Taktik für Unterricht von 8-jährigen?

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Stelap

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30. Jan. 2019
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Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme :)
Ich bin keine Lehrerin, spiele aber das Klavier seit ich 6-jährig war, hatte aber eine längere Pause inzwischen. Sagen wir, dass ich insgesamt ca. 13 Jahre gespielt habe. Jetzt hat mich eine Frau gefragt ob ich ihre zwilling Töchter (8-jährig) Klavier unterrichten möchte. Natürlich würde ich sehr gerne meine Leidenschaft mit den Mädels teilen. Sie spielen schon eine Flöte seit 3 Jahren und das wäre jetzt eher um das Klavierspielen ein bisschen zu probieren bevor sie sich eine (viel teurere) richtige Klavier Schule auswählen würden - falls die Mädels nach 2-3 Monaten motiviert sind.

Natürlich möchte ich alles machen in meiner Kraft, dass sie das Klavier auch anfangen zu lieben. Nur habe ich keine Ahnung wo ich anfangen soll.

Deswegen wende ich mich an euch. Ich wäre um jegliche Tipps froh - wie viele Stunden macht es Sinn pro Woche (sie meinten Mittwochs = 1x der Woche) und ich soll mit den beiden gleichzeitig die Stunden haben. Soll ich 1 oder gleich 2 Stunden machen? Welches Buch könnte ich sagen, dass sie sich kaufen sollen? (Sie haben kein Klavier zuhause) Oder gibt es gar Online Sachen für Anfang, da wir eh nur bei mir wären? Gibt es Spielen, soll ich mit Tonleitern anfangen oder etwas ganz anderes?

Keine Ahnung ... Ich wäre froh um jegliche Tipps und es würden mich auch sehr die Tipps freuen um welche Lektur würde sich für 2-3 Monate für die zwei Mädels lohnen.

Herzlichen Dank schon im Voraus und ganz liebe Grüsse!

Stela
 
O je. Traust du dir das echt zu? An mich ist man schon ähnlich herangetreten, aber ich habe abgelehnt, da ich finde, Klavier zu spielen bedeutet nicht, dass man es auch unterrichten kann.
Ich seh zB im Unterricht meines Sohnes folgendes: ich versteh gar nicht, wo und warum mein Sohn ein Problem hat, der KL meint, das wäre normal und LÖST das Problem gezielt!
Naja, das musst du wohl für dich entscheiden. Ich finde nur, dass man da besonders im Anfängerunterricht viel kaputt machen kann.

Mit Tonleitern zu beginnen ist - aus meiner laienhaften Sicht - Blödsinn.

Ungünstig ist natürlich auch, dass die beiden kein Klavier zu Hause haben. Wie wollen sie denn üben? Oder sollen sie einfach 1-2 Stunden pro Woche bespaßt werden? Ich weiß nicht, dafür wäre mir meine Zeit wohl wiederum zu kostbar...
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich würde ich sehr gerne meine Leidenschaft mit den Mädels teilen.

Das kannst Du auch, wenn Du sie nicht unterrichtest. Das geht vermutlich sogar besser, wenn Du sie nicht unterrichtest. Wenn sie Flöte spielen, besorge Dir Noten für zwei Flöten und Klavier und mache mit ihnen zusammen Musik.
Klavier lernen ohne eigene Übemöglichkeit ergibt nicht allzu viel Sinn, wie @Muck schon sagte.
 
Du kannst ihnen das Klavier ja ein paar Wochen lang „zeigen“.
Lass sie darauf ausprobieren - Tasten drücken (improvisieren nach einem Bild: Regen, Spaziergang, etc.), vielleicht ein leichtes Kinderlied nachspielen, oder ein leichtes Flötenstück, wovon sie selber die Noten haben.
Dann kann man schon sehen, ob sie wirklich Interesse daran haben und sie dann zu einem Lehrer schicken und vor allem auch ein Klavier kaufen lassen.
 
Der Anfang beim Klavierspielen ist sehr wichtig, dort werden ganz entscheidende Weichen gestellt.

Nein, das kann nicht irgendwer machen.

