Sehr interessant! Ich muss das mal in Ruhe lesen, höre mir gerade die kleinen Ausschnitte an, die geändert aufgenommen wurden. Dummerweise ist der sauschwere Mittelteil vom 2. Satz keineswegs langsamer gespielt als sonst, buhuu, alle Hoffnungen auf Vereinfachungen dahin...
Was das für ein "langsamer Teil" im 3. Satz sein soll, versteh ich allerdings nicht. Das punktierte Motiv, das sowieso schon da ist, wird nur verlängert, möglicherweise ein bisschen unnötig, weshalb man es hinterher gekürzt hat...? Langsam ist da eigentlich nichts, jedenfalls nicht zusätzlich.
Und zum Anfang, hm. Es hat was, das zu arpeggieren. Aber ich finde es tatsächlich folgerichtiger, den Anfang so zu spielen, wie er jetzt ist, und zwar aus folgendem einfachen Grund:
Die ganz kurze Orchestereinleitung baut eine wahnsinnige Spannung und Erwartungshaltung auf, dass da gleich ein "großes Ding" kommt. Und mit ein paar Quintchen und Arpeggien wird die nicht befriedigt. Sowas würde vielleicht zu Beethoven passen, der ja oft unerwartetes sp schreibt, oder zu Haydn, der sowieso sein Publikum (bzw. seine Auftraggeber) nach Herzenslust veräppelt hat.
Aber wenn man allein dieses Konzert anguckt, stellt man fest, dass es noch einige andere, teils sehr lange und geniale Spannungsaufbauten hat, die sich dann auch tatsächlich genau so bombastisch entladen wie man es erwartet. Allein die drei Oktavstellen (zwei im 1. Satz und eine im 3.) sind gute Beispiele dafür.
Reinhämmern sollte man die Akkorde am Anfang freilich auch nicht. Ich verstehe das nicht als größtmöglicher Lärm, sondern vor allem als majestätische Größe und Weite. Dass die nicht im zweifachen pp ausführbar ist, versteht sich von selbst.
In jedem Fall danke für diesen Link!