Wer bereut den Kauf eines Klaviers?

Irgendwo hab ich das glaub ich schon mal geschrieben.
Wir hatten einen Nachbarn, der im Schichtdienst arbeitete. Also war die Vereinbarung, dass ich vor dem Klavierüben nachschaue, ob die Jalousien am Schlafzimmer oben oder unten waren. Waren sie unten, habe ich später geübt, waren sie oben, konnte ich starten. Das hat super funktioniert.

Als ich mal auf Wohnungssuche war, habe ich immer brav gesagt, dass ich ein Klavier mitbringe, und habe deshalb einige Absagen bekommen. War mir so aber lieber als hinterher Stress zu haben.

Ich hatte damals ein kleines Pianino, da habe ich einfach eine Matratze zwischen Klavierrückwand und Wand geklemmt, und so hörte man es im Rest des Hauses wohl kaum. Eine Nachbarin fragte mich sogar einmal, ob ich nicht öfter spielen könne, sie fände das so schön ;-)
Über ein Digi hatte ich irgendwie nie nachgedacht.
 
Wenn der Nachbar z.B. als Arbeiter oder Krankenpfleger nach einer Nachtschicht pennen möchte und muss, dann ist ihm die Qualität der dargebotenen Tasten-Künste aber so was von egal:dizzy:.

Ich bin da ganz auf Deiner Seite, sehe aber oft genug verständnislose Gesichter wenn ich meine, dass die unfreiwillige Klavier-Beschallung aller Nachbarn mehr als supoptimal ist und nix mit Toleranz zu tun hat.
Es war nur eine Theorie, warum manche meinen, das sei doch ein super Feature und man solle quasi Eintritt verlangen ;)
 
OT bzgl. meiner Situation: Es ist ein sehr großes Privileg, zu jeder Zeit spielen zu können. Nachdem ich umgezogen war und endlich meinen Flügel gefunden hatte, habe ich meinen Onkel gebeten, bei ganz geöffnetem Deckel voll in die Tasten zu hauen. In der Zeit habe ich das Haus umrundet um zu schauen, was so in der Umgebung ankommt. Es war fast nichts zu hören und ich kann davon ausgehen, dass in den Nachbarhäusern gar nichts ankommt. Obwohl dem so ist habe ich immer noch Hemmungen, mich zu jeder Zeit an den Flügel zu begeben und auch immer mit geöffnetem Deckel zu spielen. Verrückt, aber irgendwie ist diese erforderliche Rücksichtnahme in mir drin. Das muss ich dringend abstellen;-).
 
Man kann ein Klavier oder einen Flügel mit einfachsten Mitteln schon ziemlich leise (vor allem für die Nachbarn) bekommen. Für den Raum ist es dann immer noch laut genug. Dämmplatten oder Absorber an den Wänden ändern am Schalleindruck für die Nachbarn praktisch nichts... die sind nur für die Raumakustik interessant (und wenn sie gut gemacht sind auch sehr wirkungsvoll).
Ich habe schon einige Instrumente "leiser" gemacht... in der Regel werden sie ca. 10 dB leiser im Raum.... beim Nachbarn hab ich nie gemessen... aber auch von dort kamen sehr positive Rückmeldungen.
Mein eigenes Klavier im Wohnzimmer habe ich auch leiser gemacht. Zum Einen aus Rücksicht auf die unter mir wohnende Familie mit sehr kleinen Kindern und auch, weil mir das Klavier selbst zu laut war.
LG Georg
 
@pianochris66 , ganz genau so geht es mir auch. Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich ganz genau weiß, dass man meinem Flügel im ganzen Haus und in den Nachbarhäusern hört. Dass es jeden stört, ist der Punkt, den ich mir ausreden muss.
Aber leiser machen muss ich meinen Kasten auch endlich mal.
 
Ich bekomme das mit Sicherheit hin, nehme aber gerne die Hilfe an. :-)
 
Sagt mal wie macht ihr das mit einem echten Flügel/Klavier, dass man da nix hört?
Ich mein ich hab nur nen Digi, im Arbeitszimmer in Richtung großer Garten in einem freistehenden Einfamilienhaus, modernes Haus mit Dämmung etc.
Wenn ich das normal laut spiele, hört man das ganz locker bis auf der Straße und zum Nachbarn hin.

