Taktik für Unterricht von 8-jährigen?

Ich bin für

f) jeder kann sich alles leisten, arbeiten muss nur derjenige, der will, Krankheiten werden per Anwendungsverordnung abgeschafft und der Weltfrieden wird herbeigebetet.
Unser hochgelobter Beamtenapparat wird das doch hinkriegen, oder?

Willst du @Rohrdommel , @maxe und Co. zu Messiassen (!) küren?

Mit deinen Forderungen ist doch sogar der Messias samt seinem Stellvertreter auf Erden
heillos:denken: überfordert!
 
Kennt ihr den?

Geht ein Bratschist in den Wald und trifft dort eine gute Fee.
Fee: heute ist dein Glückstag. Ich bin eine gute Fee und erfülle dir einen Wunsch.
Bratschist: ich wünsche mir Frieden auf der ganzen Welt, dass niemand mehr arm ist und hungern muss und alle Menschen glücklich und gesund sind.
Fee: puh, also das ist auch für mich als Fee nicht ganz einfach. Hast du vielleicht noch einen anderen Wunsch?
Bratschist: ich bin Bratschist und habe so meine Probleme mit der Intonation und möchte....
Fee: wie war das noch mit dem Weltfrieden?
 
Ordnung und Sauberkeit aber sind die Stichwort
Ich vergaß die Disziplin.
Ja , Disciplin, da steckt
der DISCIPULUS drin, ein gutes Wort,
wir sind alle Schüler und sollten uns so auch als Fragende und Suchende und Antwortende begreifen. Und, ja, einjeder ist irgendwie auch Apostel, Botschaftgeber, Künder seiner Lebensanschauung und ist auch Hörer der vielen Stimmen , die seine Wirklichkeit bilden. Und wer die Wahrheit zumindest glaubt vernommen zu haben sollte ihr Gehorsam leisten.
 
Und sich ihre Restwürde erhalten, indem sie nicht betteln gehen.
Das Betteln und regelmäßig zurückgewiesen werden ist das Problem. Das ist entwürdigend.

Achgottachgottachgott.

Fragen = betteln = entwürdigend. :021:

Boah Leute, wenn das so ist, hab ich in meinem Leben schon viel gebettelt. Entwürdigt fühle ich mich aber nicht. :022: Komisch...


Und nur weil jemand nach der hiesigen Definition "arm" ist, muss ihm nicht der A*sch nachgetragen werden. Formulare ausfüllen lassen ... böse böse. Fragen müssen ... wie entwürdigend.

Wieviel persönliche "Würde" bleibt denn eigentlich, wenn "der Staat" alles, aber auch wirklich alles, für einen Erwachsenen regelt?

Das ist der heutige Zeitgeist. Früher ist man jobben gegangen oder war sich nicht zu schade, für das Ziel der Wünsche auch sogenannte "Drecksarbeit" zu machen (die übrigens gemacht werden MUSS, also irgendwer wird sie tun – aber bitteschön nicht man selbst, weil es so entwürdigend ist, oder wie?)


Verrückt, wo man landet, wenn jemand nur mal fragt, wie sie ein paar Wochen lang zwo Mädels fürs Klavierspiel begeistern könnte.

@Stelap

Lass die beeden Kleenen einfach ein bisschen mit Klängen experimentieren. Klänge, nicht "Technik". Bereits bekannte Flötenlieder auf den Tasten statt auf der Flöte, nach Gehör oder ggf mit Notenunterstützung. Mehr muss doch gar nicht sein, zumal sie eh keine Möglichkeit zum Üben haben.

Ich würde es auch nicht für umme machen. Es ist etwas WERT, was Du bietest. Wenigstens einen symbolischen Betrag solltest Du nehmen. Der kann beliebig niedrig sein.
 
@Barratt: mit ein bisschen Einfühlungsvermögen lässt es sich bewerkstelligen, sich vorzustellen, dass es durchaus den einen oder anderen gibt, der es als herabwürdigend empfindet zu betteln.
 
Hier wird aus dem simplen Versuch einer cleveren Mutter ihren Töchtern probeweise das Klavier nahe zu bringen eine Sozial- und Samariterstory genacht.

Fakt ist, die Töchter lernen seit 3 Jahren Flöte, es wird nicht gesagt wo und wie. Die Mutter kennt eine Hobbyklavierspielerin und hält sich selbst in der Position, anfragen zu dürfen, ob diese Spielerin mal eben für lau ergründen könnte, ob die Töchter upgraden könnten auf Klavier.

Aus Sicht der Mutter geht es um eine Prognose, ob sich Klavierspielen für ihre Töchter als "Investition" lohnt. Übrigens eine typische Haltung von einem "musikfernen" Haus, hab ich auch schon im sogar (neu-)akademischen Bekanntenkreis gehört.

