Mir gefällt neues Stück im Klavierunterricht nicht.

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Linnsebinse

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12. Feb. 2023
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Hallo, meine Klavierlehrerin hat mir letzte Klavierstunde ein neues Stück aufgegeben. Es ist von Kabalewsky aus Op.51 nr.1 (Variationen über ein russisches Volkslied).
Habe es im Unterricht auch schon vom Blatt gespielt, nur leider finde ich es wirklich grauenhaft. Die Melodie ist völlig nichtssagend und auch die Variationen lassen das ganze nicht spannender klingen.

Da Klavier nun aber nur mein zweitinstrument ist, übe nur ca.60 Minuten am Tag und habe keine Motivation meine kostbare Übezeit einem solch langweiligen Kabalewsky zu widmen. (Monentan übe ich auch die clementi Sonatine op.36, nr 1) Was meint ihr? Soll ich meiner Klavierlehrerin beichten, dass ich ihr für mich neu ausgewähltes Kabalewsky Stück furchtbar finde oder meint ihr, ich solle es trotzdem üben? Es scheint ja wirklich nicht schwierig zu sein. Ansonsten würde ich ja nur an einem einzigen Stück auf einmal arbeiten, neben täglichen Fingerübungen und Reportoirepflege.
 
Zweitinstrument und nur eine Stunde üben?😅 Wieviel übst du täglich am Erstinstrument? :D ich würde offen mit der Lehrerin sprechen, es gibt bestimmt auch andere für dich wohlklingendere Stücke, an denen sich das Gewünschte üben lässt.
Wenn ich ein Problem mit einem Übestück habe, dann sitz ich auch nicht gern dran. In erster Linie soll das Instrument Spaß machen und du lernst nicht nur an genau diesem Stück etwas, das geht auch mit anderen.
 
Für mein erstinstrument Gitarre meist 3-4, da ich in einem Zwischenjahr von Schule und Musikstudium bin. Dementsprechend kann ich mir für Üben extra Zeit nehmen :).
Danke für die schnelle Antwort, ich werde meine Klavierlehrerin auf ein netteres Stück ansprechen. Es ist nur so schwierig, am Anfang was zu finden, was nicht völlig banal klingt:020:
 
Zweitinstrument und nur eine Stunde üben?😅 Wieviel übst du täglich am Erstinstrument? :D ich würde offen mit der Lehrerin sprechen, es gibt bestimmt auch andere für dich wohlklingendere Stücke, an denen sich das Gewünschte üben lässt.
Wenn ich ein Problem mit einem Übestück habe, dann sitz ich auch nicht gern dran. In erster Linie soll das Instrument Spaß machen und du lernst nicht nur an genau diesem Stück etwas, das geht auch mit anderen.
 
Solche Stücke laufen bei mir unter der Kategorie "spröde, aber instruktiv", meine Lehrerin verwendet sowas gerne, wenn sie der Meinung ist, dass ich daran etwas lernen kann.
Ich vermute, dass wird auch der Grund sein, warum Deine Lehrerin das Stück für Dich ausgesucht hat. Ich würde das Stück deshalb nicht gleich als furchtbar ablehnen.
Magst Du es Dir vielleicht einmal von ihr erklären lassen? Vielleicht siehst Du es dann mit anderen Augen?
 
Magst Du es Dir vielleicht einmal von ihr erklären lassen? Vielleicht siehst Du es dann mit anderen Augen?

Wenn du das schaffst, dann gebührt Respekt. Das Stück ist echt schrecklich dämlich. Wenn Schüler sowas merken, ist das immer schlecht. Ich kann die/den TE bestens verstehen, wenn ich daran denke, wie ich Albeniz Espana oder eine Burgmüller Rhapsodie spielen musste. Ich habe einfach zu sehr gemerkt, dass Beethoven, Chopin und co. von anderer Qualität waren.

Ich glaube, die einzige Motivation, sowas zu üben kann sein, es wieder loszuwerden und etwas für richtige Stücke lernen zu wollen.
 
