Üben nach Armbruch?

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Pianistenfan_Nr.13

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Hallo liebe Clavios (oder Clavioten?)

nach langer Zeit verfasse ich auch mal wieder einen Beitrag, leider in einer nicht so schönen Angelegenheit.
Jetzt wo ich das Abi geschafft habe und Zeit zum Üben hätte habe ich es doch tatsächlich geschafft mir den Unterarm (unterhalb des Handgelenks) zu brechen. Eine Radius-Fraktur, die sich so blöd verschoben hatte, dass man operieren und eine Metallplatte reinsetzen musste. Die OP ist jetzt zwei Wochen her und mich juckt es in den Fingern wieder zu üben, aber ich kann mein Handgelenk kaum bewegen (und es bleibt auch noch für 2 Wochen in einer abnehmbaren Schiene).

Deshalb wollte ich mich mal erkundigen, ob hier jemand eine solche oder ähnliche Verletzung schon gehabt hat, und ob es überhaupt sinnvoll ist zu üben, solange ich rechts mit steifem Handgelenk spielen müsste. Gewöhnt man sich dann an, "falsch" zu spielen, also mit unbewegtem Gelenk, oder ist es besser als gar nicht zu üben? Medizinisch spräche nichts dagegen, ich soll die Finger sogar bewegen, aber das Gelenk bleibt eben vorerst relativ unbeweglich und ich weiß auch nicht wie lange es dauert bis sich das ändert.

Ich stelle die Frage auch deshalb, weil immer wenn ich auf anderen Seiten zum Thema Radius Op suche, irgendwelche Horrorgeschichten zum Thema erzählt werden, während die Operation bei mir perfekt durchgeführt wurde. Ich würde mich also sehr über positive Erfahrungen jedweder Art freuen ;)

Außerdem bin ich frustriert weil ich nichts machen kann und nicht eine einzige Sportstunde durch die Verletzung verpasst habe...
 
Wenn es der rechte Arm ist, dann nutze die Gelegenheit und spiel eine Weile Literatur für die linke Hand. Es gibt doch genug!

Gute Besserung!
 
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Das ist eine sehr sinnvolle Idee von mick - und dazu könntest du ein kleines Bisschen mit rechts spielen. Ich wäre allerdings sehr vorsichtig und würde immer nur in kurzen Intervallen spielen (10 min) - nicht, weil du deine gebrochene Stelle überanstrengst, sondern weil du u.U. die Sehnen überanstrengst. Wenn du ausschließlich aus den Fingern spielst ist das eine Spieltechnik, die du vorher vermutlich nie angewendet hast. Da kann man sich leicht eine Sehnenscheidenentzündung holen.
 
Wenn es der rechte Arm ist, dann nutze die Gelegenheit und spiel eine Weile Literatur für die linke Hand. Es gibt doch genug!

Gute Besserung!

Erst mal danke :)

Sind das dann Stücke, Etüden oder Technikübungen? Tut mir leid für die blöde Frage aber ich habe meine Noten bisher fast ausschließlich von meiner Klavierlehrerin vorgeschlagen bekommen, insofern habe ich relativ wenig Ahnung davon ob/welche Stücke hauptsächlich für nur eine Hand geschrieben wurden. Kannst du mir da ein Beispiel nennen? Aber es ist auf jeden Fall eine richtig gute Idee, ich werde meine Lehrerin mal anrufen und fragen was in meinem Schwierigkeitsgrad so verfügbar ist.

Vom Niveau her bin ich gerade so weit gewesen, Stücke aus dem Album für die Jugend von Schumann und einen leichteren Tschaikowsky-Walzer zu spielen (Op.39 Nr.9). Den Walzer könnte ich sogar langsam ausprobieren (ist rechts meistens nur ein Finger auf einmal auf den Tasten) aber gerade da war das Handgelenk so wichtig damit er gut klingt. Ich werde mal schauen ob ich schummeln kann indem ich den ganzen Unterarm bewege, das sieht dann zumindest lustig aus egal wie gut das Ergebnis ist :-D
 
insofern habe ich relativ wenig Ahnung davon ob/welche Stücke hauptsächlich für nur eine Hand geschrieben wurden. Kannst du mir da ein Beispiel nennen?
z.B. Skrjabin Prelude & Nocturne für die linke Hand (das Nocturne hat ein paar virtuose Passagen, das Prelude ist einfacher) - beides sehr klangschöne spätromantische Klavierstücke, denen man nicht anhört, dass da nur eine Hand spielt (!)
...natürlich gibt es ein berühmtes Klavierkonzert für die linke Hand von Ravel, aber davon rate ich ab (das ist richtig sehr schwer...)
 