Bitte lehne die Bitte ab und sage, dass die Kinder zu einem vernünftigen Klavierlehrer gehen sollen.

Dort gibt es schließlich auch Probezeiten etc.; der Grund "es soll erstmal geguckt werden, ob sie denn auch dabei bleiben und motiviert bleiben" zählt nicht. Außerdem ist es sowieso falsch, immer gleich nach den momentanen Launen und "Lüsten" von Kindern zu gehen oder sie dauernd zu fragen "Und? Hast Du denn auch noch Lust? Macht Dir das Spaß? Ja?"
 
Das sehe ich genauso wie @hasenbein. Und ohne Instrument ist es eh Blödsinn.
Und wie @Livia sagt, es zu zeigen und Lust darauf zu machen finde ich auch gut, aber keinen Unterricht anbieten.
Und ich möchte es auch gerne nochmal betonen, daß ich es auch schrecklich finde, wenn man Kinder ständig fragt: "Hör mal Nils Thorben, du mußt wirklich nur Klavier spielen, wenn du wirklich Lust darauf hast. Das ist total freiwillig . Und bist du sicher, daß du jetzt noch üben möchtest? Das war doch so total anstrengend in der Schule mit der total inkompetenten Frau Rehbein, die euch doch tatsächlich eine halbe Stunde hat rechnen lassen. Das geht ja gar nicht, da muß ich doch mal mit der Schulleitung sprechen" ...
Verzeihung, da ist es mit mir durchgegangen....:021:
 
Das sehe ich genauso wie @hasenbein. Und ohne Instrument ist es eh Blödsinn.
Und wie @Livia sagt, es zu zeigen und Lust darauf zu machen finde ich auch gut, aber keinen Unterricht anbieten.
Und ich möchte es auch gerne nochmal betonen, daß ich es auch schrecklich finde, wenn man Kinder ständig fragt: "Hör mal Nils Thorben, du mußt wirklich nur Klavier spielen, wenn du wirklich Lust darauf hast. Das ist total freiwillig . Und bist du sicher, daß du jetzt noch üben möchtest? Das war doch so total anstrengend in der Schule mit der total inkompetenten Frau Rehbein, die euch doch tatsächlich eine halbe Stunde hat rechnen lassen. Das geht ja gar nicht, da muß ich doch mal mit der Schulleitung sprechen" ...
Verzeihung, da ist es mit mir durchgegangen....:021:
Überhaupt nicht mit Dir durchgegangen.

Du übertreibst ja nicht.

So was gibt es heute tatsächlich, und zwar immer mehr!
 
Gibt es Spielen, soll ich mit Tonleitern anfangen oder etwas ganz anderes?
Alleine die Frage nach Tonleitern disqualifiziert dich als Lehrerin. Der Anfang ist extrem wichtig. Da kann man so viel falsch machen, was hinterher nur schwer wieder auszubügeln ist. Oder mit so viel Aufwand, dass bei den wenigsten dazu der Elan reicht.
LG,
NaMu
 
@hasenbein: Du hast soooooooooooooooo recht! Aber ich wollte nicht alle Mütter von Nils Thorbens diskreditieren...;-)
Eltern sind so oft Komplizen ihrer Kinder. Sie denken, sie machen es gut und doch verderben sie alles damit. Seufz!
 

Pfua ... so viel Kritik! :D Immer wieder bin ich überrascht wie viel Vorurteile und Kritik wir Menschen fähig sind - und wie wenig wir einanderem Helfen wollen ...

Also .. erstens gibt es hier nur eine Lehrerin und die ist dementsprechend auch teuer (alles gut und recht, aber für diese Etlern / Kinder, die kein Klavier haben und es nur ausprobieren wollen zu teuer).

Also es ist entweder: Klavier nie kennenlernen // Klavier bei mir kennenlernen
(ich sehe ihr habt es lieber wenn die Kinder nie in Kontakt mit dem Instrument kommen, weil an diese Seite eine scheinbar sehr unfähige Person sitz, die auch nie lernen kann dem Kind mit Liebe ein Instrument vorzustellen, weil sie kein Papier dafür je bekommen hat).

