Verwurstet - Joja Wendt

  • #261
Hahaha, ich wünschte ich hätte mit ihm zu tun, dann würde ich vielleicht auch etwas von den Säcken voller Geld abbekommen.
Kein Stress, ich verteidige hier niemanden, ich versuche nur eine etwas vielleicht positivere, konstruktive Betrachtung der Dinge anzuregen.

Ich kam mit dem Mann ins Gespräch, und erzählte ihm daß ich Pianist bin. Er fand das spannend. Hab den 3 mal gesehen in Charlottenburg in einer Kneipe. Mehr nicht... Mir ist die hohe Kunst wichtiger als das Geld. Ich gönne es ihnen. David Oistrach war Russe und auch sicherlich nicht arm, spielte aber um Welten besser und geschmackvoller Bach und Mozart als ein Garrett.
 

  • #267
Vorsicht! Gaaaanz dünnes Eis :005:
Ich würde mich nie einen "Jazzer" nennen. Ein "Jazzer" ist für mich ein mäßiger Amateurmusiker, heutzutage eher höheren Alters, der mit seinen Kumpels "das Realbook rauf und runter jammt" und dabei diverse Biere wegatmet. So ähnlich wie die Ausdrücke "Basser" für Bassist oder "Manni an der Schießbude".

Einen echten Profimusiker oder gar einen Künstler wie Herbie Hancock oder Fred Hersch einen "Jazzer" zu nennen, ist respektlose Wurschtigkeitssprache. Macht keiner, der eine gewisse musikalische Bildung hat (Indiz: Er nennt z.B. auch nicht Musikstücke "Lieder).
 
  • #268
Man kann jedenfalls in Deutschland mit selbstgestrickten Low-Budget-Arrangements von Klassikern in den heiligen Kulturhallen der Großstädte auflaufen.

Da wird sicher der verehrte Kollege @Dreiklang mit seinen verballhornten Liszt-Glöckchen demnächst in der Elbphilharmonie reüssieren.

CW
 
  • #269
Einen echten Profimusiker oder gar einen Künstler wie Herbie Hancock oder Fred Hersch einen "Jazzer" zu nennen, ist respektlose Wurschtigkeitssprache.
Diese Musik strahlt doch so eine Coolness, so eine verspielte Lockerheit aus. Mimosentum angesichts eines nicht unüblichen Sprachgebrauchs ist eigentlich das Letzte, was ich da hinter der Fassade vermuten würde.
 
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  • #270
Hat nichts mit "Mimosentum" zu tun, sondern mit "hip" und "square". Die "squares" (zu deutsch in etwa "Spießer") gebrauchen bestimmte Ausdrücke, mit denen sie irgendwie locker und cool erscheinen wollen, z.B. die von mir oben genannten.
 
  • #271
Hier die offizielle und endgültige Definition von "hip".

 
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  • #272
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  • #273
Ich würde mich nie einen "Jazzer" nennen. Ein "Jazzer" ist für mich ein mäßiger Amateurmusiker, heutzutage eher höheren Alters, der mit seinen Kumpels "das Realbook rauf und runter jammt" und dabei diverse Biere wegatmet. So ähnlich wie die Ausdrücke "Basser" für Bassist oder "Manni an der Schießbude".

Einen echten Profimusiker oder gar einen Künstler wie Herbie Hancock oder Fred Hersch einen "Jazzer" zu nennen, ist respektlose Wurschtigkeitssprache. Macht keiner, der eine gewisse musikalische Bildung hat (Indiz: Er nennt z.B. auch nicht Musikstücke "Lieder).
Hätte Ihro Gnaden denn, hinter allem, was unangemessen erschiene, auch einen Vorschlag, wie diese Gattung Musikusse zu nennen? Du schriebst, was da alles unangemessene Bezeichnungen seien in deinen Ohren, nicht aber, wie man diese Leute für deine Ohren - korrekt würde bezeichnen können.

Wäre "Jazzmusiker" OK?
Oder wäre auch das eine Verkürzung und dieserhalb unangemessen, weil sie nicht nur Jazz, sondern auch vieles andere könnten?
Also WIE nennen, diese?
 
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  • #274
Ich würde mich nie einen "Jazzer" nennen. Ein "Jazzer" ist für mich ein mäßiger Amateurmusiker, heutzutage eher höheren Alters, der mit seinen Kumpels "das Realbook rauf und runter jammt" und dabei diverse Biere wegatmet. So ähnlich wie die Ausdrücke "Basser" für Bassist oder "Manni an der Schießbude".

Einen echten Profimusiker oder gar einen Künstler wie Herbie Hancock oder Fred Hersch einen "Jazzer" zu nennen, ist respektlose Wurschtigkeitssprache. Macht keiner, der eine gewisse musikalische Bildung hat (Indiz: Er nennt z.B. auch nicht Musikstücke "Lieder).
Ich kann nachvollziehen, was du meinst. Für mich als Amateur und Jazz-Liebhaber ist der Begriff Jazzer in keinster Weise abwertend besetzt. In der nachfolgend verlinkten interessanten Doku, die heute erstmals im SWR/SR-Fernsehen um 23:35 Uhr ausgestrahlt wird und ich mir schon vorab in der Mediathek angesehen habe, sprechen übrigens viele sehr bekannte Musiker, die man wirklich nicht als mäßige Amateurmusiker bezeichnen kann, von sich und ihren Kollegen als "Jazzer".

 
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  • #275
sprechen übrigens viele sehr bekannte Musiker, die man wirklich nicht als mäßige Amateurmusiker bezeichnen kann, von sich und ihren Kollegen als "Jazzer".
Mit solch' simplen Fakten würde ich mich bei einer so heiklen Angelegenheit nicht aufhalten.

Früher, in anderen grausligen Zeiten, hieß Jazz "Negermusik". Also waren wohl die Musiker - logisch - "Negermusikmusiker", kurz "NMMs". Is' natürlich etwas sperrig, dieser Ausdruck und das "N"-Wort ist außerdem zu einem Tabu mutiert.

Da ist nun Kreativität gefragt.

CW
 
  • #276
Sehr beliebt auch der Begriff "Affenschwanzmusik".
 
  • #279
Mir war es in meiner Jugend auch unangenehm, als welche aus der vorherigen Generation feststellten, ich spiele spiele wieder meine "Negermusik"; rassistisch und abwertend gegenüber meinem musikalischen Interesse. Auf dem Land bleiben solche Begriffe auch etwas länger erhalten. Z.B. steht dort in einem Restaurant wie selbstverständlich noch "Zigeunerschnitzel" auf der Speisekarte.

Umgekehrt muss ich zugeben, dass ich auf deren Vorliebe für Volks- und Schlagermusik auch etwas herabgeschaut habe, was ihnen gegenüber auch nicht ok war.
 
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  • #280
Man kann jedenfalls in Deutschland mit selbstgestrickten Low-Budget-Arrangements von Klassikern in den heiligen Kulturhallen der Großstädte auflaufen.

Da wird sicher der verehrte Kollege @Dreiklang mit seinen verballhornten Liszt-Glöckchen demnächst in der Elbphilharmonie reüssieren.

CW
Also Eure gesinnungsethische jazzpolizistische Haltung in allen Ehren. Das ist doch kein „selbstgestricktes Low-Budget-Arragement“😨
Es sind vielleicht nicht die Goldberg-Variationen, aber Carmen-Variationen werde ich in 100 Jahren nicht so spielen können.
 

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