Wer entscheidet über die Musikschule?

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Elsbeth

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25. Juni 2012
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Guten Morgen miteinander,

in Vorbereitung auf den sehnsüchtig erwarteten Unterrichtsbeginn hatte ich nun Kontakt mit zwei Klavierlehrern bzw. -lehrerin.
Wir haben uns ein wenig über die Modalitäten unterhalten und kamen dann auf das Thema Klavierschule zu sprechen, der Lehrer meinte, er unterrichte alles, ich könne mir das aussuchen und dann führte er als Beispiele Heumann und die russische Klavierschule an. Die Lehrerin sagte, sie habe gute Erfahrungen mit Heumann und würde den immer nehmen.

Irgendwie haben mich die beiden Aussagen verwirrt und ich musste mich erstmal fragen, was ich erwartet hab. Nun, ich dachte wohl der KL gibt vor, welche Schule genommen wird und dann schauen wir mal, wie das alles so zusammen passt.

Wenn es aber ein "Mitspracherecht" gibt, sollte ich mir vielleicht im Vorfeld mal welche ansehen? (Ich frag lieber nicht, welche, habe schon ein bißchen im Forum gelesen ;) ) Befürchte allerdings, dass ich gar nicht "gut" oder "schlecht" beurteilen könnte.

Wie ist es bei euch gelaufen? Wusstet ihr was ihr wolltet oder hat sich das zusammen mit dem KL ergeben?
Bzw. an die KL, gebt ihr vor, weil ihr von einer Sache überzeugt seid oder läuft das in Absprache?

Liebe Grüße
Elsbeth
 
Wenn du kein Mitspracherecht hast, gleich anderen Lehrer nehmen. Meine Meinung. Wenn es unbedingt so ne Klavierschule sein muss, selber ein Bild machen, wie die aufgebaut sind.
Ich hatte keine Klavierschule und durfte bei allen Sachen natürlich mitbestimmen. Als ob der Klavierlehrer ein allwissender Heiliger wär. Sind sie oftmals nicht.

Hätte ich ein Klavierstück spielen sollen, welches ich absolut beschissen finde, wäre das für mich nicht in die Tüte gekommen.

Irgendwie sind die Leute heute ganz schnell verwirrt, verunsichert, usw..
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Elsbeth,

ich habe von unseren zwei Klavierlehrern auch den Input gehabt "geht mit allem, egal". Mir ging da etwas die Beratung ab - selbst wenn die das tatsächlich dann mit
unterschiedlichen Klavierschulen durchgezogen haben (wobei es nach einer Weile nicht mehr Sklavisch der Reihenfolge ging).

Etwas verdattert mich der Vorschlag Heumann vs. Russische - ich könnte mir vorstellen das war als "links und rechts des Spektrums" gemeint.
Ev. kannst Du ja Vorstellungen äussern - und den KL fragen was da an Schule eher rankommt.

- schnell einfache "wohlklingende" Stücke spielen
- ev. Interesse an Klassik oder lieber "Gängig/Contemporary"
- solide Technik wichtig oder mehr Erfolge zur Motivation

P.S: etwas im Gegensatz zum Vorredner: der KL sollte dir nicht eine *einzige* Schule diktieren. Aber ein "quasi Veto Recht" würde ich im zugestehen. Klar zahlst Du,
aber wenn Du im gar nichts glaubst/auf seine Einschätzung gäbest - würden die Jahre mit Ihm vielleicht frustrierend - Korrektur und Anweisung ist sein Job.
 
Hallo Elsbeth,

mein KL arbeitet bei Anfängern mit der europäischen Klavierschule und für mich war das auch in Ordnung. Hauptsache er ist nicht mit dem Heumann um die Ecke gekommen. Da du hier ja schon ein wenig mitgelesen hast, weißt du sicherlich, dass der Heumann hier keinen sonderlich guten Ruf hat. Die russische Klavierschule ist sicherlich nicht verkehrt.

Wir haben die ersten zwei Bände der europäischen Klavierschule durchgeackert und für mich war das OK. Es baut alles aufeinander auf und wenn man durch die beiden durch ist, kann man gut auf andere Stücke umsteigen, die man sich zusammensucht, so dass sie vom Schwierigkeitsgrad her passen. Das erfordert dann natürlich etwas mehr "rumsuchen" sowohl vom KL als auch vom Schüler, denn das einfache "eine Seite weiterblättern" ist dann nicht mehr. Teilweise spielt mir mein Lehrer 5 Stücke vor, die ich alle doof finde, bis wir eines finden von dem er meint, dass es von der Schwierigkeit her das richtige ist und das mir dann auch noch einigermaßen gefällt, so dass ich mir vorstellen kann da einige Wochen dran zu sitzen, bis ich es drauf habe. Dummerweise dauert es eine Weile, bis man gut genug ist, um Stücke zu spielen die man so richtig super findet. Jetzt nach 2,5 Jahren komme ich so langsam in die Richtung wo ich etwas mehr Auswahl habe ;)

Von Anfang an ohne Schule zu arbeiten kann sicherlich auch funktionieren aber das erfordert viel Einsatz vom KL, da der dir dann von Anfang an alles auf den Leib schneidern muss und ich persönlich halte das für nicht unbedingt erforderlich, da es genau dafür doch gut aufgebaute Schulen gibt, die die ersten Grundkenntnisse vermitteln.

