Verdienst Korrepetitor

  • Ersteller des Themas nilstorben
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Wer heute Klavier studiert ist selber schuld, da jedem bewusst sein muss dass die Chanze gross rauszukommen eher einem Traum gleichkommt.
Dieser Beruf kann schnell vom Traum zum Alptraum werden, dann wenn es darum geht seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die wenigsten wollen dies einsehen, merken es dann, wenn die Miete nicht mehr bezahlt werden kann und der Schritt zur Sozialhilfe der einzige Weg ist.
Natürlich gibt es Möglichkeiten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser sich zu halten und nach aussen den grossen Pianisten/in zu spielen.
Ich sehe dies bezüglich genug, es ist ein Drama.
Wer aber trotz all den negativen Zukunftsprognosen trotzen will, muss sich Gedanken machen mit was für Möglichkeiten man sich mit Musik sein Leben finanzieren kann.
Ich denke daher, es gibt in diesem Beruf keine Abstuffungen, seies als Korrepetitor, Unterhaltungsmusiker, Klavierlehrer usw.
Das der Eine mehr oder weniger verdienen kann, weiss man ja schon zum Voraus aus dem oben genannten Grund. Diesbezüglich gibt es doch nichts zu meckern, dieses Schicksal hat man sich ausgesucht und man muss mit diesem fertig werden.
Alle Korrepetitoren die ich kenne und dies sind einige, unterrichten nebenbei , begleiten irgend welche schrullige möchte gerne Sängerinnen, da mag man sich amüsieren aber dort kann man Kohle hollen, oder spielen an irgenwelchen Privatanlässen. Dies töhnt jetzt alles sehr einfach, dass grosse Problem vieler Musiker, sie können so was nicht aufbauen weil ihnen die Initiative fehlt , die Ausstrahlung und Durchhaltevermögen, ein grosses Problem viele Musiker.
Dieser Beruf ist faszinierend, aber alles andere alls ein Zuckerlecken

Cordialement
Destenay
 
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Liegt Hasenbein denn falsch mit der Annahme, dass Korrepetitoren diesen Job meistens ergriffen haben, weil ihnen andere Verdienstmöglichkeiten im Klavierspielenden Bereich entgegen ihrer Erwartung verschlossen blieben?
ja.

zumal obendrein die Überschneidungen mit Dirigierassistenz etc. gar nicht berücksichtigt wurden - es ist schlichtweg falsch, den Beruf des Korrepetitors als Abstellgleis oder Notlösung zu bezeichnen!
 
Ich bleibe jedoch dabei: Die Bezahlung steht meist in keinem Verhältnis zur Qualifikation und zum Stress, den man hat. Ergo ein Scheißjob.

Krankenschwester ist ja an sich - vom Berufsbild her - auch ein wichtiger und toller Beruf; durch die unterirdische Bezahlung und die miserablen Arbeitsbedingungen ist das jedoch de facto auch ein Scheißjob, den man niemandem empfehlen kann.

Ist das nicht etwas kurzsichtig gedacht? Was ist überhaupt ein Scheißjob?

Keine angemessene Bezahlung zu erhalten, ist Mist, das stimmt. Wenn aber ansonsten der Krankenschwesterberuf genau das ist, was man tun will, wandelt sich der Scheißjob zum Traumjob trotz schlechter Bezahlung (meine Schwester ist Krankenschwester, meine Nichte wird es gerade). Ich finde auch, dass dieser Berufszweig viel zu schlecht bezahlt wird, aber das ist nicht das einzige Kriterium zur Bewertung.

Liebe Grüße

chiarina
 
Danke, Rolf, für die Einschätzung. Abgesehen von der möglicherweise schlechten Bezahlung, wie sie in vielen anderen Berufen jedoch auch anzutreffen ist (kenne z. B. eine Zahnarzthelferin, die 900 Euro netto pro Monat bekam), finde ich diese Tätigkeit, wie sie oben beschrieben wurde, irgendwie schon eine interessante Möglichkeit, den Musikerberuf zu gestalten. Je nach angelegter Persönlichkeit erscheint mir das für den ein oder anderen geeigneter, sich zu entfalten, als die Welt als konzertierender Pianist zu bereisen, oder das möglicherweise vergeblich anzustreben.
 
