Stück auf Zieltempo bringen

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@Viva La Vida, was macht ihr denn z.B. im Unterricht. Das würde mich jetzt wirklich interessieren.
 
@Viva La Vida, was macht ihr denn z.B. im Unterricht. Das würde mich jetzt wirklich interessieren.

Ich spiele praktisch nur vor, die "Hausaufgaben" sind derart viel, dass die Stunde locker vorbeigeht. Gezeigt wird schon mal wie man das üben kann wenns hakt, allerdings kurz. Vlt 1-2 Minuten. Üben muss ich zu Hause. Somit wird also nur Problemorientiert das Üben gelehrt/verbessert.
Es gibt keine allgemeinen Übetipps.
Da spiele ich dann ein Stück vor und dann gibts die Kritik. Positives und negatives. Die Stellen bei denen es hakt werden einzeln durchgegangen. Hier gehört das so, KL spielt vor ich höre zu. Hier so etc. ,es stehen zwei Flügel nebeneinander, kann also sitzen bleiben. Manchmal darf ich das gleich selbst "richtig" probieren manchmal nicht.
Und so wird das ganze Stück, oder soweit ich es geübt habe, durchgegangen.
Oft kann ich die Tipps in der Stunde gleich umsetzen, kommt aber dann immer in der nächsten Stunde damit es sitzt.
 
Kurzes vorzeigen d.h. vorspielen des KL, wenn es um akustische Dinge geht.
Übedinge werden, wenn überhaupt, meist nur kurz verbal angesagt. Geübt wrd praktisch nie in der Stunde.

Lieber Viva la Vida,

ein KL ist auch dazu da, pianistische/musikalische Probleme und Fragen, die dich sehr beschäftigen, mit dir zusammen zu lösen und zu beantworten! Dafür nimmt man Klavierunterricht!

An deiner Stelle würde ich das also dringend einfordern! Denn irgendetwas machst du falsch, aber wie sollen wir das hier über die rein verbale Schiene rauskriegen? Das ist unmöglich.

Ich kann in diesem Rahmen deshalb nur unzureichend antworten.

Ich habe gerade geschaut, bin bei einem Staccato Impuls nicht immer auf der Taste manchmal ein paar mm über der Taste. Es ist ja eine fließende Bewegung. Wie kann der Finger immer schon auf der Taste sein??
Oder den Finger immer vorher auflegen auf die Taste, dann Impuls nach unten? Das ist aber eine sehr unrunde bzw. zweiteilige Bewegung.

Wie ich schon schrieb, solltest du beim staccato-Üben erstmal in Zeitlupe und evtl. sogar forte üben, den Fingerimpuls also zur Übung übertreiben. "Abzupfen - schlapp machen - Abzupfen - schlapp machen" hatte ich geschrieben. Das übt den schnellen Fingerimpuls des letzten Fingerglieds und das blitzschnelle Entspannen danach. Das ist eine mögliche Form des Fingerstaccatos.

Bei dieser Übung gibt es noch keine fließende Bewegung zwischen den Tönen! Du hast jede Menge Zeit, und daher unbedingten Tastenkontakt.

Wenn das staccato schneller wird, entstehen mit elliptischen Bewegungen des Arms zusammenfassende und fließende Bewegungen. Wenn der Arm gut führt und die Finger zu den Tasten bringt, hast du selbstverständlich immer noch Tastenkontakt. Je schneller du wirst, desto mehr verwandelt sich das staccato in ein leggiero, d.h. die Fingerimpulse sind nicht mehr ganz so stark und zupfen in schnellem Tempo die Taste nur noch leicht (= leggiero) ab. Vielleicht gibst du in schnellem Tempo zu starke Impulse.

Du kannst aber auch mal portato probieren und dann die Passagen rhythmisieren.

In jedem Fall solltest du mit Hilfe des Arms über die Tasten gleiten (vielleicht hilft das Bild des Tintenfischs, der mühelos über den hügeligen und steinigen Meeresgrund gleitet). Vielleicht wird auch dies dann klarer:

Wozu übe ich schnelle Passagen dann tastengebunden wenn man es dann nicht tastengebunden spielt? Das macht doch wenig Sinn ...

