Zitat aus dem Artikel:
"Besser wäre es, Schumanns eigenes Wollen zu respektieren, das er in einem seiner letzten lichten Momente formulierte: "Die Virtuosenraupe" werde von ihm abfallen und ein "prächtiger Compositionsfalter herausfliegen", schreibt er im Februar 1854"
Jedenfalls ist er doch ein prächtiger Kompositionsfalter.
Aber der Satz sagt doch viel aus: Er hat den Sprung zum Klaviervirtuosen nicht geschafft in der Form, wie er es gewünscht hat. Ein großer Komponist war er zweifellos- scheint sich dessen aber nicht wirklich bewusst gewesen zu sein?
Ich bin zwar kein Biograph Schumanns, aber ich kann mir schon vorstellen, dass er sehr darunter gelitten hat, im Schatten seiner Frau zu stehen, die eine große Pianistinnenkarriere hingelegt hatte. Vielleicht würde man heute auch sagen, er sei depressiv gewesen?
Was heißt schon verrückt, er ist in die Klinik gebracht worden, nachdem er einen Suizidversuch unternommen hatte. Das würde heute auch passieren.
Wer weiß schon, wie ein heutiger Psychiater seinen Zustand beurteilen würde, wenn er ihn erleben würde?
Immerhin hat man damals auch psychisch Kranke mit kaltem Wasser übergossen und ähnliche Grausamkeiten an ihnen vollzogen.
Ich finde es auch schade, sein Jubiläum mit der Diskussion über Geisteskrankheit oder nicht zu zersetzen.
Auch diverse andere Komponisten sollen an psychischen Erkrankungen gelitten haben, da ist er wirklich nicht der Einizige.
Ich finde, sein Genie kann das alles nicht trüben.