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Das ist bei Honorarverträgen nicht üblich ... also nein. Die meisten Unterrichtsverträge beinhalten aber auch Regelungen zur Honorarfortzahlung im Krankheitsfall, bzw. zum Umgang mit krankheitsbedingtem Unterrichtsausfall (als Lehrer muss ich beispielswiese Nachholmöglichkeiten anbieten, wenn ich abgesagt habe, und wenn ich länger als 4 Wochen ausfalle, ruhen auch die Honorarzahlungen. Ich finde das korrekt).zahlt der Arbeitgeber, in dem Fall die Schule, anteilig in die Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung ein?
Und zahlt sie im Krankheitsfall das Gehalt weiter?
das ist wenig, klar - aber meines Wissens hat der Musikschulmonat 3 Unterrichtsstunden. Da, wo ich bisher unterrichtet habe, hat man sich immer an den Unterrichtswochen der allgemeinbildenden Schulen orientiert, und auch privat mache ich das so. Das sind dann pro Jahr, je nach Unterrichtstag, ca 36 Termine am Kind. Wenn also das Monatshonorar wirklich 12 x gezahlt wird, siehts mit der Durchschnittshöhe doch etwas besser aus.Ich denk immer noch dran, wie mir ca. 60 Euro pro Monat für 4x45 Minuten ohne Fahrtkosten angeboten wurden...![]()
Genug Mathenachhilfe für heute?
Plus Vorbereitung, Nachbereitung und Üben anspruchsvoller Stücke, bei Jazzlehrern auch die Vorbereitung auf komplexe Spieltechniken.Aber man muss auch ganz ehrlich sagen: Wer nur von 14 bis 19 Uhr arbeitet, hat auch deutlich mehr Freizeit als andere Arbeitnehmer.
Das sind gerade mal lächerliche 5 Stunden am Tag!
LG,
NaMu
Ich finde das ganz schön viel.Das sind gerade mal lächerliche 5 Stunden am Tag!

bei Jazzlehrern auch die Vorbereitung auf komplexe Spieltechniken.
Und selbst wenn man vormittags zusätzlich Erwachsene unterrichtet, kommt man an einer Musikschule nicht auf ein Gehaltsniveau, das der eigenen Ausbildung und Qualifikation angemessen ist.
Leider dürfen die dann üppig vorhandenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung möglichst wenig bis gar nichts kosten. Die beschriebenen Einkommensperspektiven bringen kaum das Salz für die Tütensuppe ein, die man sich jeden zweiten Tag leisten kann. Es sei denn, es stehen andere Einnahmequellen wie ein sehr gut verdienender Ehepartner zur Verfügung, dann ist so ein Einkommen vielleicht noch als eine Art hinzuverdientes Taschengeld anzusehen. Das soll ja vorkommen.Aber man muss auch ganz ehrlich sagen: Wer nur von 14 bis 19 Uhr arbeitet, hat auch deutlich mehr Freizeit als andere Arbeitnehmer.
Das sind gerade mal lächerliche 5 Stunden am Tag!
Dann müsste die Lehrkraft zur Gewinnung neuer Aufträge Tätigkeiten verrichten, die entweder nicht an feste Arbeitszeiten gebunden sind oder die zwangsläufig zu anderen Tageszeiten stattfinden können. In die erstgenannte Schublade gehört bei mir das Schreiben von Kompositionen und Arrangements. Als Chorleiter gibt es ähnliche zeitliche Begrenzungen: sind die Chormitglieder berufstätig, bleiben nur die Abendstunden der Werktage zur Durchführung von Proben. Während tagsüber probende Werks- und Firmenchöre immer seltener zu bekommen sind, entsteht gerade im Seniorenchorbereich ein immer größer werdendes Arbeitsfeld, da "soziales Singen" gerne tagsüber angeboten werden darf. Wenn man kirchenmusikalisch unterwegs ist und Orgel spielt, sind die Einsatzzeiten keineswegs aufs Wochenende beschränkt. Gestern hatte ich vormittags eine Trauerfeier in einer Friedhofskapelle und nachmittags einen katholischen Erntedankgottesdienst im Seniorenzentrum zu spielen, am Vorabend und am Abend folgten zwei Chorproben. Dazu braucht man natürlich entsprechende Qualifikationen - nicht jeder Klavierlehrer spielt Sakralorgel und ist ein erfahrener Chorleiter. Wer das erst dann zaghaft im fortgeschrittenen Alter ausprobiert, weil er die unsicheren Einkommensperspektiven nicht mehr länger verdrängen kann, wird auch hier mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern.Wenn er 6 Schüler pro Tag von 14 Uhr bis 19 Uhr an 5 Werktagen unterrichtet (Kinder können meist nur in der Zeit), wöchentlich also 30 Schüler, bekommt er pro Monat 30 x 60 = 1800€ brutto.
Die ergäbe sich, wenn außer für die miserabel bezahlende Schule nur wenig für andere Auftraggeber gearbeitet wird. Treffender wäre es, von verdeckter Arbeitslosigkeit zu sprechen: Einkünfte in der Größenordnung eines Hartz-IV-Empfängers, der in Wahrheit kein Hartz-IV bekommt.insgesamt sind die Konditionen oft so schlecht, dass am Rande der Scheinselbständigkeit rangiert wird.
