[Test] Online Klavierunterricht

  • Ersteller des Themas Riesenpraline
  • Erstellungsdatum

Aber es muss dir doch auch in dieser Zeit etwas gebracht & Spass gemacht haben- sonst hättest du doch aufgehört oder?:denken:
Natürlich und ich bin ja auch jetzt wieder ohne Lehrer unterwegs. Aber man stößt viel zu früh auf Grenzen, die einen auch sehr frustrieren können.
Darf ich fragen, was für Stücke du vor deiner ersten Klavierstunde so im Repertoire hattest?
Das kann doch nicht alles vergebens gewesen sein... :angst:
Naja, vergebens insofern, dass ich jetzt einen viel höheren Aufwand habe (bzw. es zum Teil unmöglich ist), Grenzen zu durchbrechen und Fortschritte zu machen als wenn ich es von Anfang an richtig gelernt hätte.
Das Repertoire vor dem Unterricht beschränkte sich in der Klassik auf einfache Sonatinen, so Sachen wie Clementi Op36/6 (wobei ich das in den ersten Jahren "gelernt" und bis heute keine Vorspielreife erreicht habe, was die Grenzen recht gut beschreibt), und so bissel Pop-Rock-Krams wie z.B. Strömungen von Micha.
 
Dieses Scheinargument nennt sich auch "argumentum ad hominem".

Achwas, nix Scheinargument. Hier wurde - ich meine von einer gewissen "Chopienne" (räusper) - sogar schon behauptet, brauchbarer Klavierunterricht könne aussschließlich an zwei Flügeln stattfinden. Alle Lehrer, die das nicht bieten könnten, seien untauglich. Aha. Wenn das mal nicht leicht materialfixiert ist... Mit meinem Lehrer (emeritierter Klavier-Prof.) musste ich mal an einem nervigen Lärmklavier in der MuSchu sitzen und der sagte auf meine Nölerei lapidar: "wieso, hat doch auch 88 Tasten...". So geht eine gesunde Einstellung zum Klavierlernen.

Der technisch wohl versierteste Schlagzeuger ever, Jojo Mayer, hat es vorgemacht: auf seiner DVD kannst du sehen, wie der seine Wirbel auf einer Schinkenpizza(!) spielt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
der Klavierprof war doch nur hochgradig schwerhörig oder gar taub und hat ausschließlich anhand des visuellen Eindrucks Deines Tastendrückens die Töne in seinem inneren Ohr erzeugt.
Da hättste also genausogut auf einer Bontempi Tischhupe spielen können, für ihn hätte es sich nicht anders angehört, als auf dem teuersten Steinway...:-D
Von daher ist seine Aussage durchaus nachvollziehbar...
 
der Klavierprof war doch nur hochgradig schwerhörig oder gar taub und hat ausschließlich anhand des visuellen Eindrucks Deines Tastendrückens die Töne in seinem inneren Ohr erzeugt.
Das muss man erstmal draufhaben. Er empfiehlt übrigens, sich vor einem Vorspiel einmal durch alle Rotzklaviere der MuSchu zu spielen, um eine gewisse Variabilität im Gefühl zu kriegen.

Wer nur auf seinem Edelflügel präludiert, bekommt arge Schwierigkeiten, wenn er mal unter echten Konzertbedingungen (sprich: Gemeindehaus) spielen muss. :-D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Achwas, nix Scheinargument. Hier wurde - ich meine von einer gewissen "Chopienne" (räusper) - sogar schon behauptet, brauchbarer Klavierunterricht könne aussschließlich an zwei Flügeln stattfinden. Alle Lehrer, die das nicht bieten könnten, seien untauglich.

Das erste Scheinargument würde ich auch nicht als "ad hominem" bezeichnen. Da Du auf meine Nachfrage nix liefern konntest, nehme ich an, daß es diese "Leute" gar nicht gibt.

