Verkrampfen bei "Brillennoten"

  • Ersteller des Themas Lagerbaer
  • Erstellungsdatum

L

Lagerbaer

Dabei seit
7. Apr. 2009
Beiträge
6
Reaktionen
0
Hallo,

schnelle Läufe kann ich mir gut erarbeiten, da hab ich so ein paar Tricks für, aber wo es bei mir hapert sind Sachen wie schnelle Oktavtriller/Brillennoten wie man sie z.B. im ersten Satz der Pathetique von Beethoven findet (nach der langsamen Einleitung).

Mein Problem ist, dass die linke Hand dann recht bald verkrampft. Auf welche Art sollte man solche Stellen üben? Bin an und für sich geduldig genug :-)

Gruß vom Lagerbaer.
 
Oh je, da war ich so froh dass ich ein schönes Forum für's Klavier gefunden habe dass ich gleich mal was fragen wollte und dann stelle ich fest, dass es zu genau meinem Problem, sogar zu genau demselben Stück, schon weiter unten einen Thread gibt :(

Brrrr, wird nicht wieder vorkommen :)
 
Hallo Lagerbaer,

nachdem du den Begriff "Brillennoten" verwendest, liegt deine Schwierigkeit nicht nur in der technischen Ausführung des Tremolos, sondern auch in der Umsetzung der Notation. Selbst wenn dir theoretisch klar ist, daß Halbe Noten mit einem Achtelbalken eine Folge von Achtelnoten bezeichnet, ist es doch manchmal hilfreich, einen Takt beispielhaft auszunotieren. Dann siehst du, welche tiefe Note mit welcher Note der rechten Hand zusammenkommt und hast vermutlich ein sichereres Gefühl beim Spielen, als wenn du nur denkst "linke Hand Achtel, rechte Hand Viertel"
 
Es gibt bereits einen Thread zu genau diesem Thema hier im Forum. Das weiß ich deswegen so genau, weil ich die gleichen Schwierigkeiten hatte.

Nullter Schritt: Die linke Hand spielt in erster Linie die unteren Töne - also kleiner Finger, der Daumen ist nebensächlich. Außerdem spielt sie leise und verzichtet erstmal auf jede dramatische Dynamik.
Erster Schritt: Die rechte Hand muß 100% sitzen
Zweiter Schritt: Die rechte Hand muß akkurat und geplant betonen und akzentuieren
Dritter Schritt: Jetzt kann man anfangen, mit links ein bischen Betonung einzubauen, wenn das nicht schon von selbst gekommen ist. Mit Dynamik bzw. vor allem mit Crescendo vorsichtig bleiben. Wenn rechts präzise führt, ist es auch garnicht so nötig.
Vierter Schritt: Jetzt darf man das Tempo vorsichtig erhöhen. Wenn es für links schwer wird, wieder zurückschrauben und rechts noch besser üben.

Und immer daran denken, daß Beethoven zwar Kontraste liebte aber daß man deswegen noch lange nicht die Möglichkeiten des Instruments voll ausschöpfen muß. Also bei den Crescendi lieber auf mf zielen und bei f landen als auf f zu zielen und bei fff zu landen und dafür leiser und später beginnen.

Wenn du merkst, daß links und rechts im Tempo auseinander fallen, spiele mit links eine Weile nur mit dem kleinen Finger, laß die Töne des Daumens aus, das ist der entscheidende Puls der linken Hand. Und der richtet sich vermutlich auch bei dir nach der rechten Hand, also muß diese absolut sicher sein, denn sonst mußt du bei jeder Unsicherheit mit links das Tempo angleichen und wirst unweigerlich fest.
 

Zurück
Top Bottom