Was werde ich durch regelmäßiges Klavierspielen als Erwachsener können?

Achte bitte bei der Lehrersuche darauf, nicht den Erstbesten zu nehmen. Höre dich um, besuche Schulkonzerte, sprich mit den jeweiligen Schülern und frage diese nach Fortschritten und Unterrichsstil. Es bringt dich weiter, einmal im Monat eine Stunde beim Professor für 150€ zu nehmen als 4x für je 30€ eine Musikschule zu finanzieren. Es gibt Ausnahmen, aber die sind eher selten.
 
Die
an sich ist nicht das Problem. Die hat man in dem Moment, wo sich ein musikalischer Geschmack bzw. ein musikalisches Stilempfinden entwickelt. Die eigentliche Schwierigkeit ist der Abgleich der Klangvorstellung mit dem eigenen Klavierspiel. Dafür muss man nämlich gelernt haben, sich selbst zuzuhören. Als Zwischenschritt dient hierfür das Aufnehmen und selbstkritische Beurteilen.

Ich sehe (bei mir) bei der „Klangvorstellung“ durch den Klavierunterricht ganz deutlich eine Entwicklung.
Früher gab es A das, was ich (bei anderen/ auf CD) hörte auf der anderen Seite und B mein Gestümper auf der anderen Seite (ok, mehr geht halt nicht). Einmal mehr: ich komme aus der Generation „erstmal die Noten richtig treffen“. Natürlich habe ich mir zugehört, hörte den Unterschied, aber daß ich mich selber von B auch Richtung A bewegen könnte, das kam nicht vor.
Auf diesem Weg bin ich jetzt erst, mit Geduld und Hilfe. Ich bezweifle, daß das ohne kompetente Anleitung möglich gewesen wäre.
 
Klavierprofessor ist zu hoch gegriffen. Die haben dafür höchstwahrscheinlich weder Zeit noch Lust, und teilweise auch nicht unbedingt die Kompetenz.

Trotzdem keinen Lehrer nehmen, der am unteren Ende des ortsüblichen Honorardurchschnitts angesiedelt ist.
 
Ich habe an den städtischen Wiener Musikschulen gute Erfahrungen mit verschiedenen Instrumentallehrern gemacht. Und günstiger gibt es nicht, da gut gefördert. Das Problem sind da eher die freien Plätze.
 
"Klangwillen" ist ein Ausdruck, den Martienssen in seinem Buch "Schöpferischer Klavierunterricht" (das ansonsten nur sehr partiell zu empfehlen ist) verwendet und den ich lediglich gut finde.
 
Ich würde mir wünschen, dass ihr mir genau das als konstruktive Kritik hier mitteilt, aber nicht nur nicht so gute Sachen herrauspickt und euch dann im Forum über mich lustig macht (was ich doch nicht hoffe!) Viel Spaß beim Anhören!

Zunächst einmal: Respekt vor Deinem unbekümmerten Mut, diese Videos einzustellen! Fällt unter die Rubrik "Rohdiamant".

Wenn Du das alles Dir autodidaktisch beigebracht hast, ist jeder weitere autodidaktische Schritt reine Verschwendung. Nimm um Himmels Willen Unterricht, damit Dein Talent "Kultur" bekommt. Es wäre jammerschade, wenn Du darauf verzichten würdest.

Sei aber nicht enttäuscht, wenn die Lehrkraft Dich zunächst auf den Boden zurückholt. Du hast Talent, aber genauso gibt es für Dich noch viel zu lernen, damit Du dieses Talent auch "ausspielen" kannst.
 
@jakob.hollauf GratuliereI Du bist hast sicherlich mehr Talent und Fleiss als 95% aller Späteinsteiger. Bleib unbedingt dran und suche dir einen guten Lehrer!

Ich kann ja verstehen, dass man als Klavierlehrer oder Forum-Veteran mit der Zeit grantig wird in Anbetracht all der Newcomer, die seit sechs Monaten autodidaktisch vor sich hinklimpern und nun vollmundig gelobt werden wollen für ihre "Interpretation" von "River flows in you". DIese ganze von den USA eingeschleppte Lob-für-jeden-Scheiss-Kultur ist mir auch zuwieder.

Aber hier kommt ein 16jähriger, der seit zwei Jahren aus eigenem Antrieb täglich eine Stunde oder mehr übt (statt altersüblich online Zeit verspielt), der sich alles selbstmotiviert beibringt und der auch noch versucht, schöne klassische Stücke zu spielen anstatt den üblichen TEY-Kram. Damit ragt er schon allein weit hinaus über all die unmotivierten Pflicht-Klavierschüler aus gutbürgerlichem Hause oder die grandiosen Narzisten, die jetzt mal eben Musiker werden wollen. Jeder Klavierlehrer kann sich doch glücklich schätzen, wenn er so einen Schüler kriegt.
 