Natürlich spielt man an der Taste ("tastengebunden" mag ich nicht - das klingt so nach Fesselung). Wenn man schnell sein will, ist es doch sinnvoll, kurze Wege zu nehmen. :)

Ich frage mich immer noch, ob deine Armführung organisch und effektiv ist.

Liebe Grüße

chiarina

@rolf:
...obwohl ich dir @chiarina inhaltlich zustimme, muss ich dich doch rügen: (1) Fragen stellen, (2) Aufforderungen, (3, 4) Belehrungen - alles kommunikativ falsch.:-D:-D:drink::drink::-D:-D also lass´ ihn seinen Konflikt mit mozärtlichen allegretto-16teln legato ausdiskutieren, denn seine Ichbotschaft vermeldete, dass die "Methode" staccato bei ihm nicht funktioniert.

Ich bin sehr erfreut, dass du dir die Kommunikationssperren so gut gemerkt hast, lieber rolf!!! :chr03: Nur musst du jetzt noch lernen, wann man sie anwendet. Es nützt auch keinem, staccato zu üben, wenn er gerade sein cantables Spiel verbessern will. :007: :003:
 
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DC40BD97-27B0-4ACC-9E5F-F104E88B0541.jpeg Ich bin gerade am Fluchen: wie bringt man sowas aufs Zieltempo (Allegro C-Dur Violinschlüssel Ziel: g-c Quart, LvB Bagatelle op.33/2)? Fingersatz?

Meine Idee: Glissandieren geht einigermaßen, aber ich fürchte, das klingt dann wie Alborada von Beethoven. :017:
 
1-3 2-4 3-5 —1-3 2-4 3-5 — usf. Fühlt sich gut an, wenn ich es Staccato spiele.
Und wenn in der 2. Passage Vorzeichen beteiligt sind, dann eben 2-4 3-5 1-3 usw. so dass kein Daumen aufs Fis muss....
 
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Kurzes vorzeigen d.h. vorspielen des KL, wenn es um akustische Dinge geht.
Übedinge werden, wenn überhaupt, meist nur kurz verbal angesagt. Geübt wrd praktisch nie in der Stunde.

So kann man das vielleicht mit angehenden Profis machen, die im Prinzip schon alles wissen / können und nur stichwortartig dran erinnert werden müssen.

Du kannst doch ganz offensichtlich nicht umsetzen, wozu Dir geraten wurde. Also möge Dein Lehrer das mit Dir im Unterricht üben. Dafür nimmt man Unterricht.
 
Und wenn in der 2. Passage Vorzeichen beteiligt sind, dann eben 2-4 3-5 1-3 usw. so dass kein Daumen aufs Fis muss....
@Debösi
nebenbei: das fis störte Herrn d´Albert und seinen Daumen offensichtlich nicht, er empfahl:
bagatelle.png

Aber von Fingersätzen für Terzen abgesehen: a) sind die hier überhaupt besonders schnell? (sind nur Achtel in einem 3/4 takt allegro) b) erwartest du ausführliche Beschreibungen, wie man mit Terzenketten klarkommt? c) welche Terzenpassagen hast du schon vorher gespielt?
 
Kurzes vorzeigen d.h. vorspielen des KL, wenn es um akustische Dinge geht.
Übedinge werden, wenn überhaupt, meist nur kurz verbal angesagt. Geübt wrd praktisch nie in der Stunde.
Merkwürdig, meine Stunde besteht gefühlt hauptsächlich daraus, gemeinsam zu üben. Ich spiel vor, dann gucken wir uns die hakeligen Stellen an und dann üben wir dran. Irgendeinen Grund muß es ja geben, warum die nicht klappen, obwohl ich die zu Hause fleißig übe. Und dann bekommt man im Unterricht halt neue Ideen dazu, Hilfestellungen, Anregungen zur Haltung, zu den Fingern, zur Armbewegung, etc.
Wie es klingen soll, kann man sich zur Not auch auf Youtube anhören. Das mit dem 2. Flügel finde ich in dem Sinne kontraproduktiv. Schlimmstenfalls kann keiner dem anderen auf die Finger sehen.
 