Aber nun hast Du ja schon die nächste Behauptung aufgestellt.
Nun möchte ich doch gern sehen, wo das tatsächlich behauptet wurde.

Kleiner Tip fürs Suchen: Eine "Chopienne" gab es hier nicht, aber eine "Chopinne". Etwa bis zu der Zeit, als Du gerade als "FachkraftfürTheorie" unterwegs warst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und schon sind wir wieder mal meilenweit entfernt von einem eigentlich interessanten Thema.

@Leberwurst : Die Hochschul- oder auch nur Musikschul-Instrumente haben kein schönes Leben und der Zahn der Zeit nagt an ihnen ebenso wie die vehemente Dauernutzung. Trotzdem wird darauf Klavier gelernt, und zwar hochwertig. Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte. Ebensowenig, dass ein guter Klavierlehrer guten Unterricht macht.

Hier geht es um Online-Unterricht, um seine "Qualität" bzw. wie weit er jemanden bringen kann. Das Ergebnis eines solchen Meinungsaustauschs kann ja durchaus sein, dass man zu dem Schluss kommt: "Naja, für den allerersten Anfang ganz nett und niedrigschwellig, aber schnell wechselt man lieber zu einem leibhaftigen Profi." Oder es meldet sich jemand zu Wort und erklärt, mit Flowkey passable Liszt-Etüden gelernt zu haben. Wer weiß. :lol:
 
Oder es meldet sich jemand zu Wort und erklärt, mit Flowkey passable Liszt-Etüden gelernt zu haben. Wer weiß. :lol:

Da müsste erst mal geklärt werden, wie lange es Flowkey schon gibt, um einordnen zu können, ob es denn zeitlich überhaupt passen würde.
Wie lange benötigt ein mittelmäßiger Schüler mit KL, bis er reif für diese Aufgabe ist?
:konfus:
 

Als ich mich vor einem halben Jahr entschloss, endlich Klavier spielen lernen zu wollen, hab ich die Zeit der Suche nach einem Instrument und einem Lehrer mit "Online" überbrückt. Zuhause gabs schon ein sehr altes Yamaha Keyboard, mit dem ich die Flowkey-Testversion ausprobierte - in dieser Testversion waren meiner Erinnerung nach die Kurse noch nicht freigeschaltet, jetzt (eben ausprobiert) sind es aber zumindest ein paar davon. Das sind dann Videos mit sehr kurzen Segmenten (unter 1 Minute), an die sich dann ein paar Übungen anschließen, die am Ende auch mit dem eigenen Instrument begleitet (und über Mikrofon oder MIDI/Blutooth geprüft) werden können. Fand ich nicht so schlecht.
Die Hauptfunktionalität von Flowkey scheint aber die zu sein, ein bestimmtes Stück zu lernen, also zumindest bzgl "welche Note wann/wie lange". Das fand ich wenig attraktiv, ich bin wohl mehr der "brauch die Noten komplett vor mir"-Typ statt der für "da laufen fünf Takte durchs Bild und man hechelt hinterher".

Bei Youtube hab ich mich auch etwas umgesehen, da gibt es ja unzählige Videos, solche mit "Tutorials" zu Liedern, die ähnlich wie Flowkey dargestellt werden, aber mitunter mit mehr Erklärungen, und auch regelrechte "Kurse". Ich hab mir dann mal alle "How to play piano"-Folgen von A.Furmancyzk ("Lypur") angesehen, das war manchmal etwas langatmig aber doch witzig und oft auch wirklich interessant und lehrreich. Und bemerkenswert sowieso, dass so ein Jungspund einen derartigen Aufwand betrieb, um kostenlos Musikausbildung ins Netz zu bringen.
 