Jeder Klavierlehrer kann sich doch glücklich schätzen, wenn er so einen Schüler kriegt.
Ganz genau und ich hatte mir den Jakob zunächst ergoogelt, bevor ich mir seine Einspielungen angehört und auch etwas geschrieben habe.
Es gibt auch heute noch Persönlichkeitsstrukturen, denen Leistung und das Hinarbeiten auf Ziele wichtig ist und die durchaus in der Lage sind, ihre eigenen Leistungsfähigkeiten in ihrem Rahmen realistisch einschätzen zu können.
Seine Einspielungen haben dann genau das Bild bestätigt, dass ich mir von ihm vorab gemacht hatte:
Er hat sich offensichtlich mit den Stücken, die er sich beigebracht hat, beschäftigt, sich überlegt, wie man sie gestalten kann, den Notentext auswendig gelernt. Natürlich fehlen die Feinheiten, die richtige Spieltechnik sowieso, aber das war von einem Autodidakten auch absolut nicht zu erwarten und schon gar nicht nach nur zwei Jahren! Nach zwei Jahren so zu spielen, muss ihm erst mal jemand nachmachen!

Jakob, ich hoffe, Du kannst Deine Eltern davon überzeugen, Dir den Unterricht bei einem guten KL zu ermöglichen. Wenn Du dranbleibst und Deine Faszination an der Klaviermusik nicht verlierst, wirst Du als Erwachsener sicher so weit kommen, dass dir selbst obige Skeptiker gern zuhören. Klavierlehrer werden sicherlich gerne mit dir arbeiten.

Talent und Biss hast Du und ich denke auch, dass das weitere Umfeld stimmt. Hast du schon mit der Suche nach einem KL begonnen, dich zumindest schon mal ein wenig umgeschaut und umgehört?
 
@Tonsee , schöner kann man es nicht sagen!:-)
 

@Bass-Tölpel
Ich bin zwar nicht Peter und kein Autodidakt, aber ich vermute, dass es immer mit den eigenen Ansprüchen zusammenhängt. Wer erkennt, dass der eigene Weg einen zufriedenstellend voranbringt, braucht nicht unbedingt einen Lehrer, obwohl ein guter Lehrer natürlich immer die Chancen für einen schnelleren Fortschritt erhöht.
 
Wundert mich nur, als Mod eines Klavierforums nie Unterricht bei einem Klavierlehrer gehabt zu haben.

Ich kann eigentlich nur 3 Gründe finden, warum man in 40 Jahren keinen Klavierlehrer gehabt hat, obwohl einen das Klavierspielen offenbar interessiert:

1. Geld (bzw. kein Geld)

2. Man wohnt in der tiefsten Walachei, wo kein Klavierlehrer jemals gewesen ist

3. Man will sich allein durchwursteln und lässt sich nicht gern etwas von anderen (wohlmöglich Jüngeren) sagen

Kommt mir ein bisschen so vor wie ein Bademeister, der nicht schwimmen kann oder wie eine männliche Hebamme... :005:
 
Wundert mich nur, als Mod eines Klavierforums nie Unterricht bei einem Klavierlehrer gehabt zu haben.

Ich kann eigentlich nur 3 Gründe finden, warum man in 40 Jahren keinen Klavierlehrer gehabt hat, obwohl einen das Klavierspielen offenbar interessiert:

1. Geld (bzw. kein Geld)

2. Man wohnt in der tiefsten Walachei, wo kein Klavierlehrer jemals gewesen ist

3. Man will sich allein durchwursteln und lässt sich nicht gern etwas von anderen (wohlmöglich Jüngeren) sagen

Kommt mir ein bisschen so vor wie ein Bademeister, der nicht schwimmen kann oder wie eine männliche Hebamme... :005:

Ein Moderator eines Forums, selbst eines Klavierforums, braucht nie auch nur einen Ton gehört, geschweige denn gespielt, zu haben.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Der Buchhalter des Schwimmbades kann auch Nichtschwimmer sein.
 
Wundert mich nur, als Mod eines Klavierforums nie Unterricht bei einem Klavierlehrer gehabt zu haben.

1. Die Mods sind doch in erster Linie hier um für Ordnung zu sorgen. Dafür benötigen sie kein Konzertexamen sondern eher z.B.

