"Supertalent"

  • Ersteller des Themas Bechsteinfreund
  • Erstellungsdatum

Ich finde es GRUNDFALSCH und verwerflich, über den "dummen Zuschauer" oder "dummen Wähler" herzuziehen!!

Das ist genauso grundfalsch wie verwerflich wie wenn man über z.B. Geringverdiener oder Unterschichtangehörige herzieht!

Denn warum verdienen Letztere denn so wenig, obwohl sie den ganzen Tag schuften? Weil sie von anderen Gruppen der Gesellschaft übervorteilt wurden. Sie haben es nicht geschafft, sich im Verteilungskampf durchzusetzen; andere waren schlauer, zahlreicher, einflussreicher.

Genauso sind diese Massen "dummer" Zuschauer nicht aus eigenem Verschulden "dumm", sondern werden aus einem bestimmten Interesse anderer Gesellschaftsgruppen heraus dumm gehalten, u.a. durch Medien und Konsumindustrie.

Das heißt, der zeigende Finger sollte mal bitte die Richtung wechseln auf die Arschlöcher, die diese Privatsender zu verantworten haben, und auf die Politiker, denen Profitinteressen über Volksbildung gehen.

LG,
Hasenbein
 
Denn warum verdienen Letztere denn so wenig, obwohl sie den ganzen Tag schuften? Weil sie von anderen Gruppen der Gesellschaft übervorteilt wurden. Sie haben es nicht geschafft, sich im Verteilungskampf durchzusetzen; andere waren schlauer, zahlreicher, einflussreicher.

Genauso sind diese Massen "dummer" Zuschauer nicht aus eigenem Verschulden "dumm", sondern werden aus einem bestimmten Interesse anderer Gesellschaftsgruppen heraus dumm gehalten, u.a. durch Medien und Konsumindustrie.

Vom sozialwissenschaftlichen Standpunkt ist das in etwa so sinnvoll, differenziert und niveauvoll, wie die Reaktion der Fernsehzuschauer auf das gegenständliche Klavierspiel.
Ist außerhalb seines Fachgebiets ist fast jeder ahnungslos, die Frage ist, wie man damit umgeht.
 
Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch nochmal drauf hinweisen, daß meine Kritik, die ich immer wieder mal über TEY-Spieler etc. äußere, eben NICHT ein Sichlustigmachenwollen oder Fertigmachenwollen ist, sondern ich tue das, weil ich die Verdummung, die durch die Musik-, Medien- und Konsumindustrie geschieht, in einigen dieser Spieler exemplifiziert sehe und ihnen zurufe: "Mann ey! Wach auf! Lass Dich nicht weiter verarschen! Merkst Du nicht, daß Du ein Massen-Schaf bist, das abgespeist wird mit geisttötender Musik? (Und das vielleicht sogar angefangen hat, selber derartige Elaborate in die Welt zu setzen?) Findest Du nicht, daß Du Besseres verdient hast?"

Daß viele das dann nicht so sehen, sondern denken: "Was hat der bekloppte Hasenbein denn, laß mich doch in meiner knappen Freizeit ein bißchen Spaß haben", ist halt ein bedauerliches Zeichen, wie gut die Verdummungsstrategie funktioniert. (Die Bundestagswahl und die [Nicht-]Reaktion auf den NSA-Skandal sind weitere Beispiele.)

Ein sicheres Zeichen dafür, daß bei jemandem die Verdummungsstrategie funktioniert, ist, daß er Hinweise darauf, daß es doch Besseres und künstlerisch Höherstehendes gibt, als "elitär" und "arrogant" auffasst.
Im Grunde so wie damals in der Schule, als von den Lümmels von der letzten Bank ein Gruppendruck ausging, nicht gut mitzuarbeiten, da die guten, interessierten Schüler als "Streber" dargestellt wurden. Manch einer wird es noch kennen, daß man sich z.T. nicht mal traute, sich gewählt und in korrektem Deutsch auszudrücken, obwohl man es konnte, einfach weil man sich sonst als Außenseiter und potentieller "Streber" (und damit Opfer) gefühlt hätte. Daher hat man auch meist so doof rumgelabert wie die meisten.

Diese Schulerlebnisse werden durchaus von den Konsumkonzernen für ihre Marktstrategien mit ausgenutzt.

