Weitverbreitete Irrtümer über das Klavierspielen

Ein weiterer klassischer Irrtum:
*Schnelle Stücke sind schwierig, langsame Stücke sind einfach.
 
- Die Oktaven der h-moll Sonate übt man mit den Händen
 
Da würde es mich interessieren, was genau daran ein Irrtum sein soll.

Noten sagen dir gerne mal nichts darüber, welche Stimme du wie hervorheben solltest, sie haben meistens Mini-Crescendi und -Descrescendi, die man zur Gestaltung von Phrasen verwenden kann, nicht drinnen, von Rubato pflegt auch nichts zu stehen, ebenso wenig davon, wie lange nun eine Staccato-Note genau ist... Auch das Pedal ist selten angegeben. Da gibt's also reichlich.
 
ok für mich ist das Klavier auch ein Tasteninstrument;

selbstverständlich ist es ein Tasteninstrument!=!=

ansonsten sollte der Witz daran etwas mehr hervorgehoben werden:rolleyes:
 
Da würde es mich interessieren, was genau daran ein Irrtum sein soll.
Ich weiß nicht genau, wie ich die Frage auffassen soll - was genau ist denn daran kein Irrtum? Wie spielst du denn Klavier?
Kurz - wenn du einen Computer mit einem Bach-Stück fütterst und eine midi-Datei herauskommt, hast du destilliertes Notenmaterial in Tönen.
Da fehlt aber genau genommen noch fast alles.
Oder füttere den Computer mit Chopin - selbst wenn der alle Vortragsbezeichnungen berücksichtigen würde (und Chopin schreibt viel in die Noten), würde das Ergebnis trotzdem (in meinen Ohren zumindest) grauenhaft klingen. Vollkommen konstruiert, gefühllos und ohne Inhalt.
Die hundert, tausendfachen klitzekleinen Gestaltungen, die man selbst unbewusst in ein Stück mit einfließen lässt und die Individualität des Spiels, die jeder Pianist einem Stück verleiht, kann man nie aufschreiben.
Und trotzdem klingt es ohne sie nicht gut...
 
Noten sagen dir gerne mal nichts darüber, welche Stimme du wie hervorheben solltest, sie haben meistens Mini-Crescendi und -Descrescendi, die man zur Gestaltung von Phrasen verwenden kann, nicht drinnen, von Rubato pflegt auch nichts zu stehen, ebenso wenig davon, wie lange nun eine Staccato-Note genau ist... Auch das Pedal ist selten angegeben. Da gibt's also reichlich.

Ja aber das steht im Grunde in den Noten drin! Du siehst die harmonik, die wirklich niemand wirklich anders auslegen (interpretieren kann), den Fakt und ziehst daraus Schlüsse...wie du was gestaltest...
Und somit steht wirklich alles in den Noten

deine Auslegung natürlich nicht...aber die Gründe, warum du dies so auslegst sehr wohl.

Im Grunde sind viele dieser hier gebrachten Sätze Verallgemeinerungen die so in Gänze nicht zutreffen. Man kann das Klavierspiel eben nicht in einem Satz zusammenfassen...und muss differenzieren...


lg Clara
 

Wer Klavier spielt hat Glück bei den Frauen :D

ok ich habe das Phänomen nie auf seine Richtigkeit überprüft, weil ich noch nicht die Möglichkeit dazu hatte / haben wollte; aber

ich habe von einer Liebesgeschichte gehört, die sich dadurch entwickelt hat, dass der Mann am Klavier saß und spielte...

Also, ich kann mir schwer das Gegenteil vorstellen, also um es mathematisch ein wenig verständlicher zu machen

Glück bei Frauen durch Klavierspiel (x) = a
Glück bei Frauen ohne Klavierspiel (y) = b

also, solange x>b dürfte sich das Klavierspiel positiv auf das Glück bei Frauen auswirken, es sei denn, dass x<b, was ich mir aber irgendwie schwer vorstellen kann.

oder kann sich jemand denken, dass x<b???

tut mir Leid falls ich mich mathematisch umständlich ausdrücke, bin nunmal auch kein Mathematiker

das heißt, wenn x=y+c, wobei c=a-b gilt, dann heißt
c<0...Klavierspieler haben weniger Glück bei Frauen
c>0...Klavierspieler haben mehr Glück bei Frauen

Also, solange niemand einen Grund vorbringt, wieso Pianisten weniger Glück bei Frauen haben sollten, gilt das Statement für mich keineswegs als falsch!