Also ich würde wohl den KL mit der russischen Klavierschule nehmen, sofern er dir sympathisch ist und den Heumann-Lehrer ausschließen.

Viel Spaß bei den ersten Schritten wünscht dir

Pirata
 
Ich denke, das wichtigste ist, dass der Klavierlehrer nicht willkürlich und völlig planlos handelt. Es kann sicher verschiedene Konzepte geben - diese Klavierschule nehme ich gerne, weil... (ich damit gute Erfahrungen gemacht habe, ich den Aufbau / die Schwierigkeitssteigerung gut finde, die Stücke schön sind usw.)- oder auch - bringen Sie mit, was Sie wollen, ich kann an allen Stücken zeigen, was ich für nötig halte und ggf. noch mit anderem ergänzen - oder - ich arbeite nicht nach einem festen Konzept, sondern reagiere kurz / mittelfristig auf das, was der Schüler mitbringt und was passiert. ... ...
Ich glaube nicht, dass man pauschalisiert sagen kann - mit Heumann kann man kein Klavierspielen lernen. Oder - ohne / mit Klavierschule kann man kein Klavierspielen lernen.

Wichtig ist vor allem, dass der Unterricht nicht langweilig ist, dass man das Gefühl hat, eine gute Anleitung zu erhalten, Fortschritt bemerkt, Fragen (meistens) zufriedenstellend beantwortet werden, man ein Mitspracherecht für Stücke hat oder zumindest zufriedenstellende Gründe für vorgesetzte Stücke erhält, dass das Klavierspielen (meistens) Spaß macht und dass man nach der Klavierstunde in etwa weiß, was man nun die Woche über alleine tun kann (wichtig!).

Letztendlich ist das Verlassen auf den Klavierlehrer auch ein gutes Stück Vertrauenssache, denn man kennt sich halt als Anfänger einfach nicht aus, das ist nunmal so... Wie gut oder sehr gut ein Klavierlehrer und seine Lehre ist, kann man darum selbst schwer einschätzen. Stutzig sollte man erst werden, wenn offensichtlich was falsch läuft (siehe letzter Absatz) oder man über längere Zeit ein ungutes Gefühl hat.
Ein bisschen Zeit sollte man dem Lehrer aber auf jeden Fall geben, wenn man sich mal für einen entschieden hat. Bei normal gutem Unterricht kann man nicht immer schon nach drei Wochen das gesamte Lehrkonzept des Lehrers überblickt haben, manche Dinge verlangen mittelfristige oder langfristige Planung und Entwicklung.
 
Zuerst: Natürlich muss die Überschrift des Fadens KLAVIERschule heißen :roll: aber irgendwie krieg ich es jetzt nicht mehr geändert.

Dann schonmal herzlichen Dank für die schnellen, netten Antworten.
Bei mir hat sich schon die Erkenntnis breit gemacht, dass ich mal weg kommen sollte vom Lernen im schulischen Sinne. Da gabs n Curriculum für alle und n Weg bzw. Lehrbuch. Klavierunterricht erscheint mir da doch individueller ;-) Also mit Mitsprachrecht ;-)
Ich werde also mal Probestunden bei zwei, drei KL nehmen und dann mal sehen, wie das ist. Allerdings halt ich für den Anfang eine Klavierschule für sinnvoll, es gibt ja genügend, da wird ja für beide Seiten was passendes bei sein.

Und dann möchte ich dem Forum noch ein großes Lob aussprechen. Viele Fäden sind grade für mich als Anfänger sehr interessant und lehrreich (habe z.B. gelesen wie wichtig auswendiglernen ist und dass man die Noten einfach weglegen soll... hab mich erst geziert ;-) aber dann... wow, irgendwie ein anderes Gefühl, kanns nicht genau beschrieben)
Also auch dafür herzlichen Dank.
 
Ich lerne bei meiner KL nach der russischen Klavierschule und komme damit (bisher) gut zurecht. Zu Anfang des Unterrichts hat sie mich allerdings auch nach meinen Vorlieben gefragt und mir Vorschläge gemacht - sie war nicht direkt auf diese Schule "fixiert". Allerdings ist das dort im Unterricht eh recht fliessend, da nicht alles stur nach Heft geschieht, sondern auch mal Ausflüge in andere Gefilde stattfinden.

Während der Sommerferien z. B. darf ich mich jetzt an Bach probieren. Nebenbei höre ich Glenn Gould um herauszufinden, wie es sich richtig anhören könnte. :D
 

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