Inzwischen versuche ich lieber, zur Abwechslung zwei meiner alten Stücke als Repertoire zu erhalten. Sonst geraten die zu schnell wieder in Vergessenheit und man hat so gar kein Stück, das man einfach nur spielen kann.
Sehe ich ähnlich und lerne nur, was ich möglichst langfristig erhalten möchte. Kleinere Übungen ja, aber nur als gelegentliche Übungen zwischendurch. Doch was ich behalten möchte, übe ich bis zum Abwinken. Wie schnell etwas in Vergessenheit gerät, was nicht häufig genug wiederholt wurde, habe ich bereits festgestellt. Musste erst einen Blick aufs Notenblatt werfen, dann fiel es mir wieder ein.
Dann stelle ich mir vereinfacht vor, Vergessen hat etwas mit Routine zu tun und nichts wird zur Routine, nur weil man es einmal konnte, dann aber zu wenig anwendete. Der häufig verwendete Vergleich mit dem Schalten beim Autofahren hinkt, weil hier keiner ist, der noch wüsste, wie häufig er wirklich bei einer beliebigen Fahrt schaltet und die durchschnittliche Anzahl der Schaltvorgänge mit dem Kilometerstand verrechnen würde, um auf eine realistische Zahl an Wiederholungen zu kommen. Somit nicht üben bis man es kann, sondern üben, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist (zur Routine wurde) und das entspricht nach meinen derzeitigen Vorstellungen, die nicht richtig zu sein brauchen, einer wesentlich höheren Anzahl an Wiederholungen.
Und ja, selbst Radfahren verlernt man ohne Wiederholung teilweise wieder. Nach geschätzten 10 bis 15 Jahren ohne Fahrrad tat mir bei den ersten Fahrten der Hintern in den ersten Tagen weh, der musste sich erst einmal wieder daran gewöhnen. Soviel zu, wer einmal Radfahren lernte, vergisst es nicht wieder, nun ja, der Körper schon.
Jedenfalls habe ich wieder mit Strichlisten begonnen, um einen Überblick zu erhalten, wie oft ich rechts, links, beidhändig wiederholen muss, um erst einmal flüssig spielen zu können und habe vor die fortzuführen, um zu sehen, wie vieler Wiederholungen in welchem Zeitraum es bedarf.
Zwei oder drei am Tag, sind ja nun alles noch recht einfache Stücke, damit hatte ich es eine Zeitlang probiert, im Endergebnis aber nicht mehr erreicht, als hätte ich die einzeln hintereinander gelernt, würde ich meinen, wenn ich mir sicher wäre. So lege ich nun wieder mehr auf eins am Tag und wenn ich meine mein Tagesziel erreicht zu haben, dann vielleicht noch die eine oder andere Wiederholungen von begonnenen oder einfach nur zu wiederholenden Stücken. Schrieb Stücke, vielmehr als Songs sind es bei mir ja bisher nicht.