Suche Geige

Hallo Monique,

mein Leihcello in Deutschland kommt von denen. Die liefern in ganz Deutschland, sind schnell und haben ordentliche Instrumente. Vielleicht wäre das ja was?

LG und viel Spaß für deine Nichte,
Babs
 
Ja in meiner ist auch ein Stradivari-Zettel drin. :-D
Nicht schlecht, hast Du mal mit dem Original verglichen?
Ich hatte vor langer Zeit mal im Netz nach Stainer gesucht. Was ich gefunden habe, hatte gar keine Ähnlichkeit. Meine Geige ist wohl über 100 Jahre alt, und die Fälscher damals kannten vielleicht die Originalschrift nicht.
Aber nun habe ich in Wikipedia 2 verschiedene handgeschriebene Zettel gefunden und einer davon ist bei "Absam" verblüffend ähnlich. Im meinem Foto eingesetzt ein Ausschnitt aus Wikipedia.
Geigenzettel.jpg


Aber das Jahr 1630 ist natürlich sehr merkwürdig. Da war er noch ein Kind, und soll dann seine Ausbildung begonnen haben.
Den Zettel zu fotografieren ist auch nicht so einfach. Ich habe ein Smartphone genommen, damit kommt man sehr dicht ran bis an die Schallöffnung ran. Beleuchtung mit der Taschenlampe von der anderen Schallöffnung.
 
Nicht schlecht, hast Du mal mit dem Original verglichen?
Natürlich. Die Stradi-Zettel und deren "Fälschungen" sind auch recht gut dokumentiert. "Fälschungen" deshalb in Anführungszeichen, weil man das zur damaligen Zeit nicht als solche ansah sondern als einen (guten) Nachbau. Entsprechend gut wurden auch die Zettel kopiert. Ich konnte den Zettel nicht vom Original unterscheiden.
Ein Gutachter und Geigenbauer kam dann letztendlich zum gleichen Ergebnis wie ich: Ein guter, ca. 150 Jahre alter Stradinachbau aus Tschechen. Bei ihm hat allerdings ein Blick von 30 Sekunden gereicht (ohne den Zettel zu sehen), ich habe Stunden und Tage dafür gebraucht. :-D

Immerhin wurde sie als gute Schülergeige befunden (Wert ca. 1500 €) und klingt auch gut.
 
Habe auch gelesen, daß die damaligen "Fälscher" vor über 100 Jahren wohl eher ihre Verehrung gegenüber den alten Meistern ausdrücken aber nicht Ihre Kunden täuschen wollten. Die Käufer solcher Geigen wußten das damals, weil es üblich war.

Vermutlich ist mein Geigenkasten aus Krokodilleder (Imitation?) wertvoller als die Geige, nur kommen da gar keine Töne raus.:-D
 
Zuletzt bearbeitet:
OT

Habe auch gelesen, daß die damaligen "Fälscher" vor über 100 Jahren wohl eher ihre Verehrung gegenüber den alten Meistern ausdrücken aber nicht Ihre Kunden täuschen wollten.

So wie die Chinesen heutzutage? :lol:

Für die früheren Zeiten kann man vor allem eines sagen: Alle X-zig Meilen konnte ein vollkommen anderes Recht gelten. Ermittlungsbehörden sind solchen "Fälschungen" nicht zuletzt aus diesem Grund wohl eher nicht nachgegangen. Keine Täuschungsabsicht? Das würde ich glatt verneinen. ;-) Eher: Wo mangels Information kein Kläger, da kein Richter.
 
Also wenn ein tschechischer Geigenbauer eine Stradi nachbaut und den Nachbau dann verkauft, kann ja wohl nicht von Täuschung die Rede sein, denn egal was auf dem Zettel steht: Es ist doch klar, dass es keine sein kann. Das ist eher so wie wenn auf einer LesPaul-Kopie ein entsprechender Schriftzug angebracht wird: Da kommt auch keiner auf die Idee, dass das ne Täuschung sein soll.
 
@Peter
Es seine denn der Gitarrenbauer macht die Les Paul auf "alt", bestreitet sie selbst gebaut zu haben und sagt, sie sei von Gibson. Dito der Tscheche ...
Oder?
Aber ich glaube auch, dass damals allen - auch den Erwerbern - klar war, dass es keine Geigen von Stradivari waren, sondern Kopien inkl. Kopien der Zettel.
 
@Peter
Es seine denn der Gitarrenbauer macht die Les Paul auf "alt", bestreitet sie selbst gebaut zu haben und sagt, sie sei von Gibson. Dito der Tscheche ...
Oder?
In dem Fall wäre es freilich eine Täuschung. Aber ich gehe mal davon aus, dass die meisten Geigenbauer Ihre Geigen als neu verkauft haben. Insofern erübrigt sich die Täuschung, da auf jedem Stradizettel ein Baujahr steht (bei mir z.B. 1720), was schlecht als neu durchgegangen wäre.

