Wie schwer sollten die Stücke sein, die man übt?

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Sypie

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Hallo,
Ich frag mich, wie schwer die Stücke sein sollten, um sich möglichst effektiv zu verbessern.
Ich würde dafür die Stücke einfach mal in 3 Schwierigkeiten einteilen.

Einfach: Paar Tage
Mittel: Paar Wochen maximal 4
Schwer: Paar Monate

Ich würde bei der Einteilung einfach mal von nem Stück ausgehen, dass ungefähr 4 Minuten lang ist. Da längere Stücke, wie Sonaten oder Klavierkonzerte natürlich mehr Zeit benötigen.

Da jetzt die Frage, wie schwer die Stücke am besten sein sollten, um sich zu verbessern. Oder obs auch Sinn macht, mehrere Stücke gleichzeitig mit verschiedenen Schwierigkeiten zu üben. z.B. 1 schweres, 1 Mittleres und 2 einfache oder so, wenn man z.B. 3Stunden am Tag übt.
 
Ich sags jetzt mal ganz pragmatisch:

Jedes Stück bei dem man merkt, man kommt voran, lohnt sich dran zu bleiben.

Das kann man bereits nach der ersten halben Stunde feststellen.

Wenn ein Stück nach der ersten halberten Stund immer noch genau so mühselig ist wie zum Anfang, bringt es nix sich da weiter zu quälen.

Dann ist man einfach noch nicht auf diesem Level.

Ich persönlich bin ein Freund da von, die Stücke einzeln einzuarbeiten und nicht mehrere gleichzeitig.

Bei mir kam es oft zu Irritationen, wenn ich ein Bach ein Beethoven ein Schumann ein Bartok gleichzeitig erarbeiten sollte.

Hier ist dann noch die Melodie eines anderen Stückes im Kopf und man findet sich dann häufig ned zurecht.
 
Also ich finde es eigentlich immer ganz gut, wenn man zwei bis drei Stücke unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads übt. EIne gute Kombination ist ein einfaches Stück, was einen manuell nicht fordert, ein mittelschweres Stück, was man auf jeden Fall gut hinbekommt, aber einiges an Arbeit erfordert und eine harte Nuss.
 
Einfach: Paar Tage
Mittel: Paar Wochen maximal 4
Schwer: Paar Monate

Ich würde bei der Einteilung einfach mal von nem Stück ausgehen, dass ungefähr 4 Minuten lang ist.
4 Minuten?

Finde ich im Kontext Deiner Frage etwas hoch gegriffen. Ich glaube z.B., kaum ein Prelude von Chopin (vielleicht die „Regentropfen“?) erreicht diese Länge. Mancher Sonatensatz der Klassik sicher auch nicht. Streng genommen müsste man/ müsstest Du wohl besser eine Anzahl von Seiten oder sogar Takten vorgeben, denn die Länge differiert ja auch in Abhängigkeit vom Tempo des Stückes stark. Außerdem könntest Du vielleicht auch noch definieren, wie viel Zeit Du zum Üben täglich zugrunde legst und welchen Stand (flüssiges Durchspielen bis hin zur Aufführungsreife) Du innerhalb des von Dir vorgegebenen Zeitraums zu erreichen wünschst.

Hier mein Antwortversuch:

Ich habe (auch) immer Stücke unterschiedlicher Schwierigkeit auf dem Klavier bzw. dem Notenpult liegen. Darunter befinden sich allerdings keine Stücke von vier Minuten Länge (oder mehr), die ich nach ein paar Tagen dann als „erlernt“ wieder ablegen wollen würde. Das wäre dann eher der Stapel fürs „sight reading“, also Blattspiel.

Vier Wochen wären für mich allenfalls bei sehr kurzen (deutlich < 4 Min.) Stücken an der unteren Grenze meines Niveaus der Anspruch, wobei es dann nur ums Kennenlernen des Stückes und „erträgliches Durchspielen“ gehen kann. Bei längeren Stücken oder anderem Anspruch („Vorspiel“ und wenn es nur im Freundes- oder Familienkreis ist) bin ich bei den paar Monaten oder mehr.

Zu „vier Tagen“ habe ich oben schon etwas geschrieben und für die großen Projekte und Stücke oberhalb meines heutigen Niveaus rechne ich in (vier oder mehr) Jahren 😳.
 
Eine Kombination aus verschiedenen Schwierigkeitszonen halte ich ebenfalls für sinnvoll.
Man lernt auch an den leichten Stücken. Dort lernt man, Abstand zu gewinnen, Interpretationsansätze zu wagen, Lockerheit im Geiste zu gewinnen.
Die schwierigeren Werke fordern unser "Übezentrum", es ist immer spannend, Stellen, die nicht gehen wollen, zu beackern und sich immer wieder mit ihnen zu beschäftigen.
Ich halte nix davon, Stücke zu üben, die deutlich zu schwierig sind. An denen wächst man nicht, sondern schrumpft.
 
Jedes Stück bei dem man merkt, man kommt voran, lohnt sich dran zu bleiben.

