Warum heißt Air eigentlich Air?

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buschinski

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Gemeinde,

da mein KL das auch nicht so sicher weiß, frage ich mal die Historiker:

Warum hat Bach im 17. Jh eines seiner Stücke plötzlich Air genannt?

Ich meine, konnte der überhaupt Englisch? Und wenn ja, warum hat er das gemacht?

Weiß das jemand?


Grüße...
 
Hat mit Englisch (Luft) nichts zu tun. Air ist aus Französischen und bedeutet Arie, Lied oder auch einzelne Instrumente-Stimme.

Google unter: Air (Musik) wiki

Ich denke, dein Klavierlehrer braucht ein bisschen Nachhilfeunterricht (sollte er eigentlich wissen) :-)

Gruss Toni
 
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Hallo buschinski,

also "Air", "Aria", "Arie" usw. sind gesangliche Stücke, oder Instrumentalstücke mit gesanglichem Charakter, oder z.B. STücke für Laute und Gesang, siehe Hof von Elisabeth der I.

Bedenke, dass Bach auch ähnliche Namen, ganz nach Belieben, vergeben hat, wie "Aria con 30 Variazioni" u.ä.,

oder Chopin, "variations sur un air Allemand", oder "Variations on Polish Airs",

oder Clementi in op. 36 "Air Suisse Original".

Französisch und unser zeitgemäßes Englisch gleicht sich bis aufs Haar, und die Etymologie dürfte hier in etwa nachzulesen sein:

http://www.sim.spk-berlin.de/static/hmt/HMT_SIM_Aria-air-ayre-Arie.pdf

Ein Blick an den Hof der wichtigen Königin Elisabeth I. lohnt auch, denke ich:

Air (Musik)

sowie in ein Lateinwörterbuch, in diesem Fall den Großen Stowasser von 1910:

aer, aeris, m., acc. aera ( Fremdw.: aer ( Altgr. ) ) ( Anm.: TREMA mind. auf Genitiv- und Acc.- e. ) Nominativ: Sowohl a, als auch e beide LANG. )

1. die untere Luftschicht, Luft, Dunstkreis. [...]

2. dichterisch: Nebel, Wolke [...]

3. Hauch [...]


Vielleicht braucht man ja viel ATEM, oder HAUCH, um zu "singen" ? :cool:

LG, Olli !
 
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Bach konnte mindestens zwei Sprachen fließend: Deutsch und Sächsisch.

CW
 
Bach konnte mindestens zwei Sprachen fließend: Deutsch und Sächsisch.

CW

Die Frage nach Bachs Sprache und Dialekt ist eine interessante und ich zweifle stark an deiner Antwort. Schließlich wurde er in Thüringen geboren und die meisten seiner ersten Stationen lagen dort. Ausnahmen sind nur Lüneburg (wie sprach man dort um 1700 - vielleicht kann sich dazu jemand mit Regionalkenntnissen äußern) und Köthen (Anhalt). Nach Leipzig kam er erst im Alter von 38 Jahren - ob er sich da noch stark angepaßt hat?

Hinzu kommt Latein, das er als Thomaskantor auch unterrichten musste und er wird wohl auch die Texte seiner Vertonungen verstanden haben.
 
Bach konnte mindestens zwei Sprachen fließend: Deutsch und Sächsisch.CW
Vielleicht hast Du ja Recht und weißt Quellen, die Deine Aussage stützen.

Wahrscheinlicher ist aber, dass Du völlig verschiedene Dialekte in einen Topf wirfst. Bach ist in Thüringen geboren und aufgewachsen und die Vermutung liegt nahe, dass er entsprechend gesprochen hat. Geboren in Eisenach, erste Anstellung in Arnstadt, Heirat in der schnuckeligen kleinen Dorfkirche von Dornheim bei Arnstadt.

Später war er natürlich natürlich tätig ins Sachsen, wer wollte das leugnen ...

Da ich selbst in ebenjenem Arnstadt großgeworden bin, liegt mir die Unterscheidung von Thüringen und Sachsen sehr am Herzen. Mir ist ja bekannt, dass Berliner nicht in der Lage sind, das auseinanderzuhalten; offenbar fällt es auch anderen schwer :).

Nun ja, vermutlich gibt es längs des Rheins auch viele Dialekte, für mich hört sich das aber auch alles gleich an ... insofern - nix für Ungut.

Ciao
- Der dilettantische Klugscheißer
 
Bach konnte mindestens zwei Sprachen fließend: Deutsch und Sächsisch.

Ich bestehe darauf, dass Bach auf Thüringisch fließend konnte, schließlich ist er da aufgewachsen und hat lange Jahre in meiner alten Heimatstadt Weimar verbracht. Die Sprache kriegt man niemals wieder raus, selbst wenn man will...
Und bitte, um alles in der Welt, bloß nicht Thüringisch und Sächsisch in einen Topf werfen!!
 
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Ja, und unter Anderem besuchte er in Eisenach (im Eisenacher-Kloster) als 8 Jährig die Lateinschule. Somit beherrschte er mindestens eine Fremdsprache .... Lateinisch war damals die Universalsprache in Europa.

