Stücke vor dem Üben analysieren?

S

Stella

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Liebe Klavieristen,

bisher habe ich beim Üben neuer Stücke immer einfach von vorne angefangen und drauflos gespielt (erst rechte Hand, dann linke Hand und möglichst bald beide zusammen). Nun werden die Stücke aber langsam länger und komplizierter, und ich frage mich, ob es etwas bringt, ein Stück vor dem Üben zu analysieren. Und wenn ja, wie? Aufbau des Stücks analysieren, Akkorde bestimmen ... Wie macht ihr das?

Grüße von Stella
*die sich vor Jahren angemeldet hat und nur sporadisch mitgelesen hat, aber wild entschlossen ist, jetzt öfter zu lesen und vor allem auch zu schreiben*
 
und ich frage mich, ob es etwas bringt, ein Stück vor dem Üben zu analysieren. Und wenn ja, wie? Aufbau des Stücks analysieren, Akkorde bestimmen ... Wie macht ihr das?

Hallo,

und warum nicht parallel vorgehen?

Man könnte doch Akkorde (Harmonien) bestimmen und Formen/Formteile erkennen, während man ohnehin am anstehenden Stück übt. Ich rate, das alles parallel zu tun.

eine Möglichkeit wäre:
a) nur die Melodiestimme spielen und sich merken, in welchen Abschnitten/Teilen sie verläuft
b) nur Die Melodiestimme und den Bass spielen
c) jetzt "analysieren", welche Harmonien vorkommen, und dann eben nur Melodie & Bass mit den dazugehörenden Harmonien (akkordisch) spielen, also das Gerüst des Stückes spielen

Gruß, Rolf
 
ich frage mich, ob es etwas bringt, ein Stück vor dem Üben zu analysieren.
Man lernt die Stücke wesentlich leichter auswendig wenn man das harmonische Grundgerüst kennt.
Aha, jetzt sind wir in f-moll, aaaja nun die Modulation in die Dominate.... Sowas hört man ja auch und die Finger finden sich viel leichter zurecht.
Ohne Analyse sieht eine Komposition aus wie ein riesiger Haufen wirrer Notenpunkte ohne Bezugsspunkt. :?

Man kann das Stück u.U. klarer darstellen wenn man die Bedeutung der einzelnen Akkorde im Kopf hat oder besser gesagt auf der Klaviatur sieht.
Das kann man meiner Meinung zwar auch wenn ganz genau hinhört, aber helfen tut eine Analyse da ganz bestimmt.

Ich mache die Analyse auch immer parallel und nicht VOR dem Üben.
Dann arbeitet man quasi gleichzeitig weiter an seiner Vorstellung wie man das Stück denn schlußendlich genau darstellen will. (falls noch nicht geschehen)
Es ist ziemlich leicht sich Fragmente der Komposition im Kopf vorzuspielen die man sie gerade zuvor real gespielt hat.
(Falls man nicht sowieso schon ein Radio im Kopf hat :D)
 
Analysieren und Üben

@ Rolf:
Vielen Dank für Deine Antwort und die praktische Anleitung. Diese Reihenfolge werde ich gleich ausprobieren. Bisher war ich immer so mit Fingersätzen und einzelnen Tönen beschäftigt, dass es lange gedauert hat, bis ich anfing, den Zusammenhang wahrzunehmen. Allerdings habe ich schon länger den Verdacht, dass das eher hinderlich ist.

@ Neapolitaner:
Dir auch vielen Dank. Ich wäre total glücklich, wenn ich ein Stück "nebenbei" harmonisch analysieren könnte. Leider habe ich die Harmonielehre noch nicht so verinnerlicht, dass ich schon beim Spielen mitkriege, ach ja, das ist jetzt ein B-Dur Quartsextakkord und jetzt kommt die und die Doppeldominante, sondern ich brauche eine Weile, bis ich so was benennen kann (und umgekehrt auch: bis ich so was nach "Ansage" spielen kann). Aber wahrscheinlich macht hier die Übung die Meisterin, und ich muss mich nur etwas disziplinieren und bei jedem Stück Akkorde und Funktionen bestimmen ...

Hat jemand eine Idee, wie man am besten Akkorde mit Umkehrungen auf dem Klavier lernt und übt? Gibt es dazu spezielle Übungen, oder nimmt man sich einfach eine Tonart nach der anderen vor?

Herzlichen Gruß
Stella
 
Hat jemand eine Idee, wie man am besten Akkorde mit Umkehrungen auf dem Klavier lernt und übt? Gibt es dazu spezielle Übungen, oder nimmt man sich einfach eine Tonart nach der anderen vor?

ich möchte mich der Frage von Stella gerne anschließen und fragen, ob es empfehlenswerte Literatur gibt, in der "Standardstücke" in didaktisch aufbauender Weise exemplarisch analysiert werden.
.. auch zum direkten hörendem Nachvollziehen beim Spielen.

