Wie finde ich einen guten Klavierlehrer?

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sechspunktdrei

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16. Feb. 2021
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Ich hatte in meiner Jugend jahrelang "Klavierunterricht".
Dieser bestand daraus, Zahlen über die Noten zu schreiben und die jeweilige Taste zum halbwegs passenden Zeitpunkt zu drücken.
Irgendwann bin ich weggezogen und hatte seitdem keinen Unterricht mehr.
Ich bin immer bei dem Klavierspielen geblieben, in dem ich Noten aus dem Internet gedruckt und nachgespielt habe.
Jetzt möchte ich richtig Klavier spielen Lernen.

Hierfür suche ich einen Klavierlehrer, der mir etwas anständiges beibringt und nicht (wie in meiner Jugend) einfach ein paar Tasten in der richtigen Reihenfolge drückt.
Da fängt jedoch das Problem an.

Wie lange muss eine Unterrichtseinheit sein?

Die Spanne reicht von 30 Minuten bis 90 Minuten.
Je mehr, desto besser? Lieber kurz, dafür hochkonzentriert?

Was muss ich dafür in die Hand nehmen? So viel wie nötig, so wenig wie möglich; schon klar.
...aber was wäre eine faire Entlohnung bei dem ein Klavierlehrer und der Schüler fair behandelt werden?
Die Spanne reicht von 20€/h bis 60€/h

Woran erkenne ich einen guten Lehrer?
Mein Alter Lehrer hat promoviert, war groß in der Künstlerszene aktiv und hat mir trotzdem nur gezeigt wie man Tasten drückt.
Ich kann Noten lesen, nicht mehr und nicht weniger. Dur&Moll hat man schonmal gehört, aber die Tonleitern könnte ich jetzt nicht aus dem Stehgreif spielen und konnte ich nie. Woran erkennt man denn qualitativ gute Lehrer?

Wo findet man Lehrer?

Gibt es da Portale? Hier im Forum? Städtische Musikschule? Musikschulen-Kette? Der Typ von Ebay-Kleinanzeigen?

Macht Skype-Unterricht Sinn?
Selbsterklärend, wir alle schauen Nachrichten...

Ihr merkt bestimmt schon. Ich bin etwas überfordert.
Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mich Tipps geben würdet, die meine Suche in eine bestimmte Richtung weisen würden :)

P.s.: Ich wohne in Braunschweig und bin gerne für konkrete Tipps dankbar!
 
Der (meiner Meinung nach) schnellste Weg, als Laie die Qualifikation eines Lehrers zu erkennen, ist die Spielqualität und -freude der Schüler. Wenn er 30 Schüler hat und nur 2 davon können gut klingende Musik erzeugen, ist er der Falsche. Es gibt in der "Szene" leider auch Stümper, die teuer sind und die Zeit ihrer Schüler verschwenden.

Onlineunterricht kann besser sein als gar kein Unterricht, allerdings ist er kein vollständiger Ersatz für die Interaktion im Musikraum.

Lehrer findet man zur Zeit überall. Ich würde zuerst bei den örtlichen Musikschulen schauen, die man nach dem Lockdown auch bereit wäre, zu besuchen (z.B. im Umkreis von 30km gäbe es bei mir einige hundert Lehrer).

(mit Lehrer meine ich selbstverständlich auch Lehrerinnen - aufgrund der Lesbarkeit verzichte ich auf unnötiges Gendern)
 
Hallo,
für Braunschweig habe ich keine Empfehlungen, aber ich zahle meinem (gut ausgebildeten) Klavierlehrer 40,- für 60 Minuten. Guter Klavierunterricht ist für mich Unterricht, der mich Stück für Stück weiterbringt und mir aufzeigt, wie ich richtig übe, wie ich Interpretationen verwirkliche, der mir aber auch Neues zeigt und Gewohnheiten in Frage stellt.
Zurzeit ist das natürlich schwer, aber so bald es geht, würde ich mehrere Klavierlehrer ausprobieren. Wer dann zu dir und deinen Interessen und Zielen passt, kannst eigentlich nur du selbst dann beurteilen. Intrinsische Motivationbringt du doch mit!
Viel Erfolg bei der Suche!
 
Was muss ich dafür in die Hand nehmen? So viel wie nötig, so wenig wie möglich; schon klar.
...aber was wäre eine faire Entlohnung bei dem ein Klavierlehrer und der Schüler fair behandelt werden?
Die Spanne reicht von 20€/h bis 60€/h
Spezl von mir (Klavierlehrer) nimmt 120 € monatlich für die Unterrichtseinheit für 45 min.

Ist im Münchner Raum sogar verhältnismäßig günstig.
 
Verträge mit Monatspauschale (bzw. Jahrespauschale / 12) sind günstiger als Einzelstunden. Ist ja klar - wenn ich eine Zeitschrift abonniere, ist das auch günstiger, als sie jedes Mal im Laden zu kaufen.

Als preislich absolute Untergrenze (bei Einzelstunden), selbst im aller ländlichsten Raum hinter den Sieben Bergen, empfinde ich 30€/45 Minuten. Selbst wenn es günstigere Angebote gibt, beutet sich jemand als Lehrer selbst aus (was im übrigen auch bei 30€ noch der Fall ist) oder hat keine Ahnung von Preisen und damit vermutlich auch vom Unterrichten.
Nach oben hin ist alles offen. Wer mehr als 60€/60 Minuten nimmt, hat zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein. Das kann verschiedene Gründe haben - einer davon ist die Überzeugung, dass man gut unterrichtet. Aber auch der Unterrichtsraum und das dort vorhandene Instrument, die Nachfrage, die Qualifikation, die örtlichen Strukturen etc. spielen eine Rolle.

