Ist das ein Supertalent? RTL

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
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Na ja, das ist natürlich alles richtig, und ob es gut für das Kind ist oder nicht, kann ich auch nicht sagen. Gabs ja auch schonmal einen oder mehrere Threads über diesen Aspekt.

Mich wundert trotzdem, daß ein 5-jähriger überhaupt dieses Level erreichen k a n n, denn
- die Hände sind ja noch relativ klein
- das Verständnis für Musik kann einfach aufgrund der geringen Lebens- und Hörerfahrung noch nicht groß sein
- musiktheoretische Hintergründe fallen m.E. ganz weg
- etc.

Nur durch stures Trainineren (gut oder schlecht sei wie gesagt mal dahingestellt) eines "beliebigen" 5-jährigen kann man doch nicht so weit kommen, oder ? Wie gesagt, mich würde interessieren, ob die Klavierlehrer hier im Forum, die ja einen Überblick über viele Schüler haben, solche Ausnahmetalente (ist es eines ?) öfter mal sehen, und dann hier der "eifrige" Vater einfach dazu paßt, oder ob ein solcher Zugang zum Klavierspiel in dem Alter einfach halt wirklich sehr sehr selten ist ?

Gruß
Rubtao
 
Mich wundert trotzdem, daß ein 5-jähriger überhaupt dieses Level erreichen k a n n, denn

naja, die Oktaven hat er ja nicht gespielt...geht ja wohl auch schlecht mit den kleinen Fingerchen.

Es ist aber durchaus möglich Kleinkinder zum Instrumentenspielen zu dressieren - beispielsweise ließ Leopold Mozart seinen Filius Amadeus wohl im Alter von drei Jahren auf Nußschalen kniend Noten schreiben. In asiatischen Ländern erfreuen sich ähnliche Dressuren anscheinend auch großer Beliebtheit.
Wenn ein Kleinkind von Anfang an vorwiegend mit "Instrumentalunterricht" gedrillt wird, kann man recht gut solche "Wunderkinder" züchten.

Viele Grüße

Styx
 
Der kleine hat schon großes Talent, was noch lange nicht heißt, daß sich das auch so weiterentwickelt. Aber irgendwie scheint er ja die Welt schon ein bißchen anders wahrzunehmen. Als der Vater in dem Interview erzählte, beim Glockenläuten habe er den Kleinen gefragt, was das sei, und der Knirps antwortet "g", das finde ich schon irgendwie bezeichnend. Oder auch als sie das absolute Gehör prüften, da hat er nicht einfach nur die Noten gesagt, er hat sie gesungen. Es sollte halt in dem Alter noch nichts mit Zwang passieren und es scheint ja auch tatsächlich Kinder zu geben, die den ganzen Tag am Instrument verbringen würden und die gezwungen werden müssen mal eine Pause zu machen.

LG, PP
 
Es sollte halt in dem Alter noch nichts mit Zwang passieren und es scheint ja auch tatsächlich Kinder zu geben, die den ganzen Tag am Instrument verbringen würden und die gezwungen werden müssen mal eine Pause zu machen.

Dem stimme ich zu.

Es spricht nichts dagegen, ein begabtes Kind in seiner Begabung zu fördern, wenn es Spaß an einer Sache hat. Im Gegenteil (btw. jedes Kind sollte altersgerecht gefördert werden in seinen Stärken...)


Aber was für mich ein no-go ist, ist ein Vater, der mit seinem 5-jährigem Sohn durch Shows tingelt, ihn als Superstar sehen möchte und obendrauf noch ein Fernsehsender, der auf das ganze mit seiner Kuscheltierstory noch das Sahnehäubchen oben drauf steckt.

Kinder in diesem Alter sollten in solchen Shows nicht auftreten dürfen.

Es kann doch keiner ernsthaft behaupten, ein Fünfjähriger geht zu seinem Daddy und sagt "Papa, Papa, bitte, ich will unbedingt ins Fernsehen und vor Millionen vor Zuschauern spielen und Supertalent werden und die Siegesprämie bekommen".

Hier werden ausschließlich die Wünsche der Eltern realisiert, nicht die der Kinder!
 
Es kann doch keiner ernsthaft behaupten, ein Fünfjähriger geht zu seinem Daddy und sagt "Papa, Papa, bitte, ich will unbedingt ins Fernsehen und vor Millionen vor Zuschauern spielen und Supertalent werden und die Siegesprämie bekommen".

Hier werden ausschließlich die Wünsche der Eltern realisiert, nicht die der Kinder!

