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Nica
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- 7. Jan. 2012
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Im Schneemannfaden und in vielen anderen Beiträgen hier im Forum wird immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass die motorische Steuerung durch die Klangvorstellung erfolgt. Das ist ja auch einleuchtend - nur: Wie funktioniert das eigentlich? Wenn ein Anfänger sich dem Klavier nähert, muss er ja erstmal eine Taste betätigen, um rauszufinden, wie sie klingt. Und damit sich eine Vorstellung für das jeweilige Liedchen einstellt, muss er es öfter wiederholen, denke ich. Kann ein Anfänger (also auch ein "älterer Anfänger" nach ein-zwei Jahren) wirklich eine Vorstellung haben, bevor er das jeweilige Anfängerstückchen zum ersten Mal spielt?
Als Beispiel für einen Anfänger nehme ich mal mich. Wenn ich mir Noten anschaue, dann kann ich mir bei einer einzelnen Stimme ungefähr (sehr ungefähr!) vorstellen, wie die Melodie verläuft, und -wenn ich mich noch mehr anstrenge- auch ungefähr den Rhythmus. Bei zwei Stimmen wird die Vorstellung dann abhängig vom Intervall/den beteiligten Tönen sehr vage bis nichtexistent. Das ist ein bißchen wie beim Essen: Wenn ich eine Kartoffel oder Nudel anschaue, habe ich eine ungefähre Erwartung, wie sie schmecken wird, aber um das wirklich zu wissen, muss ich sie essen. Bei Kartoffel + Bohne gleichzeitig wird die Vorstellung schon vager. Beim zweiten Biss habe ich dann aber schon eine viel genauere Vorstellung. Genauso beim Klavier: Wenn ich etwas dann ein paar Mal gespielt (mich durch die neuen Noten durchgekämpft) habe, hab ich dann natürlich eine Vorstellung, wie die jeweils nächsten Töne klingen.
Ob man eine Erwartung hat, kann man ja zumindest teilweise daran erkennen, ob man eine Abweichung (ein Verspielen) merkt. Wenn die Kartoffel sich als getarnte Nudel entpuppt, wird der Überraschungseffekt trotz eigentlich vager vorheriger Geschmacksvorstellung ziemlich groß sein. Genauso bei den Noten: Merke ich es, wenn etwas nicht richtig ist, oder nicht?
Mich würde also interessieren, wie das eigentlich funktionieren kann, eine audiomotorische Kontrolle zu etablieren. Das erscheint mir irgendwie nicht so logisch, weil doch immer das erste Betätigen der Taste am Anfang steht. Für mich ist das bei einem neuen Stück eher ein einheitlicher Prozess, bei dem Noten entziffern, Finger bewegen, Klänge vorstellen und erzeugen mehr oder weniger gleichzeitig besser werden. Kann ein Durchschnitts-Esser wirklich eine genaue Vorstellung von der Kartoffel bekommen, bevor er das erste Stück in den Mund steckt? Ist das nicht den erfahrenen Gourmets vorbehalten? Oder ist da nur bei mir selber Hopfen und Malz verloren?
Als Beispiel für einen Anfänger nehme ich mal mich. Wenn ich mir Noten anschaue, dann kann ich mir bei einer einzelnen Stimme ungefähr (sehr ungefähr!) vorstellen, wie die Melodie verläuft, und -wenn ich mich noch mehr anstrenge- auch ungefähr den Rhythmus. Bei zwei Stimmen wird die Vorstellung dann abhängig vom Intervall/den beteiligten Tönen sehr vage bis nichtexistent. Das ist ein bißchen wie beim Essen: Wenn ich eine Kartoffel oder Nudel anschaue, habe ich eine ungefähre Erwartung, wie sie schmecken wird, aber um das wirklich zu wissen, muss ich sie essen. Bei Kartoffel + Bohne gleichzeitig wird die Vorstellung schon vager. Beim zweiten Biss habe ich dann aber schon eine viel genauere Vorstellung. Genauso beim Klavier: Wenn ich etwas dann ein paar Mal gespielt (mich durch die neuen Noten durchgekämpft) habe, hab ich dann natürlich eine Vorstellung, wie die jeweils nächsten Töne klingen.
Ob man eine Erwartung hat, kann man ja zumindest teilweise daran erkennen, ob man eine Abweichung (ein Verspielen) merkt. Wenn die Kartoffel sich als getarnte Nudel entpuppt, wird der Überraschungseffekt trotz eigentlich vager vorheriger Geschmacksvorstellung ziemlich groß sein. Genauso bei den Noten: Merke ich es, wenn etwas nicht richtig ist, oder nicht?
Mich würde also interessieren, wie das eigentlich funktionieren kann, eine audiomotorische Kontrolle zu etablieren. Das erscheint mir irgendwie nicht so logisch, weil doch immer das erste Betätigen der Taste am Anfang steht. Für mich ist das bei einem neuen Stück eher ein einheitlicher Prozess, bei dem Noten entziffern, Finger bewegen, Klänge vorstellen und erzeugen mehr oder weniger gleichzeitig besser werden. Kann ein Durchschnitts-Esser wirklich eine genaue Vorstellung von der Kartoffel bekommen, bevor er das erste Stück in den Mund steckt? Ist das nicht den erfahrenen Gourmets vorbehalten? Oder ist da nur bei mir selber Hopfen und Malz verloren?