Ich rate ganz stark zu Unterrichtseinheiten, die mindestens 45 Minuten dauern. Drunter hat man nicht die Zeit, in Ruhe anzukommen, zu beginnen und die Stunde zu beenden, und dazwischen mehr unterzubringen als "Hausaufgabe vorspielen und gemeinsam weiterüben". Und es gibt weit mehr, das darin untergebracht werden sollte.

Guten Unterricht erkennt man an "Methodenvielfalt" - wenn der Lehrer immer nur vorspielt oder immer nur vom Blatt spielen lässt oder immer nur erklärt, wie es geht, keine Abwechslung und Vielfalt in Vermittlung und auch Inhalt besteht, ist der Unterricht vermutlich einseitig.
Weiterhin sollte er die meisten Fragen sinnvoll beantworten können, und es sollte mindestens 50% der Unterrichtszeit (im groben Durchschnitt) ums schöne Musizieren gehen.
 
Ich zahle für 45 Minuten 1x die Woche - kein Unterricht in den Schulferien - durchgängig 110 Euro pro Monat vorschüssig. Speckgürtel München. Den Vertrag hat mir der KL vorgelegt. Ausbildung an der Musikhochschule, 2 akustische Instrumente. aktuell Video Unterricht, was gut klappt. Auch da sind Haltungs , Finger - etc. Korrekturen möglich. Einen Tag vorher schicke noch das aufgenommene Übungsstück rüber. Vorbereitung für ihn ist ggf. noch das Arrangement eines neuen Stückes für mich.
Er hat eigene CD Einspielungen und ist in der lokalen Kunstszene aktiv.

aus meiner Sicht:
Die Chemie muss stimmen! Der KL muss fordern und fördern .

Nachdem ich das Übungsstück natürlich auch live vortrage und es da alles mögliche zu besprechen gibt, sind 45 min. sehr knapp, insbesondere wenn dann noch ein neues Stück angesprochen wird.

Keine Ahnung, warum KL so günstig sind - Mein Golflehrer bekommt 65 Euro für 45 min., da muss er aber einen Teil als „Mattengeld“ an den Club abgeben.
Ich glaube, die Fahrschule für die Kinder war pro Stunde auch teurer.
Und der Preis des Equipments ( Flügel vs. Radarsystem. Vs. Auto ) nimmt sich preislich nicht viel.
 
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Der (meiner Meinung nach) schnellste Weg, als Laie die Qualifikation eines Lehrers zu erkennen, ist die Spielqualität und -freude der Schüler. Wenn er 30 Schüler hat und nur 2 davon können gut klingende Musik erzeugen, ist er der Falsche. Es gibt in der "Szene" leider auch Stümper, die teuer sind und die Zeit ihrer Schüler verschwenden.
Das ist bestimmt in der Tendenz richtig, aber nach meiner Erfahrung bei vielen Schülervorspielen habe ich damit trotzdem Bauchschmerzen. Der limitierende Faktor für den Lernerfolg liegt nicht selten auf Seiten des Schülers (zB auch bei mir). Oder anders gesagt: würde ich mehr üben, könnte ich beim selben KL auch noch viel mehr lernen. (und ich bin nicht der Meinung, dass ich meinen Lehrer dafür bezahle, dass er mich motiviert)

Das meine ich nicht gegen deinen Post, bloß als Ergänzung.

Lg marcus
 
@Musikanna
Ich denke er meint 1 Euro pro Minute (hoffe ich zumindest für den KL)

Mir war bei der Auswahl wichtig, dass der KL und seine Schüler "schön" spielen und das Technik und Theorie mit zum Unterricht gehören und es dafür keinen extra Kurs gibt. (Das ist leider bei unserer Musikschule so und meine Motivation zu Gruppenunterricht mit mäßig motivierten 12 Jährigen, hielt sich in engen Grenzen)

Ich zahle 145 Euro jeden Monat für 45min Unterricht pro Woche und der KL hat 6 Wochen Urlaub im Jahr.

@Klaus60 Klavierlehrer sind eindeutig unterbezahlt. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass meistens Kinder den Unterricht besuchen und die meisten anderen Freizeitbeschäftigungen spottbillig sind, da sie von Ehrenamtlichen angeboten werden. (Unser Turnverein nimmt 60 Euro Jahresmitgliedschaft für 2x2 Stunden Training pro Woche)
Bei mir und meinen zwei Kindern belaufen sich die Kosten für Musikunterricht auf 400 Euro jeden Monat. Davon ist jeder Euro gut angelegt und die Instrumentallehrer mit Sicherheit nicht überbezahlt, trotzdem muss man sich das leisten können und wollen.
Bei den meisten steht dann doch lieber der 500 Euro/ Monat Leasing SUV in der Garage oder es gibt Klamöttchen mit Eigennamen. (Und zusätzlich den 50 Euro/ Monat Klavierlehrer, weil mehr finanziell einfach nicht drin ist 🤷)
 
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Zahle 1600€ pro Jahr......habe einen Pianisten als Musiklehrer der Klaviere, Keyboards und Wersi Orgeln zu stehen hat.....und werde in seiner Akademie unterrichtet.
Mache eine Grundausbildung für Klavier und steige dann auf mein E-Piano mit Begleitmusik um.....finde das einfach genial..
 

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