Was ihr gerade hört....

Doch, speziell das, was du Klavierspiel nennst, hab ich gemeint.

Weißt Du, die Bezeichnung Klavierspiel verwende ich ganz ohne wertenden Unterton in einem sehr inklusiven Sinne, der u.a. sogar Deine und meine kreativen Erzeugnisse umfasst!
;) :p
Was genau findest du denn so grauenhaft an dieser lebendigen, hochvirtuosen Live-Aufnahme, die natürlich gleichzeitig auch eine mit Augenzwinkern vorgetragene Zirkusnummer ist?
 
Muss? Wer entscheidet das? So gefällt Dir Czerny.

Bitte kein Absolutismus, lieber Haydnspaß. Leben und leben lassen.
 
Prima Seite - vielen Dank Haydnspaß!

Man kann offensichtlich Czernys Etüden allen Unkenrufen zum Trotz nicht nur spielen, sondern auch musizieren.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die heutigen Einschätzungen Carl Czerny nicht gerecht werden.

Er war nicht nur der große Etüdenmeister, er schrieb viel mehr Musik als nur Klavieretüden, obwohl das Klavier bei ihm natürlich im Vordergrund stand.
Franz Liszt widmete seine 12 großen Etüden seinem ehemaligen Lehrer und späteren Freund.
Die meisten der Klaviertechniken eines Liszt trifft man schon bei Czerny an - zumindest sind dort gute Vorübungen zu finden.

Das Zitat (Igor Strawinsky?) "Czerny schrieb so viele Etüden, weil er kleine Kinder hasste" hat seinem Ruf bestimmt geschadet.
Ich habe einfache, langsame Etüden gefunden, die mit einem wunderbaren Klang gespielt werden können.
Daraus spricht eine große Liebe für die Klavierlernenden.

Vermutlich hat Czerny mehr Kinder, Jugendliche und Studierende erfolgreich (und mit seinen Etüden bis heute) ausgebildet als der Urheber des Zitats. Die musikalische Schlichtheit z.B. einer Schule der Geläufigkeit hilft dem daheim alleine übenden Schüler selbst schnell zu überblicken, ob er richtig oder falsch spielt. Das ist ein großer Vorzug z.B. gegenüber den Kinderstücken eines Bartok o.ä.

Walter
 
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Hallo Haydnspaß,

Pianovirus´ Link führt zu der Gesamtaufnahme Czernys Op. 740 mit Francesco Libetta bei einer Spieldauer von 1:18:50. Vielleicht hast Du nur die ersten Etüden gehört. Czernys Op. 740 wird weiter hinten bei den größeren Etüden viel interessanter!

Walter

P.s.: habe mir die Mühe gemacht, mir davon eine CD in 5 Abschnitten herzustellen. Prima Begleitmusik zum Aufräumen, evtl. auch zum Korrigieren. :D
 
Heh, Ihr macht mir Lust auf Czerny!
 
Klingt höchst interessant, kostet aber antiquarisch zw. 35 und 50 Öcken.
 

Vorsicht, gabs da nicht mal ein Buch "Czerny und die Einzelhaft am Klavier" von Grete Wehmeyer, (die mit den halben Tempi, was die Etüden dann humaner machen würde) :D

Ich laß mir nicht von anderen Leuten vorschreiben, wie schnell (oder langsam) ich spielen muß. Von Czerny nicht und von Frau Wehmeyer auch nicht :cool:

Das Buch ist trotzdem interessant.

Im Übrigen ist es ganz wichtig auseinanderzuhalten

1. die Qualität einer Komposition
und
2. die Qualität der Ausführung (was wenig mit dem Tempo zu tun hat)

Czernys 160 kurze Übungen op.821 sind echt genial.

Man muß sich vorstellen: 160 Stücke, alle genau 8 Takte lang, aber das ist rhythmisch, spieltechnisch, ausdrucksmäßig (trotz simpelster Harmonik) ein echtes Schlaraffenland.
Das hat mit Etüdenheften wie der Schule der Geläufigkeit absolut garnichts mehr zu tun.
Gibts von Czerny eigentlich ein thematisches Werkverzeichnis... :D
 
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Momentan habe ich gerade wieder richtig Appetit auf Liszt :cool:



Was für eine genial-kraftvolle Komposition - und Laplante erweist sich ihrer als absolut würdig.



Eine Interpretation ganz ohne vordergründige Effekte, deren Charme und Reiz irgendwann verpuffen, sondern mit einer geballten Urkraft, die niemals ihre Wirkung verliert. Prognose: das ist 'ne Jahrhundertaufnahme :D
 
Man kann ja über ihn denken, wie man will... aber in Sachen Musik hat er nur wenig Kompromisse gemacht...



(allerdings, irgendwas 'hakt' da ein paarmal im YT-Video... ist aber auch egal...)
 
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Leider ging es in Sachen Musik nach Thriller nur noch abwärts. Seine absolute Hochzeit ist für mich jedoch die Zeit mit den J5.
 

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