo waren die Mikros?
Was hast Du nachbearbeitet? (Hall, Frequenzgang?)

Schon mal vielen Dank!

LG

Pennacken
 
Hallo Pennacken,

das Instrument ist ein Flügel Berdux 175 Bj. 1914.
Die Micros waren links und rechts vom Spieltisch ca. 1,3m hoch ins Instrument gerichtet, eigentlich nicht ganz optimal, da der Deckel ein wenig im Weg war. Ich glaube wenn man den abmacht ist es vielleicht im Bass etwas besser. Ich habe auch keine anderen Positionen probiert, es war wirklich nur ein kurzer Test.
Nachbearbeitet habe ich ein bisschen den Frequenzgang (ich glaube der Bass war auf Grund der nicht ganz optimalen Microposition etwas leise) etwas komprimiert und einen Faltungshall (Cubase Reverence) dazugegeben.

Gruß
Thilo
 

Hallo Thilo,

besten Dank, ich werd' das mal testen. Ich habe Paul Cantrell's piano recording method ausprobiert, allerdings nicht mit den ziemlich teuern Mikros, die Cantrell verwendet, sondern Oktavas mit 10dB Dämpfungsglied. Cantrell hat ein Mikro links fast auf den Baßseiten, das zweite rechts in der Beuge, dabei den Deckel bis auf ca. 10 cm geschlossen. Die Raumakustik wird dadurch eliminiert, das Ergebnis ist ähnlich direkt, wie bei Deiner Aufnahme. Ich habe nach vielem probieren schließlich das Ganze so hinbekommen, daß die akustische Perspektive des Hörers (Stereoanlage oder Kopfhörer) in etwa der des Spielers entspricht.

Nacharbeit: Etwas Hall, etwas Frequenzgangkorrektur (Wavelab Elements).


Neben den Oktavas habe ich - gleiche Position - noch zwei alte dynamische Mikrofone getestet (haben mal ca. 15 oder 20 DM(!) das Stück gekostet); dabei hat sich gezeigt, daß die Aufnahmeposition wesentlich für die Qualität der Aufnahme ist, die Qualität der Mikrofone wirkt sich natürlich auch aus, aber keineswegs so stark, wie man vermuten würde.

LG

Pennacken
 

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Hallo Pennacken,

vielen Dank, das sieht ja sehr interessant aus. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Leider habe ich in den nächsten Wochen wahrscheinlich keine Zeit dafür, aber ich werde berichten wie es klingt.

Das mit den Micros kann ich zum Teil bestätigen. Ich habe hier auch ein Paar richtig billige Kondensator-Micros, der qualitative Abstand zu den Oktavas ist geringer als der Preis vermuten lässt. Vor allem beim Klavier merkt man kaum einen Unterschied. Bei Sprachaufnahmen merkt man es eher, v.a. an den weniger transparenten "Zischlauten" und es klingt irgendwie "unsouveräner". Es gibt unter den billigen Mikrofonen aber auch welche die klingen ganz hässlich ;).

Gruß
Thilo
 
Hallo, liebe Leute, einen Tag lang war ich nicht da und was sehe ich?! Soooo viele richtig spanennede und kompetente Antworten, leider ist es bereits 23 Uhr 44, und ich werde mir das alles morgen ausführlich anschauen- freue mich schon richtig darauf. Vielen, vielen Dank und gute Nacht:)
 
@Zilia

Zum Aufnehmen benutze ich HD Camera und ein externes Mikrofon, Beide Gerätschaften stehen im Abstand eins bis zwei Meter der höheren Lage von mir entfernt, die Bildaufnahme soweit angezoomt. Die Soundaufnahme wird noch zusätzlich im Audioeditor separat verarbeitet. Dort bekommt jene Datei den letzten Schliff. Beide Files werden anschließend im jeweiligen Programm meiner Wahl zusammengefügt. Meist ist es das Nero Brennprogramm oder ich arbeite mit Video Deluxe HD Premium. Von der Kamera fahre ich die Tonspur unter 5% runter, hingegen die Tonaufnahme des externen Audiroekorders deutlich höher.
 

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