Das kann man bereits nach der ersten halben Stunde feststellen.

Ich weiß nicht und frage mich das auch gerade.

Ich hatte durchaus schon Stücke, an denen ich sechs Wochen geübt habe und wo ich auch durchaus Fortschritte machte. Aber ich hab die nie soweit bekommen, dass am Ende wirklich Musik dabei heraus kam.

Und wenn ein Stück nach 6 Wochen immer noch Kampf ist, verliere ich auch die Freude dran.

Meist sind dann eh Ferien und dann verlange ich nach den Ferien ein neues Stück, egal ob das alte dann gut ist oder nicht.

Das Problem ist halt, dass die richtig schönen Stücke oft auch schwer sind ....
 
Und wenn ein Stück nach 6 Wochen immer noch Kampf ist, verliere ich auch die Freude dran.
Viel interessanter als die Wochenzahl finde ich die Anzahl der Stunden, die man mit dem Stück verbracht hat - und auch hier, mit welcher Effizienz man sich den Herausforderungen gestellt hat.

Ich kenne weder Dein Spielniveau, noch die Stückauswahl, aber „Kampf“ ist die schlechteste Form der Auseinandersetzung - in der Musik wie auch im sonstigen Leben.

Ich empfinde das Arbeiten an einem Klavierstück, ob Sonate oder etwa an Schumanns „Album für die Jugend“ (wo die Stücke ja allenfalls ein paar Takte lang sind, weil sich alle Naslang alles wiederholt) als „Entdeckungsreise“. Und ich bin eher enttäuscht, wenn es für mich anscheinend nichts mehr zu entdecken gibt. Da hilft aber dann häufig mein Klavierlehrer oder sonstige musikverständige Menschen.
 

Ich lehne Sonatensätze mit einem zweiten Thema ab. Das ruiniert die Exposition. Bei der Durchführung wird mir sowieso immer schwindlig. ;)

Zum Thema: Unterschiedliche und unterschiedlich schwere Stücke um unterschiedliche Dinge zu üben.
 
Ich lehne Sonatensätze mit einem zweiten Thema ab. Das ruiniert die Exposition. Bei der Durchführung wird mir sowieso immer schwindlig. ;)

Zum Thema: Unterschiedliche und unterschiedlich schwere Stücke um unterschiedliche Dinge zu üben.

Stücke sind auch als Ganzes zu betrachten. Wenn ich jetzt die h-Moll-Sonate von Liszt übe, deckt das die drei genannten Schwierigkeitsgrade - die Stellen einzeln betrachtet - ab und es kommt noch der Schwierigkeitsgrad "Kriege ich niemals hin" dazu.
Und die manuell einfachen Stellen reichen nicht, um den einfachen Part zu erfüllen. Man braucht schon auch etwas, was man in Gänze als leichte Hürde bewältigen kann.

Und bei einigen Stücken, beispielsweise der vierten Chopinballade sind die manuell einfachen Stellen, sobald man das richtig drauf hat, wahrscheinlich sowieso die schwierigsten.
 
Stücke sind auch als Ganzes zu betrachten.

Der Mensch aber auch.

wie schwer die Stücke sein sollten, um sich möglichst effektiv zu verbessern
hängt doch auch mit dem Alter und den körperlichen Voraussetzungen zusammen. Wer sich z.B. mit rheumatischen oder neurologischen Beschwerden konfrontiert sieht, braucht für Henle 5 deutlich länger als voll bewegliche und pathologisch unbelastete Klavierspieler. Das Alter spielt bekanntlich auch eine Rolle.
 
Ich weiß nicht und frage mich das auch gerade.

Ich hatte durchaus schon Stücke, an denen ich sechs Wochen geübt habe und wo ich auch durchaus Fortschritte machte. Aber ich hab die nie soweit bekommen, dass am Ende wirklich Musik dabei heraus kam.

Und wenn ein Stück nach 6 Wochen immer noch Kampf ist, verliere ich auch die Freude dran.

Meist sind dann eh Ferien und dann verlange ich nach den Ferien ein neues Stück, egal ob das alte dann gut ist oder nicht.

Das Problem ist halt, dass die richtig schönen Stücke oft auch schwer sind ....
Das Problem ist halt, dass die richtig schönen Stücke oft auch schwer sind ....
Das ist wohl größtenteils so. Die Kunst ist, die Stücke zu finden, die nicht schwer sind, aber trotzdem sehr schön…
Beispiel: Life ist wonderful von Sandra Labsch.
Total einfach, aber trotzdem voll schön.
 
Eben noch eine kleine Klugscheisserei: Wie @hasenbein in einem früheren Beitrag sinngemäß erwähnte:
Schwer sind Stücke nur, wenn sie in dicken Sammelbänden notiert sind.
Wenn man nicht in der Lage ist, sie zu spielen, dann sind sie "schwierig".
Mich hat mal vor Jahren eine Schülerin darauf aufmerksam gemacht.
So lernt man auch von Schülern...
Klgscheissermodus aus.
 
Schülerin mit Sprachgefühl? Die muß jenseits der 60 gewesen sein!
 

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