Üben nach Armbruch?

  • Ersteller des Themas Pianistenfan_Nr.13
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Hast du dir die hier ausgewählten Blumenfeld Etüden angesehen? Die sind nicht schwer, zumindest die ersten.
ich kenne und spiele vieles von Blumenfeld (Etüden, Transkriptionen etc) - und für Anfänger (siehe die entsprechenden Beiträge!) sind die Blumenfeldetüden alle schlicht zu schwierig!
...und was Godowskis Chopinbearbeitungen betrifft, so sind Anfänger mit gebrochenem Arm, die irgendeine davon spielen können, so selten wie Heiland und Messias... ;-)

schau noch mal:
Vom Niveau her bin ich gerade so weit gewesen, Stücke aus dem Album für die Jugend von Schumann und einen leichteren Tschaikowsky-Walzer zu spielen (Op.39 Nr.9).
ich hatte das anfangs auch übersehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Relativ unbekannt aber sehr nett ist die Sonatine für die linke Hand von Dinu Lipatti. Weit entfernt vom Schwierigkeitsgrad von den Godowski-Etüden, aber für einen Anfänger vermutlich immer noch zu schwer.
 
Godowsky Chopin Etüden gibt es viel, mir erscheinen die
Studies after the Trois nouvelles études (Nos.44-46) machbar?

Machbar ist ein dehnbarer Begriff. Für Amateure sind die in aller Regel nicht machbar - jedenfalls nicht anhörbar. Und für Amateure, die noch auf dem Level des "Album für die Jugend" sind, sind sie in keinem Fall machbar. Mal davon abgesehen, dass der Lern- und Übeaufwand in keinem besonders günstigen Verhältnis zur musikalischen Substanz steht.

Hast du dir die hier ausgewählten Blumenfeld Etüden angesehen? Die sind nicht schwer, zumindest die ersten.

Die bekannte Linke-Hand-Etüde op. 36 ist ein hochvirtuoses Konzertstück. Mir ist auch keine andere, einfachere von Blumenfeld bekannt. Da kann man dann auch gleich das Ravel-Konzert üben. ;-)
 
Ich habe vor Jahren mal eine Bearbeitung der Lauretta-Arie für linke Hand angefertigt, die ist auch nicht besonders schwierig
Wenn das die ist, die Du hier mal veröffentlicht hast....ähhh die ist für Leute wie Pianistenfan und mich unspielbar. :-D

"nicht besonders schwierig" ist vermutlich genau so dehnbar wie "machbar". :-)

@Pianistenfan_Nr.13 , nutze die Zeit um Tonleitern, Arpeggien usw. in der linken Hand und in allen Tonarten zu üben. Das braucht man immer wieder. Frage Deinen KL, der soll Dir sinnvolle Sachen aufschreiben.
Wenn es Dir zu langweilig wird und der Armbruch es zulässt, wäre das auch eine gute Übung:
Bei Stücken, wo die linke Hand kaum gebraucht wird und die Du schon kannst, die Hände einfach vertauschen. Gar nicht so einfach, selbst bei einfachsten Stücken die Melodie auf einmal links zu spielen. Bei mir blockiert da alles.
 
Unser "SpielLevel" ist da wohl vergleichbar. Als ich über zwei Monate lang die rechte Hand gar nicht nutzen konnte, habe ich neben Technikübungen zwei einfache Bach-Inventionen geübt (C-Dur und A-Moll). Nur die linke Hand. Einige Passagen der rechten Hand auch mit links gespielt, dadurch ging das Erarbeiten später dann auch gemeinsam viel schneller. Im Endeffekt ist das eine gute Zeit, ansonsten vernachlässigt man die Linke ja meist. Habe immer das Gefühl sie bräuchte per se mehr Aufmerksamkeit.

