Worauf achten bei Kauf eines gebrauchtem Klaviers

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Normalo

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Wir sind nach Portugal umgezogen, mein Klavier hab ich in China gelassen, ich moechte hier gerne wieder eines kaufen. Ich glaube aber, dass es auch ein gebrauchtes tut.

Kann ich als Laie bei der Begutachtung zuverlaessig herausfinden, ob das Objekt der Begierde irgendwelche groesseren Maengel hat? Nach welchen Kriterien schaue ich am besten (Baujahr, Marke usw)? Welche Preisspanne ist zu erwarten?

Was ich mich schon immer frage: Wie schaedlich ist der Transport fuer ein Klavier, auch wenn es gut eingewickelt ist?

Muito obrigado!
 
Kann ich als Laie bei der Begutachtung zuverlaessig herausfinden, ob das Objekt der Begierde irgendwelche groesseren Maengel hat?
Nicht wirklich.

Abgesehen da von, mußt Du zu Feststellung an Mängeln das Instrument erst einmal etwas zerlegen, was private Verkäufer dem Laien in der Regel nicht gestatten.

Du wirst wohl nicht umhin kommen, einen Klavierbaue für die Begutachtung bezahlen zu müssen, willst Du böse Überraschungen ausschließen.
 
Nach welchen Kriterien schaue ich am besten (Baujahr, Marke usw)?
Genau die beiden eher nicht. Je älter das Instrument ist, desto mehr kommt es auf den individuellen Zustand an. Aber auch ein junges kann schon sehr abgespielt und/oder beschädigt sein.
Wichtig ist, dass es dir gefällt. Wenn du so eines privat gefunden hast, nimm vor dem Kauf noch einen Klavierbauer zur Begutachtung mit.

Von geschenkt bis 10.000 Euro. Allerdings kann auch die Qualität von Schrott bis ausgezeichnet gehen.

Was ich mich schon immer frage: Wie schaedlich ist der Transport fuer ein Klavier, auch wenn es gut eingewickelt ist?
Wenn der Transport gut gemacht wird, ist er nicht schädlich.
 
Danke fuer eure Tipps. Ich war inzwischen in einem Laden, der sich hauptsaechlich auf gebrauchte Yamahas spezialisiert hat, die Jahrzehnte alt sind, wenn ich es richtig verstanden hab, aus den 70er und 80er Jahren. Die kaufen die von privat und restaurieren sie.

Ich habe mit dem dortigen Klavierbauer gesprochen, der die alten Yamahas als qualitativ hochwertig anpreist, verglichen mit den heutigen Klavieren sei damals mehr Qualitaet verbaut worden, z.b. damals wurde dem Holz viel Zeit gegeben, um "auszuwachsen", waehrend heute "unreifes" Holz verbaut wuerde, was sich dann verziehen kann. Ausserdem sei das Soundboard von hoher Qualitaet. Alles in allem ist das Preis-Leistungsverhaeltnis bei den alten Klavieren viel hoeher als bei neuen desselben oder vergleichbaren Modells. Yamaha erfinde immer neue Modelle, was zu viel Verwirrung fuehrt, sagte er.

Er hat auch von Vorfaellen erzaehlt, wo Yamaha zu ihm kam, um ihm seine alten Yamahas auszutreiben und nur neue Yamahas zu verkaufen. Ausserdem wuerde viel Propaganda im Internet gemacht, dass die alten Yamahas Probleme haetten, die die neuen Modelle nicht haben.

Rahmen und andere Komponenten erneuert er, wenn noetig. Er hat mir auch seine Werkstatt gezeigt, wo er gerade einen alten Fluegel restauriert.