LG,
Hasenbein
 
Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch nochmal drauf hinweisen, daß meine Kritik, die ich immer wieder mal über TEY-Spieler etc. äußere, eben NICHT ein Sichlustigmachenwollen oder Fertigmachenwollen ist, sondern ich tue das, weil ich die Verdummung, die durch die Musik-, Medien- und Konsumindustrie geschieht, in einigen dieser Spieler exemplifiziert sehe und ihnen zurufe: "Mann ey! Wach auf! Lass Dich nicht weiter verarschen! Merkst Du nicht, daß Du ein Massen-Schaf bist, das abgespeist wird mit geisttötender Musik? (Und das vielleicht sogar angefangen hat, selber derartige Elaborate in die Welt zu setzen?) Findest Du nicht, daß Du Besseres verdient hast?"

Daß viele das dann nicht so sehen, sondern denken: "Was hat der bekloppte Hasenbein denn, laß mich doch in meiner knappen Freizeit ein bißchen Spaß haben", ist halt ein bedauerliches Zeichen, wie gut die Verdummungsstrategie funktioniert. (Die Bundestagswahl und die [Nicht-]Reaktion auf den NSA-Skandal sind weitere Beispiele.)

Ein sicheres Zeichen dafür, daß bei jemandem die Verdummungsstrategie funktioniert, ist, daß er Hinweise darauf, daß es doch Besseres und künstlerisch Höherstehendes gibt, als "elitär" und "arrogant" auffasst.
Im Grunde so wie damals in der Schule, als von den Lümmels von der letzten Bank ein Gruppendruck ausging, nicht gut mitzuarbeiten, da die guten, interessierten Schüler als "Streber" dargestellt wurden. Manch einer wird es noch kennen, daß man sich z.T. nicht mal traute, sich gewählt und in korrektem Deutsch auszudrücken, obwohl man es konnte, einfach weil man sich sonst als Außenseiter und potentieller "Streber" (und damit Opfer) gefühlt hätte. Daher hat man auch meist so doof rumgelabert wie die meisten.

Diese Schulerlebnisse werden durchaus von den Konsumkonzernen für ihre Marktstrategien mit ausgenutzt.
Mein Gott, was musst Du an dieser Welt leiden....
Und dann ist sie noch allerorten von total unfähigen Klavierlehrern durchsetzt!

CW
 
Vom sozialwissenschaftlichen Standpunkt ist das in etwa so sinnvoll, differenziert und niveauvoll, wie die Reaktion der Fernsehzuschauer auf das gegenständliche Klavierspiel.
Ist außerhalb seines Fachgebiets ist fast jeder ahnungslos, die Frage ist, wie man damit umgeht.

War klar, jetzt kommt hier wieder so ein Ober-Differenzierer, der dadurch jeden Disput ersticken will und lieber absolut folgenloses "Naja, man kann's so sehen, aber andererseits auch so"-Gelaber will - für die Herrschenden ideal.

Die Politik und die Wirtschaft sind daran interessiert, daß es eine große Zahl Schlechtgebildeter gibt (ZU groß darf sie auch nicht werden), weil man nur Schlechtgebildete in Scheißjobs stecken, schlecht bezahlen und rumkommandieren kann sowie ihnen minderwertigen Scheiß andrehen kann. Punkt.

LG,
Hasenbein
 
Mein Gott, was musst Du an dieser Welt leiden....
Und dann ist sie noch allerorten von total unfähigen Klavierlehrern durchsetzt!

Und Dir ist offenbar alles ziemlich egal, Hauptsache, Dir geht's ganz gut, Du kannst in Ruhe Deine Comics malen und ein bißchen klimpern.
Gegen alles andere kann man ja sowieso nichts machen, ne?
Ist klar.
 
Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch nochmal drauf hinweisen, daß meine Kritik, die ich immer wieder mal über TEY-Spieler etc. äußere, eben NICHT ein Sichlustigmachenwollen oder Fertigmachenwollen ist...