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Abgesehen von der möglicherweise schlechten Bezahlung,
die möglicherweise "schlechte" Bezahlung des Korrepetitorjobs entspricht ungefähr dem, was ein Realschullehrer verdient - beides sind akademische Berufe (und beide sind durchaus besser honoriert als eine Zahnarzthelferin) - - das sollte man nicht untern Tisch fallen lassen. ...auch "Musikschullehrer" müssen sich strecken, um ein Festgehalt von ca. 3500.- brutto zu erreichen...
freilich gibt es halbe Stellen etc., auch geringer dotierte (z.B. in der Provinz, wo die großen Opernhäuser, Orchester und Musikhochschulen eher rar gesät sind) - aber das ist in anderen Erwerbszweigen heuer auch nicht groß anders - - - und entre nous: man strebt gemeinhin nicht an, Korrepetitor irgendwo in der Pampa zu werden ;)
 
Ist das nicht etwas kurzsichtig gedacht? Was ist überhaupt ein Scheißjob?

Keine angemessene Bezahlung zu erhalten, ist Mist, das stimmt. Wenn aber ansonsten der Krankenschwesterberuf genau das ist, was man tun will, wandelt sich der Scheißjob zum Traumjob trotz schlechter Bezahlung (meine Schwester ist Krankenschwester, meine Nichte wird es gerade). Ich finde auch, dass dieser Berufszweig viel zu schlecht bezahlt wird, aber das ist nicht das einzige Kriterium zur Bewertung.

Liebe Grüße

chiarina
Da ist es wieder, das deftige Wort vom "Scheißjob". Vielleicht kann @hasenbein bei der folgenden Anekdote nachvollziehen, warum mir dieses Wort so zuwider ist.

Seit vielen Jahren betätige ich mich gerne auch als professioneller Unterhaltungspianist, der eine Menge in der Hotellerie/Gastronomie/Eventbranche erlebt hat. Eines Tages kontaktiert mich auf Empfehlung ein Pianistenkollege, der für einige Monate eine Vertretung an seinem Arbeitsplatz in einem großen Hotel der ****-Kategorie sucht, da er selbst ein Engagement in die Schweiz übernehmen möchte. Einen freien Abend nutze ich, um wie verabredet in dem Haus vorbeizuschauen. Schließlich möchte man sich ja auch persönlich kennen lernen. Am Flügel erwartet mich ein missmutig dreinschauender Klavierspieler (etwa Anfang fünfzig) mit Schnapsfahne und der Begrüßung "Boah, ein Scheißjob ist das hier..." - andere sagen Hallo oder Guten Tag. In einer Pause wurde ich dann selbst ans Instrument gebeten und die Atmosphäre im Restaurant änderte sich schlagartig. Ich war damals Ende zwanzig und musste mir im Whiskydunst dann einen Vortrag darüber anhören, dass er in meinem Alter noch mit Leib und Seele bei der Sache gewesen sei, aber heute wisse, dass es keine miesere und beschissenere Tätigkeit auf der Welt gäbe, als Klavier spielen zu müssen. Was sagt einem in diesem Zusammenhang das Sprichwort, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei? Das Ende vom Lied war allerdings, dass das von mir damals wahrgenommene Festengagement besser dotiert war als diese obendrein so unwürdig präsentierte Offerte: Nach einer Dreiviertelstunde verließ ich das Hotelfoyer, nachdem ich die Vokabel "Scheißjob" zum sechsten Mal vernommen hatte...!
@hasenbein
Ach so, und aus diesen psychologischen Gründen heraus sollte man die Wahrheit, daß Musiker oft schlecht bezahlt sind, lieber nicht ansprechen? Und schon gar nicht anprangern?

Wie sieht es z.B. bei Schauspielern aus? Sollten die auch lieber die Klappe halten, statt ihre miserablen Gagen zu beklagen?

Es ist ja auch Quatsch, gleich von "entrechteten" und "versklavten" Musikern oder "frustrierten armen Irren" zu reden - hier bringst Du genau die Unsachlichkeit rein, die Du mir vorwirfst! Es geht NUR darum, daß in vielen Berufen Leistung und Bezahlung nicht in einem vernünftigen Verhältnis stehen, und das sollte man ins Bewußtsein der Öffentlichkeit bringen, egal ob es sich um "unverzichtbare" Berufe (wie z.B. Pflegeberufe) handelt oder um "nicht so wichtige" (wie Klavierlehrer oder Korrepetitoren).
Sind Begriffe wie "Horst für alles" denn viel sachlicher gewählt? Sei's drum: Es besteht natürlich in diesem Beruf ein eklatantes Missverhältnis zwischen geforderter Leistung und gebotener Bezahlung, einverstanden. Ich habe auch niemals behauptet, dass man solche unbefriedigenden Konstellationen nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit (für die man ohnehin nur sein Hobby zum Beruf gemacht hat, soll froh sein, dass er für das bisschen Geklimper überhaupt Geld kriegt etc.) bringen darf, im Gegenteil: Wozu organisiert man sich z.B. in Berufsverbänden?