Außerdem hatte ich durch die Zeit und die andere Betrachtung mich auch zum ersten Mal intensiv mit dem Aufbau dieser Stücke beschäftigt, ...was man da alles entdecken kann ist faszinierend. Und wenn ich Stücke begreife, kann ich sie auch eher spielen. Vielleicht die Zeit also auch dazu nutzen. (OffTopic...deshalb kann ich auch gar nicht verstehen, warum man darüber diskutiert, ob man sich auch theoretisch mit der Musik beschäftigt....:denken::schweigen:)
 
Hallo Pianistenfan,

wenn dein Niveau dem Album für die Jugend entspricht dann kannst du gut mit dem Heft "Klaviermusik für eine Hand allein" von Anne Terzibaschitsch arbeiten.

Die Musik hat musikalisch sicherlich kein Schumann- oder Bach-Niveau, da es aber für eine absehbare Zeit ist, wirst du das verschmerzen können. Und ein paar schöne Sachen sind dabei, ich hatte das Heft mal bei meiner Schwägerin angeschaut, als Sie eine Hand geschient hatte. Sie kam gut damit zurecht und war damals ungefähr auf deinem spieltechnischen Niveau.

Gute Besserung!
 
Wenn es der rechte Arm ist, dann nutze die Gelegenheit und spiel eine Weile Literatur für die linke Hand. Es gibt doch genug!

Gute Besserung!
Ich habe mir dieses Jahr schon das rechte Handgelenk gebrochen. Radiusfraktur und zusätzlich noch teilweise abgesplittert. Es folgte eine OP (Platte) und danach 12 mal Krankengymnastik. Mein Arzt hatte mir geraten, sofort (!!) mit Klavierspielen wieder anzufangen, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen werde.
Das war der beste Rat überhaupt! Auch der Krankengymnast hat mir bestätigt, dass die Beweglichkeit nach kurzer Zeit wieder außergewöhnlich gut war.
Vergiss den Rat mit den Stücken für die linke Hand! Ich habe statt Chopin Etüden und Beethoven Sonaten eine französische Suite von Bach geübt. Aber natürlich beidhändig.
Nach vier bis sechs Wochen gingen dann auch die anstrengenderen Stücke wieder recht gut. Mittlerweile ist alles wieder normal.
Spiele so viel du kannst!
LG und Kopf hoch. In vier Wochen geht es dir schon bedeutend besser.
 
Ich habe nach Gelenkproblemen gar nicht erst nach Stücken für die lH gesucht, sondern darauf gesetzt, daß die rH irgendwann wieder spielbereit ist. Dann habe ich mir 2 "linkslastige" Stücke gesucht in der Annahme, daß später die leichtere rH dann noch dazu.
Das widerspricht allerdings der Auffassung nicht isoliert lH und rH zu üben. Aber in solchen Fällen scheint mir das eine Alternative zu reinen Llinkehandstücken zu sein.
 
Leute! Nach dem Gipsabwurf wieder mit der gebrochenen Hand zu spielen, ist die beste Reha die es gibt! Vor meiner Radiusfraktur hat ich ne starke rechte, des hat sich nach der Radiusfraktur geändert....nun donnert die Linke alles tot.

LG
Henry
 

Literatur für die linke Hand zu spielen ist kein bemitleidenswertes Unterfangen, sondern meiner Ansicht nach ein Glücksfall, zu dem man als Amateur wohl in der Regel nur kommt, wenn gerade die rechte Hand ausfällt.

Vielleicht käme für dich das Nocturne No. 1 von A. Abramowitsch in Frage. Ein freundliches, kleines Stück in sehr überschaubarer Komplexität. Den Fähigkeiten deiner linken Hand wird diese Phase zugutekommen und du wirst erstaunt sein, was man mit nur einer Hand allein bewerkstelligen kann.

http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/4/4e/IMSLP363707-PMLP587267-Abramowitsch_-_3_Nocturnes.pdf
 
Mein Gott...gebrochen oder ned - versuchts auch mit gebrochenen Knochen zu spielen - tut vielleicht etwas weh, aber man gewöhönt sich daran. Ich hab mir 2005 den Mittelhandknochen der rechten Hand gebrochen - Gips hab i ned gemocht, hab trotzdem weiter gespielt....ja, des ist scho so irgendwie wieder zusammengewachsen.