Ich habe lange gespielt (und btw selber mit den Tonleitern mit 6 Jahren angefangen - ja, alte Schule, aber deswegen habe ich nach Tipps gefragt, wie sich die alte Schule geändert hat). Also ein bisschen kenne ich mich mit dem Klavier schon aus könnte ich sagen, nach 13 Jahren spielen, selbständigen Konzerten, Wettbewerben mit Preisen, Begleitung für andere Instrumenten und Konzert mit der Orchestra ...

Dann denke ich, dass es auch Leute gibt, die der Pädagogische Teil des Klavier Spielen nicht gelernt haben, haben aber trotzdem ein Gefühl für das Unterrichten. Und die die es nicht haben natürlich.
Ihr musst aber auch zugeben, dass es auch die geschulte Lehrer gibt, die wirklich schlecht sind (hatten ich und meine Schwester auch z. B.) und die, die super genial sind!
Meine (ausgebildete) Lehrerin hat mich dazu gebracht, dass ich sooooooo oft weinend aus der Schulklasse kam. Sie war ziemlich agressiv zu mir und ich überrascht, dass ich das Klavier trotzdem so sehr liebe. Scheinbar haben es die andere zwei Lehrer dann retten können.
Der erste Lehrer meiner Schwester war ein Alkoholiker und die zweite Lehrerin hat meine Schwester nicht gemocht - so wie manchmal die Lehrer die Kinder aus einem unbekannten (und mir für immer rätselhaften) Grund nicht mögen.

Andersum gibt es Leute, die die Ausbildung nicht haben und super toll unterrichten können, weil sie das Gefühl dafür haben. Wollt ihr das auch bestreiten?

Alles ist möglich - ihr könnt aber ohne mich zu kennen nur schwierig wissen welche von den zwei Tippen (von nicht geschulter Lehrerin) ich bin - also zu sagen: "Nein, das kannst du nicht." ist ein Vorurteil, der richtig sein kann - aber auch falsch. Leider, da wir uns alle nicht treffen werden und ihr nicht zuschauen könnt wie ich das mache, werdet ihr das nie wirklich urteilen können sondern nur ich mit meinem Verstand (der wiederum voll daneben sein kann oder eben auch nicht).

Jemandem mit der Motivation zu lernen, sich weiter zu entwickeln, zu sagen: "Don't even touch it" finde ich persönlich nicht ok. Wieso nicht lieber Tips geben, wie könnte man damit anfangen und dann kann ich selber weiter schauen mit eigenem Gefühl. Also lieber gar nicht probieren als die Möglichkeit geben, dass ich das kann? Weil die zwei Mädels haben sonst keine andere Möglichkeit das Klavier anzufassen und werden es ohne mich jetzt ziemlich sicher auch nie machen (die Eltern werden die teure Unterrichten jetzt nicht bezahlen wollen). Punkt.

Selbstlernen ist ein Teil der Gesellschaft für die, die kein Geld haben für "richtige" Unterrichten. Ich habe super Musikanten kennengelernt, die hervorragend spielen und alles über YouTube gelernt haben. Andersum die, die Unterrichte hatten und nichts mehr können und Lust verloren haben.

In diesem Sinne wäre ich eine von denen, die echt gerne selbst lernen würde wie man die Musik einem Kind (der sich die andere Lehrer nicht leisten kann) beibringen kann. Weil ich halt andere Profession ausgewählt habe und jetzt in dem Alter keine Pädagogische Musik Schule besuchen kann (Zeit, Geld). Nebst viel Googlen & YouTube wollte ich aber auch euch, Lehrer fragen um die Tips.

Was für Schade wenn die Leute wegen dem Geld nie in Kontakt mit dem Instrument kommen!!! Vielleicht ist da gerade ein neuer Beethoven, dem wurde es aber aus finanziellen Gründen verweigert das Instrument kennenzulernen. Ist es nicht besser mit einem Mädel, die 13 Jahre Klavier gespielt hat das zu machen als überhaupt nicht? Weil es kann auch sein das der Beethoven jetzt wegen mir Lust verliert, aber wenn ich es ihm nicht mal zeige, dann ist es 100%, dass er nie eine Chance haben wird es zu lernen.