ein Flowkey-Spieler kann ja auch fleißig sein ;-)
 
ein Flowkey-Spieler kann ja auch fleißig sein
ausgeschlossen. Wer schon am Unterricht spart, der spart auch am Steinway und ist damit auch faul. Denn, wäre er Leistungsträger, hätte er ja das Geld für anständigen Unterricht und den nötigen Doppelflügel.
Wir sehen also: das traditionelle System muss unter allen Umständen erhalten und das Proletariat vom Unterricht ausgeschlossen werden.;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich hab Flow jetzt erst mal gekündigt, ich hab festgestellt das ich mit Tomplay bessere Resultate erziele. Bei Flow macht man ja einfach nur nach, bei Tom muss ich mir alles selber erarbeiten. Das selber erarbeiten hat bei mir schon immer besser geklappt.
Aber der allergrößte Nachteil bei Flow ist, das ich mir nichts ausdrucken kann und keine eigene Notizen anlegen kann. Außerdem klappt Flow bei Akustischen Klavieren nicht so richtig.
Bei Tomplay kann ich eigene Notizen in die Noten schreiben und dann auch ausdrucken.
 
@Leberwurst

Was, zum Himmel, faselst du hier??? :cry2:
 
Ich hab mir dann mal alle "How to play piano"-Folgen von A.Furmancyzk ("Lypur") angesehen, das war manchmal etwas langatmig aber doch witzig und oft auch wirklich interessant und lehrreich.
Anschauen schadet ja auch nichts und etwas bleibt ja oft hängen. Von dem habe ich mir bisher noch nicht viel angesehen, dafür aber viele Videos von Paddy Milner und anderen und bin letztendlich doch bei Büchern geblieben. Wenn die in ihren Videos von 100 bis 150 Wiederholungen reden, bis es sitzen sollte, kann ich da noch Nullen anhängen oder Zeiträume um Monate, teilweise um Jahre verschieben.
 
Wir sehen also: das traditionelle System muss unter allen Umständen erhalten und das Proletariat vom Unterricht ausgeschlossen werden.;-)

Du hast schon Recht, dass Klavierunterricht für diejenigen, die nicht viel Geld haben, oft zu teuer ist und dass Online-Unterricht diesen ermöglicht, so etwas günstig zu lernen. Das tut mir sehr leid, denn gerade Klavierlehrer und Musiker gehören auch zu denjenigen, die finanziell meistens am unteren Ende leben.

Andererseits gibt es dafür Musikschulen, die in solchen Fällen sehr ermäßigte Preise anbieten.

Was allerdings die Qualität des Online-Unterrichts angeht, stößt dieser schnell an seine Grenzen, wobei ich nur die kostenlosen Teile gesehen habe. Es können zumindest bei Flowkey im Wesentlichen nur Stücke erlernt werden und Anfangsunterricht mit Spielen nach Gehör, Improvisation u.v.a. findet nicht statt. Die Stücke sind z.T. nicht schön vorgespielt, vor allem, was fortgeschrittenere Stücke angeht.

Schwierig finde ich, dass Stücke nicht so erarbeitet werden, dass sie musikalisch verstanden werden. Die Erarbeitung geschieht per Note-Taste, Note-Taste. Auch Harmonielehre hilft da nicht viel weiter. Übetechniken werden wenig vermittelt. Es gibt keine Arbeit am Klang, an der musikalischen Gestaltung und an der dazu nötigen Technik. Wie man am Klavier sitzt, wird nicht dargestellt. Auch die dargestellten spielenden Hände spielen technisch nicht gut (z.B. zu viele Spannungen). Fingersätze können nicht geändert werden (bei Elise mit 5454... anzufangen, ist ungünstig).... .

Es gibt begabte Leute, die bei der Anwendung dieser Methode trotzdem klanglich schön spielen und fließende und günstige Bewegungen finden. Aber sie sind selten.

Online-Unterricht bietet trotzdem die Möglichkeit, einen Einstieg ins Klavierspielen zu bekommen. Aber es ist schade, dass dabei so wenig über Musik und die klangliche Umsetzung gelehrt/gelernt wird.

Liebe Grüße

chiarina
 

Zurück
Top Bottom