LG
Henry
 
Es ist eine Platte eingesetzt worden. Man trägt deshalb auch keinen Gips und soll das Handgelenk bewegen. Es darf 6 Wochen nicht stark belastet werden (Getränkekisten schleppen wäre also nichts), aber Bewegung muss trotzdem stattfinden. Da ist doch Klavierspielen ideal. Was sollen diese Tipps für die einhändigen Stücke? Das ist absolut kontraproduktiv. Wenn sich das Ganze normalisieren soll, muss trainiert werden.
 
@Nachtmusikerin Interessant und Danke für deinen Bericht! Bedenken sollte man vielleicht (trotzdem), dass die Erfahrung von dir und dem Betroffenen, was das Klavierspielen selbst angeht, sich anscheinend deutlich unterscheidet. Du hast sicher längst gelernt, sehr genau auf deinen Körper bzw. Hände und Arme zu achten und hineinzuspüren, was dir guttut, wann du Pause brauchst etc.
Wenn man das noch nicht hat und nur Rat "von außen" beherzigt, könnte man sich vielleicht übernehmen.
 
Die OP ist jetzt zwei Wochen her und mich juckt es in den Fingern wieder zu üben, aber ich kann mein Handgelenk kaum bewegen (und es bleibt auch noch für 2 Wochen in einer abnehmbaren Schiene).

Ich hatte schon mehrere Radius- und auch andere Frakturen und Rupturen... :bye:

Solange die Schiene noch drauf ist und die Chirurgen noch kein "Go!" gegeben haben, wäre ich zurückhaltend. In Deinem Alter ist die Ruhigstellung des Gelenks noch kein großes Problem. Die Versteifung wird nicht die KRASSEN Ausmaße annehmen, wie man staunend erlebt, wenn man in älteren Jahren einen Gips tragen muss (aber auch die löst sich wieder in Wohlgefallen auf, dauert nur deutlich länger).

Hätte ich das immense Pech, jetzt noch zwei Wochen lang die rechte Hand nicht einsetzen zu können, würde ich einfach nur die linke trainieren. All das Zeug, wofür man sich sonst nicht immer die nötige Zeit nimmt. Schnelle Skalen in allen Tonarten. Cortot-Übungen zum Beispiel inkl. der Transpositionen. Triller in der linken Hand. Schnelle Oktaven in der linken Hand. Braucht man immer. :lol:

Nur aufpassen, dass Du deutlich mehr Pausen einlegst bzw. sehr abwechslungsreiche Bewegungsmuster übst!

Wünsche baldige und rückstandlose Genesung. :cake:
 
@Nachtmusikerin Interessant und Danke für deinen Bericht! Bedenken sollte man vielleicht (trotzdem), dass die Erfahrung von dir und dem Betroffenen, was das Klavierspielen selbst angeht, sich anscheinend deutlich unterscheidet. Du hast sicher längst gelernt, sehr genau auf deinen Körper bzw. Hände und Arme zu achten und hineinzuspüren, was dir guttut, wann du Pause brauchst etc.
Wenn man das noch nicht hat und nur Rat "von außen" beherzigt, könnte man sich vielleicht übernehmen.
Ja, da könntest du vielleicht Recht haben. Das hatte ich nicht bedacht.
Andererseits sind diese kleinen Stückchen nicht wirklich anstrengend.
Am problematischsten und schmerzhaftesten fand ich am Anfang die Stellen, bei denen man z.B. einen Ton halten, die Hand (schnell) verschieben und dann weitere Töne spielen musste. Bei Bach kommt das ja öfter vor. Da war das Handgelenk anfangs noch sehr steif und das tat dann auch sehr weh. Aber bei den leichten Anfängerstücken kommt das doch sowieso nicht vor.
Wie mein Arzt so schön sagte: das, was Sie jetzt mit zusammengebissenen Zähnen erreichen, schaffen Sie relativ leicht. Wenn Sie 2 Monate warten und das Handgelenk völlig steif geworden ist, brauchen Sie das fünffache an Zeit.
 