Da möchte ich mich dringend anschliessen. Der Vorwurf geht natürlich nicht gegen TEY-Spieler. Mein Sohn hat das Stückchen (oder besser. Lied ;) ) vor Jahren auch gespielt und fand´s cool. Jetzt hat er aber schallend gelacht, als er hörte, dass man damit Superstar werden kann...
Vielmehr ärgere ich mich darüber, dass die Medien- und damit Meinungs- und Bildungsmacher dem Fernsehzuschauer vorgaukeln, TEY sei hochkarätige Musik und bei diesem auch noch Begeisterung herbeimanipulieren. Ich schrieb schon oben, dass man unter Verwendung der üblichen RTL-Tricks auch einen guten Pianisten mit einem flotten Chopin nach oben katapultieren könnte. Man tut´s aber nicht. Und da unterstelle ich auch den Machern einen bereits recht geringen Anspruch an ihre eigene Arbeit.

LG
Bechsteinfreund
 
Vom sozialwissenschaftlichen Standpunkt ist das in etwa so sinnvoll, differenziert und niveauvoll, wie die Reaktion der Fernsehzuschauer auf das gegenständliche Klavierspiel.
Ist Außerhalb seines Fachgebiets ist fast jeder ahnungslos, die Frage ist, wie man damit umgeht.

Ich weiß nicht so genau.. . Mir scheint jedoch, die Zeit der Universalgelehrten, wie etwa Leibniz, ist vorbei. Man müsste sie wieder aufleben und neu erstarken lassen. :D

Gottfried Wilhelm Leibniz

***

[...]
Im Grunde so wie damals in der Schule, als von den Lümmels von der letzten Bank ein Gruppendruck ausging, nicht gut mitzuarbeiten, da die guten, interessierten Schüler als "Streber" dargestellt wurden. Manch einer wird es noch kennen, daß man sich z.T. nicht mal traute, sich gewählt und in korrektem Deutsch auszudrücken, obwohl man es konnte, einfach weil man sich sonst als Außenseiter und potentieller "Streber" (und damit Opfer) gefühlt hätte. Daher hat man auch meist so doof rumgelabert wie die meisten.

Diese Schulerlebnisse werden durchaus von den Konsumkonzernen für ihre Marktstrategien mit ausgenutzt.

LG,
Hasenbein

Das entbehrt nat. nicht einer gewissen Komik, finde ich. :idea:

Streber ( Brille, schmächtig, gebügeltes Hemd, kann aber Formeln und vers la flamme, sowie Aramäisch ) [ tritt auf Schulhof zu Gruppe cooler girls und Jungs ]: " Ey, Ihr Luschen, habta mal 'ne Fluppe ?"

Gruppe: :D:confused:

LG, Olli !
 
Mir scheint jedoch, die Zeit der Universalgelehrten, wie etwa Leibniz, ist vorbei. Man müsste sie wieder aufleben und neu erstarken lassen. :D
Zur damaligen Zeit hatte aber das gesammelte Wissen in einer jeden Fachrichtung nicht die heutigen Dimensionen erreicht. Deshalb ist heute eher der Spezialist mit gutem Allgemeinwissen gefragt. Die Gefahr, sich zu verzetteln und von allem irgendwie, aber von nichts richtig Ahnung zu haben, ist sonst allgegenwärtig. Vor diesem Hintergrund ist es sehr fragwürdig, sich das Zeitalter der Universalgelehrten wieder herbei zu wünschen... .

LG von Rheinkultur
 

Nein. Es gibt einen anderen Aspekt, den man näher betrachten müsste: Mit entsprechenden Angeboten wird suggeriert, dass man für außergewöhnliche Erfolge keine außergewöhnlichen Eigenleistungen erbringen muss - weder hinsichtlich Begabung noch hinsichtlich Studienfleiß.

Ich denke das ist eine Aussage, die es wert ist zitiert zu werden.

Die Empfindung geht jedoch noch viel weiter: Wer außergewöhnliche Erfolge verbucht, hat dafür insbesondere auch keine besondere Leistung erbracht (notwendig ist es ja ohnehin nicht), sondern die nötigen Fähigkeiten waren immer schon da und wurden einfach nur "entdeckt". Erinnert mich irgendwie an die letzte Begegnung mit einer Freundin aus der Schulzeit, die über ihr eigenes finanzielles Leid klagte und mir dann meine Herkunft vorwarf (es wäre ja klar, dass ich mir keine Sorgen machen müsse; mit meiner eigenen Leistung kann das natürlich nichts zu tun haben).
 