In der Corona-Zeit ist exakt dieser Fall eingetreten. Solange die Besucherzahlen in Aufführungsstätten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kapazitäten abdecken, ist eine wirtschaftlich tragfähige Konzerttätigkeit praktisch ausgeschlossen. Gegenwärtig stattfindende Auftritte sind eher als Lebenszeichen der Künstler anzusehen: Hallo Leute, uns gibt es noch und wir haben irgendwie durchgehalten. Bleibt nur zu hoffen, dass das Publikumsinteresse ebenfalls wiederkehrt.Und wenn dann noch die Konzertgänger, die eigentlich an der Kunst uninteressiert sind und nur ihren elitären Status repräsentieren wollen, die gesponsorten Festivals und die motivierten Eltern von unmotivierten Schüler wegfallen würden, sähe es ganz schlecht aus.
Erkennbar an der sprichwörtlichen Unterstellung vieler Mitbürger(innen), man habe ja nur sein Hobby zum Beruf gemacht. Da Kunst schon seit Urzeiten als brotlos gilt, stellt sich nicht einmal so etwas wie ein schlechtes Gewissen ein, wenn man Musikanten mit Almosen entlohnt. Hätten ja was Richtiges lernen können. Oder so.Das Bildungssystem ist einfach schlecht in Deutschland.
Und die Wertschätzung für Musiker unterirdisch.
So was sagen Ahnungslose öfter.Aber man muss auch ganz ehrlich sagen: Wer nur von 14 bis 19 Uhr arbeitet, hat auch deutlich mehr Freizeit als andere Arbeitnehmer.
Das sind gerade mal lächerliche 5 Stunden am Tag!
LG,
NaMu
Interessant ist aber, dass die Leute den ach Gott so attraktiven und bequemen Lehrerjob dann am Ende doch nicht haben wollen!Du unterrichtest nur 25 Stunden [das ist das Deputat eines Vollzeit-Gymnasiallehrers, Anm. der Red.]? EEEASY!"
danke für die Nachhilfe - aber warum hast du meinen ersten Satz nicht gelesen? Da schrieb ich genau das, was deine Folgerung auch ist, es ist wenig. Aber ich bin immer dafür, wenn man sich aufregt, dass man wenigstens mit korrekten Zahlen argumentiert. Und wenn jemand schreibt, dass er 4 Unterrichtsstunden im Monat für Honorar xy erteilen soll, dann stimmts halt nicht; du schreibst selbst von 38 Jahresstunden, das sind halt keine 4 im Monat. Den fettgedruckten Satz verstehe ich nicht: wenn du 12 x 60 rechnest, werden die Ferien doch durchgezahlt.Liebe exe,
insgesamt sieht die Rechnung so aus:
60€ monatlich bedeuten 60 x 12 = 720€ im Jahr für einen Schüler. Die 720€ geteilt durch m.W. übliche 38 Unterrichtsstunden jährlich macht 18,94 € brutto (!) pro Unterrichtseinheit a 45 Min.. Ferien werden nicht bezahlt. Das nenne ich nicht besser, sondern unterirdisch für einen Beruf, bei dem man schon bei der Aufnahmeprüfung hohe Qualifikationen mitbringen muss.
Abgesehen davon kann der dem Prekariat fröhlich frönende Klavierlehrer an Musikschulen auch nicht unbegrenzt unterrichten. Wenn er 6 Schüler pro Tag von 14 Uhr bis 19 Uhr an 5 Werktagen unterrichtet (Kinder können meist nur in der Zeit), wöchentlich also 30 Schüler, bekommt er pro Monat 30 x 60 = 1800€ brutto. Wenn er Pech hat, ist in seinem Honorarvertrag vereinbart, dass er in den Ferien kein Geld bekommt - dann beträgt die 12monatige Pauschale 1800 x 9 : 12 = 1350€ brutto. Fortzahlung im Krankheitsfall gibt es nicht, Fahrtkosten gehen laut @Stilblüte auch auf eigene Kosten, insgesamt sind die Konditionen oft so schlecht, dass am Rande der Scheinselbständigkeit rangiert wird. Mir wird ganz übel bei solch ausbeuterischen Honoraren.
Natürlich versuchen Klavierlehrer, vormittags Erwachsene zu unterrichten, unterrichten privat abends noch länger oder versuchen, Muggen zu erhaschen. Im Klassikbereich schwierig. Aber wovon soll man sonst leben?
Worum es mir geht: aus den genannten Gründen und Kalkulationen ist das Entgelt von 60€ monatlich pro Schüler und UE a 45 Min. aus meiner Sicht absolut unterirdisch und unter aller Sau, um es deutlich zu sagen.
Liebe Grüße
chiarina
Jap. Bei solchen Aussagen muss man sich dann auch nicht mehr Wundern...Und nicht zuletzt ist unser Job (was sich leider häufig nicht in entsprechender finanzieller Wertschätzung niederschlägt) erheblich qualifizierter und spezieller als Euer blöder Bürojob.
Wann möchtest du dich mit dem Begriff "Steuerfreibetrag" beschäftigen?Wann möchtest mit BWL anfangen, um Milchmädchenrechnungen zu erkennen?