Die Fadenerstellerin springt jetzt als Samariter auf, die Töchter hätten nur jetzt durch sie die Chance Klavierspielen zu entdecken (mitten in Deutschland) und trifft auf ein Forum, das ernsthaftes Klavierlernen völlig abseits von Kosten Nutzungsrechnung als Bildungschance sieht, für das davon überzeugte Eltern Möglichkeiten zur Verwirklichung immer finden werden.

Und so ist es auch. Vernünftig geplantes niedriges Einkommen setzt Schwerpunkte, dazu gehört Organisation (Klaviere werden ob der vielen Nachlässe an jeder Ecke quasi verschenkt) und Willen. Öffentliche Musikschulen haben immer Geschwistertarife plus Sozialtarife.

Wenn ich als Mutter überzeugt bin, mein Kind soll mit einem anspruchsvolleren Instrument oder als Ergänzung zum Melodieinstrument (für mich unabdingbar) Klavier lernen, würde ich niemals eine Bekannte auffordern mehrere Monate mein Kind zu testen (für lau), sondern Nägel mit Köpfen machen, Klavier besorgen und für Unterricht sorgen (meinetwegen auch die Schwestern zusammen einen Unterricht nehmen lassen). Wenn für mich als Mutter es zur Bildung meiner Kinder gehört, setze ich das durch ,auch gegenüber den Kindern. Schreiben müssen sie ja auch lernen, ob sie wollen oder nicht.

Und in der Ballettschule meiner Tochter hing ein Plakat:
Am meisten profitieren die "Unbegabten" vom Unterricht.

Also mein Rat an Fadenerstellerin, lad die Kinder ein oder zweimal ein zum Kennenlernen des Instrumentes, geb aber der Mutter zu verstehen, dass du keine Ersatzlehrerin noch Testerin für "Investitionen" bist. Damit tust du etwas für die Kinder, lässt dich aber nicht von der Mutter instrumentalisieren.
 
@Ellizza
Nicht mitten in Deutschland: Schweiz, SaasFee....offensichtlich gegen Talende.
Nicht zu vergleichen mit „mitten in Deutschland“, schon gar nicht im Winter.
Ich kann die Mutter GUT verstehen.
Guck mal auf die Karte und bezieh bitte ein, daß man in solchen Gegenden nicht mal schnell in der nächsten großen Stadt ist!
 

Guck mal auf die Karte und bezieh bitte ein, daß man in solchen Gegenden nicht mal schnell in der nächsten großen Stadt ist!
Ein Grund mehr Nägel mit Köpfen zu machen. Wenn ich möchte, dass meine Kinder Interesse am Klavier entwickeln, stell ich eins ins Haus. Wenn ich denke, eine Hobbyspielerin wäre ein gute Alternative zur ansässigen Klavierlehrerin, heuere ich sie an mit zu vereinbarender Zahlung und wenn die Hobbyspielerin darauf eingeht, liegt es an ihr, sich über Lehrmethoden kundig zu machen und vorzubereiten. Aber den Samariter spielen, ins Blaue eine Frage im Forum zu stellen, damit Profis rein aus Nächstenliebe haarklein Stundenbeschreibungen kostenlos liefern, finde ich anmaßend und entsprechend fielen ja viele Reaktionen aus.

Es wäre anders gewesen, wenn die Fragestellerin sich vorbereitet hätte, erste Stunden sich überlegt und bei Unsicherheit in dem einen oder anderen konkreten Punkt im Forum nachgefragt hätte, vielleicht auch schon von ersten Erfahrungen berichtet hätte.

So drängt sich einem doch auf, sie kann sich selbst gar nicht als Unterrichtende vorstellen, eine sehr schlechte Vorraussetzung. Und die Mitleidsagenda ist da völlig daneben.

Gerade in den Alpen sind doch die abgeschlossensten Täler mit tollen Heimmusikern über Generationen bekannt, wie haben die das bloß gemacht - ohne Großstadt im S-Bahntakt zu erreichen....
 
Ein spannendes Thema und ich verstehe, daß der Faden auch auf Nebenschauplätze eingeht.
Ich kenne jemanden, der aus sehr einfachem Hause stammend - Vater war , es ist schon lange her, einfacher Maurer -, der unbedingt Cello spielen lernen wollte. Er hat es geschafft, wie , weiß ich nicht. Schliesslich war er Solocellist beim Gewandthausorchester in Leipzig und dann in gleicher Anstellung beim WDR-Symphonieorchester in Köln.
Es geht. Man muß nur den Willen haben. Das wird heute oft vergessen. Man beruft sich auf prekäre Herkünfte und den Menschen wird alles verziehen.
Ich kannte auch mal eine Frau, die alleinerziehend mit einem Sohn als gelernte Schreinerin putzend sich schwarz zum ALG 2 sich Geld verdiente, weil sie keine Arbeit in ihrem erlernten Beruf finden konnte. Da ich einen Schreiner kannte, der sehr gute Arbeit macht und der auch Hilfe benötigte, verschaffte ich ihr den Kontakt. Er hätte sie eingestellt, sie wollte aber nicht, weil er nach ihrer Meinung zu viel mit Spanplatten arbeitete...
Also hat sie weiter geputzt und sich über die ungerechte Gesellschaft geärgert...
Natürlich sind das Einzelfälle. Aber jeder Mensch ist ein Einzelfall und hat es auch in der Hand.
Aber bequem ist allemal leichter...
 