Wenn es im Ansehen der Öffentlichkeit gelingt, dieses Berufsbild stärker positiv herauszustellen, lässt sich eher eine Verbesserung der beruflichen Situation nicht nur im Korrepetitorberuf durchsetzen. Mit kräftigen Tritten gegen das Schienbein jener bösartigen, niederträchtigen und gemeinen Personen, die einen einfach nicht angemessen bezahlen wollen, ist allerdings wenig auszurichten. Warum bewerben sich an unseren Musikhochschulen scharenweise Nachwuchskandidaten um eine sehr begrenzte Anzahl von Studienplätzen im Fachbereich Klavier? Alles durchgeknallte Träumer, die sich als Reinkarnation von Rubinstein sehen? Die Pianistik ist ein ungeheuer breit angelegtes Feld mit unzähligen Betätigungsmöglichkeiten, auch wenn diese gerne besser bezahlt sein dürften. Und warum gibt es vielerorts einen eigenen Studiengang für Korrepetition (Berlin, Dresden, Weimar, Rostock, Stuttgart...); entscheiden sich vorrangig Versager und Minderbegabte für dieses Studienziel, um dann bis zur Verrentung einen "Scheißjob" auszuüben?
 
Sind Begriffe wie "Horst für alles" denn viel sachlicher gewählt? Sei's drum: Es besteht natürlich in diesem Beruf ein eklatantes Missverhältnis zwischen geforderter Leistung und gebotener Bezahlung, einverstanden. Ich habe auch niemals behauptet, dass man solche unbefriedigenden Konstellationen nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit (für die man ohnehin nur sein Hobby zum Beruf gemacht hat, soll froh sein, dass er für das bisschen Geklimper überhaupt Geld kriegt etc.) bringen darf,

OK, mit anderen Worten, mit meiner Kritik an der Bezahlung habe ich sehr wohl Recht, und meine Empfehlung, diesen Beruf nicht anzustreben, ist somit auch durchaus vernünftig - denn es gibt andere Berufe, in denen es nicht so ist, daß man wie ein Verrückter arbeiten muß und dafür auch noch ausgesprochen wenig Geld kriegt.

Ihr habt Euch also offenbar primär nur an meiner Formulierung "Scheißjob" aufgehängt; wenn ich es in einer Art wie Rheinkultur formuliert hätte, hättet Ihr vermutlich gar nicht protestiert... furchtbar, diese spießige Wortklauberei...

LG,
Hasenbein
 
furchtbar, diese spießige Wortklauberei...
Chez Hasenbein,
edler Recke wider die Spießer und Arbeitssüchtigen ;):D
...ich hab da einen exemplarischen Link zur Vergütung eines festangestellten Korrepetitors schon vor längerem... da ist ne Zahl dabei, welche Knete, Kohle, Kies, Zaster bedeutet - nu sach mir doch bitte, was daran schlecht ist?

...und die Einkünfte eines Korrepetitors in Festanstellung an einem großen Opernhaus (Stuttgart, Dresden, Berlin, München etc) sind sogar noch etwas höher - vergleichbar mit Vollzeitlehrern (Realschule, Gymnasium)
 
Hier lese ich einige Halbwahrheiten.
Also - der Beruf des Korrepetitors ist tatsächlich was er ist - ein Beruf. Und man kann ihn anstreben und sogar studieren. Er kann sogar ziemlich Spaß machen :-)
Was die Bezahlung anbelangt, so erhält man kein Star-Honorar, sondern das eines durchschnittlichen Angestellten im Mittelfeld. Je nachdem hat man dafür aber auch ganz schön zu ackern, nicht nur vom Können wird viel abverlangt, auch zeitliche Präsenz ist gefragt.
Das ad-hoc-Transponieren wird im Übrigen relativ selten abgefragt, denn die Opern sind nunmal in der und der Tonart komponiert, und der Sänger muss sie so singen! (Das Transponieren macht er eher nebenbei beim Tingeln mit den Sängern....)
Auch kennt nicht jeder Korrepetitor JEDE Oper des Hauses in- und auswendig, denn es gibt ja meist nicht nur einen, und so werden die Stücke aufgeteilt.
Vom Blatt spielen muss er allerdings können (sonst hat er leider eine 60-Std.-Woche...)
 