In meiner Preisklasse standen zur Wahl (Lieferung und 2x Stimmen inbegriffen, 5 Jahre Garantie)
  1. Brother GU-151 (2500 Euro)
  2. Yamaha UX-3 (~ 4000 Euro)
  3. Yamaha U-3 M (~ 4000 Euro)
  4. Yamaha U-3 H (~ 4000 Euro)
Der Klang vom Brother hat mir ganz gut gefallen, auch der von einem der Yamahas (erinnere mich nicht genau), die anderen beiden fand ich zu gedaempft, ich steh auf vollen und hellen Klang.

Jetzt die grosse Frage, der Klavierbauer ist natuerlich nicht unabhaengig, aber stimmen denn seine Aussagen halbwegs? Wenn ich ein gewisses Vertrauen in ihn haben kann, dann waer das fuer mich ein Kaufkriterium. Und was ist generell mit der Qualitaet von alten Klavieren und speziell dem Brother?

Danke!
 
Jetzt die grosse Frage, der Klavierbauer ist natuerlich nicht unabhaengig, aber stimmen denn seine Aussagen halbwegs? Wenn ich ein gewisses Vertrauen in ihn haben kann, dann waer das fuer mich ein Kaufkriterium. Und was ist generell mit der Qualitaet von alten Klavieren und speziell dem Brother?

Ich hab auch mal kurzeitig für jemanden gearbeitet , der alte Yamaha wieder so a bisserl hat aufmotzen lassen um sie dann gewinnbringend zu verkaufen

Es handelte sich vorwiegend um abgeschriebene Schul und Unterrichtsinstrumente, welche den Anforderungen nicht mehr gerecht wurden und eine Überholung unwirtschaftlich war, da diese den Neupreis eines Yamahas überschritten hätte.

Ein fachgerecht überholtes Yamaha, ist nicht für 4000 € zu bekommen.
 
Der Klang vom Brother hat mir ganz gut gefallen, auch der von einem der Yamahas
Und vom Spielgefühl? Waren feine Abstufungen bei der Lautstärke möglich? Hat es sich gut angefühlt? Zu schwer / leicht? Klappert etwas bzw. hat zu viel Luft? Sind die Tasten gleichmäßig? (gleich schwer, gleicher Klang, ...)
Du könntest auch einmal nachfragen, was er an den jeweiligen Instrumenten konkret erneuert hat. Und welche Reparaturen/Servicearbeiten seiner Meinung nach in absehbarer Zeit anstehen. "Wie neu" oder sogar "besser als neu" sind die Instrumente ja wohl nicht.

Das mit dem unreifen Holz glaube ich eher nicht.
 
Das sind zu 99% Reimporte die in China aufgehübscht wurden … und was soll Brother sein ?
 
Das sind zu 99% Reimporte die in China aufgehübscht wurden … und was soll Brother sein ?
so was:
Das Logo dort sieht schon SEHR nach dem Schreibmaschinenhersteller aus. Entweder haben die schnell ihre Rechtsanwälte auf die Nachahmer losgelassen oder sie haben die tatsächlich selbst gemacht/zugekauft und festgestellt, dass Klaviere zwar auch Tasten haben, wie Schreibmaschinen, aber dass doch jede Taste ein erkennbar anderes Geräusch macht.
 
Jeder Verkäufer findet Gründe, weshalb sein Segment das Beste ist. Offensichtlich bekommt er die Instrumente günstig rein und macht bei diesen Preisen immer noch Gewinn, also ist er entweder ein guter Einkäufer, ein günstiger Instandsetzer oder er macht nicht viel an den Instrumenten. Aber solange das Ergebnis stimmt, ist daran auch nichts auszusetzen.

Wenn Dir eines der Instrumente gefällt, sich gut spielen lässt und gut klingt (bitte bedenke, dass der Klang bei Dir daheim anders sein könnte), dann wäre mir für einen Kauf die Garantie des Verkäufers wichtig, sich auch nach dem Kauf um auftretende Defekte zu kümmern. Dafür sollte er die Kompetenz haben und Dir als Geschäftspartner vertrauenswürdig erscheinen. Ist beides gegeben, sehe ich in dieser Preisklasse nichts mehr, was Dich von einem Kauf abhalten sollte.