Jetzt auch OT
@Ellizza
Die musikfernen Akademikerkreise, egal ob „neu“ oder „alt“, die ich - übrigens in unterschiedlichen Ländern - kennengelernt habe, „prügeln“ oft ihre Kinder durch Musikschule/ Ballettunterricht etcpp aber suchen sich ausschließlich die besten Adressen aus. Motto „mein Kind geht zu xxxxy“.
Nix mit Ausprobieren. Wat mutt dat mutt. Der enge „Stundenplan“? Egal. Da steht garantiert ein superduper Instrument zum Vorzeigen. Und der Nachwuchs wird regelmäßig zum Vorspiel genötigt, um zu zeigen, daß sich die Investition lohnt.

Und ja, von JEDEM gemeinschaftlichen Unterricht profitieren erstmal die Unbegabteren, weil es für die Begabten nach 0/8/15 Methoden zu langsam voran geht. Aber: eine gute Lehrkraft hat differenzierte Pädagogik drauf und weiß mehrgleisig zu fördern.

In den Alpentälern wurde vielleicht nicht unbedingt am Klavier musiziert?

Es wird immer Leute geben, die sich holen, was nur geht, auf allen Gebieten. Und die, die sich durchbeißen, weil motiviert.
Ich persönlich hatte die Möglichkeit und habe auch immer versucht meinen Kindern ein weites Angebot zu vermitteln,eine Mindestzeit zum Durchhalten gab es auch. Aber ohne Schnickschnack, und ich bin fest davon überzeugt: die eigene Begeisterung für eine Sache ist immer noch die beste Art zu motivieren.
Die kann man durchaus leben (und nicht nur den eigenen Kindern vorleben).
 
Ich könnte jetzt die Zuckmayermemoiren durchforsten (der lebte zeitweise in Saas Fee) wie das damals dort aussah. Es war SEHR abgeschieden. Vielleicht hatten sie ein Klavier stehen? Das Buch hab ich vor gefühlten drei Ewigkeiten gelesen.
Ist mir ehrlich gesagt wurscht.
Traditionelle alpenländische Hausmusik (und so hab ich es verstanden) ist für mich nicht unbedingt Klaviermusik. Bestimmt wurden die Kinder nicht zu Profis hin und hergefahren. Die wurden mit der Begeisterung der Alten und Älteren, einer großen Selbstverständlickeit für Musik, groß. Mit der Ausgangssituation hat das nix zu tun und Stichwort: Begeisterung.
Für meine Kinder wäre mir ein begeistertes Heranführen an irgendeine Sache immer lieber gewesen, als ein Kacklehrer, der nur mehr oder weniger lustlos sein Programm durchzieht.
Und wie immer: der Mittelweg ist meist nicht einfach zu finden, aber der Beste.
 
Puff und der original Poster wart nicht mehr gesehen ...
 
@playitagain
Ehrlich gesagt: als Neuling wäre ich da auch geflüchtet.
Ein paar echt gute Tips gab es ja. Wozu sich die anderen Schuhe anziehen, die auf Vermutungen basieren?
 
Sie (?) hat ja zu einigen Beiträgen etwas geschrieben und da wirkte es auf mich so, als wäre die Entscheidung, was sie machen wird, bereits getroffen. Die Diskussion nahm dann einen ganz anderen Verlauf, aber da hängen sich halt hauptsächlich die rein, die das Zusatzthema interessiert. Finde ich jetzt ganz normal und empfinde das auch nicht als Flucht.
 
Prekäre Verhältnisse gehen nicht selten mit "spannenden / zerklüfteten Charkateren" einher. In deren abgründigen Tiefen man bisweilen sogar die ein oder andere Erzader Dankbarkeit findet.

Lieber ein durch landläufige Vorurteile verfemtes, stigmatisiertes Kind unterrichten, als ein undankbares, totverwöhntes Einzelblag, dass in seiner Wirklichkeit nur aufgrund der 24/7 Suchscheinwerfer / Aufmerksamkeit der um es herum helikopternden Eltern klar kommt.

Ich war einmal bei einem Konzert: Dort war ein schwerbehindertes Kind, dem der Amateure Gesang die Spasmen und Krämpfe linderte und (so interpretiert man es von außen) etwas Gutes tat. Das Helikopter "mir scheint die Sonne aus dem A. in den ich alles hinein ... etc. etc." war völlig unbeeindruckt, rannte zur (wahrscheinlich) Mutter während sie sang, trat ihr auf die Füße und dauerdrängte (lautstark) "Komm jetzt Mama", weil es keine Lust mehr zu haben schien.

Mir stellte sich die Frage was jetzt die "eigentliche Behinderung" ist und welches Kind davon mehr betroffen ist.
 

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