@joeach , ja ein Sumpf ist das auf jeden Fall und für einen Laien ist es nur schwer bis gar unmöglich, Herkunft und Wert einer Geige einzuschätzen. Ich würde mich da auch nur auf einen seriösen Geigenbauer verlassen und auch nur dort kaufen.

Interessante Seite:
https://www.geige24.com/shop/wann-ist-eine-violine-echt-oder-falsch
der Zettel sage wenigstens schon mal aus, was es nicht ist.

Es sind ja viele (mehrere Hunderttausende oder gar Millionen) z. B. böhmische Instrumente im Umlauf, die einen Stradivari Zettel haben. Diese - im weitesten Sinne - Kopien, sind praktisch in Anlehnung eines sozusagen linienreinen Originals gebaut worden.
...
Denn auch jede böhmische Fiedel eines x-beliebigen Herstellers ist eben auch ein Original – eine original böhmische Geige eben...
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Fall wäre es freilich eine Täuschung. Aber ich gehe mal davon aus, dass die meisten Geigenbauer Ihre Geigen als neu verkauft haben. Insofern erübrigt sich die Täuschung, da auf jedem Stradizettel ein Baujahr steht (bei mir z.B. 1720), was schlecht als neu durchgegangen wäre.

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Interessante Seite:
https://www.geige24.com/shop/wann-ist-eine-violine-echt-oder-falsch
Genau das ist auch meine Vermutung (dass nicht neu als alt verkauft wurde).
LG
BP
 
Liebe Babs ! Aber ich glaube ich kann diesen Faden schließen , weil ein lieber Mensch aus dem Forum , uns mit einer Geige beglücken wird ...
Damit war ich wohl gemeint, aber leider hat sich heute nach einem Besuch beim Geigenbauer herausgestellt, daß meine Geige nicht mit einem vertretbaren Aufwand spielbar gemacht werden kann. Mir war das bis gestern noch nicht so klar und eigentlich wollte ich morgen schon die Geige übergeben. Schade auch für mich, denn ich hätte mich gefreut, wenn meine Geige wieder bespielt werden würde.
Falls also Monique noch weiterhin eine Geige hier über Clavio sucht, bitte lieber nicht den Faden ignorieren.

Gruß
Manfred
 

Damit war ich wohl gemeint, aber leider hat sich heute nach einem Besuch beim Geigenbauer herausgestellt, daß meine Geige nicht mit einem vertretbaren Aufwand spielbar gemacht werden kann. Mir war das bis gestern noch nicht so klar und eigentlich wollte ich morgen schon die Geige übergeben. Schade auch für mich, denn ich hätte mich gefreut, wenn meine Geige wieder bespielt werden würde.
Falls also Monique noch weiterhin eine Geige hier über Clavio sucht, bitte lieber nicht den Faden ignorieren.

Gruß
Manfred
Hallo, vor 13 Jahren überholt und trotz nichtnutzung jetzt nicht mehr spielbar, was ist mit dem Instrument passiert?
LG BP
 
Hallo, vor 13 Jahren überholt und trotz nichtnutzung jetzt nicht mehr spielbar, was ist mit dem Instrument passiert?
LG BP
Vermutlich war es ein Missverständnis vor 13 Jahren. Der gleiche Geigenbauer sagte mir gestern, daß er damals nur neue Saiten aufgezogen und den Lack poliert hätte. Natürlich konnte er sich nicht mehr genau erinnern. Er meinte zu mir, ich hätte wohl damals nicht so viel ausgeben wollen. Daran kann ich mich nun nicht mehr erinnern. Ich war der Meinung, daß die Geige technisch spielbar gemacht wurde. Er drückte sich jetzt etwa so aus: "Man kann sie so herrichten, daß man einen Ton erzeugen kann, aber spielen kann man nicht darauf".
Ich konnte die Geige beim ersten Mal noch stimmen und die Stimmung hielt zumindest über mehrere Stunden. Dann wollte ich sie nochmal genauer stimmen und dann ging gar nichts mehr. Alle Wirbel drehten durch. Darauf wurde ich skeptisch und ging gestern zum Geigenbauer. Der stellte dann noch weitere ins Geld gehende Mängel fest.
 
Und das ist in der Summe so teuer? Bei meiner Geige ging auch nichts. Es wurden einige Rissen geflickt, bissel Lack, die Wirbel erneuert (und die Löcher dafür angepasst), neuer Steg, neue Saiten, Saitenhalter (viel mehr ist ja gar nicht dran an so ner Geige) und das Ganze hat 350 € gekostet, bei einem Geigenbauer, der alles außer billig ist.
 
@Moderato Danke für die Erläuterungen.
 

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