Das Stück ist echt schrecklich dämlich.
Da finde (und fand) ich die Clementine 36/1 aber weitaus dämlicher. :-D
Angesichts der Tatsache, dass Du demnächst ein Musikstudium beginnst, halte ich diese Einstellung für befremdlich.
Es sollte für Dich doch längst Alltag geworden sein, mit einem Lehrer über Musik zu reden. Da gibt es nichts zu beichten, sondern es ist ein ganz normaler Austausch. Ohne den funktioniert eine zielführende Zusammenarbeit nicht.
Also ja: Ansprechen (nicht "beichten"), darüber reden, Sinn und Zweck erfragen, (beiderseitiges) Verständnis erlangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast Recht, ich finde diesen Kabalewski auch ziemlich hölzern… :blöd: Falls wirklich kein Weg daran vorbeiführen sollte, würde ich versuchen, meinen Spaß darin zu finden, das Ding musikalisch schönstmöglich auszuformen – eben als ob es ein tolles Stück wäre. Es klingt halt auch weniger doof, wenn man es schön spielt.;-)
 
Hat Deine KL mit Dir besprochen, warum sie genau dieses Stück ausgewählt hat und was genau durch dieses Stück gelernt oder gefestigt werden soll?

Dazu muss sie auf Nachfrage sofort in der Lage sein - sonst verrät sie sich! Nämlich dass sie entweder eine KKL ohne didaktischen Plan ist und/oder dass ihr irgendwie "halt gerade nix Besseres eingefallen ist" als dieses Stück.

Und weißt DU, inwiefern genau Du davon profitierst, dieses Stück zu üben?
Oder übst Du etwa Sachen "weil die KL sie mir aufgegeben hat, und sie wird schon einen Plan haben"??
 
Solche Stücke laufen bei mir unter der Kategorie "spröde, aber instruktiv", meine Lehrerin verwendet sowas gerne, wenn sie der Meinung ist, dass ich daran etwas lernen kann.
Mag sein, aber es gibt ja mehrere Stücke, durch die man das selbe lernen kann. Die KL sollte da ein paar zur Hand haben, sie kurz anspielen und dich auswählen lassen, welches dir am besten gefällt.
 
Das Stück klingt übrigens deswegen so "dämlich", weil überhaupt keine harmonische Bewegung drin ist. Düdeldü- F! Düdeldü - F! Düdeldü - F! etc. ad nauseam. Richtig bescheuert.
 

Ich sehe als KKL nur, dass die linke Hand schön geübt wird.

Das Stück tut schon beim Lesen weh.

Gibts keinen Cz für die Problemstellung "melodische Tonleiterausschnitte lH gut spielen"?

(In den bekannten Achttaktern fehlt eine solche Übung erstaunlicherweise... oder?)
 
Da finde (und fand) ich die Clementine 36/1 aber weitaus dämlicher. :-D

Endlich sind wir mal einer Meinung!
:-) ;-) :-D

Damals habe ich mich nach einer Weile geweigert, die "Clementine" weiter zu üben und meinen Ex-KL gebeten, mich mit solchen Stücken zukünftig zu verschonen.

Mit zwei "Hüpfdohlen-Grusel-Stücken" von Kabalewski hat mein Ex-KL mich damals auch gequält. Das eine habe ich ertragen, beim zweiten habe ich nach einer Weile ebenfalls verweigert.

Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass gewisse Stücke sinnvoll sind, um daran etwas zu lernen. Schön fand ich etliche Stücke allerdings nicht und ihn zu fragen, warum er dieses oder jenes Stück ausgewählt hat, wäre reine Zeitverschwendung gewesen.

Damals war viel Schumann (bis auf eines waren sie aus op. 68) dabei, nur zwei seiner Stücke haben mir so gut gefallen, dass ich sie nach Ende des Unterrichts ab und zu weiter gespielt habe. Ansonsten fremdele ich nicht nur mit Schumann, sondern auch mit anderen deutschen Komponisten und ich denke, dass die damalige Stückewahl im Unterricht der Hauptgrund dafür ist.

Dass ich weder Mozart noch Chopin spielen möchte hat aber nichts mit dem Unterricht zu tun, denn beide Komponisten traten dort nicht in Erscheinung.

