Ton klingt nach

Leuchtet ein!
 
Mutmaßen wir mal ganz rein hypothetisch, es würde gelingen und das Dämpfungsproblem beheben....so haben wir uns damit das nächste Problem geschaffen; die rechte Saite wird nicht mehr von der rechten Hammerrille getroffen, sondern vom unabgespielten Filz links neben der rechten Rille und zwar primär. die beiden linken Hammerkopfrillen erreichen sekundär die beiden linken Saiten - der Ton wird nun durch seiner leiseren diffusen Dynamik auffällig. Wir müßten in dem Falle alle Hammerköpfe gleichmäßig abziehen und intonieren. Und das alles wegen einer verschobenen Saite? Naja, wer keine Arbeit hat, der macht sich welche :-D

LG
Henry

Dazu empfehle ich dann dem Laien, sich im Baumarkt eine Schrubbfeile zu kaufen. Man zieht den Dämpfer in Richtung des eigenen Körpers und führe die Schrubbfeile in den Zwischenraum (Dämpferfilz und den dahinter liegenden 3 Saiten). Nun lasse man den Dämpfer los und bewege die Schrubbfeile auf und ab. Wichtig wäre, dass solange zu wiederholen, bis auch die Saiten deutliche Schrubbspuren aufweisen. Abschließend rufe man den Klaviertechniker an und erkläre ihm, dass man seine Hilfe in Zukunft nicht mehr benötigt.
 
So, nachdem ich nun anhand der zahlreichen Tipps und Hinweise ein bisschen selbst am Dämpfer und an der Saite rumgepfuscht habe, klingt die Saite immer noch nach, und zusätzlich erklingt jetzt noch eine Art Oberton, der aber nicht zur Obertonreihe gehört (ein des3 klingt beim Spielen einer es Saite). Der Klavierstimmer wird am Ende alles richten...
 
Ja, von es zu des ist es eine kleine Septime, ist also genau genommen ein unharmonischer Oberton.
 
@agraffentoni, du hast Recht, des''' ist ein harmonischer Oberton von es. des'' wäre es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Henry und @restaurator: Heute war der Klavierstimmer da, und er hat in der Tat erst mal das gemacht, was du vorgeschlagen hast, nämlich mit einem Hammer und einem Zwischenstück etwas an der Saite zu klopfen, um sie ein paar Mikrometer zu bewegen. Das hat aber nichts gebracht. Schließlich hat er den Dämpfer neu präpariert, so dass der alle Saiten erfasste, und am Dämpferdraht musste er auch noch Anpassungen machen.

Zum Oberton: Ich kann es immer noch kaum glauben, aber der Oberton des''' des eigentlichen Tones es kam nicht etwa von der Saite sonden wurde irgendwie über den Dämpfer auf die Mechanik übertragen, so dass dort irgendetwas schwingte, denn bei ausgebauter Mechanik war der Oberton nicht zu hören. Dass ein Dämpfer Schwingungen übertragen kann hätte ich nie gedacht.

Danke für Eure Hilfe und die interessante Diskussion. Habe viel gelernt bei der Sache. Grüße aus München, Patrick
 

Zum Oberton: Ich kann es immer noch kaum glauben, aber der Oberton des''' des eigentlichen Tones es kam nicht etwa von der Saite sonden wurde irgendwie über den Dämpfer auf die Mechanik übertragen, so dass dort irgendetwas schwingte, denn bei ausgebauter Mechanik war der Oberton nicht zu hören.

Das Phänomen ist ganz einfach zu erklären; dämpft ein Dämpfer nicht vollständig ab sondern "zerteilt" die Saite, so klingt hier das noch klingende Saitenende nach was durch die Saitenteilung nicht mehr den ursprünglichem Ton entspricht. Man kann sich das ungefähr wie bei der Gitarre vorstellen, wenn man mittels Griff die Saite trennt, ist der Ton nimmer der selbe wie die Saite an sich.

LG
Henry
 
nämlich mit einem Hammer und einem Zwischenstück etwas an der Saite zu klopfen, um sie ein paar Mikrometer zu bewegen.

Das machen so einige Kollegen mitunter, weil sie erst mal da von ausgehen die Saite könnte ja auch verrutscht sein (passiert ja auch hin und wieder mal). Ich für meinen Teil, nehme mich erst einmal des Dämpfers an (dauert zwar länger als schnell mal ne Saite in Richtung Dämpfer zu klöpfeln, aber was solls), in den allermeisten Fällen hat sich die Position des Dämpfers geändert. Wenn dann der Dämpfer in optimaler Position ist und noch immer eine Saite nicht dämpft, dann erst bringe ich die Saite in Position. Mache ich es umgekehrt und klöpfel erst die Saite an den Dämpfer ran - in der Hoffnung das Problem nun erledigt zu wissen - wird der Dämpfer dank verschobenen Saitenposition überhaupt nicht mehr passen, so daß ich gezwungen bin den Dämpferdraht so zu kröpfen daß es wieder paßt...bei einigen Kollegen muß ich wirklich sagen "wer keine Arbeit hat, der macht sich welche" :-D

LG
Henry
 
@Henry, danke für die Erläuterung, ich verstehe jetzt: Es war also gar kein Oberton, auch wenn sich der zufällig in der Obertonreihe befand, sondern ein echter, neuer Ton der verkürzten Saite. Danke für die sehr gute Erläuterung, ich merke, du bist vom Fach...
 
@Henry, darf ich dich als Spezialisten, für den ich dich zweifelsohne halte, noch etwas fragen: Ich habe weiter oben von ein paar Klappergeräuschen gesprochen, die aus der Mechanik herauskommen, wenn ich mit Pedal spielte. Diese verschwanden, nachdem mein Klavierstimmer eine ca. 1m lange Metallstange aus der Mechanik herausgezogen hat und diese gereinigt und geölt hat. Weißt du, was das für eine Stange ist und welche Funktion sie hat? Gruß Patrick
 
Diese verschwanden, nachdem mein Klavierstimmer eine ca. 1m lange Metallstange aus der Mechanik herausgezogen hat und diese gereinigt und geölt hat. Weißt du, was das für eine Stange ist und welche Funktion sie hat? Gruß Patrick

Ich denke mal das ist die Dämpferabhebestange , welche mittels rechtes Pedal da für sorgt daß sich die Dämpfer von den Saiten entfernen. Diese kann natürlich im Laufe der Zeit beim betätigen des rechten Pedales Geräusche verursachen.

LG
Henry
 

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