Also ich würde mich über Konstruktive Tipps wirklich freuen - falls ihr mir irgendwelches Material empfehlen könnt, dass die Mädels mit Klavier / Flöten / und mir Spass haben können. So vie @Livia zum Beispiel Beispiele genannt hat. Danke Livia.
 
@Stelap : Der konstruktive Tipp ist: Spielerisch zeigen ist immer gut, Unterricht wird nicht funktionieren, wenn kein Klavier da ist. Ich finde, hier sind konstruktive Dinge genannt worden.
Wenn Klavierunterrichten so einfach wäre, daß man im Forum mit drei Tipps ein perfekter Lehrer wäre, dann könnten alle Hochschulen einpacken und ihr Unterrichtsausbildungsprogramm rauschschmeissen.
Ich vergleiche es mal mit einer Krankheit:
Hat eine Mutter ein krankes Kind, kann sie ihm Hausmittelchen geben, dafür sorgen, daß das Kind weniger Symptome verspürt. Den Blinddarm sollte sie aber tunlichst drinlassen, auch wenn sie in der Apothekenrundschau gelesen hat, wie das geht.
So einfach ist das nicht. Und wenn Du selbst ein nicht so gutes Vorbild als Lehrer hattest, woher willst Du Dein Wissen nehmen?
Und noch ein Gedanke: Ich glaube, die Eltern könnten das Geld für die Musikschule aufbringen, sie wollen es dafür nicht ausgeben. Soviel ich weiß, sind die Beiträge für städtische Musikschulen nicht so hoch und möglicherweise gibt es Härtefallbehandlungen.
Es ist in unserem Land immer die Frage, wofür man sein Geld ausgeben möchte.
Also, spiel mit den Kindern, das ist super! Improvisiere mit ihnen, aber konstruktiver Unterricht geht nur mit Instrument.
 
Das sehe ich genauso wie @hasenbein. Und ohne Instrument ist es eh Blödsinn.
Und wie @Livia sagt, es zu zeigen und Lust darauf zu machen finde ich auch gut, aber keinen Unterricht anbieten.
Ja genau, und weil ohne Instrument, wäre es, wie ich das auch gesagt habe (weil ich gesagt habe, dass es für 2-3 Monaten wäre), eher um einen Weg zu finden um das Instrument kennenzulernen - die Tastatur, wie man spielt, wie man links und rechts spielt und verbindet - aber am liebsten in einer spielerischer Art. Vielleicht haben sie dann so bock drauf und die Eltern entscheiden sich doch die Unterricht zu bezahlen. Ich sehe nichts falsches dran, dass man auch ohne Instrument die Sachen irgendwo lernt. Man hat auch den Tennisschläger zu Hause, geht aber dann 1x der Woche vielleicht Tennis spielen. Oder keine Kletterhalle zu Hause und geht 1x der Woche klettern in die Halle und mietet vielleicht die Schuhe. Man muss ja nicht immer alles zu 120% machen, sondern kann auch irgendwo mit 20% anfangen ... ist mindestens meine Meinung .. Weil nicht alle haben die Möglichkeit mit 120% anzufangen.

Persönliche Geschichte dazu:
Meine Eltern könnten sich nicht leisten mir ein Klavier zu kaufen (und schon gar nicht ohne zu wissen, dass ich nicht schon nach 6 Monaten ein Terror machen und es nie im Leben mehr sehen will). Ich war doch ein 6-jähriges Mädchen. Und so haben sie in der Schule gelogen, dass ich ein Klavier zuhause habe. Nur deswegen hat mich die Schule reingenommen.

Wie die Kinder so sind und nicht lügen können, ist es irgendwann (als ich 8 Jahre alt war) rausgeflogen, dass ich eigentlich auf einem kleinen Synthesizer übe. Jetzt hat die Schule meinen Eltern gesagt, dass das wirklich nicht geht und wenn sie mir nicht ein Klavier besorgen (der damals 3x Monat Salärs gekostet hat!!), dass ich rausgeschmissen sein werde.