Zwei Flügel sind auch in Unterrichtsräumen von Musikhochschulen vorhanden. Das ist sehr gut, allerdings erst auf professionellem Niveau.

Zum Üben: Klavierunterricht ist zum großen Teil in der Unter- und Mittelstufe Anleitung zum richtigen Üben. Ich habe den Eidruck, dass dein Lehrer, @Viva La Vida , darauf keinen Bock hat und deshalb einen Unterricht macht, der für sehr weit Fortgeschrittene gut wäre, aber eben nicht in dieser Situation, wenn man die Grundsätze des Übens in ihrer ganzen Breite noch nicht verinnerlicht hat. Ich würde an deiner Stelle Konsequenzen ziehen. Hast du nicht in deinem Leben als playitagain zeitweise einen zweiten Lehrer gehabt? Wie hat denn der unterrichtet?
 
Merkwürdig, meine Stunde besteht gefühlt hauptsächlich daraus, gemeinsam zu üben.

Auch mein Unterricht sieht ähnlich aus wie bei dir.

Wenn ein neues Stück kommt, besprechen wir die Besonderheiten. Stellen, die neue Techniken enthalten werden geübt, auch mit Tips, was man z.B. erst einmal vereinfachen kann und wie man die Figur dann langsam aufbaut.
Oder auch verschiedene mögliche Fingersätze, aus den ich mir dann den für bequemsten heraussuche.

Es gibt auch mal weiterführende Übungen. Z.B. als wir die Burgmüller Etüde La petite réunion durchgenommen haben mit den ganzen Terzen. Da hat mir mein KL auch gezeigt, wie man Terzen übersetzt in beide Richtungen, oder wie mein KL es so schön nennt Krebsgang. Wurde zwar nicht für die Etüde direkt benötigt, aber irgendwann wird es kommen.
 
1-3 2-4 3-5 —1-3 2-4 3-5 — usf. Fühlt sich gut an, wenn ich es Staccato spiele.
Und wenn in der 2. Passage Vorzeichen beteiligt sind, dann eben 2-4 3-5 1-3 usw. so dass kein Daumen aufs Fis muss....

Ich würde beide Stellen mit 12 13 24 35 12 13 — 24 35 12 13 24 15 — 24 spielen. Bei dem Fingersatz muss man nicht nachdenken. Und worüber man nicht nachdenken muss, das muss man meistens auch nicht üben. Das kommt meinem Naturell sehr entgegen!
 
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a) sind die hier überhaupt besonders schnell? (sind nur Achtel in einem 3/4 takt allegro)
b) erwartest du ausführliche Beschreibungen, wie man mit Terzenketten klarkommt?
c) welche Terzenpassagen hast du schon vorher gespielt?

Zu:
a) für mich schon :puh:
b) muss nicht sein, dass sich jemand die Mühe macht - nächste Woche habe ich eh wieder Unterricht (ich nehme an, meine KL liest das alles hier mit), da kriege ich den Kopf schon gewaschen.
c) ernsthaft? Keine!

Interessant der Fingersatz von Eugen d'Albert. In meiner Ausgabe steht derselbe (Ausgabe von Durand, rev. Paul Dukas).
 
@rolf Nein, das war im übertragenen Sinn - sie ist ganz freundlich und geduldig und verbreitet immer Hoffnung!
 
@rolf ich muss nochmal auf b) zurückkommen:
(Prinzipiell gibt es dafür den Klavierunterricht - andererseits findet dieser erst NACH dem Wochenende statt, welches ich dazu benutzen wollte, um die Bagatelle in einigermaßen vorspielbaren Zustand zu bringen. )
Also: wie sollte ich Terzenpassagen angehen?
 

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