-Teamfähigkeit, damit Zusammenarbeit und Abstimmung mit den anderen Moderatoren und dem Betreiber gut funktionieren
-Schlagfertigkeit um Querulanten die passenden Argumente vor die Füße zu werfen
-Sprachliches und psychologisches Geschick sowie Einfühlungsvermögen in die unterschiedlichsten Charaktere
-Kenntnisse der Regeln des Forumsbetreibers

Die meisten Trolls und andere gewöhnungsbedürftige Personen tummeln sich eher im Plauder- und weniger im Musikbereich

2. spielt Peter deutlich besser Klavier als er hier vorgibt (wie er auf diversen Claviotreffen bewiesen hat) und hatte als Vorbildung einen wohl nicht ganz so schlechten Violinunterricht genossen.

3. gehört er nebenbei zu denjenigen, die gerne an alten Klavieren herumbasteln und das gehört auch zu einem Klavierforum.

Viertens wird er vielleicht selbst erzählen.

(sooo fiele dippfäler, da musste ick nochmahl rann)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wundert mich nur, als Mod eines Klavierforums nie Unterricht bei einem Klavierlehrer gehabt zu haben.
Kann ich durchaus nachvollziehen.
Ich bin mit Klavieren aufgewachsen, standen immer herum und waren verfügbar, seit ich 6 Jahre alt bin. Die Dinger (Digi gilt auch) gehören für mich zu einer Wohnungseinrichtung wie ein Bett oder ein Tisch. Ebenso mit 6 bin ich in eine Musikschule gekommen mit Instrumentalunterricht ab 7. Mein Trauminstrument war Klavier. Das ging nicht, also Geige.
Klavier habe ich also ganz für mich geklimpert und das ist bis heute so. Habe es mal 3 Jahre ohne versucht, ging nicht. Die Dinger faszinieren mich (das ganze Drumherum, vor Allem die Technik, Herstellung, Reparatur...), ich kann nicht dran vorbeilaufen und habe schon als Kind immer drauf rumklimpern müssen.
Und ich hatte sogar mal Unterricht. Den habe ich mir zum 40ten Geburtstag geschenkt bei einem, wie ich meine, recht guten Lehrer. Und bei dem habe ich auch relativ viel in sehr kurzer Zeit gelernt. Aber nach einem Jahr (mit vielen Ausfällen des Unterrichts) war mir klar: Ich will nicht üben, ich will klimpern. Ab und an packt es mich und ich übe auch mal ordentlich; ich schließe auch nicht aus irgend wann mal wieder Unterricht zu nehmen aber insgesamt fehlt mir dann doch die entsprechende Begeisterung für regelmäßiges und diszipliniertes Üben. Kann ja noch kommen; 40 Jahre sind ja nix. :-D

Dass ich hier Mod bin, hat allerdings mit Klavierspielen oder nicht Klavierspielen nix zu tun. Die Chefs vom Forum haben gar nix mit Klavier am Hut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz genau und ich hatte mir den Jakob zunächst ergoogelt, bevor ich mir seine Einspielungen angehört und auch etwas geschrieben habe.
Es gibt auch heute noch Persönlichkeitsstrukturen, denen Leistung und das Hinarbeiten auf Ziele wichtig ist und die durchaus in der Lage sind, ihre eigenen Leistungsfähigkeiten in ihrem Rahmen realistisch einschätzen zu können.
Seine Einspielungen haben dann genau das Bild bestätigt, dass ich mir von ihm vorab gemacht hatte:
Er hat sich offensichtlich mit den Stücken, die er sich beigebracht hat, beschäftigt, sich überlegt, wie man sie gestalten kann, den Notentext auswendig gelernt. Natürlich fehlen die Feinheiten, die richtige Spieltechnik sowieso, aber das war von einem Autodidakten auch absolut nicht zu erwarten und schon gar nicht nach nur zwei Jahren! Nach zwei Jahren so zu spielen, muss ihm erst mal jemand nachmachen!

Jakob, ich hoffe, Du kannst Deine Eltern davon überzeugen, Dir den Unterricht bei einem guten KL zu ermöglichen. Wenn Du dranbleibst und Deine Faszination an der Klaviermusik nicht verlierst, wirst Du als Erwachsener sicher so weit kommen, dass dir selbst obige Skeptiker gern zuhören. Klavierlehrer werden sicherlich gerne mit dir arbeiten.

Talent und Biss hast Du und ich denke auch, dass das weitere Umfeld stimmt. Hast du schon mit der Suche nach einem KL begonnen, dich zumindest schon mal ein wenig umgeschaut und umgehört?
Ja! Meine Eltern wollen mir, wenn die Beschränkungen in Richtung Klavierunterricht gelockert werden, Klavierunterricht ermöglichen.
Einen Freund meiner Mutter, der am Konservatorium Klavier studiert hat könnte eventuell mein Klavierlehrer werden! Was denkt ihr?
 

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