Gruss Toni
 
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Ich bestehe darauf, dass Bach auf Thüringisch fließend konnte, schließlich ist er da aufgewachsen und hat lange Jahre in meiner alten Heimatstadt Weimar verbracht. Die Sprache kriegt man niemals wieder raus, selbst wenn man will...
Und bitte, um alles in der Welt, bloß nicht Thüringisch und Sächsisch in einen Topf werfen!!

das man diese Sprache nie wieder raus bekommt, habe ich bei meinem Vater gesehen, es war ein grosses Vergnügen dies zu hören.:D
 
die Thüringer können die prima machen, die Sachsen müssen die aus Thüringen importieren, um sie dann auf der Festung Königtstein den hungrigen Besuchern zu verkaufen :)
Was die Würste angeht, hast Du zweifelsohne Recht. Nun müssen sich die Sachsen ja keinesfalls verstecken, sie machen ganz wunderbaren Kuchen, wenngleich ich mich nicht dazu durchringen kann, ihn über den thüringischen zu stellen ...

Selbiges gilt für Kartoffelklöße.

Womit wir auch diesen Faden endgültig und erfolgreich ins OT geführt hätten ...
 
Gemeinde,

da mein KL das auch nicht so sicher weiß, frage ich mal die Historiker:

Warum hat Bach im 17. Jh eines seiner Stücke plötzlich Air genannt?

Ich meine, konnte der überhaupt Englisch? Und wenn ja, warum hat er das gemacht?

Weiß das jemand?


Grüße...


Natürlich konnte er auch französisch gehört doch zum guten Ton, er war doch kein Banause :D auch sprach er italienisch.:p
 
Da ich selbst in ebenjenem Arnstadt großgeworden bin, liegt mir die Unterscheidung von Thüringen und Sachsen sehr am Herzen. Mir ist ja bekannt, dass Berliner nicht in der Lage sind, das auseinanderzuhalten; offenbar fällt es auch anderen schwer :).

Nun ja, vermutlich gibt es längs des Rheins auch viele Dialekte, für mich hört sich das aber auch alles gleich an ... insofern - nix für Ungut.
Ganz deutlich wird das übrigens in jenen Bundesländern, die die Zusammenfügung unterschiedlicher Regionen noch im Ländernamen tragen: In Nordrhein-Westfalen sollte man das Lipperland nicht als Teil des Rheinlands auffassen und Westfalen beginnt nicht irgendwo in der nördlichen Eifel. Wer z.B. irgendwo im Ruhrgebiet sprachlich zusammenfügt, was nicht zusammengehört, begeht ein Verbrechen knapp unterhalb eines tätlichen Angriffs - und wer möchte nicht körperlich unversehrt heimkehren in den Schwarzwald, dessen Bewohner Badener und keine Schwaben sind? Selbst in der Operette mit dem "Schwarzwaldmädel" geht es geographisch recht unbekümmert zu...! Zum Trost für die in die falsche Schublade gesteckten Mitteldeutschen sei gesagt, dass für viele NRW-Bewohner südlich des Mains vermutlich nur irgendwelche Bayern leben, obwohl man in fränkischen Landen für den Gebrauch des B-Wortes knapp an der Steinigung vorbeikommt... .

Auch hier in NRW gibt es viel zu viele FC-Bayern-Fans, verrät

mit LG Rheinkultur (leidgeprüfter FC-Schalke-04-Fan)
 
Was die Würste angeht, hast Du zweifelsohne Recht.
nicht ganz, denn auch andernorts versteht man es, exzellente Würste herzustellen -- und um nicht ins OT abzugleiten und darob herb gescholten zu werden: ein großer Komponist, der sich in seiner einzigen komischen Oper explizit auf Bach bezieht, dichtete wörtlich
Zu Worms ein Krug Einbecker Bier,
der labte Luthers Durst;
Held Lohengrin nach dem Tournier
zu Braunschweig stärkt ihn Wurst.
Daraus nehm’ jeder sich die Lehr’:
Und wenn die Welt voll Teufel wär’,
hilft ihm das Bier vom Durst,
dem Deutschen alles ist dann Wurst!
(Richard Wagner)
:D:D
 
Was die Würste angeht, hast Du zweifelsohne Recht. Nun müssen sich die Sachsen ja keinesfalls verstecken, sie machen ganz wunderbaren Kuchen, wenngleich ich mich nicht dazu durchringen kann, ihn über den thüringischen zu stellen ...

Selbiges gilt für Kartoffelklöße.

Womit wir auch diesen Faden endgültig und erfolgreich ins OT geführt hätten ...

Kuchen ? ja diese Weihnachtskalorien Bombe :shock::p der Generalfeldmarschal von Aldi hat diese in Frankreich schon eingeführt :p
 
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Es dauert nicht mehr lange, dann werden in diesem Thema Rezepte für Quarkkeulchen, Teichelmauke, Eierschecke, Meißner Fummel und Co gepostet. Ich liebe Clavio:D!
 

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