Ich würde da nochmal 2 Wochen warten und die Hand auskurieren lassen.
Und in der zwischenzeit ein paar Etüden üben z.B Carl Schütze Lehrgang des Klavier Etüdenspiels Steingräber Edition Nr.2023
 
Wow, nochmals danke an alle die sich die Mühe gemacht haben Stücke rauszusuchen,
ich werde die nächste Zeit wohl ordentlich beschäftigt sein alles durchzuhören:-). Unabhängig davon ob ich rechts spielen kann/nicht kann ist es wahrscheinlich wirklich besser wenn ich mal die Linke trainiere. (Und es gibt tatsächlich das Phänomen dass solche guten Ideen immer erst umgesetzt werden wenn es nicht anders geht...)

Zum Schwierigkeitsgrad: Ich werde mir einfach mal das Notenbild anschauen und im Zweifelsfall meine Lehrerin fragen, aber ich muss mich korrigieren: Ich habe alle Stücke für die Jugend in meiner Ausgabe durch und hatte schon mit dem Stück Von fremden Ländern und Menschen aus den Kinderszenen angefangen. Leider verwechsele ich das immer, für die Jugend klingt doch eigentlich schwieriger als für Kinder :dizzy: deshalb habe ich Album für die Jugend geschrieben. Macht aber im Endeffekt nicht viel Unterschied, denn zur Prüfungszeit musste ich das Üben vernachlässigen, weil nicht alle im Haus sich über wohlklingende falsche Töne spätabends freuen...

Danke an Henry und Nachtmusikerin, ich bin wirklich erleichtert endlich mal positives zu hören.
Die Chirurgen haben mir zwar bestätigt dass ich die Hand irgendwann wieder so bewegen kann wie vorher, aber ein ungefähres Zeitfenster hat mir nie jemand nennen können. Mir wurde ja auch von den Ärzten gesagt dass ich die Finger möglichst oft bewegen soll damit ich nachher nicht umso länger brauche, und das Gelenk soll ich auch einmal täglich ein bisschen biegen, denn wegen der Platte kann da eigentlich nichts passieren. Ich soll bloß, wie schon richtig beschrieben, keine Gewichte schleppen.
Das dürfen jetzt andere für mich machen :teufel: Jaja, so eine Verletzung hat auch ihre Vorteile...

Ich habe mal ausprobiert den Walzer zu spielen und es ging auch relativ gut, allerdings ist das Rausfingern der Noten ziemlich anstrengend und mehr als zehn Minuten halte ich so wohl nicht durch (und ist wohl auch besser so, die Warnung vor der Sehnenscheidenentzündung werde ich lieber beherzigen). Also ist mein Plan für die nächsten zwei Wochen erst mal dass ich höchstens 10 min beidhändig spiele und sonst nur links, und sobald ich die Schiene nicht mehr brauche steigere ich die Zeit mit rechts langsam, so wie es eben geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, und bei Peters Vorschlag kam mir noch eine interessante Idee: ich habe noch eine weitere
Hobbypianistin im Haus. Es wäre mal eine etwas andere Teamübung wenn sie die rechte für mich übernimmt. Falls wir es auf dem selben Klavierhocker aushalten ohne uns zu streiten. Wenn das was werden sollte kann ich ja ein Video hochladen :-D (Wobei ich bezweifele dass das Ergebnis vorspielreif wird...)
 

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