Vorwerfen ist natürlich Quatsch.

Aber trotzdem ist es wahr, daß Du einen starken Vorteil hast, wenn Du z.B. aus einer Oberschicht- oder Akademikerfamilie kommst.
Einer aus der Unterschicht kann zwar theoretisch auch studieren, viel Geld verdienen, tolle Sachen machen - aber er muss VIEL mehr schuften und zudem das Glück haben, zufällig den eisernen Willen zum Aufstieg zu haben.

Und es ist längst erwiesen, daß z.B. an diesen Elite-Internaten oder an diesen Wirtschafts-Privatunis keinesfalls immer das Können und die Leistung die entscheidenden Faktoren sind, sondern wenn Papi der Manager von Dax-Konzern XY ist, dann wird Söhnchen schon gut durchkommen und über Vitamin B den Zugang zu den richtigen Stellen erhalten, auch wenn er eigentlich nicht die Riesen-Leuchte ist.

Es gibt Untersuchungen darüber, daß Menschen, die nicht den richtigen, oberschicht-kompatiblen Habitus haben, es schwerer haben, aufzusteigen. Unabhängig von Fachwissen, Können, Fleiss.

LG,
Hasenbein
 
Zur damaligen Zeit hatte aber das gesammelte Wissen in einer jeden Fachrichtung nicht die heutigen Dimensionen erreicht. Deshalb ist heute eher der Spezialist mit gutem Allgemeinwissen gefragt. Die Gefahr, sich zu verzetteln und von allem irgendwie, aber von nichts richtig Ahnung zu haben, ist sonst allgegenwärtig. Vor diesem Hintergrund ist es sehr fragwürdig, sich das Zeitalter der Universalgelehrten wieder herbei zu wünschen... .

LG von Rheinkultur

Ein berechtigter Einwand, lieber Rheinkultur, und natürlich sind heutzutage durch die wiss. Erkenntnisse, die SEIT Leibniz "dazugekommen" sind, die Bereiche für angehende "Universalgelehrte" auf den ersten Blick evtl. umfangreicher und schwieriger zu "handlen".

Jedoch bleibt das VERHÄLTNIS dasselbe, denn auch zu LEIBNIZ' Zeit gab es einen Stand der Forschung, an dem man sich zu orientieren hatte, wollte man erwägen, als UG zu fungieren. Zudem gibt es heute mannigfaltige Erleichterungen, falls wir z.B. unsere Äuglein auf die modernen Kommunikationsmittel zu richten belieben, stellten wir fest, dass Leibniz, um neue Post von seinen VIELEN ( siehe Link ) wiss. BRIEFPARTNERN zu erhalten, z.B. länger warten musste, als WIR heutzutage, die wir ja uns im Internet und mit e-mail usw. sehr gut auskennen, und gar vielleicht auf wissenschaftlichen Lernplattformen mit ganz neuen Denkweisen und Lernformen die schwierigeren Inhalte MÖGLICHST einfach vermittelt bekommen können. Gleiches gilt an Schulen und Hochschulen heute.

Zu Leibniz' Zeit gabs noch keine Skripte zum Runterladen. ;)

Der Zeitraum übrigens, der sich von Leibniz bis zu UNS heute ( 2013 ) erstreckt, ist zwar auf den ersten Blick LANG, jedoch keineswegs so lang, wie etwa der von den alten Ägyptern zu Leibniz. Mit neuen Forschungsergebnissen und Inhalten und Wissen geht, so meine ich, - ums zusammenzufassen - glücklicherweise auch ein Fortschritt in Lernmethoden, Komprimierung von Stoff auf RELEVANTES, Didaktik und Wissensmanagement ( !! ) einher, so dass mir die Sache mit den Universalgelehrten als nicht gar so abwegig zu verfolgen erscheint, in unserer heutigen Zeit.

Letzter Punkt: Viele helle Köpfe ( z.B. der öfter mal von mir erwähnte Prof. Lesch ) befassen sich ja bereits mit MEHREREN Wissensgebieten. Diese Männer sind wichtig...

LG, Olli !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Hasenbein,

ich komme aus einer eher bildungsfernen aber finanziell recht gut situierten Familie. Man könnte sagen meine Vorfahren waren eher die Praktiker, sie haben gut laufende Unternehmen und einen gewissen Wohlstand aufgebaut, jedoch hat von denen nie jemand eine Universität von innen gesehen.