Wenn ich mal tagsüber spiele kommen immer die Kinder und fragen, ob sie mit meiner Tochter spielen können. Wenn ich dann sage, die ist gar nicht da, dann bekomme ich immer zu hören: "Aber wir haben sie doch spielen hören, die ist da!" Und die Kinder wohnen 2 Häuser weiter...

Evtl. sind ja die Nachbarn taub?
 
Das Klavier im Haus meiner Schwiegereltern hört man auch. Bester Kommentar eines Nachbarn, nachdem er mich mal hatte klimpern hören: "Welcher Radiosender war das?" :lol:

Aber das Haus ist auch nicht sonderlich gedämmt.

Irgendwann (ab 2017, oder 2018 oder....) werde ich mal testen, wie viel man von meinem Klavier draußen hört, bei Schallschutzfenstern.
 
Um nochmal zum Anfang zurückzukommen - ich betrachte mich zwar nicht als fortgeschritten, aber ich würde einem akustischen Klavier gegenüber dem digitalen Klavier immer den Vorzug geben, da mich die Qualität der Töne immer wieder entzückt. Ich habe nach längerer Suche ein äußerlich altmodisches, aber sehr klangvolles gebrauchtes Grotrian-Steinweg-Klavier mit 122 cm Höhe erstehen können, das in unserem nicht gerade weitläufigen Wohnzimmer seine Dienste tut. Es KANN laut, wenn ich es lasse, aber es KANN auch sehr leise. Ich würde nicht sagen, es sei grundsätzlich zu laut. Das ist doch auch das Charakteritische an einem Instrument - man möche damit schließlich Musik machen und die soll hörbar sein.
Je nach Standort im Raum kann man die Akustik ja auch beeinflussen. Wir haben da gute Erfahrungen mit veränderten Abständen zur Wand gemacht.
Die kleineren Exemplare waren mir alle zu langweilig. Ein Flügel passt hier leider noch nicht hinein, solange die Kinder mit am Tisch sitzen wollen... Da wäre auch noch zu klären, welcher einigermaßen erschwingliche Flügel mit diesem Klavier mithalten kann und ist wieder bei der reinen Hör- und Spielfreude beim akustischen Instrument.
Bereuen, das Klavier angeschafft zu haben? NIE!!
Ich fürchte, man hört es draußen sehr gut - aber bisher kamen (wie schon mehrere vor mir erwähnt haben) auch hier nur positive Rückmeldungen, auch von den Leuten, die nach 22:00 noch mit dem Hund vorbei gehen...
Ich glaube, wenn man nicht gerade sechs Stunden im Wohnblock übt, sind die meisten Zwangs-Zuhörer viel toleranter, als der Klavierspieler befürchtet!
Andersherum genieße ich immer die Gitarrensessions von der rechten und die seltenen südosteuropäischen Zupfinstrument-Einlagen (keine Ahnung, wie das Ding heißt) von der linken Seite. Was gibt es schöneres, als im Sommer im Freien zu sitzen und handgemachter Musik zu lauschen? Und Fehler macht jeder mal...
 

... und wenn wir schon mal bei den tapferen Musikerlein anderer Gattung sind: Was gibt es Schöneres als die Übestunden der/des benachbarten Jugendlichen, die/der im nächsten Laien-Posaunenchor mittut und wieder und wieder ihre/seine vier Töne zum offenen Fenster hinausbläst. Na, um ehrlich zu sein, meist sinds dann doch nur ein paar Minuten. ;-)
 
Man kann ein Klavier oder einen Flügel mit einfachsten Mitteln schon ziemlich leise (vor allem für die Nachbarn) bekommen. Für den Raum ist es dann immer noch laut genug. Dämmplatten oder Absorber an den Wänden ändern am Schalleindruck für die Nachbarn praktisch nichts... die sind nur für die Raumakustik interessant (und wenn sie gut gemacht sind auch sehr wirkungsvoll).
Ich habe schon einige Instrumente "leiser" gemacht... in der Regel werden sie ca. 10 dB leiser im Raum.... beim Nachbarn hab ich nie gemessen... aber auch von dort kamen sehr positive Rückmeldungen.
Mein eigenes Klavier im Wohnzimmer habe ich auch leiser gemacht. Zum Einen aus Rücksicht auf die unter mir wohnende Familie mit sehr kleinen Kindern und auch, weil mir das Klavier selbst zu laut war.
LG Georg

Kann Du bitte kurz erklären was Du beim leiser machen des Instruments an eben diesem machst?