Natürlich kann noch sein, dass c=0. In dem Fall, hat das Pianistentum gar keinen Einfluss auf das Glück bei Frauen und lenkt es weder in die eine, noch in die andere Richtung (womit das Statement zweifelsfrei falsch wäre!!). Ich kann mir aus sozialen und psychologischen menschlichen Verhaltensmustern nicht vorstellen, dass es gar keinen Einfluss hat, also bleibt dieser Fall für mich am ehesten unberücksichtigt.
 
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Die hundert, tausendfachen klitzekleinen Gestaltungen, die man selbst unbewusst in ein Stück mit einfließen lässt (...)

also ich finde die bewussten und wohlüberlegten weitaus besser - und da Notation in Notenschrift eien Art Stenografie ist, wird man diese meist in den Noten nachweisen oder wenigstens plausibel erklären können --- und das ist dann hörbar :)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
kann mir jemand vielleicht vorher sagen wenn hier IRONIE ist?

danke

hatte ich DIR nicht geschrieben, dass es sich hier mittlerweile in Richtung slapstick gewandelt hatte? Stilblütes Anfang ist ja kaum fortgesetzt worden, aber dafür war dann allerlei ulkig-burleskes zu lesen - - da kann man sich juxhalber anpassen :)
in diesem Sinne auch meine Witzeleien bzgl. "trotzdem"-"trotzig" --- ok?
 
Ja aber das steht im Grunde in den Noten drin!

Ich finde diesen Begriff von "in den Noten stehen" uninteressant. Das ist so, wie zu sagen, dass in einem Text alles steht, was man aus ihm logisch folgern kann. Das entspricht nicht dem üblichen Sprachgebrauch von "drinstehen". Und es ist entschieden auch nicht der Begriff davon, der die Grundlage für den Irrtum bildet, dass alles, was man tun muss, in den Noten steht.
 
Meine Güte, seid ihr heute alle genau...
Ich schrieb doch extra "selbst" unbewusst, was soviel heißt wie "sogar" unbewusst, an dessen Stelle auch "sogar auch" unbewusst stehen könnte, wobei dieses "auch" dann automatisch ein "nicht ausschließlich" einschließt, was wiederum bedeutet, dass ich die bewussten Gestaltungen als selbstverständlich voraussetze.

Und natürlich steht etwas in den Noten, aus dem man schließen kann, was sich für Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Ansonsten wäre die Musik ja vollkommen willkürlich (was möglicherweise auf gewisse Musik zutreffen mag, aber auf Bach und Chopin eher weniger :mrgreen: ).
Ein Großteil der Gestaltung mag durch ungeschriebene Regeln festgelegt sein ("normalerweise ist die Melodie lauter als die HumTaTa-Begleitung"), aber ein genauso großer Teil ist völlig der Interpretation des Pianisten unterlegen.

Ich hab ja nur versucht, auf Goldbergs Frage zu antworten.

Ich finde diesen Begriff von "in den Noten stehen" uninteressant. Das ist so, wie zu sagen, dass in einem Text alles steht, was man aus ihm logisch folgern kann. Das entspricht nicht dem üblichen Sprachgebrauch von "drinstehen". Und es ist entschieden auch nicht der Begriff davon, der die Grundlage für den Irrtum bildet, dass alles, was man tun muss, in den Noten steht.
Danke, das meine ich. :kuss:
 
Meine Güte, seid ihr heute alle genau...
Ich schrieb doch extra "selbst" unbewusst, was soviel heißt wie "sogar" unbewusst, an dessen Stelle auch "sogar auch" unbewusst stehen könnte, wobei dieses "auch" dann automatisch ein "nicht ausschließlich" einschließt, was wiederum bedeutet, dass ich die bewussten Gestaltungen als selbstverständlich voraussetze.

siehst Du, das ist wie mit den Noten ;) --- Du hast jetzt nachträglich ein Akzentzeichen eingefügt (weil die Formulierung "selbst unbewusst" sprachlich nicht notwenig eindeutig "sogar/auch unbewusst" bedeutet)
Chopin hat das auch oft so gemacht, scheinbar minimale Änderungen...
..."genau sein": ist bei Noten nicht ganz falsch!

Gruß, Rolf
 

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