Meine (nicht reiche) Eltern haben es geschafft irgendwie das Geld zusammenzukratzen (mit viel Kredit), weil jetzt habe ich schon gezeigt, dass ich das Klavier gerne habe, und mir ein BELARUS (terrible, probiert nie darauf zu spielen) gekauft. Mit dem echt schlechten Piano und dem Anfang ganz ohne Piano, ist Klavier mein bester Freund geworden, die Musik meine Lebensgefährtin und grosse Passion und ich bin für immer dankbar für die Chance, die ich hatte.

Wäre es nicht schade wenn meine Eltern nicht lügen würden und ich nie die Chance hätte?
 
@Stelap :
So einfach ist das nicht. Und wenn Du selbst ein nicht so gutes Vorbild als Lehrer hattest, woher willst Du Dein Wissen nehmen?
Und noch ein Gedanke: Ich glaube, die Eltern könnten das Geld für die Musikschule aufbringen, sie wollen es dafür nicht ausgeben. Soviel ich weiß, sind die Beiträge für städtische Musikschulen nicht so hoch und möglicherweise gibt es Härtefallbehandlungen.
Es ist in unserem Land immer die Frage, wofür man sein Geld ausgeben möchte.
Also, spiel mit den Kindern, das ist super! Improvisiere mit ihnen, aber konstruktiver Unterricht geht nur mit Instrument.

@Tastatula
Meine Lehrer (der erste, dritte und vierte) waren toll. Nur war ich beim ersten 6-jährig und kann mich nicht mehr erinnern was ich gemacht habe - und bei drittem und vierten war ich 14+ ... Und die techniken ändern sich .. da wollte ich von euch erfahren wie.

Ich lebe in der Schweiz, befinde mich zurzeit in Saas Fee - ein kleines Dorf am Ende der Welt (literally). Da gibt es nur eine Lehrerin, die CHF 80/h verrechnet. Mal zwei Kind = CHF 160/h. Jetzt können wir über das Salär sprechen und all das, aber jeder hat seine Geschichte - gehen wir da nicht weiter rein ..
Die spielen ja schon die Flöte, sie investieren schon dort das "offizielle Unterricht Geld". Klavier kaufen sie jetzt, einfach mal so zum anfangen, auch nicht.

Deswegen würde es mich eben mega freuen trotzdem denen Klavier zu zeigen und wissen - wie ich mit denen spielen und improvisieren kann. Ohne dass mir jemand ein Input gibt, kann ich tatsächlich sagen, dass ich nicht mal die chance habe ein gutes Beispiel zu sein, weil ich die Erfahrung nicht habe und nicht weiss was für spiele für 8-jährige mit Musik-vorkentnissen sinvoll sind .. :) Ich will sie nicht mit Theorie bepacken (da verlieren sie lust) oder langweilige lieder probieren zu lernen.

Eben ... deswegen frage ich euch, ob ihr mir helfen könnt, dass die zwei Mädels auch vielleicht Spass dabei haben können :)
 
Ganz neutral: Klavier spielen lernen ohne Tasteninstrument schont das Gehör aller direkt und indirekt Beteiligten, hat also auch gute Seiten. Schwimmen lernen ohne Wasser wäre ähnlich: man wird nicht nass und verbraucht kein kostbares Trinkwasser.
Wenn beides obendrein billiger als herkömmliche Unterrichtsweisen ist, dann müssen doch alle direkt und indirekt Beteiligten von dieser Situation profitieren! Ich bin dafür.
;-)
 
@Stelap: Du hast Recht, die Alternativen sollten sich nicht auf "richtig oder gar nicht" beschränken. Aber um ein Kind zu "unterrichten", reicht eigenes Können eben nicht aus. Aber vielleicht ist "unterrichten" auch das falsche Wort bzw. der falsche Anspruch!?

Du wirst vielleicht unzweckmäßig herangehen, und vielleicht werden die Zwillinge sich falsche Sachen antrainieren, die ihnen später auf dem Weg zum begnadeten Publikumsliebling total im Weg stehen.