Das ist doch grundsätzlich eine schöne Sache. (Als Kirchenmusiker habe ich übrigens mal deutlich weniger verdient.) Im Gegensatz zu vielen Musikschulen, die nur noch Honorarstellen anbieten, hat man eine Festanstellung. Mehr als viele Musiker, die sich sonst abrackern. Ich kenne einige Pianisten, die an so etwas wirklich Freude haben. Übrigens nach meiner Einschätzung wirklich gute Musiker, nichts drittklassiges, dafür ist der Job viel zu anspruchsvoll. Wem das Repertoire Spaß macht und wer gut vom Blatt spielt kann das doch ernsthaft in Erwägung ziehen.
 
Mir ist kürzlich ein Berufsbild begegnet, von dem mir gar nicht so klar war, dass es das gibt bzw. was es beinhaltet: Das des Ballettrepetitors. Der Betreffende muss nur improvisieren, und zwar möglichst so, dass die Tänzer dazu gut tanzen und trainieren können. Was es nicht alles gibt!
 

Mir ist kürzlich ein Berufsbild begegnet, von dem mir gar nicht so klar war, dass es das gibt bzw. was es beinhaltet: Das des Ballettrepetitors.
Berührungspunkte ergeben sich durch die Tätigkeit im Musiktheater (Oper, Operette, Musical) - wenn es ein Zwei- oder Dreispartenhaus ist, passiert das zwangsläufig. Gerade bei Operette und vor allem Musicals müssen sich die Akteure auf der Bühne wirklich bewegen können und teilweise recht anspruchsvolle Choreographien bewältigen. Da ist dann auch ein Ballett mit von der Partie - da ist ein rhythmisch klar strukturiertes Spiel unverzichtbar. Temposicherheit, Puls, Stabilität, Bewusstsein für organische Bewegungsführung - das ganze Programm. Auch dann, wenn man selber nicht tanzt.

Spezialisten für Ballett(kor)repetition finden auch Betätigungsmöglichkeiten in größeren Ballettschulen und vergleichbaren Häusern, allerdings wird dort zunehmend immer verfügbaren Playbacks zuungunsten von live spielenden Musikern der Vorzug gegeben, nicht zuletzt aus Kostengründen:
http://tanznetz.de/forum/thread/13262/ballettkorrepetitor-gesucht

LG von Rheinkultur
 
Wieviele Klavierstudenten gibt es und wieviele Top-Pianisten, die gefragt sind und daher gut verdienen? Wie ist das Verhältnis?
Schwer zu sagen. Entscheidend ist nämlich auch, dass Interessenten an diesen Arbeitsgebieten beizeiten der Einstieg gelingt. Etwas gehässig formuliert: Wer erst im Laufe der Zeit bemerkt, dass man wohl doch nicht das Zeug zum großen Solisten hat und dann eher zaghaft und frustriert den Umstieg probiert, wird vermutlich auch dort keine sonderlichen Karrierechancen haben. Im Grunde genommen die gleiche Konstellation wie bei Klavierpädagogen, die nur notgedrungen beim ungeliebten Unterrichten landen.

Inzwischen gibt es die Möglichkeit, das Fach als eigenständigen Studiengang an verschiedenen Hochschulen (vor allem in den Neuen Bundesländern) zu studieren. Ein interessantes Betätigungsfeld auf der Schnittstelle von Pianistik, Klavierpädagogik und Ensembleleitung allemal.

LG von Rheinkultur
 
Bewerber pro Studienplatz sind es etwa 30 bis 40, wenn ich das richtig sehe. Nun benötigt man die Gesamtzahl aller Studienplätze und die Zahl der Top-Pianisten. Das müsste man doch abschätzen können. Man kann nicht einfach nur Deutschland betrachten, da der Ausländeranteil im Studium offensichtlich >50% ist. Man muss also genial gut sein, um da wirklich an die Spitze durch zu kommen. Interessant. Kann man die Hochschule umgehen, also privat vorwärts kommen?
 
Bewerber pro Studienplatz sind es etwa 30 bis 40, wenn ich das richtig sehe. Nun benötigt man die Gesamtzahl aller Studienplätze und die Zahl der Top-Pianisten. Das müsste man doch abschätzen können.
Entscheidend ist aber auch, inwieweit dieser Beruf nachher auch tatsächlich so ausgeübt wird. Ein immer größerer Prozentsatz von Musikern ist freiberuflich mit wechselnden Schwerpunkten tätig. Vor allem sagen etwaige Statistiken wenig über tatsächliche individuelle Karrierechancen in der Praxis aus.

