Wie findet man Zugang zu Zwölftonmusik?

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Manchmal hat man das Gefühl, das verstehe ich nicht. Schnell neigt man dazu, es deshalb für schlecht zu halten, wendet sich ab oder schweigt. Das ist allzu menschlich.

Man kann die Türe in eine andere Hör-Welt jedoch aufstoßen. Selbst wenn man anfangs nicht daran denkt, was das für einen Sinn haben mag, so erlebte ich persönlich eine fantastische musikalische Reifung dabei.
Es gibt immer entscheidende Stücke, die der Wendepunkt, sozusagen die Türangeln in diese (fremde) Welt sind.

Hier ein paar Werke die mir einfallen:
Alban Berg - Violinkonzert
Schönberg - Verklärte Nacht op.4
Alban Berg - Altenberglieder

Vielleicht mag jemand seinen Zugang beschreiben bzw. die Liste ergänzen.

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Ein sehr lustiges und "leichtverständliches" Zwölftonwerk ist

Hanns Eisler Palmström (Studien über Zwölfton-Reihen) op.5
für Sprechstimme, Flöte, Klarinette, Violine und Cello

Eisler hat diese Stücke bewußt in Anlehnung an Schönbergs Pierrot lunaire komponiert, dessen Texte er allerdings nicht viel abgewinnen konnte - er bezeichnete sie als "Provinzdämonik" :p

Die Palmström-Texte von Christian Morgenstern dürften ja bekannt sein.

Das 3.Stück, L'art pour l'art geht so:

Das Schwirren eines aufgeschreckten Sperlings
begeistert Korf zu einem Kunstgebilde,
das nur aus Blicken, Mienen und Gebärden besteht.
Man kommt mit Apparaten, es aufzunehmen:
Doch von Korf entsinnt sich seines Werks nicht mehr
entsinnt sich keines Werkes mehr
anlässlich eines aufgeschreckten Sperlings.


:D
 
Ich glaube nicht, dass Verklärte Nacht hilft. Das hat noch überhaupt nichts mit Zwölftonmusik zu tun und ist noch schön spätromantisch ;) Davor sollte niemand Scheu haben.
Das bergsche Violinkonzert beinhaltet durch seine Reihe bedingt (beinhaltet 4 Dreiklänge) sehr viele tonale Anklänge und weiß dadurch zu gefallen.
In der Regel ist es doch so, auch bei den sehr expressionistischen Werken Bartoks, wann immer die Tonalität durchscheint, findet der Hörer Gefallen.
 

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