Danke & Gruss
40er
 
Das ist auch für mich ein sehr interessantes Thema. :bye:

Als Klavieranfängerin spiele ich auf einem Digitalpiano, mit dem ich hauptsächlich spät abends über Kopfhörer übe. Ich bin ganztägig berufstätig und spiele auch noch Saxophon, deshalb muss ich die knappe Zeit, die ich üben kann und darf, auf meine drei Instrumente möglichst geschickt verteilen. Und dabei muss ich auch noch Rücksicht auf meine Nachbarn zu beiden Seiten nehmen. So oft wie möglich versuche ich jetzt aber auch das DP ohne Kopfhörer zu spielen aber das ist immer noch eher selten und dann nur eine halbe oder besten falls eine Stunde. Es ist für mich ein tolles Erlebnis, wenn mein Mann in mein Zimmer kommt und mir sagt, dass sich das Stück schön anhört. Außerdem empfindet er das Klavier als angenehm.
Meine KL meint ich sollte mir noch ein Klavier oder am besten einen Flügel zulegen, das würde sich bei mir lohnen. Da ich sehr große Freude am Klavierspiel habe, denke ich nun immer öfter daran so bald wie möglich ein akustisches Instrument zu kaufen. Aber dann frage ich mich jedesmal ob die Anschaffung so eines Instrumentes für mich überhaupt sinnvoll ist. Das Herz schreit ja, der Verstand sagt nein.
Wenn ich keine Nachbarn hätte wäre die einzige Frage Klavier oder Flügel und was kann ich mir leisten!? Aber ich wäre ja verrückt wenn ich z. B. 10.000 EUR oder mehr für ein Instrument ausgebe, welches die meiste Zeit nicht gespielt werden kann und lediglich regelmäßig abgestaubt und gewartet werden muss. Meine KL hat ein Klavier mit Moderator und sie meint, das ich damit auch mal leise üben kann wenn ich meine Nachbarn schonen möchte. Hier im Forum sind aber viele nicht davon begeistert und zum leise üben hätte ich ja weiterhin mein DP. Ich muss einige Zeit sparen bis ich den Kauf tätigen kann und habe Bedenken, den Kauf anschließend zu bereuen. Da ich noch keine nennenswerte Erfahrung habe möchte ich nun erstmal Klaviere und Flügel anspielen, dann bekomme ich vielleicht eine ungefähre Vorstellung von der Lautstärke und dem Spielgefühl. :denken:

Liebe Grüße
Pianini
 
Ich habe mir bestätigen lassen, dass mein Pianino locker die ganze Straße runter hört.
Was wäre, wenn ich nen Flügel hätte?? :lol:
 
Hallo FünfTon,

ich habe ein Yamaha CLP-575 und das möchte ich auch auf jeden Fall behalten. Ein Klavier oder einen Flügel würde ich ohne Silentsystem kaufen.

Liebe Grüße
Pianini
 
Hallo @Pianini; das ist ein gute Entscheidung. Somit wirst Du (als Amateuer) wohl selten mehr als 1-2h täglich dem "Genuss-Spiel" am Klavier/Flügel frönen. Und DAS (wir reden ja von Stücken, die man leidlich kann), ist wirklich jedem Nachbarn zuzumuten. Denk mal an Geiger, Tub-Spieler, Schlagzeuger !

Aber mach mal Deine Tour durch die Läden und entdecke für Dich, was Du bisher verpasst hast (oder auch nicht). Irgendwann kriegt einer die Oberhand - Herz oder Hirn... ;-)
 
@Pianini Da du ein sehr gutes Clavinova als Übeinstrument hast, brauchst du definitiv kein Klavier mit Moderator kaufen, sondern kannst dich nach einem Flügel umsehen, um dich sinnvoll zu verbessern.

Aber du bist ja hauptsächlich wegen deiner Nachbarn besorgt: Dein Digi hat ja einen Lautstärkeregler. Reiß diesen mal voll auf und spiel denen etwas vor. So ungefähr da, wo deinem Digi jetzt die Luft ausgeht, fängt ein akustisches Instrument lautstärketechnisch erst an. Und nach oben offen versteht sich. :-D Akustische Klangerzeugung ist amtlich laut. Da hilft auch kein Hybridinstrument mit Transducer, denn das ist ja auch wieder nur ein Digitalpiano.
 

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