Wenn ich mir mal überlege, welche Studienfächer ich studiert und abgeschlossen habe und was ich beruflich heute tue - vieles de facto als Seiteneinsteiger... . Bei anderen soll es ähnlich sein.

LG von Rheinkultur
 
Bewerber pro Studienplatz sind es etwa 30 bis 40, wenn ich das richtig sehe.

An meiner Hochschule gibt es pro Jahr etwa 500 Bewerber für das Fach Klavier. Zur Eignungsprüfung zugelassen werden ca. 20, genommen werden höchstens 5, meistens nur 3-4.

Die Quote ist also im besten Fall 1:100. Mag allerdings sein, dass es an anderen Hochschulen etwas entspannter zugeht.
 
Die Quote ist also im besten Fall 1:100. Mag allerdings sein, dass es an anderen Hochschulen etwas entspannter zugeht.
Allerdings stellt man sich auch die Frage, wozu man Kandidaten für eine Berufslaufbahn heranziehen soll, die zu einem späteren Zeitpunkt (nach dem Studienabschluss etwa) scheitern. Das Berufsleben kann sich dann nämlich höchst unentspannt gestalten.

In anderen Fachrichtungen ist die Quote vielleicht zunächst günstiger als etwa 1:100 - allerdings ist dann auch der Markt entsprechend kleiner und die Anzahl später verfügbarer Anstellungsmöglichkeiten (oder Auftragsdichte) noch geringer.

LG von Rheinkultur
 
wieviele Top-Pianisten, die gefragt sind und daher gut verdienen?
Ich glaube darüber kann man gar keine Statistik führen.
Neben "gut spielen" (das können ja im Prinzip sehr viele) gehört halt auch noch ein gewisser Geschäftssinn und ein gutes Netzwerk dazu. Das studiert man nicht oder nur begrenzt, das macht man dann einfach oder eben nicht, ist auch nicht jedem gegeben.

Wenn ich z.B. meinen ehemaligen KL nehme, der ein Musiker wie 100.000 andere ist: Der hat immer wieder verschiedene Projekte parallel laufen, ist in mehreren Sextetts, Trios und Duetts organisiert und mit denen in DE, Europa und Amerika unterwegs, nimmt immer mal ne CD auf...
Verdienen tut der bestimmt mehr als so mancher Pianist, der evtl. "besser" ist aber damit nix anzufangen weiß.
Wie überall gilt auch für Musiker: Klappern gehört zum Handwerk.
 
...Alle Korrepetitoren die ich kenne und dies sind einige, unterrichten nebenbei , begleiten irgend welche schrullige möchte gerne Sängerinnen, da mag man sich amüsieren aber dort kann man Kohle holen, oder spielen an irgenwelchen Privatanlässen. Dies töhnt jetzt alles sehr einfach, dass grosse Problem vieler Musiker, sie können so was nicht aufbauen weil ihnen die Initiative fehlt , die Ausstrahlung und Durchhaltevermögen, ein grosses Problem viele Musiker.
Dieser Beruf ist faszinierend, aber alles andere als ein Zuckerlecken

Cordialement
Destenay

Liebe Pianisten,

ich greife hier ein altes Thema auf, weil ich Euer Feedback benötige. Ich baue gerade mit meinen zwei Mitgründern AccompaMe auf, eine online Plattform für Musikbegleitungen, bei der jeder Professionelle Musiker eigene Begleitungen und Einzelstimmen zum Verkauf anbieten kann, um von Hobby-Musikern zum Üben gekauft zu werden.

Dazu zwei Fragen an Euch:

1) Was schätzt Ihr ist der zeitliche Aufwand (Arbeitsstunden), Schuberts Schwanengesang (Klavierbegleitung) komplett mit einem akustischen oder E-Piano als WAV oder MP3 aufzunehmen, wenn man bedenkt, dass manche der Stücke mehrere Takes brauchen bis sie fehlerfrei sitzen?

2) Habt ihr manchmal Anfragen von Sängern, die eine bestimmte Begleitung zum Üben von euch wollen? Was verlangt ihr für so im Durchschnitt dafür (z.B. Stücklänge 5 Minuten)

3) Was spricht eher dafür oder dagegen, solch bekannte oft gesungene Stücke als Korrepetitor/Pianist aufzunehmen und nicht auf Anfrage an Einzelpersonen sonder offen zum Verkauf anzubieten (weltweit erreichbar da digitale Datei)?

Vielen Dank für Eure Rückmeldung, bin sehr gespannt auf Eure Antworten.

Herzliche Grüße

Gabriel
 

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