Gruß, NewOldie
 
@ Neapolitaner:
Dir auch vielen Dank. Ich wäre total glücklich, wenn ich ein Stück "nebenbei" harmonisch analysieren könnte. Leider habe ich die Harmonielehre noch nicht so verinnerlicht, dass ich schon beim Spielen mitkriege, ach ja, das ist jetzt ein B-Dur Quartsextakkord und jetzt kommt die und die Doppeldominante, sondern ich brauche eine Weile, bis ich so was benennen kann (und umgekehrt auch: bis ich so was nach "Ansage" spielen kann). Aber wahrscheinlich macht hier die Übung die Meisterin, und ich muss mich nur etwas disziplinieren und bei jedem Stück Akkorde und Funktionen bestimmen ...

Hat jemand eine Idee, wie man am besten Akkorde mit Umkehrungen auf dem Klavier lernt und übt? Gibt es dazu spezielle Übungen, oder nimmt man sich einfach eine Tonart nach der anderen vor?

Herzlichen Gruß
Stella

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich würde auch gerne die Stücke, die ich spiele analysieren, aber ich weiß nicht wie. Deshalb bin ich auch sehr daran interessiert, dies zu lernen und entsprechende Anregungen zu bekommen, wie man da anfängt und wie man das lernen kann.

Lg
Didanja
 
Bist du etwa die Stellalein?

Wenn ja drück ich dir für nächste Woche auf jedenfall die Daumen! :)

Lg Benny
 
ich möchte mich der Frage von Stella gerne anschließen und fragen, ob es empfehlenswerte Literatur gibt, in der "Standardstücke" in didaktisch aufbauender Weise exemplarisch analysiert werden.
.. auch zum direkten hörendem Nachvollziehen beim Spielen.

Gruß, NewOldie

exakt das, Analysen exemplarischer Stücke inklusive Übungsanleitungen findest Du in:
Peter Paul Werner: neue Didaktik und Methodik am Klavier
Rudolf Kratzert: Handbuch für Pianisten
(so ungefähr lauten die Titel - ich bin grad nicht daheim, kann also den genauen Titel nicht nachschauen - - - auf jeden Fall werden dort von Anfängerstücken bis in hochvirtuose Bereiche exemplarisch die Vorgehensweisen vorgestellt und erläutert)

Gruß, Rolf
 
Ich wäre total glücklich, wenn ich ein Stück "nebenbei" harmonisch analysieren könnte. Leider habe ich die Harmonielehre noch nicht so verinnerlicht, dass ich schon beim Spielen mitkriege...

Das kann man z.B. üben, indem man beim Spielen auf die Harmonien achtet - zunächst geht das Spielen dann langsamer.

H
at jemand eine Idee, wie man am besten Akkorde mit Umkehrungen auf dem Klavier lernt und übt? Gibt es dazu spezielle Übungen, oder nimmt man sich einfach eine Tonart nach der anderen vor?/quote]

Ich würde mich auf die Tonarten konzentrieren, in denen die Stücke stehen, die du gerade übst. Nebenbei könntest du z.B. diverse Tänze von Schubert studieren (da gibt es Sammlungen), von denen viele harmonisch ziemlich gerade verlaufen, eindeutige Begleitung links haben und ziemlich übersichtlich auch in der Länge sind.
 
Tipps Stückanalyse

@benny07:
Sorry, ich bin nicht "Stellalein".

@rolf:
Die Titel habe ich mir gleich in der Bibliothek bestellt und ...

@Guendola:
... ebenso Tänze von Schubert. Bin sehr gespannt.

Herzlichen Dank!
Stella
 
@ Guendola

Kannst du sagen, mit welchen Tänze von Schubert man anfangen sollte? So wie ich das sehe, gibt es jede Menge und ich möchte mir nicht gleich alle Noten bestellen.

Danke
 

@ Guendola

Kannst du sagen, mit welchen Tänze von Schubert man anfangen sollte? So wie ich das sehe, gibt es jede Menge und ich möchte mir nicht gleich alle Noten bestellen.

Danke



Hallo didanja,

auch wenn ich nicht Guendola bin, hoffe ich, sie wird es mir verzeihen, wenn ich deine Frage schon einmal beantworte. Der 6. Walzer aus dem angehängten link ist z.B. wunderschön und basiert im Grunde fast ausschließlich auf der Tonika h-moll und der Dominante Fis-Dur7. Vielleicht hast du Lust, den mal zu spielen.

Viele Grüße

chiarina


http://imslp.info/files/imglnks/usi...ert_Werke_Breitkopf_Serie_12_No_125_Op_18.pdf
 
auch Schuberts "Valses nobles" bieten nützliches und teilweise sehr leicht spielbares

Gruß, Rolf
 
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