Die Dame, um die es ging, kam aus der gut situierten Mittelschicht (wohl keine Millionen auf dem Konto, aber für den Porsche vor der Tür reicht es) Sie hat Abitur gemacht, dann ihren Ing. gemacht und anschließend promoviert, sich dann direkt für Vollzeit-Kindererziehung entschieden. Ihr Ehemann kommt aus eher einfachen Verhältnissen, hat zwar einen festen Job, aber kein riesiges Einkommen. Dass da finanziell bei zwei Kindern keine großen Sprünge drin sind, ergibt sich selbst, ist jedoch die direkte Folge daraus, dass sie mit einer guten Perspektive nie in das Berufsleben eingetreten ist, sondern das Geldverdienen ihrem Partner über lassen hat.

Zum Vergleich mein Lebenslauf: Ich bin nach der Promotion in die Wirtschaft und recht schnell aufgestiegen. Das hatte wenig mit meinem Titel oder meiner Herkunft zu tun: Ich habe meine Projekte stets im Budget und im Zeitrahmen fertig bekommen (was im IT-Bereich eher untypisch ist). Die Kunden waren glücklich und die Geschäftsführung ebenfalls. Dieser Weg hätte besagter Dame ebenfalls offen gestanden. Bei der Kindererziehung haben wir einen anderen Weg gewählt als sie. Meine Frau führt ihr eigenes Unternehmen und hat sich keine längere Auszeit genehmigt, sondern möglichst viel delegiert oder wenn möglich von zu Hause am Rechner erledigt. Ich habe mir ebenfalls keine Auszeit gegönnt, sondern habe meine Arbeitszeit im Büro von 9:00 bis 19:00 auf 6:00 bis 14:00 verlagert, zusätzlich dann Heimarbeit wenn es passt.

Dass wir jetzt zwei sehr ordentliche Einkommen zur Verfügung haben, und sie nur ein recht bescheidenes, hat mit unserer Herkunft nur wenig zu tun.

Bei meinem Bekanntenkreis aus finanziell ärmeren Verhältnissen habe ich oft festgestellt, dass sie ihre Ziele viel niedriger angesetzt haben. Über die Runden zu kommen war okay, meine Frau und ich wollten nie nur über die Runden kommen oder auf Finanzspritzen von zu Hause angewiesen sein, das stand nie zur Debatte.
 
Wenn das schon "Talent" ist - dann ist das hier ab jetzt "Wissenschaft":

:D :D :D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Politik und die Wirtschaft sind daran interessiert, daß es eine große Zahl Schlechtgebildeter gibt (ZU groß darf sie auch nicht werden), weil man nur Schlechtgebildete in Scheißjobs stecken, schlecht bezahlen und rumkommandieren kann sowie ihnen minderwertigen Scheiß andrehen kann. Punkt.
Eine Hierarchie funktioniert natürlich am besten dann, wenn ihre jeweiligen Vertreter den ihnen zugewiesenen Status (das kann auch die Opferrolle einerseits und die Täterrolle andererseits sein) nicht weiter in Frage stellen. Allerdings gibt es zwischen Klassenunterschieden einst und jetzt einen grundlegenden Unterschied: Das Unterdrücken, Filtern und Verändern von Wissensinhalten war aus verschiedenen Gründen einst leichter möglich als jetzt. Inzwischen steht eine solche Vielzahl an Informationsquellen zur Verfügung, dass ein verantwortungsvoller Umgang damit erst mal von Grund auf erlernt werden muss. Qualitativ hochwertige Inhalte sind zu vergleichbaren Bedingungen verfügbar wie triviales oder inhaltlich wertloses Billig-Entertainment. Wer technisch in der Lage ist, das viel zitierte Unterschichten-TV einzuschalten, könnte auch den ZDF-Theaterkanal wählen, tut es aber eben nicht. Wer ein TEY-Video auf YouTube aufruft, könnte auch zu Alternativangeboten greifen - es gibt kein Naturgesetz, das Menschen dazu zwingt, ahnungslos und uninformiert durch das Leben zu gehen. Wenn die Abkehr des Menschen von der selbstverschuldeten Unmündigkeit schon vor Jahrhunderten eingefordert wurde, erfolgte dieses Postulat vor dem Hintergrund, dass Wissen seinerzeit tatsächlich nur wenigen Menschen zugänglich war - es gab keine allgemeine Schulpflicht, keine Medien, keine allen Interessenten zugänglichen Bildungsangebote im heutigen Sinne, während es heute kaum mehr Argumente gibt für die These, bestimmte Bereiche der Gesellschaft seien ausschließlich aufgrund von Fremdverschulden dazu verurteilt, dumm und unentwickelt sterben zu müssen. Im Ganzen gesehen spielen selbstverständlich Fremdfaktoren (Bildungsauftrag) bei der Vermittlung eine gewichtige Rolle, aber Individualfaktoren (Begabung, Leistungswillen) können sie nicht ersetzen. Auf den Musiklehrerberuf bezogen heißt das: Selbstverständlich ist es Aufgabe eines kompetenten Musikvermittlers, durch die Konzeption und Umsetzung der Musikvermittlung zu fördern und gleichermaßen zu fordern - aber wo von Schülerseite nichts mitgebracht wird, gibt es auch nichts zu fördern und nichts zu fordern.