Vom Niveau her bin ich gerade so weit gewesen, Stücke aus dem Album für die Jugend von Schumann und einen leichteren Tschaikowsky-Walzer zu spielen (Op.39 Nr.9).

Auf dem Niveau kenne ich leider kaum Literatur für die linke Hand. Die Studien op. 113 von Rheinberger kämen evt. in Frage, vielleicht auch noch das Nocturne op. 9 von Skrjabin. Ich habe vor Jahren mal eine Bearbeitung der Lauretta-Arie für linke Hand angefertigt, die ist auch nicht besonders schwierig, aber wahrscheinlich für dich noch nicht machbar.

Du kannst natürlich auch langsame Sätze aus Cellosuiten von Bach oder Reger spielen, die sind nicht uninteressant!
 
Ich hatte so etwas ähnliches kurz vor dem ersten Staatsexamen. Ich habe dann die Bach/Brahms Chaconne gespielt oder die Sonate von Reinecke. Sehr interessant: Gary Graffman, der unter anderem auch Lang Lang und Yuja Wang ausgebildet hat (und noch so manch anderen guten Pianisten!!!), ist schon seit Jahren gezwungen sich auf Repertoire für die linke Hand zu beschränken. Ich habe ihn einmal mit einem Abend solcher Werke in Dortmund erlebt!
 
Die OP ist jetzt zwei Wochen her und mich juckt es in den Fingern wieder zu üben, aber ich kann mein Handgelenk kaum bewegen (und es bleibt auch noch für 2 Wochen in einer abnehmbaren Schiene).

...


Sinn einer solchen Schiene ist die Ruhigstellung des angrenzenden Gelenks damit der Knochen schön wieder zusammenwachsen kann.
Wenn Du das missachtest werden aus zwei Wochen vielleicht weitere zwei Wochen Schiene.
 

Alle genannten Werke sind für den TE zu schwer. Für das genannte Niveau "gerade so weit, einige Stücke aus dem Album für die Jugend" gibt es meines Wissens nach keine klassischen Klavierwerke für die linke Hand. Es heißt also, sich bis zur Genesung in Geduld zu üben und mit der linken Hand z.B. Tonleitern etc. zu üben. Mit der rechten Hand bzw. dem rechten Arm würde ich gar kein Risiko eingehen.
 
Alle genannten Werke sind für den TE zu schwer. Für das genannte Niveau "gerade so weit, einige Stücke aus dem Album für die Jugend" gibt es meines Wissens nach keine klassischen Klavierwerke für die linke Hand.
...uhh....das hab ich übersehen...
wenn das so ist, könnte man:
1. unter Zuhilfenahme des bösen rechten Pedals das erste Praeludium WTK I mit der linken Hand allein spielen
2. von den bisherigen zweihändig gespielten Anfängerstücken mal den Part der rechten, mal den der linken mit der linken Hand allein spielen (vertieft das, was man zuvor gemacht hatte)
3 ja, Skalen und Akkordbrechungen, auch Kadenzen können nicht schaden
 
Oder man macht es wie damals Joyce Jones, die nach einer Handverletzung und 6 Wochen Auszeit mit dem Orgelpedalspiel begann :-D
*scnr*
 
Deshalb wollte ich mich mal erkundigen, ob hier jemand eine solche oder ähnliche Verletzung schon gehabt hat,

Ja, allerdings links - war aber koa Beinbruch ned....wurd in der Chirurgie wieder "eingerenkt" bzw. wieder richtig platziert (was mir ein 4gestrichenes Fis entlockte) und des ganze dann mit Gips verputzt; blöderweise so hoch daß ich koa Oktave nimmer greifen konnte. Hab es mir dann mittels Dremel etwas runtergesägt da mit die Finger wieder Platz hatten und dann 4 Wochen mit Gips gespielt. Als der Gips dann runter war, war des schon links nimmer so einfach - die Kraft war weg.

LG
Henry
 
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