Es ist bedauernswert wie manche Kinder durch solche Shows geschliffen werden. Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Eine Ausnahme ist hier vielleicht Ethan Bortnick, der scheint mir eine richtige kleine "Rampensau" zu sein. :D:D:D

Ethan Bortnick: will be on oprah - YouTube

Youngest Musician to EVER have his own PBS Concert! Ethan Bortnick and his Musical Time Machine - YouTube
 
:D muss aber nicht heißen, dass diese Kinder auch üben was sie sollen :D

Nee - aber viele von den Kindern, die nicht üben, was sie sollen, tun's deswegen nicht, weil das, was der Erwachsene sich da als Übevorschrift ausgedacht hat, dem Kinde nicht gemäßer Blödsinn ist.

Solange es nicht mit den Fäusten draufhauender oder durcheinanderklimpernder ADHS-Müll ist, kann alles Mögliche das Kind weiterbringen beim Musizieren; was in den gewöhnlichen Klavierschulen drinsteht, hingegen meist nicht. Bzw. es wird schon weitergebracht, aber leider in eine falsche Richtung (z.B. mechanistische Auge-Hand-Spielweise). Gegen so eine un-organische Vorgehensweise wehren sich Kinder unbewußt zu Recht. Auditive Methoden (z.B. Suzuki) funktionieren bekanntlich wesentlich besser.

LG,
Hasenbein
 
- es ist nicht bekannt wie viele Komponisten ADHS hatten. Es konnte nur früher einfach noch nicht diagnostiziert werden.
...wer weiß, wie viele Krankheiten wir haben, welche man aber noch gar nicht kennt sondern erst in 100 Jahren wird diagnostizieren können :D:D:D ... ...so ne post mortem Diagnose (hatte Chopin aids? er hat doch so oft melancholisch komponiert) ist immer etwas... heikel :D
 

so ne post mortem Diagnose (hatte Chopin aids? er hat doch so oft melancholisch komponiert) ist immer etwas... heikel :D

man müßt die alle mal obduzieren, dann hätte man mehr Gewißheit :D

Aber aufgrund einer bekannten Störung oder Erkrankung jemanden die Fähigkeit zum musizieren abzusprechen, ist auch wieder schwierig - gibt sogar Geisteskranke die hervorragend Musik machen :D

Viele Grüße

Styx
 
Leute, ihr könnt Euch wieder abregen - das mit dem ADHS war von mir (und wer gutwillig ist und ein Quäntchen Humor hat, wird das auch so verstanden haben) einfach ein etwas zugespitzter Ausdruck für ein Kind, welches, sobald es an ein Klavier kommt, wild drauf rumzuhämmern beginnt (im Gegensatz zum eher vorsichtigen Kind, das es ja auch gibt, welches erstmal einzelne Tasten drückt und lauscht, was da wohl rauskommt). Habe die Krankheit gar nicht gemeint.

Im übrigen, Styx, lies mal z.B. Bücher des kürzlich leider verstorbenen Wolfgang Bergmann - ADHS ist keine eigenständige, "organische" Krankheit, sondern Folge einer frühkindlichen Eltern-Kind-Beziehungsstörung aufgrund liebloser oder verkorkster Eltern, welche es nicht vermögen, angemessen und "natürlich" mit dem Kind zu kommunizieren.

LG,
Hasenbein
 
Im übrigen, Styx, lies mal z.B. Bücher des kürzlich leider verstorbenen Wolfgang Bergmann - ADHS ist keine eigenständige, "organische" Krankheit, sondern Folge einer frühkindlichen Eltern-Kind-Beziehungsstörung aufgrund liebloser oder verkorkster Eltern, welche es nicht vermögen, angemessen und "natürlich" mit dem Kind zu kommunizieren.

Das ist eben so eine Fehlinterpretation wie "Autismus wird durch Kinderschutzimpfungen ausgelöst", und gehört in den Bereich Esoterik/Wunderheiler.
Ganz klar ist nachgewiesen daß AD(H)S eine Störung des Dopaminhaushaltes ist, inzwischen geht man auch von genetischen Ursachen aus.
Würde die Theorie von W.Bergmann stimmen, könnte man AD(H)S nicht mit Methylphenidat therapieren, bei jedem Nicht AD(H)Sler wirkt das Zeug wie ein starkes Aufputschmittel (nicht ohne Grund fällt das unter BTM).

AD(H)S (eben so Autismus) ist keine "Krankheit" welche einen mal so zufällig befallen kann, entweder hat man es von Geburt an, und behält es bis zum Lebensende, oder man hat es nicht.

Heilbar ist AD(H)S (so wie Autismus) nicht, man kann es nur in entsprechende Richtungen therapieren. Sehr häufig gehen allerdings entsprechende Störungen mit einer Hochbegabung einher - wo wir wieder beim Thema wären.......:D

Viele Grüße

Styx
 

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