* * * * *​

Aber vielleicht kannst Du ihnen helfen zu lernen, eine Melodie nach Gehör zu spielen und dazu die richtigen Harmonien rauszusuchen und zu spielen. Erstmal nur als Grundton, später als Akkorde, später als Begleitfiguren. Vielleicht - wenn Du es kannst - kannst Du sie in die Welt der Akkorde jenseits von T, S, D einführen. Vielleicht kannst Du sie animieren, auch mal frei zu improvisieren, einfach Chordprogressions auszuprobieren oder, besser noch, diese sich vorzustellen und zu wissen, welcher Akkord der imaginierten Klangvorstellung entspricht. All diese Dinge werden meines Wissens im "richtigen" Unterricht vernachlässigt, es sind aber Dinge, die einen befähigen, sich auch ohne Üben mal eben ans Klavier zu setzen und Spaß zu haben. Es sind Dinge, die auch ohne perfekte Handhaltung und Geläufigkeit funktionieren können.

Und das geht vielleicht sogar ohne den Anspruch "Unterricht". Lass die Kinder ausprobieren, wozu sie Lust haben. Volkslieder oder die letzten YT-Hits oder Filmmusiken. Hilf ihnen, nicht nur mit einem Finger zu spielen sondern mit allen. Zeige, dass es Fingerüber- und Untersatz gibt. Zeige ihnen die Basslinie. Zeige ihnen gelegentlich mal, wie Dreiklänge und deren Umkehrungen aufgebaut sind. Wenn Du es kannst, erwähne irgendwann später mal Stimmführungsregeln.

Damit werden sie keine Pianisten. Damit lernen sie kein zielstrebiges Arbeiten. Aber sie lernen was über Musik und sie können wenigstens "irgendwas" am Klavier machen. Und wenn sie keinen Bock haben, dann hat es eben nicht sein sollen.
 
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Wenn Klavierunterrichten so einfach wäre, daß man im Forum mit drei Tipps ein perfekter Lehrer wäre, dann könnten alle Hochschulen einpacken und ihr Unterrichtsausbildungsprogramm rauschschmeissen.
Wie nennt nochmal so eine Kreiselbegründung? Wenn die wissenschaftlich überprüfte Medizin Recht hätte, gäbe es schließlich keine Wunderheiler, Steinaufleger und Teufelsaustreiber... ;-)

Also, mein Lehrer sagt immer: "ich mach nichts pädagogisches, das habe ich gar nicht studiert". Und trotzdem ist er weit und breit einer der anerkanntesten Lehrer.
 
Stela, Du kannst es mal mit dem Heft 1 der Klavierschule mit der Maus probieren. Nur nenne es nicht Unterricht und versuche nicht, den Mädels etwas „beizubringen“, sondern spiele mit ihnen spannende Geschichten, improvisiere, wie hier schon mehrfach empfohlen wurde.
Studiere erstmal selber das Heft und suche heraus, was nützlich sein könnte (Gehörschulung, Orientierung an den Tasten) und halte Dich nach Möglichkeit heraus aus spieltechnischen Übungen und Anweisungen.
 
@Blend-a-med , schon klar, das gilt nie für den Einzelfall. Aber Stelap scheint ja überhaupt nicht zu wissen, wo anfangen. Dann wäre es gut, den Anspruch, zu lehren, gar nicht erst zu erheben.
@dilettant Ich finde es schade, wenn Improvisationen auf chord progressions beruhen. Improvisation ist so viel mehr als das. Man kann sich wilde Geschichten erzählen auf dem Klavier, quasi einen Soundtrack spielen, man kann Melodien erfinden - da wäre ein wenig Formenlehrewissen evtl. von Vorteil.
Man kann rhythmische Übungen improvisieren. Das geht alles wunderbar mit 8jährigen.
Natürlich gehört auch die Harmonie dazu. Man kann spielen mit den vier Parametern der Musik:
Melodik, Rhythmik, Harmonik und Form. Da kann man schon eine Menge machen.
@Stelap Ja, Saas Fee ist weit in den Bergen. Wie ist es in Saas Grund? Gibt es da eine Musikschule?
 
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