Das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage gilt eben auch für triviale Angebote: Solange DSDS von Millionen eingeschaltet wird, besteht eben einschlägiger Bedarf - anderenfalls könnte RTL auf dieses Format dankend verzichten. Dass die Öffentlich-Rechtlichen allerdings die Unterstützung durch öffentliche Mittel nicht zum Übernehmen entsprechender Formate beziehen, sondern zur Gewährleistung hoher Qualitätsstandards und Wahrnehmung ihres Bildungsauftrags verpflichtet sind, steht auf einem anderen Blatt.

LG von Rheinkultur
 
Das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage gilt eben auch für triviale Angebote: Solange DSDS von Millionen eingeschaltet wird, besteht eben einschlägiger Bedarf - anderenfalls könnte RTL auf dieses Format dankend verzichten.
Das ist ein falscher Schluss. Der Bedarf an diesem "Müll, Mist und Dreck" wird generiert...und dann bedient. Und das wird so geschickt gemacht, dass selbst Leute wie Du denken, die "weniger Gebildeten..." hätten eine eigene Nachfrage, eine Wahl ... und könnten Ihren (Kultur- ) Konsum grundlegend beeinflussen.

Die tatsächliche Nachfrage ist jedoch eine ganz andere...nämlich die nach Bildung, nach Qualität.... Das jedoch wird geschickt versteckt, vertuscht, im Keim erstickt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mädels.., ganz ehrlich.., ich glaube hier in einem Forum unterwegs zu sein, von dem man wirklich behaupten kann, einige gebildete Leute um sich zu haben. Wir sind ja alle keine dummen Jungs.

Es kann aber wirklich nicht euer Ernst sein, anzunehmen, es gäbe in der Musik qualitative Aspekte?! Musik ist schlicht Geschmacksache. Musik und Qualität haben nichts miteinander zu tun. Musik ist doch kein Wettkampf?! Du bist dumm, denn du hörst TEY. Und du bist super anspruchsvoll und Monster intelligent, weil du den ganzen Tag Chopin hörst?!

Man Leute.., selbst wenn einer den ganzen Tag die Toten Hosen hört (und das ist echte Schrott Mucke) ;-), ist doch deswegen sein musikalischer Anspruch nicht geringer.

Man kann doch nicht pauschal sagen, es gäbe Musik für dumme, arme oder Hartz4 Empfänger! Ich erwarte wirklich mehr Toleranz von euch! Insbesondere von euch, die einen wirklich tiefen Einblick in die verschiedene Materien der Musik haben. Insbesondere von euch, die intellektuell einiges zu bieten haben.

Aber hier äußern sich gerade einige in Gossensprache und geradezu diskriminierender Manier.
 
... Du bist dumm, denn du hörst TEY. Und du bist super anspruchsvoll und Monster intelligent, weil du den ganzen Tag Chopin hörst?!
...
Wofür habe ich dann meine Hörgewohnheiten geändert?
Zusätzlich trage ich Brille und sage manchmal schlaue Wörter wie "Panazee" und sowas.

... und jetzt erfahre ich, das hilft alles nichts?
 

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