@Linnsebinse, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Du das Stück nicht spielen möchtest. Daher würde ich mit der KL darüber reden, denn verständlicherweise hält sich die Motivation für derartige Stücke in engen Grenzen. Außerdem könnte die Abneigung gegen ein Stück zu Verspannungen führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche zwei Stücke aus op. 68 waren das denn so?

Vielleicht sind sie gut als Einstieg in die mÿstische Welt Skrjabins... :-)
 
Endlich sind wir mal einer Meinung!
:-) ;-) :-D

Damals habe ich mich nach einer Weile geweigert, die "Clementine" weiter zu üben und meinen Ex-KL gebeten, mich mit solchen Stücken zukünftig zu verschonen.

Mit zwei "Hüpfdohlen-Grusel-Stücken" von Kabalewski hat mein Ex-KL mich damals auch gequält. Das eine habe ich ertragen, beim zweiten habe ich nach einer Weile ebenfalls verweigert.

Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass gewisse Stücke sinnvoll sind, um daran etwas zu lernen. Schön fand ich etliche Stücke allerdings nicht und ihn zu fragen, warum er dieses oder jenes Stück ausgewählt hat, wäre reine Zeitverschwendung gewesen.

Damals war viel Schumann (bis auf eines waren sie aus op. 68) dabei, nur zwei seiner Stücke haben mir so gut gefallen, dass ich sie nach Ende des Unterrichts ab und zu weiter gespielt habe. Ansonsten fremdele ich nicht nur mit Schumann, sondern auch mit anderen deutschen Komponisten und ich denke, dass die damalige Stückewahl im Unterricht der Hauptgrund dafür ist.

Dass ich weder Mozart noch Chopin spielen möchte hat aber nichts mit dem Unterricht zu tun, denn beide Komponisten traten dort nicht in Erscheinung.

@Linnsebinse, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Du das Stück nicht spielen möchtest. Daher würde ich mit der KL darüber reden, denn verständlicherweise hält sich die Motivation für derartige Stücke in engen Grenzen. Außerdem könnte die Abneigung gegen ein Stück zu Verspannungen führen.
Boah, Du magst ja persönlich eine nette Person sein, Marlene, aber ich kann solche "overly picky" Schüler echt auf den Tod nicht leiden.

Im übrigen ist Clementi 36,1 zwar nicht das Beste seit der Erfindung des Rades, aber ein durchaus gut brauchbares Stück, um zu üben, mit schwungvollem, durchgehendem Rhythmus (ja, "Groove") zu spielen, ohne dass man sich um weitere Schwierigkeiten des Notentextes kümmern müsste.

Viele Klavierschüler, die leider Klavierspielen gelernt haben als "Notenlängen nacheinander spielen" (typische "Klassiker"-Krankheit), jedoch nicht RHYTHMUS beherrschen, hassen derartige Stücke, weil sie ihrer erlernten Musikauffassung diametral zuwiderlaufen bzw. mit ihrer Musikauffassung nicht erschließbar sind. Lieber werden "romantische" Stücke gespielt, bei denen man unwillkürliche Verzögerungen und Rhythmus-Verzerrungen als "Agogik" verkaufen kann... :008:
 
Bäh, diese unpassende Mischung zweier Sprachen. Das ist ja schlimmer als Gendern. :-D

Ansonsten halte ich es für wichtig, dass der Schüler irgendwie Zugang zu dem entsprechenden Stück erhält und es versteht / verstehen lernt, sonst macht das Üben keinen Sinn. KLs sollten die Stückeauswahl also gut begründen können. "Geschmack" hat in meinen Augen bei progressiver Literaturauswahl jedoch nichts zu suchen, zumindest nicht vordergründig. Der soll sich ja mit dem Verständnis erst noch bilden.
 
Ich bin auch nicht Feuer und Flamme für jedes Stück, das ich in meinem Unterrichtsleben spielen musste. Ich lerne da von meinen Kindern, die ganz viele ihrer Stücke nicht so mögen, aber sie trotzdem ohne zu murren fleissig üben. Vielleicht lernen sie deshalb so schnell und gut....
 

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