Also Pop und Rock sind ganz bestimmt keine E-Musik. E steht nämlich für "ernst", das Gegenteil davon ist "U-MusiK", U steht für Unterhaltung.
Das sind aber nur Begrifflichkeiten, die ich nicht besonders Glücklich gewählt finde - denn was bitte war zu Zeiten von Klassik und Romantik die Salonmusik, wenn nicht Unterhaltungsmusik?
Zum Ende der Romantik hin spaltet sich das Musikgeschehen auch immer weiter auf - Spätromantiker, Impressionismus, Moderne, Jazz, Filmmusiken, irgendwann Popmusik.
Beim Jazz finde ich es z.B. nicht so einfach, ihn jetzt einer E- oder U-Musik zuzuordnen. Einerseits gehört er in die Unterhaltungsbranche, andererseits, ist das keine billig-Musik wie das im Radio laufende I IV V I, was gemeinhin als U-Musik bezeichnet wird.
Ich verstehe nicht so ganz, wofür oder warum du diese Einteilung brauchst; wenn du das erklärst, könnte man dir vielleicht gezieltere Antworten geben.
Allgemein könnte man sich vielleicht an folgendem orientieren: Renaissance, Barock, Klassik, Romantik - und danach in mehr oder weniger paralleler Entwicklung: Spätromantik, Impressionismus / Neoklassizismus (wobei der Begriff auch denkbar ungünstig gewählt ist - es ist eher ein Neobarock; siehe z.B. Debussy und Ravel mit ihren Suiten), freitonale / atonale / serielle Musik, über den Blues dann Jazz mit all seinen Sparten.
Nach der seriellen Musik gibt es natürlich noch weiterhin "klassische" Komponisten, klassisch als gegensätzlich zu Pop und Schmalz. Da die Epoche "Moderne" auch schon wieder Hundert Jahre alt ist und man nach neuer Begrifflichkeit suchte, wird die Musik der letzten Jahre gemeinhin als "Neue Musik" bezeichnet (bin mal gespannt, wie die Folgeepoche dann heißt? :D ). Dazu gehören lebende Komponisten und solche, die noch nicht so lange tot sind (ich vermute, die Musik muss mindestens nach 1945 komponiert sein, vielleicht auch noch später. Weiß ich aber nicht.), z.B. Ligeti.
Aber auch das ist ein bisschen schwammig. Kapustin z.B. schreibt Musik, die harmonisch und stilistisch dem Jazz entlehnt ist, aber trotzdem barocke Elemente enthält und mit Improvisation nichts zu tun hat, Zitat: „Ich war nie ein Jazzmusiker. Ich habe nie versucht, ein wahrer Jazzpianist zu sein, aber ich musste es sein, um des Komponierens willen. Ich interessiere mich nicht für Improvisation – und was wäre ein Jazzmusiker ohne Improvisation? Alle Improvisation meinerseits ist natürlich niedergeschrieben und sie ist dadurch viel besser geworden; es ließ sie reifen.“
Die Filmmusik entsteht logischerweise erst, als es Filme gibt (Wikipedia verrät - ab ca 1895); man sollte Rachmaninov übrigens nicht als "Filmkomponist" schimpfen, weil nicht er sich an der Filmmusik, sondern die Filmmusik sich an ihm orientiert hat.
So, jetzt bist du bestimmt noch verwirrter ... :P