Vielleicht ist dieses Video noch interessant für Dich:


Herr Lang hat auch ein Buch geschrieben, das für Dich interessant sein könnte.
https://www.amazon.de/dp/B00M0VTQUW?ref_=cm_sw_r_ud_dp_D6EXD2AJ07CEK1D7KZ14
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wird bei einem zu restaurierenden Klavier denn potenziell alles ausgetauscht und was bleibt ein Klavierleben lang erhalten?

Was mir noch aufgefallen ist, bei vielen Klavieren sind die mittleren/oberen Toene im Vergleich zu den unteren recht leise. Ist das normal oder ist das schlechtes Tuning? Mich wuerde das ziemlich stoeren, da ich erstens im mittleren und hohen Bereich keinen Krach mehr machen kann und zweitens der Bass zu sehr hervorsticht.

Jeder Verkäufer findet Gründe, weshalb sein Segment das Beste ist. Offensichtlich bekommt er die Instrumente günstig rein und macht bei diesen Preisen immer noch Gewinn, also ist er entweder ein guter Einkäufer, ein günstiger Instandsetzer oder er macht nicht viel an den Instrumenten. Aber solange das Ergebnis stimmt, ist daran auch nichts auszusetzen.

Wenn Dir eines der Instrumente gefällt, sich gut spielen lässt und gut klingt (bitte bedenke, dass der Klang bei Dir daheim anders sein könnte), dann wäre mir für einen Kauf die Garantie des Verkäufers wichtig, sich auch nach dem Kauf um auftretende Defekte zu kümmern. Dafür sollte er die Kompetenz haben und Dir als Geschäftspartner vertrauenswürdig erscheinen. Ist beides gegeben, sehe ich in dieser Preisklasse nichts mehr, was Dich von einem Kauf abhalten sollte.

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Garantie bieten hier alle zwischen 3 und 5 Jahren. Und zweimal Stimmen. Ich frag mich nur, ob man solche versteckten Probleme wie im Video gezeigt dann auch behebt.
 
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Hab mich heute fuer ein gebrauchtes Yamaha U3M entschieden fuer 4500. Der Preis war ueber mehrere Laeden hinweg der gleiche fuer dieses Model. Der Klang kommt nur 80% an das ran, was ich mir vorstelle, aber 100% waere um vieles teurer. Dafuer scheinen die Yamahas sehr robust zu sein.

Ich freu mich jedenfalls wie ein Schnitzel, am Donnerstag soll es geliefert werden. Der Verkaeufer kam sehr ehrlich rueber, Geld will er auch erst nach Lieferung, wenn ich zufrieden bin. Einmal kostenlos stimmen und fuenf Jahre Garantie sind im Preis enthalten.

Sein Sohn unterrichtet zufaellig Klassik und Pop/Jazz, mit dem werd ich mich auch mal treffen. Ein guter Tag heute :-D
 
Glückwunsch! :-)Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich freust. Das klingt ja alles sehr gut. Ich habe mal gegoogelt, und das U3M wurde wohl zwischen 1980 und 1982 gebaut, wenn die Auskunft richtig ist. Viel Spaß mit Deinem neuen Klavier!
 
Glückwunsch! :-)Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich freust. Das klingt ja alles sehr gut. Ich habe mal gegoogelt, und das U3M wurde wohl zwischen 1980 und 1982 gebaut, wenn die Auskunft richtig ist. Viel Spaß mit Deinem neuen Klavier!
Danke dir! Baujahr koennte hinkommen, in vielen Laeden standen 70er und 80er Klaviere rum, die meisten Yamahas.

Klavier macht bei ein paar Tasten Klicktoene beim schnellen Loslassen, hab ich erst jetzt bemerkt. Aber beim naechsten Stimmen werde ich das ansprechen. Ist auffaellig, aber nicht unangenehm.
 

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